Handlungsorte in Büchern - wie seht ihr sie beim Lesen?

  • Mir geht es ähnlich wie Cathrine, ich habe gleich meine eigenen Bilder im Kopf.
    Das ist für mich gerade das Schöne beim Lesen, dass mir auch bei genauen Beschreibungen immer noch genug Raum für meine Phantasie bleibt.


    Nur bei Romanverfilmungen bin dann schon mal irritiert, wenn Schauplätze so völlig anders dargestellt werden, als ich sie mir vorgestellt habe.
    Aber wenn ich dann an das Buch denke, ist sofort mein eigenes Bild wieder da.

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Zitat

    Original von butterfly49
    Mir geht es ähnlich wie Cathrine, ich habe gleich meine eigenen Bilder im Kopf.
    Das ist für mich gerade das Schöne beim Lesen, dass mir auch bei genauen Beschreibungen immer noch genug Raum für meine Phantasie bleibt.


    Nur bei Romanverfilmungen bin dann schon mal irritiert, wenn Schauplätze so völlig anders dargestellt werden, als ich sie mir vorgestellt habe.
    Aber wenn ich dann an das Buch denke, ist sofort mein eigenes Bild wieder da.


    So gehts mir auch, nur wenn ich den Film vorher gesehen habe, dann stelle ich mir die Bilder wie den Film vor. Habe ich grade bei Twilight gemerkt, dass sich beim lesen die Filme vor mir abspielten. Bei Harry Potter genauso, da habe ich nur zum Teil eigene Vorstellungen. Den ersten Teil habe ich zuerst gesehen und dann gelesen und das war dann auch prägend für die anderen Bücher.


    Bei dem Langdon-Geschichten ist es so, dass ich zwar erst Da Vinco Code und dann Dämon and Angels gelesen habe und dann die Filme gesehen habe, aber dennoch ist Tom Hanks für mich Langdon. Als ich The Lost symbols gelesen habe, war immer Hanks im meinem Kopf.

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Spielt eine Handlung an einem mir vertrauten Ort, sehe ich den realen Ort. Also jetzt nicht der Tabakwarenladen an der Ecke, sondern eine Stadt. (Das ist wirklich nicht leicht, unmissverständlich zu formulieren :grin)
    Ansonsten hab ich autoreninitiiertes Kopfkino (mit manchmal sehr (!*g*) ausufernder Phantasie). Vertraute Plätze in ein an einem mir nicht bekannten Ort spielendes Buch einzufiddeln... dabei habe ich mich noch nicht ertappt, Schauspieler sehe ich auch nicht. Aber ich hatte Probleme, als eine neue Kollegin mal aussah wie eine Frau auf einer Walter-Trier-Zeichnung im "Doppelten Lottchen". Ich wollte sie immer mit "Frau Habersetzer" anreden statt mit ihrem eigenen Namen.
    :lache :wave


    Bei mir ist das ähnlich... Bei "Schattenblüte" habe ich z.B. Berlin und bei "Das Portal" Köln und den Dom vor Augen, da ich die Städte ganz gut kenne.
    Bei völlig fiktiven oder mir unbekannten Orten und Welten regiert das Kopfkino.
    Bei den Figuren habe ich auch eine ziemlich gute Vorstellungskraft. Wenn das Buch verfilmt wird, stellt das manchmal ein Problem dar, weil ich sie beim lesen anders sah....

  • Zitat

    Original von Shadow91
    Meistens stelle ich mir die Orte durch die Beschreibungen der Autoren vor, erfinde sie in meinen Phantasie. Doch wenn die Beschreibungen mit einem Ort übereinstimmen den ich wirklich kenne, dann habe ich auch diesen realen Ort vor Augen und erlebe an diesem Ort die Geschichte :-]



    So ist es bei mir auch :-)

  • Ich gucke deshalb auch nicht gern die Filme, bevor ich die Buecher gelesen habe.
    So ging es mir bei "Die Saeulen der Erde" - ich habe es mir im TV nicht angesehen, weil ich das Buch noch nicht gelesen hatte, weil ich mir damit mein "Kopfkino" kaputt gemacht haette.
    Ich stelle mir dann immer gleich die Leute so vor, wie ich sie dann im Film gesehen habe - auch die Schauplaetze kann ich mir dann nicht mehr selbst ausmalen.
    Ich habe auch festgestellt, dass ich das Geschehen immer von irgendwo aus einer Ecke [Zimmer oder eben Szenen im Haus] oder von einer abgelegenen Position [Außenszenen] aus "beobachte".

  • Bei mir ist es gut gemischt. Ich sehe meistens Orte vor mir, die ich bis dahin noch nicht kannte und die zu den Beschreibungen des Autors passen. Aber es ist auch schon vorgekommen, dass ich in einem mir völlig unbekanntem Haus stand und beim Betreten des nächsten Zimmers fiel mir auf, dass das z. B. die Küche meiner Tante ist.
    Ist alles schon vorgekommen, aber am liebsten lasse ich meiner Fantasie freien Lauf und baue lauter neue Häuser in meinem Kopf. :grin


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Kopfkino hab ich, klar. aber ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht so genau, ob ich mir genau das vorstelle was der Autor beschreibt, oder ob ich mir nicht viel mehr eigene Bilder mache, die ich vielleicht irgendwie mit schon Gesehenem verbinde.


    Momentan lese ich "Der Name des Windes", das spielt in einer großen Universität mit einer großen Bibliothek. Die Uni sieht vor meinem inneren Auge ein bißchen so aus wie Oxford, die Bibliothek stelle ich mir ein bißchen so vor wie das, was als "Die große Bibliothek" im Spiel Metro 2033 gezeigt wurde.

  • Bekannte Orte / Räume stelle ich mir eigentlich nur vor, wenn ich die realen Orte kenne, beispielsweise im Fall von Regio-Krimis. Ansonsten wird wild herumphantasiert, und wenn der Autor da nicht schnell genug ist, ist leider oft genug das Bild des Raumes schon fertig, bevor der Autor es beschreibt. Und wenn der dann aus der Blümchentapete eine Haselnußvertäfelung macht, wird bei mir nicht renoviert - es bleibt die Blümchentapete. Spielt aber ja zum Glück nicht so oft eine entscheidende Rolle.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Also ich stelle mir das immer alles ganz haarklein vor, aber nur anhand der, vom Autor, überlieferten Fakten...


    Grade das liebe ich am Lesen, denn da bekommt man den Handlungsort nicht vorgesetzt.
    Anders als in Filmen.


    LG VannyMausi

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Oh mann, ich bin beeindruckt - ich habe gar nicht so ein starkes visuelles Vorstellungsvermögen. Wenn ich höre, dass manche wissen, aus welcher Perspektive sie die Leute sehen oder welche Farbe die Tapeten in einem Haus haben - nein. Ich glaube, ich sehe gar nicht wirklich Bilder vor mir. Klar, bei wirklich wichtigen Orten habe ich schon eine gewisse Vorstellung, wie es da aussehen könnte, aber dass ich quasi wie in einem Film alles vor mir sehe - nein, das kommt nicht in dem Maße vor. Gerade bei Personen nicht, da ist es noch weniger als bei Orten...

  • Gerade schon wieder interessant: Amun und Haidee wurden soeben in die Hölle teleportiert. Die Autorin hat die Umgebung perfekt ganz gut beschrieben, jetzt male ich mir erst einmal wieder alles aus, bevor ich weiterlese ^^ Vom tristen Schlafzimmer in einem Budapester Schloss direkt in die Hölle... wooh wenn das mal keine Herausforderung ist.

    :lesend "Kiss of the Night" (DH #04) - Sherrilyn Kenyon


    Absoluter Lieblingssatz seit "The darkest Lie":


    To part is to die!


    <3 Gideon & Scarlet <3

  • Wenn ein Autor Stellen sehr gut Beschreibt, dann kann ich es mir gut im Kopf Vorstellen. Mein Kopfkino wird dann gut angeregt, ob Haus, Landschaft oder Personen (manchmal sogar Handlungen).

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Bei mir ist es oft so, dass ich mir die Orte nach den Beschreibungen des Autors vorstelle und auch ein komplettes Bild während des Lesens vor Augen habe. Geht es an für mich bekannte Orte, klar, dann habe ich diese Bilder im Kopf.
    Manchmal ist es auch so, dass ich im Internet nachschaue, wie es da aussieht, wenn ein Ort mal nicht genauer beschrieben wird. Das habe ich zum Beispiel bei dem Buch "Das schottische Vermächtnis" getan, um zu sehen, wie ich mir die Häuser vorstellen muss, etc.
    Ansonsten geht es mir da ähnlich wie Midna, dass ich quasi immer in der Nähe der Personen bin und mich in ihre Rollen versetze, damit ich auch nichts verpasse.

  • Zitat

    Original von Bellamissimo
    Wenn ein Autor Stellen sehr gut Beschreibt, dann kann ich es mir gut im Kopf Vorstellen. Mein Kopfkino wird dann gut angeregt, ob Haus, Landschaft oder Personen (manchmal sogar Handlungen).



    Geht mir genauso, wenn es gut beschrieben ist, dann sehe ich die Plätze und Personen vor mir. Mit Hilfe von Karten, schaffe ich es sogar, mich in einer Stadt zu orientieren.
    Fehlt dies oder ist nur dürftig vorhanden, dass nehme ich entweder vorhandene bekannte Orte und transferiere das Geschehen dort hin oder ich schaffe mir gedanklich eine neue Welt.