Infinity - Der Turm - Wolfgang Hohlbein

  • Inhalt:
    Diese Saga führt ans Ende der Zeiten: Der Turm, ein gewaltiges, äonenaltes Bauwerk, ist die letzte Bastion auf einer sterbenden Welt. Niemand kann mehr sagen, wer den Turm erbaut hat und welches Schicksal er für seine Bewohner bereithält. Der Turm ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - auch für Prinzessin Arion, die Herrscherin über die Menschen und seltsamen Geschöpfe, die im Turm Zuflucht gefunden haben. Doch von außen droht Gefahr. Denn die Rebellen um den ungestümen Anführer Craiden, die abseits des Turms in einer archaischen Welt ihr Dasein fristen müssen, sind im Besitz einer Superwaffe. Mit deren Hilfe könnte nicht nur Arions Herrschaft gestürzt werden, sondern auch der Turm fallen.


    Kommentar:
    Ich war sehr begeistert, als ich von diesem Buch gehört hatte, welches Hohlbein ja selbst als sein "Schlüsselwerk" bezeichnet. Da ich früher viel und meist auch sehr begeistert Hohlbein-Bücher verschlungen hatte, wollte ich mir dieses Werk also nicht entgehen lassen.
    Natürlich waren die Erwartungen hoch, denn unter einem "Schlüsselwerk" eines Autors, der mehr als 200 Bücher geschrieben hat, stellt man sich ja schon etwas gewaltiges vor. Vor allem, wenn es mit solchen Worten wie das "Zentrum meines Schaffens" angekündigt wird.


    Als das Buch hier ankam stürzte ich mich also direkt darauf, in Erwartung ein wirklich gewaltiges Abenteuer erleben zu können und war nach den ersten ca. 50 Seiten erst einmal entsetzt und musste eine Pause einlegen. Von gewaltig konnte keine Rede sein, es sei denn man meint gewaltigen Quatsch, gewaltig lange, holprige Sätze, gewaltiges ... Blabla. Ich war schon enttäuscht.
    Generell wird man in die Handlung einfach reingeworfen und muss sich selbst in dieser neu erschaffenen Welt zurechtfinden, was gar nicht so einfach ist und was einem tatsächlich erst nach der gesamten Lektüre des Buches gelingen könnte und selbst dann nicht unbedingt, weil viele unbekannte Begriffe gar nicht wirklich beschrieben oder erklärt werden, man kann sie sich allerdings aus dem Kontext heraus selbst erklären - irgendwann.
    Dieser Einstieg war also ein sehr mühseliger und machte auch keinen besonderen Spaß. Dennoch las ich weiter und es wurde besser. Die Geschichte begann ein wenig zu fesseln, die Idee war ja ansich gar nicht so schlecht, aber die Umsetzung ein wenig lahm. Die drei Handlungsstränge, die parallel erzählt werden, sind einfach unterschiedlich spannend und bei dem einen Strang konnte ich auch bis zum Ende nicht so wirklich den Grund erkennen, warum dieser so lange so ausgeschmückt wurde. Der Haupthandlungsstrang wird zwar irgendwie zu Ende geführt und der zweite Erzählstrang wird schon ein wenig damit verbunden, aber dennoch vermochte ich den wirklichen Zusammenhang einfach nicht zu erkennen. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöde dazu, mag sein, aber für mich machte das ganze einfach keinen wirklich Sinn und die Geschichte lief ins Leere und hinterließ mich mit einem wirklich unbefriedigtem "Hä?". Vielleicht wäre es etwas anderes, wenn das Buch als Reihe angekündigt wäre. Vielleicht könnte man dann noch etwas rausholen, aber selbst dann erscheint mir das alles als wenig logisch und vor allem fehlt einfach der Cliffhanger zum nächsten Band. Dieses Ende ist einfach unfertig, egal ob es nun so final stehen bleiben soll oder ob es irgendwann mit einem nächsten Teil weiter geht.


    Sehr, sehr schade insgesamt, ich hatte mir mehr von diesem "Schlüsselwerk" erhofft, was im "Zentrum seines Schaffens" stehen soll. Ich hoffe, das wird es nicht, denn Hohlbein hat massig Bücher geschrieben, die viel, viel besser sind als dieses.
    Ein wenig gefesselt hat es mich, deswegen noch die zwei Punkte. Ich wüsste aber wirklich nicht, wem ich dieses Buch empfehlen könnte. Mit gutem Gewissen wirklich niemandem, nicht mal einem eingefleischten Hohlbein-Fan.

  • Ohje, das klingt ja nicht gerade gut, dabei hab ich mich schon richtig darauf gefreut gehabt :-(
    Da wart ich lieber bis die TB Ausgabe erscheint oder schaue einfach mal obs die Bücherei hat :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • @ LilStar:
    Im Gegensatz zu dir bin ich mit dem Machwerk immer noch nicht fertig und quäle mich durchs letzte Dritttel. Meiner Meinung nach las/liest sich das Buch überhaupt nicht flüssig. Viel Handlung gab es auf den bisherigen 400 Seiten auch nicht. Ist aber kein Wunder, so weitläufig wie Hohlbein seine Geschichte erzählt. Statt packender Ereignisse darf man über zwanzig Seiten lang eine Unterhaltung zwischen Prinzessin Inifity und dem Kriegsherren Craiden verfolgen oder wie sich Mardu mit Quizzack hunderte Seiten lang durch die nuklearverseuchte Landschaft kämpft. Bei so viel Schwafeln wird selbst Stephen King neidisch. ;-)
    Während manchen Verweise auf die "Enwor"-Saga auffallen, kommt mir das Buch immer wie ein unfertiger Versuch vor, etwas Ähnliches wie Kings "Dunkler Turm"-Saga aufzubauen, allerdings scheint mir hier das Thema komplett verfehlt worden zu sein.
    Zwar kenne ich das Buchende noch nicht, befürchte aber genau das, was du auch schon geschrieben hast. Dass das Werk als Einzelbuch wenig Sinn ergibt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich von der Saga noch weitere Bände lesen möchte. Spannend war in dem Roman bisher fast gar nichts. Wäre das Buch nicht von Hohlbein, hätte ich es vermutlich schon nach den ersten fünfzig Seiten weg gelegt.

  • In Hohlbein´s selbst benanntem Schlüsselwerk, geht es um einen Turm, der sowohl allwissend wie auch übermächtig und bedrohlich ist. Die Herrscherin des Turms, Prinzessin Arion, versucht einen Sturz des Turms durch die archaischen Rebellen unter der Führung des Kriegsherrn Craiden zu verhindern.


    Ich habe schon viele Werke von Hohlbein mit Begeisterung gelesen und nach einiger Abstinenz, freute ich mich auf ein neues Werk des Autors. So wurde das neue Buch als DAS Schlüsselwerk angepriesen, das Hohlbein nach eigenen Angaben seit über 30 Jahren schreiben wollte. Der Roman reifte in seinen Gedanken, bis er ihn endlich schrieb und dieses Jahr dann veröffentlicht wurde. Entsprechend diesen Ankündigungen waren auch meine Erwartungen an das Werk.


    Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die die Sichtweise der verschiedenen Protagonisten wiedergibt. Durch die Nennung des jeweiligen Namens vor Beginn eines Abschnitts, ist eine eindeutige Zuordnung problemlos möglich. Leider fehlte mir ein Personenregister, so dass ich bei der Fülle der ganzen Protagonisten manchmal den Überblick verlor.


    Der Einstieg in das Buch gestaltet sich schwierig. Man bekommt als Leser die "Welt" nicht vorgestellt, sondern muss sie sich aus den Bruchstücken der Dialoge selbst zusammensetzen.
    Der Spannungsbogen bei den verschiedenen Handlungssträngen ist ebenfalls sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei dem einen kann man nicht mehr aufhören zu lesen, während man sich bei dem anderen mit langweiligen Phrasen und fruchtlosen Dialogen konfrontiert sieht.


    Das Ende wirkt unfertig und offen. Auf diversen Seiten wird oft erwähnt, dass es sich hierbei nur um den ersten Teil einer Reihe handelt. Einen entsprechenden Hinweis im Buch selbst, konnte ich allerdings nicht entdecken.


    Fazit: Alles in allem bin ich von der Umsetzung der Geschichte enttäuscht. Potenzial war da, aber für ein "Schlüsselwerk" hat es in meinem Augen nicht gereicht.

  • Soeren Prescher : Dann bin ich mal auf deine abschließende Meinung zum Buch gespannnt :) Die Enwor-Saga habe ich bisher tatsächlich nicht gelesen, ebenso die Dunkle-Turm Reihe von King nicht, deswegen kann ich da nicht beurteilen, ob es irgendwelche Parallelen gibt.


    Tanzmaus : Im Buch war auch kein Hinweis darauf, dass es sich um eine Reihe handelt und auf der offiziellen Seite zum Buch steht auch nichts dergleichen. Sowas ärgert mich dann wieder, denn ich hab nicht wirklich Zeit und Lust mir die entsprechenden Infos aus dem Netz zusammen zu suchen. Ansonsten deckt sich meine Meinung dazu fast komplett mit deiner :)

  • Zitat

    Original von LilStar
    Soeren Prescher : Dann bin ich mal auf deine abschließende Meinung zum Buch gespannnt :) Die Enwor-Saga habe ich bisher tatsächlich nicht gelesen, ebenso die Dunkle-Turm Reihe von King nicht, deswegen kann ich da nicht beurteilen, ob es irgendwelche Parallelen gibt.


    Inzwischen bin ich mit dem Buch durch - und das in jeder Hinsicht. :lache
    Wirklich besser wurde es auch zum Ende hin nicht. Die Handlung blieb weitläufig und stellenweise sinnfrei. Der Schluss war unbefriedigend und nichtssagend. Spontan würde ich sagen, "Infinity" ist das schlechteste Hohlbein-Buch, das ich bisher gelesen habe...

  • Das klingt ja alles nicht so vielversprechend :gruebel
    Ich habe es angefangen, bin jetzt in den ersten hundert Seiten und werde einfach nicht warm damit. Der einzig fesselnde Handlungsstrang bislang ist der mit dem Mädchen, das in den Slums vor ein paar Rowdys flüchtet. Der Rest ... eher langatmig.
    Und es wird immer sehr geheimnisvoll getan, aber leider führt das nicht zu einem Mehr an Spannung ... wenn ich eure Meinungen so lese, bin ich stark am Zweifeln, ob ich überhaupt weiterlesen soll.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich gebe auf :rolleyes.
    Trotzdem hier noch mein (Zwischen)fazit:


    Ich habe mich durch die ersten 150 Seiten des Buches gequält und breche hiermit nun ab, da mich die Handlung bislang nicht nennenswert zu fesseln wusste.
    In einer fernen, dystopischen Zukunfstwelt steht ein gewaltiger Turm, der R'Acheron, der von Prinzessin Aion, ihrem Hofstaat und Charakteren wie ihrem Berater Plixx, einem Mausling, bewohnt wird. Der Turm hat eine eigene Intelligenz, verfügt über unendliches Wissen und unendliche Macht und kann seine Räume beliebig und auf Fingerschnippen umformen. Eine gewaltige unsichtbare Wand beschützt ihn vor der Außenwelt, insbesondere den Bewohnern der riesigen Stadt Belagerung, die rund um ihn errichtet wurde.
    Die Bewohner der Stadt werden angeführt von einem Kriegsherr namens Craiden, der ein Heer gegen den Turm führt - und zur Bekräftigung seiner 'Ich-mache-keine-Witze'-Mentalität erstmal eine Planetenbombe zündet, die R'Acheron nur mit größter Mühe eindämmen kann.
    Nun müssen Craiden und Aion miteinander verhandeln ...
    Daneben gibt es noch weitere Handlungsstränge - eine um das geheimnisvolle Mädchen Gea, die sich in den Slums von Belagerung herumtreibt und dort von Straßenräubern gejagt wird. Und einen um den General Mardu, der besagte Bombe in Craidens Auftrag zündete und nun durch eine nuklear verseuchte Stadtruine irrt.


    Der Autor bezeichnet dieses Buch selbst als sein 'Schlüsselwerk', doch ich hoffe sehr, das meint er nicht ernst, denn aus seiner Feder sind zahlreiche Romane geflossen, die sich beim Lesen besser anließen. Alles in allem liest sich INFINITY wahnsinnig zäh und langatmig, die mangelnden Informationen über die Welt, in der man sich eigentlich bewegt, schaffen nicht Spannung, sondern fördern die Langeweile. Und vor allem will einfach keine Sympathie, ja nicht einmal Interesse für die Hauptfiguren aufkommen. Prinzessin Aion präsentiert sich als oberflächliche Göre, ihr Berater Plixx als Neunmalklug, der dennoch alles für sich behält, General Mardu ist einfach nur langweilig, Craiden farblos und einzig Gea weiß Sympathiepunkte zu ergattern. Aber die scheint ja eher eine Nebenfigur zu sein, und was sie genau treibt oder will, ist auch nach 150 Seiten noch nicht klar.


    Ich vertrete nun die Auffassung, dass ein Buch es nach 150 Seiten wirklich geschafft haben sollte, den Leser in die Handlung zu ziehen. Wenn das nicht der Fall ist, reduziert sich meine Erwartungshaltung, die restlichen 500 Seiten betreffend, leider auf Null - und ich empfinde das weitere Lesen als Qual, ja sogar als Zeitverschwendung.


    Sehr schade.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Zum Inhalt:


    Der junge Icherios Ceihn ist Gelehter in Karlsruhe. Nichts würde er lieber tun als die Medizin zu studieren. Aber es ist schwierig an ein Stipendium zu kommen, da im Jahre 1771 raue Zeiten der Hungernot herrschen. Doch dann bekommt Icherios einen Auftrag, der ihn in den düsteren Schwarzwald führt um eine brutale Mordserie aufzuklären. Schon auf der Fahrt muss er um sein Leben bangen. Doch was für Gestalten findet er dort vor? Vampire und Werwölfe! Verzweifelt Icherios an seinem Verstand oder kann ich die Morde aufklären?


    Meine Meinung:


    Ein gelungener Debutroman der deutschen Autorin Kerstin Pflieger.


    Ich muss zugeben, dass ich irgendwie Einstiegsschwierigkeiten hatte. Der Hauptcharakter hat mir von Anfang an wirklich super gefallen (ein kleiner opiumschnüffelnder Trottel mit einer schwarzen Ratte in der Tasche). Er ist liebevoll gestaltet und der Leser muss ihn einfach mögen. Warum ich Schwierigkeiten hatte, kann ich nicht sagen.


    Die Sprache ist gut gewählt und die Autorin schafft es eine wirklich düstere Stimmung zu zaubern. Ich mag es, wie sie die kriminalistischen Elemente mit den Fantasiewesen verbindet. Ich habe noch nie einen ähnlichen Roman gelesen.


    Die Charaktere sind wirklich liebevoll gestaltet und besonders beim Hauptcharakter Icherios hat sie sich besonders viel Mühe gegeben. Aber auch die anderen Hauptcharaktere sind detailliert und stark ausgearbeitet.


    Am Anfang war ich wirklich skeptisch, wie sich Fantasy mit Krimi gekonnt verbinden lassen kann, aber nun muss ich sagen, dass ich unbedingt mehr von Icherios und seiner Ratte lesen will. Ich bin wirklich auf den Folgeband gespannt und fiebere ihm entgegen.


    Fazit: Tolle Leistung von Pflieger. Deutschland braucht mehr solcher Autoren! Das Buch kann ich jedem Fantasyfan empfehlen, der auch auf Spannung steht. Für ganz junge Leser ist es jetzt vielleicht nicht unbedingt was (genaue Mordbeschreibungen + Beschreibungen von Intimitäten) aber alle älteren Leser sollten es sich zu Gemüte führen :)


    Bewertung: 4/5 Sterne



  • ich habe das Gefühl, Du bist im falschen Thread gelandet :winkt