Sarah Ockler: Die Sterne leuchten immer noch/ Twenty Boy summer [ab 12 Jahren]

  • Inhalt:
    Seit frühester Kindheit sind Anna und die Geschwister Matt und Frankie beste Freunde, ein unschlagbares Dreiergespann. Als Anna und Matt sich ineinander verlieben, stehen sie vor der schwierigen Aufgabe, es seiner Schwester Frankie zu sagen – doch bevor es dazu kommt, stirbt Matt bei einem Autounfall und Anna behält das Geheimnis ihrer ersten großen Liebe für sich.
    Ein Jahr später fährt Anna mit Frankies Familie in die Ferien, an einen Ort, an dem auch Matt viele seiner Sommer verbracht hat. Die Mädchen wollen Spaß haben, flirten und endlich wieder normal, ohne ständiges Mitleid, behandelt werden. Doch der Schatten von Matts Tod schwebt über allem – auch, als Anna Sam trifft und sich zum zweiten Mal in ihrem Leben verliebt.


    Meine Meinung:
    Sarah Ocklers Debüt „Die Sterne leuchten immer noch“ ist ein Buch, das einen nach dem Lesen mit einem gebrochenen Herzen und dem permanenten Gefühl, im nächsten Moment in Tränen ausbrechen zu müssen, zurücklässt. Es ist so wunderschön und zugleich so unfassbar traurig! Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und die Gabe, Gefühle total nachvollziehbar zu beschreiben und somit für den Leser sehr greifbar zu machen. Man hat das Gefühl, Annas Geschichte sei einem selbst widerfahren, so spürbar wird ihre Liebe zu Matt und ihr Schmerz und ihre Verzweiflung nach seinem Tod. Und das Ganze fast völlig kitschfrei!


    Auch in Matts Eltern kann man sich gut hineinversetzen. Man merkt, dass sich Sarah Ockler, wie in der Danksagung vermerkt, intensiv mit verwaisten Eltern beschäftigt hat, um sie so realistisch wie nur möglich dazustellen.
    Frankie jedoch ist für mich der Charakter in der Geschichte, dem ich sehr zwiegespalten gegenüberstehe. Ihr Verhalten ist oft nachvollziehbar, aber trotzdem ist sie mir zu egoistisch, zu sehr Prinzessin und zu sehr auf sich selbst fixiert. Keine wirkliche Sympathieträgerin!


    Der Entwicklung, die Matts Familie und Anna nach dem Tod des Jungen durchlaufen, zeigen ebenfalls, dass die Autorin sich ausführlich mit dem Thema Trauerarbeit auseinandergesetzt hat. Natürlich trauert jeder Mensch auf seine Art und Weise und in seinem eigenen Tempo, aber die Trauerprozesse, die Sarah Ockler ihren Charakteren zuschreibt, sind für sie sehr stimmig.


    „Die Sterne leuchten immer noch“ ist ebenfalls ein Buch, das nicht von Spannung, sondern von Gefühlen lebt. Natürlich ist die Geschichte auch spannend und auf keinen Fall langweilig, aber im Vordergrund steht das Zurechtkommen der Charaktere mit dem Tod eines geliebten Menschen und das Zurückfinden ins Leben, das Akzeptieren, dass sich die Erde weiter dreht und die Sterne eben immer noch leuchten.


    Sarah Ockler ist ein Debüt gelungen, das sehr berührt und dem Leser sicherlich noch lange in irgendeiner Weise nachklingt. Sehr empfehlenswert!

  • Sarah Ockler - Die Sterne leuchten immer noch
    Originaltitel: Twenty Boy Summer aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernadette Ott
    cbj
    ISBN 9783570137499
    ISBN 357013749X
    Roman Jugendbuch 12 – 13 Jahre
    1. Auflage 2011
    Umschlaggestaltung Zeichenpool, München
    Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 352 Seiten
    [D] 16,99 €

    Verlagsseite
    Autorenseite


    Was hat Steven Spielbergs „E.T.“ mit Sarah Ockler zu tun? Ganz einfach. Er brachte sie quasi zum Schreiben. Im zarten Alter von sechs Jahren schrieb und illustrierte sie ihr erstes Buch, das an eben diesen Film angelehnt war. Natürlich wurde es nie veröffentlicht. Ihre Eltern ermunterten sie stattdessen, eigene Ideen zu verwirklichen. Diesen Ratschlag hat Sarah Ockler beherzigt. Jahre später, genauer gesagt 2009, erschien ihr Debütroman „Twenty Boy Summer“, der von den Kritikern gefeiert und von cbj 2011 unter dem Titel Die Sterne leuchten immer noch auf den deutschen Buchmarkt gebracht wurde. Ende 2010 erschien in den USA ihr zweiter Roman unter dem Titel „Fixing Delilah“.


    Die Geschichten und Bücher der Autorin sind vorrangig für Jugendliche geschrieben. Ihre Passion für diese Zielgruppe und All-Age-Leser wurde bei ihrer Arbeit im Lighthouse Writers Workshop Denver verstärkt. Sie unterrichtet dort junge Autoren. Begründet dürfte sie jedoch darin liegen, dass Ockler sich noch gut an ihre Highschool-Zeit erinnern kann. An gute und schlechte, an aufregende und langweilige Tage auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Die Autorin, die den Bachelor of Arts in Communication gemacht hat, verbringt neben dem Schreiben einen Teil ihrer freien Zeit in der Natur und fotografiert gerne diesbezügliche Motive oder Kinder oder geht mit ihrem Ehemann Bergsteigen.


    Der Buchumschlag in nachtblau zeigt einen Sandstrand, im Hintergrund etwas Meer, im Vordergrund eine junge Frau bzw. ein junges Mädchen, das in einem weißen Kleid vom Wind umspielt mit ausgebreiteten Armen unter einem sternenklaren Himmel steht. Der Originaltitel passt genauso gut wie die deutsche Übersetzung. Während „Twenty Boy Summer“ an eine Wette angelehnt ist, die die weibliche Hauptfigur Anna mit ihrer Freundin abschließt, deutet der deutsche Titel gleichermaßen auf die Hilflosigkeit wie Hoffnung hin, die Anna empfindet.


    Mit fünfzehn sollte man Kribbeln im Bauch spüren. Sich über Schulnoten und die Zukunft Gedanken machen, aber daneben auch über Mode, Make-up, Musik, etc. Sachen erleben, die einen zum Lachen bringen, beste Freunde haben, Träume ausmalen oder Schmetterlinge im Bauch spüren, die mit Verliebtsein oder gar der ersten Liebe einhergehen. Hormonell bedingt ist dieses Alter eine Zeit der emotionalen Tiefs und Hochs in rasanter Abfolge und genau genommen erlebt Anna all dies auch. Bis zu jenem Tag, an dem Trauer und Hilflosigkeit schlagartig überwiegen. Dass ausgerechnet Matt, ihr bester Freund, in den sie seit fünf Jahren verliebt ist, auch nicht erst seit Kurzem etwas für sie empfindet, lässt sie für eine kurze, wundervolle Zeit schweben - bis er völlig überraschend aus dem Leben gerissen wird. Bevor sie irgendjemand von ihrer ersten Liebe berichten kann, endet die zart aufkeimende Beziehung zu dem Jungen, mit dem sie schon ihr ganzes Leben verbracht hat. Noch nicht einmal ihrer besten Freundin, Matts Schwester Frankie, kann sie davon erzählen, denn Matt wollte es seiner Schwester schonend beibringen. Sowohl er als auch Anna hegten die Befürchtung, dass ihre Freundschaft dadurch belastet werden könnte. Deshalb hat er ihr in diesem Zusammenhang das Versprechen abgenommen, niemandem etwas zu sagen, bevor er selbst mit Frankie gesprochen hat. Auch über seinen Tod hinaus fühlt die mittlerweile sechzehnjährige Anna sich an dieses Versprechen gebunden und übernimmt seine Beschützerrolle für seine Schwester. Sie trauert still. Statt selbst Trost zu empfangen, ist sie für Frankie und ihre Eltern da und begleitet sie ein Jahr nach Matts Tod zum ersten Mal an den Ort, an dem die Familie ihre Sommerurlaube verbrachte.


    Ockler hat feinfühlig authentisch wirkende Charaktere geschaffen. Ob man nun selbst bereits einmal den Verlust einer nahestehender Person erlebt hat oder nicht - jeder dürfte sich relativ schnell und problemlos in Anna oder eine der anderen Figuren hineinversetzen können. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker, ohne flapsig oder aufgesetzt zu wirken. Ihre Darstellung der Gefühle der einzelnen Personen ist nicht überladen, doch geht bisweilen hart an die Grenze. Manchmal möchte man sowohl Frankie als auch Anna fast schütteln, oftmals in die Arme nehmen und trösten.


    Die Sterne leuchten immer noch spielt in der Gegenwart und umfasst den Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr, enthält jedoch auch einige länger zurückliegende Erinnerungen. Ein Teil spielt an der Ostküste, der andere an der Westküste der Vereinigten Staaten. Der Raum dazwischen könnte synonym für die Entwicklung der Geschichte stehen, für den Abgrund, der sich nach Matts Tod für seine Familie und Anna zum Rest der Welt aber auch zwischen ihnen auftut. Alles könnte jedoch auch zu einer anderen Zeit an einem völlig anderen Ort stattfinden, denn die Handlung richtet den Blick auf die Emotionen, weniger auf Zeit und Umgebung. Gleichzeitig sind gewisse Passagen enthalten, die typisch amerikanisch gehalten sind, und genau dadurch etwas zu oberflächlich oder lang wirken können. Nach Matts Tod geht jede der Figuren anders mit ihrer Trauer um, wobei die Autorin den Fokus auf Anna richtet, die die Geschichte in Ich-Form erzählt.


    Frankie etwa wirkt in ihrem Schmerz egoistisch und oberflächlich, verstockt, kindisch und gleichermaßen verletzend wie verletzlich. Sie verfällt nach einer geschockten Starre in blinden Aktionismus. Zum einen lässt sie kaum jemanden an sich heran, zum anderen scheint ihr neues Leben aus Make-up, Partys und Jungs zu bestehen. In ihrem Schmerz bekommt sie gar nicht mit, dass die Ehe ihrer Eltern zu scheitern droht oder wie es Anna geht.


    Annas Welt wird klein, erstarrt eher, während sie Matt durch briefartige Einträge in ihrem Tagebuch am Leben erhält oder erdachte Zwiegespräche mit ihm führt. Durch ihre Erinnerungen lernt man Matt näher kennen. Ockler animiert auch damit zum Nachdenken, zum Schmunzeln, lässt den Leser mitfühlen. Trotz der emotionsgeladenen Thematik schafft es die Autorin, nicht melodramatisch abzurutschen. Sie verbindet geschickt die Gefühle der Trauer und des Schmerzes, der Wut und Hoffnungslosigkeit, aber auch der Verliebtheit, der Hoffnung, der Neugierde und des Verzeihens.


    Der gemeinsame Urlaub ist gleichermaßen eine Belastungsprobe für alle, wie auch der Versuch, ein normales Leben zu führen. In diesem Zusammenhang schließen Frankie und Anna vor ihrer Abreise einen Pakt. Die 20 Tage am Meer sollen zum A.B.S.A.Z (absolut bester Sommer aller Zeiten) werden und die Mädchen wollen sie nutzen, jeden Tag einen anderen Jungen kennenzulernen. Einer wird – nach Frankies Ansicht – schon dabei sein, der Anna um ihre Jungfräulichkeit bringt. Was sich keineswegs einfach gestaltet. Matt ist trotz seines Todes omnipräsent in den Erinnerungen und Gefühlen Annas. Sie trauert nach wie vor und hegt Schuldgefühle, weil sie ihrer Freundin nicht die Wahrheit sagen kann. Den Pakt ist sie nur halbherzig eingegangen, um Frankie aufzumuntern. An eine neue Liebe glaubt sie nicht wirklich; der Gedanke jagt ihr beklemmende Gefühle ein, weil sie glaubt, Matt dadurch zu verraten. Tatsächlich machen sich aber doch Schmetterlinge in ihrem Bauch bemerkbar, als sie Sam kennenlernt. Die Gefühle für ihn, erinnern natürlich an die für Matt, doch gleichzeitig wird deutlich, dass sie andersgeartet sind, weil ihnen eine gewisse Oberflächlichkeit innewohnt. Die Zeit, die sie mit ihm verbringt, und letztlich ihr Tagebuch sorgen jedoch auch dafür, dass ihre Freundschaft zu Frankie auf eine harte Probe gestellt wird.


    Gleichwohl ist Ocklers Debütroman jedoch auch voller Hoffnung und, ja … auch Kraft. Zeigt nicht nur die traurige Seite – etwa durch Annas Erinnerungen. Zeigt, wie wichtig es ist, in solchen Phasen jemanden neben bzw. bei sich zu haben. Dass Schweigen viel zerstören kann und andererseits oft nur wenige Worte vieles aufwiegen. Dass ein kleiner Schritt zur Seite den Betrachtungswinkel verändert. Zeigt, wie wichtig die einzelnen Phasen der Trauer sind. Wie unendlich kostbar Erinnerungen sind und dass man durch Loslassen auch gewinnen kann.


    Fazit


    Ein Roman über Freundschaft, Liebe, Trauer, Schmerz und das Erwachsenwerden. Hier passt der deutsche Titel perfekt. Die Sterne leuchten immer noch – manchmal muss man nur einfach den Kopf heben. Ein Debüt, das berührt und für das ich trotz kleinerer Längen fünf Punkte von fünf Punkten vergeben möchte.


    Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

    Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.
    Mark Twain

  • Inhalt:


    Schon seit ihrer Kindheit kennt Anna ihre beste Freundin Frankie und deren Bruder Matt. Die drei sind unzertrennlich. An ihrem fünfzehnten Geburtstag geht dann Annas größter Wunsch in Erfüllung: Matt und sie kommen zusammen. Doch Matt nimmt ihr das Versprechen ab, seiner Schwester erst einmal nichts davon zu verraten. Er möchte den richtigen Zeitpunkt abwarten und es ihr selber erzählen. Einige Wochen später stirbt Matt und Frankie weiß immer noch nichts von der Liebe zwischen ihrem Bruder und ihrer besten Freundin.
    Anna bewahrt ihr Versprechen an Matt, doch als sie ein Jahr später gemeinsam mit Frankie und deren Eltern in den Urlaub fährt, erinnert alles an den verstorbenen Matt und die Gefühle rücken immer mehr an die Oberfläche. Als Frankie dann noch beschließt, dass die beiden Mädchen innerhalb der Urlaubswochen zwanzig Jungen daten sollen, wird die Situation nur noch komplizierter.


    Meine Meinung:


    Ich bin durch das wunderschöne Cover des Buches auf diese Geschichte aufmerksam geworden. Ich liebe das Bild einfach, das gleichzeitig eine sanfte Leichtigkeit, aber auch Nachdenklichkeit ausstrahlt. Zumindest auf mich.


    Und genauso mehrdeutig wie das Cover ist auch diese komplexe Geschichte, die sich direkt mit nicht nur einem, sondern vielen schwierigen Themen beschäftigt. Zunächst steht natürlich das Thema Tod und das Abschiednehmen von einem geliebten Menschen im Vordergrund. Sehr glaubwürdig schildert die Autorin hierbei die unterschiedlichen Gefühle, die die einzelnen Figuren in der Geschichte empfinden. Jede Person geht auf ihre eigene Art und Weise mit dem Tod von Matt um und als Leser kann man förmlich spüren, wie schwer es für Anna ist, nicht über ihren wirklichen Verlust sprechen zu können. Denn sie hat nicht nur einen sehr guten Freund, sondern gleichzeitig auch die Liebe ihres Lebens verloren. Doch darf dies keiner wissen.
    Außerdem versucht Anna für ihre Freundin Frankie stark zu sein, die sich seit dem Tod ihres Bruders sehr verändert hat. Frankie strotzt scheinbar nur vor Selbstbewusstsein, flirtet mit jedem Jungen, der ihren Weg kreuzt und ist einfach nicht mehr so unkompliziert und fröhlich wie früher. Die Freundschaft der beiden Mädchen ist längst nicht mehr so unbeschwert, wie sie es früher noch war. Und gespannt wartet man als Leser, wie diese Freundschaft den gemeinsamen Urlaub überstehen wird.


    Die Schreibweise der Autorin ist sehr sprachgewaltig, dabei aber sanft und einfühlsam. Ich konnte mich sehr gut nicht nur in die Ich-Erzählerin Anna, sondern auch in Frankie hineinversetzen. Sehr harmonisch verstrickt Frau Ockler die Themen Freundschaft, Liebe, Tod, Abschiednehmen und die ganz normale Identitätsentwicklung von Jugendlichen, ohne aufgesetzt zu wirken. Erst nach dem Lesen einer schönen, berührenden Geschichte wurde mir bewusst, wie viele Gedankenanregungen und Emotionen die Autorin dadurch transportiert.


    Ein wunderschönes Jugendbuch! „Die Sterne leuchten immer noch“ ist der erste Roman von Sarah Ockler und ich kann schon jetzt sagen, dass ich ohne zu zögern ihren zweiten Roman kaufen würde, was auch immer das Thema sein möge. Insbesondere Freunde von sprach- und emotionsreichen Büchern, die durch ihre Nachdenklichkeit und Sanftheit leben, wird dieses Buch gefallen: 5 von 5 Sternen.

  • Als ich irgendwann “Twenty Boy Summer” in den Händen hielt, hat mich das Cover direkt angesprochen. Nun, wo das Buch auch auf Deutsch erschienen ist, musste ich es einfach lesen.


    Mit “Die Sterne leuchten immer noch” ist Sarah Ockler ein wunderbarer Debütroman gelungen, der unterhält, berührt und zum Nachdenken anregt. Die Geschichte ist leicht und flüssig geschrieben und ich bin trotz der manchmal sehr traurigen Thematik nur so durch die Seiten geflogen. Der Schreibstil ist sehr intensiv, Gefühle und Gedanken werden authentisch und eindringlich geschildert und es fiel mir oftmals nicht leicht, meine eigenen Emotionen zurückzuhalten. Sarah Ockler schenkt dem Leser Zeit, um über sich und das Leben nachzudenken, gleichzeitig vermittelt sie durch ihre Protagonistinnen Lebensfreude.


    Die Charaktere sind absolut liebenswert. Man lernt ihre Gedanken, Gefühle, Zweifel und Entwicklungen genau kennen und ich konnte mich nach kurzen Anlaufschwierigkeiten in Anna, Frankie und Sam hineinversetzen.
    Anna und Frankie sind zwei wunderbare Mädchen, die versuchen, den Tod ihres Bruders und Freundes zu verarbeiten. Sie geben sich selbst und gegenseitig die nötige Zeit, verlieren aber nicht das restliche Leben aus dem Auge. Sie wollen wieder am Leben teilhaben und fahren gemeinsam in den Urlaub, um endlich wieder das Leben genießen zu können. Dies klappt auch recht gut und stellenweise legen sie dabei eine Entwicklung hin, die sie sich selbst wohl nie erträumt hätten. Respektabel ist auch, wie sehr Anna immer noch an Matt denkt und wie sie ihr gemeinsames Geheimnis hütet. Zwar ist dies Frankie gegenüber nicht ganz fair, aber durchaus verständlich. Durch die intensivere Gefühlswelt von Anna ist sie mir auch fester ans Herz gewachsen. Sie kann zwar zusammen mit Frankie und anderen Menschen trauern, aber dennoch darf sie ihre Gefühle und Gedanken nie ganz aussprechen.
    Sam blieb mir dagegen etwas zu blass. Zwar scheint er ebenfalls ein recht netter Junge mit eigener Geschichte zu sein, aber wirklich zu Wort kommt er nicht, da er meistens im Hintergrund bleibt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er ein bisschen mehr Aufmerksamkeit erhält.
    Obwohl Matt in der Geschichte fast ausschließlich eine passive Rolle spielt, ist er auf den Seiten dennoch spürbar, da sich Anna und Frankie gerne an ihn zurückerinnern und jede für sich ihre ganz eigenen Gefühle und Gedanken für ihn/über ihn hat.


    Sehr schön ist auch, dass jedes Thema seine nötige Zeit erhält. Obwohl der Tod lange und ausgiebig thematisiert wird, wird auch gleichzeitig an die Freundschaft, Lebensfreude und Liebe erinnert, die einem auf nahezu jeder Seite begleiten.


    Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Obwohl sie komplett anders als das US Cover aussieht, ist sie doch gelungen und passend zum Thema. Die ausgebreiteten Arme strahlen Lebensfreude aus, dennoch kann man eine gewisse Melancholie erkennen, die während der gesamten Handlung herrscht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und enthält das Wichtigste, ohne zu viel zu verraten.


    Insgesamt konnte mich “Die Sterne leuchten immer noch” begeistern und berühren. Sarah Ockler hat für ein Erstlingswerk einen unglaublich schönen Schreibstil, den selbst manche Autoren nach 20 Jahren nicht erreichen. Hoffentlich wird es noch viele weitere Bücher von ihr geben. Absolut empfehlenswert!

  • Zitat

    Original von Ati
    .....fünf Punkte von fünf Punkten......


    Zitat

    Original von Christine J
    .....5 von 5 Sternen...


    Wir haben hier ein 10-Punkte-Bewertungssystem! :wave


    Das Buch hat zwar vier Rezis aber nur zwei Mal wurde bewertet :-(


    Zum Buch:
    Soweit hat es mir gut gefallen, auch wenn ich mir vielleicht etwas mehr erhofft hätte.
    Es lässt sich schnell lesen, die Personen sind sympathisch aber mir hat ein bisschen das "gewisse Etwas" gefehlt.


    Von mir gibts 7 Punkte!