Cobra - Richard Preston

  • Aus der Amazon.de-Redaktion
    New York, in den späten 90er Jahren. Ein 17-jähriges Mädchen macht sich auf den Weg zu ihrer Privatschule, obwohl sie eine Erkältung hat. Leider ist Kate Moran talentiert, schön und die erste Figur, die in Richard Prestons erstem Roman auftaucht -- insofern sind ihre Überlebenschancen vermutlich relativ gering. Und tatsächlich -- bereits im Zeichenunterricht schießt ihr der Mukus aus der Nase, und sie ist äußerst desorientiert. In Sekundenschnelle, so scheint es, wird sie von Schüttelkrämpfen gepackt und kann absonderlicherweise nicht mehr aufhören, sich selbst zu beißen. Das einzige, was dem Leser bleibt, ist zu hoffen, daß sie schnell stirbt, aber Kates Körper muß vorher noch einige widerliche Anfälle über sich ergehen lassen, und der Autor -- ein jakobinischer Zeremonienmeister par excellence -- schildert sie uns in all ihren bizarren und blutigen Einzelheiten.
    Das, was sich Kate eingefangen hatte, war eindeutig eine Erkältung ersten wissenschaftlichen Ranges. Prestons Heldin, Alice Austen, Ärztin bei den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, stellt bei der ersten von mehreren fesselnden Autopsieszenen fest, daß das Nervensystem des Mädchens praktisch zerstört wurde. Bis jetzt ist nur eine weitere Person bekannt, die auf gleiche Weise gestorben ist, aber hierbei handelt es sich um einen obdachlosen Mann. Austen muß die zwei Fälle, deren einziger gemeinsamer Nenner die U-Bahn zu sein scheint, in Zusammenhang bringen, bevor die Medien Wind davon bekommen und einen allgemeinen Paranoiarausch auslösen -- und bevor der Schöpfer des Virus wieder zuschlagen kann.


    Teils ekelhaft, teils schockierend, aber stets spannend. Dieser Roman hat es wirklich in sich. Preston gelingt eine überzeugende Mischung aus Wissenschaftsthriller und Szenerien, bei denen selbst Clive Barker noch Gänsehaut bekommen würde. Die Protagonisten sind glaubwürdig und eher die Helden leiser Töne. Ein faszinierender Roman, der sicherlich für die eine oder andere schlaflose Nacht sorgen kann.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Helga
    Na das ist ja fein Doc, habe es vor ein paar Wochen auf dem Flohmarkt gekauft (ganz neu) und jetzt steht es hier in meinem RUB. Ich hoffe, ich komme bald zum Lesen.


    Dann lass mich bitte wissen, wie es Dir gefallen hat, wenn es Dich mal aus dem RUB heraus angesprungen hat und Du es gelesen hast. Ich fand es sehr spannend, aber es kam in meinem Bekanntenkreis nicht ungeteilte Begeisterung auf.


    Gruss,


    Doc

  • Hallo Doc,


    das mache ich sicher, bin schon sehr gespannt darauf. Habe noch ein Buch aus der Bücherei hier und dann ist damit mal Pause, damit ich mein RUB abbauen kann. Also wird es nicht mehr so lange dauern. :wave

  • Cobra ist wirklich zu empfehlen. Habe ihn und "Hot-Zone" schon vor längerer Zeit gelesen, und kann sie nur weiter empfehlen.


    Richard und Douglas Preston sind ein Brüderpaar, die sich mit ihren Büchern überflügeln wollen.


    Jedoch Richard schreibt eher Medizin-Triller, wogegen Douglas eher Action-Triller schreibt, die jedoch viel Horror und andere Elemente enthalten.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Das war ein sehr spannendes Buch. Eine fieberhafte Jagd nach einem Virus und einem Mörder. Die Beschreibungen zum Lesch-Nyhan-Syndrom bzw. was mit einem Menschen passiert, der das Virus "Cobra" hat, waren sehr schockierend. Beim Lesen musste ich schon mal innehalten. Zum fiktiven Roman gibt es noch einige Informationen aus der realen Welt der schwarzen Biologie.


    Sehr realistisch und packend geschrieben - 9 Punkte :wave