Ein Traum von einem Schiff - Christoph Maria Herbst

  • Ein Traum von einem Schiff – Christoph Maria Herbst
    Eine Art Roman


    ungekürzte Lesung, 3 CDs, ca. 239 Min


    Sprecher:
    Chhristoph Maria Herbst


    Inhalt
    Drei Wochen unterwegs mit der »schwimmenden Schwarzwaldklinik« - Traum oder Albtraum?


    Schauspieler Christoph Maria Herbst, bekannt aus der erfolgreichen TV-Serie "Stromberg", war im Januar 2010 zum ersten (und letzten?) Mal auf dem TV-Traumschiff engagiert und hat seine Erlebnisse rund um diese Winterreise auf dem Dampfer der Nation aufgezeichnet. Bei der Ankunft in Panama ist sein Koffer immer noch in Madrid, auf höchster See jagt er Pantoffeldiebe, an der chilenischen Küste wird er als Stromberg erkannt und beschimpft, und auf Bora Bora ist er viel zu hautnah dabei, als ein Zyklon die ganze Inselgruppe neu sortiert. Unvergessene Begegnungen mit Montezuma und liebenswerten öffentlich-rechtlichen Fossilen, aufgezeichnet mit höchst unterhaltsamem ironischen Blick auf Kollegen und Eingeborene, Sitten und Gebräuche. Ein traumhaftes Hörerlebnis rund um eines der letzten Abenteuer unserer Zeit!




    Autor & Sprecher in einem:


    Christoph Maria Herbst, geboren 1966 in Wuppertal, verkörpert u. a. die Titelfigur in der Serie "Stromberg", für die er den Deutschen Fernsehpreis, den Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis und viermal den Deutschen Comedypreis erhielt, spielte neben diversen Engagements am Theater und als Synchronsprecher ("Willkommen bei den Sch'tis", "Horton hört ein Hu") in Kinoproduktionen wie "Der Wixxer", "Hui Buh", "Hände weg von Mississippi" und hat als Hörbuchsprecher u.a. die Comedy-Bestseller von Tommy Jaud und Ralf Husmann eingelesen sowie Stefan Zweigs "Schachnovelle". Zuletzt drehte C. M. Herbst, in der Titelrolle als Kommissar, den TV-Film "Kreutzer kommt".



    Meine Meinung
    Wie erwähnt, sind dieses sozusagen die Tagebuchartigen – eher Logbuchartigen Erlebnisse Christoph Maria Herbst´ während seiner Dreharbeiten zur bekannten Serie von Wolfgang Rademacher, dem Traumschiff.
    Gerade Wolfgang Rademacher hat eine relativ „große Rolle“ in diesen Erlebnissen, schafft er es doch, Christoph zu überzeugen, überhaupt an der Serie Traumschiff eine Rolle zu übernehmen.
    Anfangs davon überzeugt – Garantiert NIE an einer so bürgerlichen Serie wie dem Traumschiff mitzumachen, gelingt es eben „dem Wolfgang“ durch seine lusigie und herzlich überzeugende Art, Christoph zu überreden.


    Dieses Erlebnis wird auch sehr humorvoll geschildert.
    Kurz darauf beginnt dann die Reise ins ferne Bora Bora mit diversen Zwischenstationen.
    Schon der erste Flug ist ein Grauen für Christoph, stellt er doch bei Ankunft fest, daß alle ihren Koffer bekommen haben, nur eben nicht er....


    Weitere Erlebnisse folgen, die theoretisch allesamt relativ lustig sind.


    Und das ist dann auch leider mein Problem mit dem Hörbuch.
    Eben Das Theoretisch lustige.


    Daher hab ich auch leichte Probleme mit der Rezension.
    Ich kann nicht sagen, daß das Hörbuch schlecht ist, aber eben auch nicht, daß es gut ist.


    Vielleicht habe ich auch nur einen anderen Humor als Christoph. Ich steh ja auf subtilen, leicht sarkastischen Humor.
    Hier ist es so, daß es oftmals so wie mit der Holzhammermethode herüberkommt.
    Sprich – das eigentlich lustige, humorvolle der jeweiligen Situation wird derart betont, daß ich es übertrieben finde.
    Es wirkt auch mich oft, wie stark „Gewollter“ Humor, dem oft weniger und feinere Ausdrucksstärke wesentlich besser getan hätte.


    So wirkte das ganze auf mich zumindest oftmals zu inszeniert, zu übertrieben und auch teilweise zu arrogant, um lustig zu sein.
    Aber wie gesagt, daß mag auch an unseren unterschiedlichen Definitionen von gutem Humor liegen.


    Als Sprecher hingegen wirkt er auf mich besser – auch wenn man das Ganze nicht so richtig trennen kann, da es ja seine Erlebnisse sind, die er da vorliest.
    Er hat zumindest einen angenehme Stimme und bringt – so übertrieben der Humor dann auch ab und an ist, dieses so rüber, wie es wohl auch klingen soll.


    Fazit:
    Meiner Meinung nach sollte Christoph Maria Herbst lieber beim Filmen bleiben – in Hui Buh fand ich ihn zum Beispiel phantastisch als Schauspieler.
    Aber das Schreiben von humorigen Erlebnissen dann doch lieber anderen überlassen.
    Das Hörbuch läßt sich trotz allem gut anhören, man sollte nur keinen großen Humor erwarten. Eher ein wenig „Comedy“ á la RTL.




    Edit: Weshalb die AISN Nummer nicht funktioniert, weiß ich nicht.

  • Danke für die Rezi! :-)


    Ich hatte das auch schon in der Hand, habe es aber dann doch wieder weggelegt. C.M. Herbst ist für mich der perfekte "Stromberg", ich sehe ihn einfach immer nur in dieser einen, grandiosen Rolle. Ich habe Schwierigkeiten, wenn ich ihn in anderen Rollen sehe ("Hilfe, Hochzeit!" beispielsweise.) Deshalb würde ich dieses hier wahrscheinlich auch nicht so richtig gelungen finden. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Hm, also mir hat es auch nicht wirklich gefallen.... :-(


    Meine Rezension:
    Als großer Fan von Christoph Maria Herbst in seiner Paraderolle "Stromberg" ist man natürlich auf das neuste Werk von Herbst gespannt, den "Traum von einem Schiff", einer "Art Roman", in dem Herbst auf gewohnt schwarzhumorige Art von seinen Erlebnissen bei den Dreharbeiten auf der MS Deutschland, besser bekannt als "Das Traumschiff", berichtet. Die Art, in der er dies tut, ist tatsächlich die gewohnte, allerdings vielmehr die seines Alter Egos Stromberg, denn viel zu oft gleitet die spitzzüngige Erzählweise in eine fast schon beleidigende und derart respektlose Tirade ab, dass es selbst dem großzügigen Hörer peinlich wird. Dabei geht es gar nicht darum, wen Herbst veralbert, ob bei seiner Imitation von Wolfgang Rademann oder eines dicken deutschen Urlaubers - leider überwiegen die Momente des Fremdschämens die des Vergnügens und dann wirkt auch der sonst so punktgenaue Humor nicht mehr lustig, sondern nur noch platt. Schade, denn so bleibt der Eindruck, dass Herbst womöglich doch mehr mit Stromberg gemein hat, als man bis dato angenommen hat und das ist zumindest für meinen Geschmack dann weniger witzig.
    An seiner Sprecherleistung gibt es dennoch nichts zu bemängeln, selbst lange und verschachtelte Sätze betont er so, dass es dem Hörer ein leichtes ist, zu folgen. Herbsts Erzählweise ist insofern absolut authentisch, als dass man beim Hören jederzeit seinen entsprechenden Gesichtsausdruck vor Augen hat und das Erzählte sozusagen wie einen Film vor sich ablaufen sieht. Doch das wiegt die Kritik und den Gesamteindruck des Inhalts leider nicht auf. Für Stromberg-Fans vielleicht noch zu empfehlen, für alle anderen wohl nicht.


    3 Punkte.


    @ Johanna: Habe in deinem Beitrag eine andere ISBN eingefügt, jetzt wird das Hörbuch auch angezeigt! :wave