Hexenkind
Autorin: Sabine Thiesler
Gelesen von: Sabine Thiesler
Vox-Crime-Edition
Audio media verlag GmbH
ISBN: 978-3868045659
6 CDs, 12,95 Euro
Über die Autorin und Sprecherin: Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und schrieb außerdem erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. Das Haus am Watt, Der Mörder und sein Kind, Stich ins Herz und mehrere Folgen für die Reihen Tatort und Polizeiruf 110).
Handlung: Ein Pilzsammler entdeckt in einem alten Bauernhaus in der Toscana eine übel zugerichtete Leiche. Sarah, der Frau des Trattoria-Besitzers Romano, hat jemand die Kehle durchgeschnitten. Doch dieser Mord ist erst der Anfang eines dunklen Verhängnisses, das sich gnadenlos über die ganze Familie ausbreitet und sich zu einem bitterbösen Ende steigert.
Meine Meinung: Es kann gut gehen, wenn ein Autor sein Hörbuch selber spricht, denn er kennt wie niemand anderer die Betonungen, die ihm viel bedeuten und kann so Szenen oder Dialoge hervorheben, die ihm beim Schreiben sehr wichtig erschienen sind. Es kann aber auch daneben gehen, wenn der Autor kein besonders guter Vorleser ist. Im Fall von diesem Hörbuch war ich überrascht, wie angenehm Sabine Thiesler spricht. Sie hat eine sehr schöne und weiche Stimme und sie liest sehr flüssig. Leider merkt man doch sehr, dass sie keine Sprecher-Ausbildung hat, denn sie setzt wenig auf Betonungen, liest teilweise etwas statisch und so hört sich das Ganze zwar gut, aber auch recht monoton an, und ich verlor nach einiger des Zuhörens Zeit die Aufmerksamkeit, da mir die Lebendigkeit in der Stimme fehlte.
Schade, denn die Handlung ist sehr spannend und man mag eigentlich gar kein Wort verpassen. Sehr geschickt sind in diesem Mordfall Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Und die Zeitsprünge sind auch beim Zuhören gut nachvollziehbar, allerdings stört der ständige Hinweis, man sei in der Toscana, der beliebte Handlungsort von Frau Thieslers Figuren. Meiner Meinung nach fehlt ihnen aber die „italienische Leichtigkeit“ und alles, was irgendwie italienisch beschrieben wird, wirkt gerade durch die Beschreibung und die mehr als dezente Betonung darauf, zu dick aufgetragen und somit nimmt man ihr die italienische Seele ihrer Figuren nur schwerlich ab.
Mein Fazit: Eine spannende Handlung, die für meinen Geschmack etwas zu ruhig vorgetragen wurde.