Verlag: Hoffmann und Campe, Februar 2011
3 CDs, 240 Minuten, gekürzte Lesung
Gelesen von Hannelore Hoger
Kurzbeschreibung:
Eine bezaubernde Parabel auf die Macht der Phantasie
Ein Küstendorf in der Bretagne soll einem Freizeitpark weichen. Doch das wollen die Bewohner nicht mit sich machen lassen. Auch Marthe Simonet und Hans von Scharnbeck beteiligen sich am Widerstand. Beide haben geglaubt, sie hätten ihr Leben hinter sich. Doch jetzt begreifen sie, dass sie noch eine große gemeinsame Aufgabe haben.
Die Atlantikküste der Bretagne – geprägt vom rauen Meer, vom salzigen Wind und dem dramatischen Licht. Marthe Simonet hat diesen Flecken lieben gelernt. Hier hat sie mit ihrem Mann, einem Arzt, gelebt und die Kinder großgezogen. Hier möchte sie ihren Lebensabend verbringen. Doch nun erfährt sie, dass ihr geruhsames Dorf einem Freizeitpark Platz machen soll. Schon verkaufen einige Nachbarn ihre Grundstücke, und bald rücken die ersten Bagger an. Im Dorf formiert sich Widerstand. Mit dabei: Hans von Scharnbeck, ein wortkarger Deutscher, der auf einem Segelboot lebt. Im Gegensatz zu Marthe ist er alles andere als ein Anhänger friedlichen Widerstands. Trotzdem fühlt sich Marthe zu ihm hingezogen ...
Über die Autorin:
Bertina Henrichs wurde 1966 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Literatur- und Filmwissenschaft und lebt seit langem in Paris, wo sie als Schriftstellerin und Filmemacherin arbeitet. Ihr erster Roman Die Schachspielerin war in Frankreich und Deutschland ein Bestseller, wurde mit dem Corine-Buchpreis für das beste Debüt ausgezeichnet und fürs Kino verfilmt. 2009 erschien ihr zweiter Roman That’s all right, Mama.
Über die Sprecherin:
Hannelore Hoger, 1942 in Hamburg geboren, erhielt ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik in Hamburg. Seit 1960 ist sie auf vielen deutschen Bühnen zu sehen, darunter in Bremen, Köln, Berlin und Hamburg. Neben Auftritten in Film- und Fernsehproduktionen spielt sie seit 1993 die Rolle der Bella Block. Für diese Rolle wurde sie mit dem Grimme-Preis 1994, dem Goldenen Löwen 1996 und der Goldenen Kamera 1998 ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Bertina Henrichs lebt seit langen in Frankreich und schreibt auch auf Französisch. Konsequenterweise ist der Schauplatz des Romans diesmal ein Küstendorf in der Bretagne.
Hier soll jetzt plötzlich ein riesiger Freizeitpark entstehen Die Anwohner sind damit nicht gerade glücklich, dass die Natur so verschandelt wird und ihr ruhiges Leben gestört wird. Zusätzlich droht vielleicht sogar noch Enteignung ihrer Grundstücke. dagegen wollen sie sich wehren.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die pensionierte Witwe Marthe, die ein ruhiges, zurückgezogenes Leben führte. Durch die Aktivitäten wie Verfassen von Petitionen und durchführen von Demonstrationen fühlt sie sich wieder lebendig. Dazu passt auch gut, dass sie sich mit dem eigentlich unhöflichen Nachbarn Hans anfreundet. Ein mürrischer Deutscher. Doch durch den gemeinsamen Kampf werden sie Freunde, vielleicht mehr. Sie erzählen sich jeweils ihre Vergangenheit. Er ist einst als verwaistes Kind aus Ostpreußen gekommen.
Somit handelt es sich auch um eine Geschichte über Leben und Lieben im Alter.
Angereichert ist das ganze mit einer unglücklichen Liebesgeschichte der Bibliothekarin, mit der Marthe befreundet ist. Das wirkt aber leider schon ein wenig wie aus einem Maeve Binchy-Roman, also nicht so anspruchsvoll.
Bertina Henrichs ist von Frankreich stark beeinflusst, ihre Version eines typisch französischen Stils ist jedoch zu weichgespült.
Die ersten 1,5 Stunden des Hörbuchs waren ziemlich langweilig, obwohl Hannelore Hoger angemessen und gut liest. Sie ist sicher die richtige Wahl als Sprecherin.
Dann verdichtet sich die Beziehungsgeschichte zwischen Marthe und Hans und das Handlungstempo nimmt zu, es gibt einige amüsante Szenen. Das ist dann doch ganz nett zu hören.
Fazit: Belanglos!