DER INHALT (kopiert aus der Kurzbeschreibung):
Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer hat der Haute Cuisine abgeschworen und betreibt in der Luxemburger Unterstadt ein kleines Restaurant, wo er seinen Gästen Huesenziwwi, Bouneschlupp und Rieslingpaschtéit serviert. Doch dann bricht eines Tages ein renommierter Pariser Gastro-Kritiker tot in seinem Restaurant zusammen – und plötzlich steht Kieffer unter Mordverdacht. Als dann noch sein alter Lehrmeister spurlos verschwindet, beschließt der Luxemburger, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen; sie führen ihn bis nach Paris und Genf. Dabei stößt er auf eine mysteriöse, außergewöhnlich schmackhafte Frucht, auf gewissenlose Lebensmittelkonzerne und egomanische Fernsehköche. Immer tiefer taucht Kieffer in die von Konkurrenzkampf und Qualitätsdruck beherrschte Gourmetszene ein – und erkennt, was auf dem Spiel steht.
ISBN 978-3-462-04287-0
DER AUTOR (aus dem Buch):
Tom Hillenbrand, geb. 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Ressortleiter bei SPIEGEL ONLINE. Der begeisterte Hobbykoch und Foodie verliebte sich während eines mehrmonatigen Luxemburger EU-Praktikums in das Großherzogtum. Er lebt in München. "Teufelsfrucht" ist sein erster Roman.
MEINE MEINUNG:
Mehr sollte man an Inhalt auch nicht wissen, um den Krimi - ja, man kommt wirklich zwischendurch immer mal wieder davon ab, es wirklich für einen Krimi zu halten, aber nach dem Ende bin ich doch überzeugt, die Lösung eines Kriminalfalls miterlebt zu haben - wirklich noch genießen zu können. Was man auch während des Lesens genießen kann, sind die zahlreichen Gerichte und Zutaten, die Tom Hillenbrand mit einfließen lässt und die einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Besonders detailliert und liebevoll fand ich die Beschreibung der Stadt Luxembourg - ob nun realistisch oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall möchte ich nun sehr gerne dort hin reisen und nicht nur die zahlreichen Gerichte, sondern auch die Stadt kennenlernen. Aber durch eben genau solche detaillierten Beschreibungen rückt die tatsächliche Geschichte "Warum musste der Kritiker sterben?" in den Hintergrund. Ich finde das aber nicht weiter schlimm, denn man hat bei Hillenbrands bilderreicher Sprache nie das Gefühl, dass etwas auf der Strecke bleibt und etwas an Entwicklung verlorengeht, nur weil es gerade eben um Essen und nicht um "klassische" Krimikost geht.
Leider fand ich das Ende etwas abrupt, ich hätte noch gerne weitergeschmökert. Am Ende des Buches (schade - ich hätte es schon am Anfang gebraucht, dann hätte ich es auch nutzen können, so habe ich es erst zu spät gesehen) ist eine Aufzählung der verwendeten kulinarischen Fachbegriffe. Toll wären auch noch ein oder zwei Rezepte gewesen, zumindest von den häufigst erwähnten Lieblingsgerichten von Xavier. Wenn diese zwei bis drei Punkte nicht gewesen wären, hätte das Buch auf jeden Fall eine Höchstwertung verdient gehabt!