Ravinia - Thilo Corzilius

  • KLAPPENTEXT:


    Was wäre, wenn dich ein einziger Schlüssel überall hinbringen könnte? An ihrem sechzehnten Geburtstag erhält Lara einen Schlüssel, der sie in die Victoria Street in Edinburgh führt – egal durch welche Tür sie tritt. Bald merkt das junge Mädchen, dass der Schlüssel auch das Tor in eine andere Welt öffnet. In der Stadt Ravinia, in der magisch talentierte Wesen ebenso wie Traumtänzer zu Hause sind, lernt Lara ihre Vergangenheit kennen und erfährt dabei von einer mysteriösen Verschwörung. Sie selbst muss über das Schicksal Ravinias entscheiden. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Schlüsselmachergesellen Tom versucht Lara, Ravinia vor dem Untergang zu bewahren...



    ZUM AUTOR:
    Thilo Corzilius wurde 1986 in Dortmund geboren, studierte in Münster Theologie und hat schon immer gern geschrieben.
    „Ravinia“ ist sein erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:


    „Ravinia“ ist der gelungene Debütroman eines noch sehr jungen Autors. Als Leser merkt man sofort, dass Thilo Corzilius seine Geschichte sehr am Herzen liegt. Er hat sich eine spannendes Abenteuer erdacht, das zwar gut strukturiert ist, bei dem es ihm aber leider noch nicht immer so ganz gelingt dies auch sprachlich so aufs Papier zu bringen wie er sich die Geschcihte vermutlich in seiner Fantasie vorgestellt hat. Dies tut dem Roman an sich aber keinen Abbruch, der unter anderem auch von wunderbar und liebevoll kreierten Figuren lebt, über die ich hier nicht allzu viel verraten will. Es sei so viel gesagt: Lasst euch überraschen...


    Mit einer ganz besonderen Liebe zum Detail stattet er auch seine Kapitel aus. Jedes einzelne ziert das Zitat eines Liedtextes, eines bekannten Musikers oder einer berühmten Persönlichkeit und drückt damit das Gefühl aus, das im jeweiligen Kapitel herrscht.


    Thilo Corzilius hat mit der Stadt Ravinia eine Welt gezaubert, die düster, magisch und faszinierend zugleich ist. Umgeben von einem fabelhaften Ambiente hervorgerufen durch Wahrsager, skurrile Gestalten und Schlüssel, die einem nicht nur Türen, sondern auch andere Orte öffnen, hat das Buch ein bisschen was märchenhaftes, aber auch etwas kurioses ähnlich einem „Alice im Wunderland“.


    Besonders hervorzuheben sind außerdem Umschlaggestaltung und Illustration des Textes. Das Cover spiegelt die magisch unheimliche Faszination des Inhalts wieder und ist bei jedem neuen Kapitel im Buch mit abgebildet.


    FAZIT:


    „Ravinia“ ist ein tolles neues Werk im Bereich der Urban Fantasy, das zwar noch ein klein wenig holprig ist, aber dennoch sehr vielversprechend was künftige Bücher des Autors angeht. Während des Lesens spürt man, dass der Autor so viel Herzblut hineingesteckt hat, dass man als Leser sofort einen vertrauten und freundschaftlichen Bezug zum Buch findet, es einfach mögen muss und ihm schöne Lesestunden beschert.

  • Ich dachte zuerst das sei ein Buch von Christoph Marzi. :yikes
    Das Cover ist wunderschön, aber im ersten Moment irreführend.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Ich dachte zuerst das sei ein Buch von Christoph Marzi. :yikes
    Das Cover ist wunderschön, aber im ersten Moment irreführend.


    Ich dachte auch erst das es von Marzi ist :wow
    Naja, klingt zumindest vielversprechend, danke für die Rezi :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Hm nicht nur das Cover passt zu Marzi, sondern auch der Begriff "holprig"


    Das hör ich ja als Marzi Fan nicht gern ;)


    Man darf sich vom Cover nicht in die irre führen lassen. Corzilius sagt zwar selbst, dass man im Buch merkt, dass er Marzi Fan ist, aber es ist sprachlich doch noch um einiges von Marzi entfernt. Aber Thilo Corzilius gibt sich viel Mühe und es ist eine nette Geschichte, die ich gern und schnell gelesen habe. Ich finde man muss os jungen Autoren ja auch eine Chance geben ;)

  • Für alle Interessierten - hier gibts ein Interview mit Thilo Corzilius :) ...


    Ich habe "Ravinia" inzwischen fertig gelesen und fand es eigentlich ganz gut. Viele schöne Ideen und die Protagonisten Lara McLane und Tom Truska sind extrem sympathisch. Gerade Tom ist eine schöne Abwechslung mit seiner sehr ruhigen, oftmals mürrischen Art - trotzdem mag man ihn irgendwie.


    Der Autor konzentriert sich hauptsächlich auf Lara, schiebt aber ab und an auch Szenenwechsel mit neuen Personen ein. Zwischendrin wird ein Teil in Briefform erzählt, was auch gut umgesetzt wurde. An den Übergängen der einzelnen Szenen hapert es manchmal ein wenig - manchmal geht es etwas zu schnell. Auch am Ende stürzen die Ereignisse regelrecht ineinander und das Feindbild war mir etwas zu sehr auf böse getrimmt. Ich mag lieber viele Graustufen.


    Insgesamt ein typischer All-Age-Fantasyroman über eine düstergoldene Stadt, die durchaus ihren Reiz hat. An der Storyführung hakt es stellenweise noch etwas, aber für ein Debüt ist der Roman schon gut gelungen. In diesem ersten Buch liegen die Stärken des Autors eindeutig bei seinen Charakteren, die er sehr genau zeichnet. Ich konnte mir nahezu jede Person gut vorstellen, hatte stets ein klares Bild vor Augen.
    Und die Story dazu ist unterhaltsam und hat einige schöne Szenen. Für Vielleser im Fantasygenre nicht unbedingt viel neues, aber solide umgesetzt mit ein paar tollen Ideen :) ...

  • Meine Meinung:
    Das Cover wirkt düster, machte mich aber neugierig auf den Klappentext. In der Mitte ist ein großer Vollmond zu sehen, unterhalb mehrere turmartige Gebäude und oberhalb des Mondes ist ein Rabe mit gespreizten Flügeln zu sehen.
    Der Titel "Ravinia" ist geprägt und verleiht dem Cover dadurch eine edle Note.


    Zum Inhalt möchte ich nicht all zu viel verraten, da es sonst sein kann, dass ich etwas Wichtiges preisgeben könnte ...
    Lara bekommt zu ihrem 16. Geburtstag von ihrem Großvater einen ganz besonderen Schlüssel geschenkt und nach dem ersten Benutzen dieses Schlüssels ist nichts mehr, wie es war.
    Sie landet in einer ganz bestimmten Straße vor einem Schlüsselgeschäft, in dem sie schnell neue Freunde kennenlernt, die sie von nun an oft begleiten werden.
    Aber vor allem lernt sie durch das Benutzen des Schlüssels eine neue Welt kennen, die parallel zu unserer existiert.
    Lara lernt Ravinia kennen, eine Stadt, die nur durch gewisse Gegenstände, wie Schlüssel, Uhren und dergleichen, von speziellen Herstellern betreten werden kann.
    Nachdem sie eine Lehre bei einem dieser besonderen Persönlichkeiten beginnt, überstürzen sich die Ereignisse und ihr Großvater, der einzig noch lebende Verwandte, verschwindet. Kurz darauf muss sie vor mechanischen Geschöpfen flüchten und landet in Amerika. Dort trifft sie den Jungen namens Lee, der von da an nicht mehr von ihrer Seite weicht. Denn auch er hat besondere Fähigkeiten.
    Gemeinsam mit ihren neu gewonnenen Freunden macht sich Lara auf die Suche nach ihrem Großvater und erlebt dabei viele Abenteuer.


    Die Einführung war toll gemacht. Langsam, aber trotzdem sehr interessant, wurden mir und der Protagonistin die Stadt „Ravinia“ und ihre Besonderheiten nahegelegt. Auch Laras Stimmungen wurden von Anfang an sehr einfühlsam beschrieben und passten zu meinen eigenen Gefühlen.
    Als Lara nach dem Benutzen ihres Geburtstagsgeschenkes plötzlich in einer vollkommen anderen Straße steht, wird ihr langsam klar, dass nichts ist, wie es scheint.
    Doch um es auch wirklich zu realisieren, brauchte sie einige Anläufe und gutes Zureden von ihrem neuen Freund Tom, einem Schlüsselmachergesellen.
    Die Abenteuer, die sie durchlebte, wurden immer gefährlicher, doch sie hatte immer jemanden, der ihr zur Seite stand. Und nicht zuletzt ein Rabe wurde ihr zum Ende hin ein guter Freund.


    Ich konnte mich von Beginn an mit Lara identifizieren. Sie durfte in eine reale Fantasywelt reisen, von der fast jedes Kind träumt.
    Dass aber auch dieser Ort nicht nur positive Seiten hat, wird dabei ziemlich schnell vergessen. So erging es auch der jungen Protagonistin. Doch sie wurde sehr schnell auf den Boden der Tatsachen geholt.
    Auch ihre Freunde wurden sehr anschaulich vorgestellt. Herausragend dabei war Tom, ein schweigsamer junger Mann, der immer zur Stelle war und Lara viele ihrer Fragen beantwortete. Mit ihm hatte ich meine Lieblingsfigur gefunden die mich nie enttäuschte.
    Auch die zauberhafte Stadt wurde sehr fantastisch beschrieben. Ich konnte gewisse Mechanismen vor meinem inneren Auge regelrecht sehen und war ebenso fasziniert davon, wie unsere Protagonistin.
    Da Lara McLane von einem Abenteuer ins nächste stürzte, war unterschwellig immer eine gewisse Spannung zu spüren. Leider gelangte sie nie wirklich bis an die Oberfläche, sonst wäre die Geschichte perfekt gewesen.
    Verschiedene Wesen wurden immer nur andeutungsweise vorgestellt, sodass sich jeder ein eigenes Bild machen kann, um was es sich hierbei handeln könnte.


    Der Roman wurde mit einfachen Sätzen verfasst, sodass er für Jung und Alt gleichermaßen gut zu lesen ist.
    Die Kapitel wurden mit einem Teil des Titelbildes dargestellt und begannen mit einem Zitat großer Schriftsteller. Die Abschnitte waren zwar sehr lang, doch durch Absätze wurden diese gut aufgelockert und machten das Lesen einfacher.
    Zwischendurch wurde der Autor richtig philosophisch, wich dabei aber nie vom aktuellen Thema ab.
    Manche Abschnitte handelten von anderen Figuren, die in gewisser Weise mit der Geschichte verknüpft waren. Diese wurden kursiv dargestellt.
    Vorne im Buch ist außerdem eine Karte aufgemalt, die „Ravinia“ darstellt. So konnte ich mir noch besser vorstellen, wo sich Lara aufhielt.


    Sei nur noch zu sagen, dass ich mich über eine Fortsetzung von "Ravinia" und der Protagonistin Lara McLane freuen würde!


    Fazit:
    Ein wunderschöner Fantasieroman, der als Jugendbuch, aber auch für Erwachsene eine Empfehlung verdient hat.
    Von mir bekommt dieses Debüt vier von fünf Sternen.


    © Tikvas Schmökertruhe 28.6.2011

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Ich dachte zuerst das sei ein Buch von Christoph Marzi. :yikes
    Das Cover ist wunderschön, aber im ersten Moment irreführend.



    ich fühlte mich auch SO sehr an Marzi erinnert, sowohl vom Cover als auch vom Klappentext das ich Ravinia einfach gekauft hab :-]. Noch SUBt es, aber sicherlich nicht mehr lange