Michael Robotham - Todeswunsch

  • Kurzbeschreibung lt.Amazon:
    Du glaubst, du kennst mich. Tust du nicht. Ich blute für dich


    Der Psychologe Joe O’Loughlin ist sich nicht sicher, ob er sich ausgerechnet Sienna Hegarty als beste Freundin für seine Tochter Charlie wünscht. Denn die frühreife Sienna ist nicht immer ein guter Umgang. Doch als sie eines Abends blutüberströmt bei den O’Loughlins auftaucht, nimmt Joe sich ihrer an. Denn im Haus der Hegartys ist etwas Schreckliches passiert: Siennas Vater liegt tot in ihrem Zimmer – jemand hat ihm die Halsschlagader durchtrennt. Sienna kann sich an nichts erinnern. Auf ihrer Kleidung klebt das Blut des Toten, und das Mädchen hat außerdem ein starkes Motiv für die Tat, wie Joe mit Hilfe seines Freundes, dem Ex-Polizisten Vincent Ruiz, herausfindet. Sienna wird des Mordes an ihrem Vater angeklagt, aber Joe ist von ihrer Unschuld überzeugt. Und er soll eine Wahrheit zu Tage fördern, die schwerer wiegt als alles, was er für möglich gehalten hätte …


    Autor:
    Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange Jahre als Journalist für große Tageszeitungen und Magazine in London und Sydney tätig, bevor er sich ganz seiner eigenen Laufbahn als
    Schriftsteller widmete. Mit seinen Romanen sorgte er international für Furore und wurde mit mehreren Preisen geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Sydney.


    Meine Meinung:


    Nachdem die beste Freundin seiner Tochter Charlie unter Mordverdacht an ihrem Vater steht, setzt Professor Joe O`Loughlin alles daran ihre Unschuld zu beweisen.
    Obwohl er das Mädchen blutüberströmt auffindet, glaubt er nicht an ihre Schuld.


    Indessen arbeitet seine, seit zwei Jahren von ihm getrennt lebende Ehefrau Julianne, als Dolmetscherin in einem Gerichtsverfahren gegen eine rechtsradikale Gruppe von drei Männern.


    Diese beiden Handlungsstränge laufen immer weiter aufeinander zu.


    Wie immer in den Büchern von Michael Robotham geht es um die Frage, wie weit Menschen, in diesem Falle Jugendliche, manipulierbar sind.


    Hier nun verwischen die Grenzen zwischen Opfern und Tätern, ist es wirklich immer offensichtlich wer der Täter ist, oder ist vielmehr der Täter auch ein Opfer?
    Leider gerät für meinen Geschmack genau dieses Frage und die Frage nach der Psychologie des wahren Täters etwas zu kurz, die Motivation wird nur kurz gestreift und ist nicht besonders realistisch, wodurch dieses Buch doch einiges an Reiz verliert.


    Interessant dagegen wird das Privatleben des Professors dargestellt.
    Haben er und seine Frau Julianne eine Chance auf einen Neuanfang?


    Alles in allem war es für mich ein Thriller der einige Längen aufzuweisen hat, und sich leider nicht mit seinem Vorgänger Dein Wille geschehe messen kann.


    Von der Atemlosigkeit dieses Vorgängers bleibt hier leider nur ein laues Lüftchen.

  • Es ist gar nicht mal so lange her, dass ich diesen Titel gelesen hab. Und ich hab doch etwas Muehe mich an den Plot zu erinnern. Eigentlich auch bezeichnend dafuer, dass es hier diesmal kein so herausragender Roman wurde. Er hat mir durchaus gefallen. Gerade Joe O’Loughlin und seine Gedanken rund um die Parkinson Erkrankungen werden gut heraus gearbeitet. Wie immer findet man sehr gute Charakterentwicklungen. Aber der Fall selber, so interessant er auch sein mag, plaetschert eher so dahin.


    Ich hab uebrigens die englische Fassung gelesen, deren Titel ich sehr passend fand.


    Fazit: fuer alle Robotham Fans auf jeden Fall lohnenswert, auch wenn es nicht sein bester ist

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Sienna, die beste Freundin von Joe`s älterer Tochter Charlie, taucht eines Abends blutüberströmt an ihrem Haus auf. Kurz darauf findet man ihren Vater mit durchgeschnittener Kehle in Sienna`s Zimmer. Wurde sie von ihrem Vater sexuell missbraucht? Für DCI Cray scheint die Schuldige gefunden.
    Doch Joe glaubt nicht an ihre Schuld und beginnt zusammen mit seinem alten Freund Ruiz eigenständig zu ermitteln.
    Was anfangs nach einem familiären Missbrauchsfall mit bekannter Täterin aussieht, wächst sich zu einem viel kompexeren Verbrechen aus, von dem auch Joe`s Familie bedroht wird.


    Trotz einiger Längen konnte mich Todeswunsch (mal abgesehen vom Titel) insgesamt überzeugen, auch wenn er nicht ganz so stark wie sein Vorgänger auftritt. Meiner Meinung nach aber passend zu Joe`s Charakter und Entwicklung. So fand ich die fortführende Familien- und Krankheitsgeschichte um Joe interessant. Auch blieb mir die wahre Motivation und Täterin ziemlich lange verschlossen, hatte ich doch zuviel Augenmerk auf die anderen Verdächtigen gelegt.

  • Der 4. Teil der Serie um den Psychologen Joe O’Laughlin und den (inzwischen pensionierten) Detective Inspector Vincent Ruiz


    Meine Meinung:
    Für die Polizei scheint es recht schnell festzustehen, dass die 14-jährige Sienna Hegarty ihren Vater umgebracht hat. Psychologe Joe O'Loughlin aber ist nicht überzeugt davon, dass die beste Freundin seiner Tochter Charlie die Tat begangen hat. Als er beginnt, eigene Ermittlungen anzustellen, ahnt er noch nicht im Mindesten, auf welche Abgründe er stoßen wird.


    Schon der Prolog lässt Schreckliches erwarten …
    Nichts ist simpel in diesem Buch: die Sprache des Autors nicht, weder die Haupt- noch die Nebenhandlungen. Auch die Charaktere sind eindrucksvoll gezeichnet und durchgehend glaubwürdig, wenn auch nicht immer sympathisch. Seit dem letzten Buch haben die Hauptfiguren eine Entwicklung durchgemacht, die umso nachvollziehbarer wird, wenn man die ersten drei Teile der Serie gelesen hat. Da jeder Band in sich abgeschlossen ist, muss man zum Verständnis der Handlung die Vorgänger nicht unbedingt kennen, es empfiehlt sich aber, damit man die Veränderungen im Leben der Protagonisten besser einordnen kann.

    Robotham lässt seinen Protagonisten aus der Ich-Perspektive und noch dazu im Präsens erzählen. Damit tue ich mich eigentlich schwer, aber bei Robotham funktioniert es ausgezeichnet. Dichter kann ein Autor den Leser nicht an seine Hauptfigur herankommen lassen. Man steht praktisch an der Seite Joe O’Loughlins, erfährt seine Gedanken und Gefühle, natürlich ohne die Möglichkeit, die Position des neutralen Beobachters einnehmen zu können.

    Joe O’Loughlin ist ein großartiger, kraftvoller Charakter, überzeugend, dabei kein fehlerfreier Alleskönner, stur und hartnäckig, mit viel Herzblut und einem intensiven Blick auf alles Menschliche. Er hat gelernt, seine Parkinson-Erkrankung zu akzeptieren, kämpft aber täglich mit zunehmender körperlicher Gebrechlichkeit und dazu mit der Trennung von seiner Ehefrau Julianne, die er noch immer liebt. An seiner Seite steht der unerschütterliche Vincent Ruiz, den Joe ebenso wie die ermittelnde Detective Chief Inspector Veronica Cray bereits aus früheren gemeinsamen Fällen kennt.


    Joe stößt auf der Suche nach Beweisen für Siennas Unschuld auf weitere Verdächtige und muss feststellen, dass Ray Hegarty nicht das einzige Raubtier im Leben des jungen Mädchens gewesen ist. Mit Hilfe seines Freundes Vincent Ruiz untersucht er Hintergründe und Vergangenheit und fördert Unvorstellbares zutage. Als Warnung sei hinzugefügt, dass Robotham einige sehr hässliche Zutaten in seinen Thriller gemixt hat. Im Verlauf der Handlung stellt sich heraus, wer der Täter ist, das mindert aber keinesfalls die Spannung, denn zu wissen, wer dafür verantwortlich ist, heißt noch lange nicht, das Motiv zu kennen oder die Tat beweisen zu können. Am Ende kommt niemand ohne Blessuren davon.

    Auch wenn mir der Vorgänger „Dein Wille geschehe“ noch besser gefallen hat, empfehle ich diesen dichten, intelligent gestrickten Psychothriller gerne weiter.

  • Ich hätte mal eine Frage an euch. Sicherlich habt ihr alle die Vorgänger gelesen, Ich habe "Todeswunsch" eher zufällig in die Finger bekommen und es ist meine erste Begegnung mit Joe. Ich finde das Buch an sich nicht schlecht, aber aus jeder Seite tropfen Traurigkeit, Depressionen und Hoffnungslosigkeit, was mich schon selbst ganz mürbe werden lässt.
    Sind die Vorgänger genauso oder sind diese doch etwas positiver?

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von Lesehunger
    Ich finde das Buch an sich nicht schlecht, aber aus jeder Seite tropfen Traurigkeit, Depressionen und Hoffnungslosigkeit, was mich schon selbst ganz mürbe werden lässt.
    Sind die Vorgänger genauso oder sind diese doch etwas positiver?


    hab ich mich auch gefragt :lache



    zur geschichte: die fand ich sehr gelungen, viele verflechtungen mit verschiedenen themen gefallen mir nämlich super! demnächst werde ich auch dei anderen bücher lesen, ich bin sehr gespannt.

  • naja, ich habe es im Moment beendet und muss auch sagen, dass mir die Geschichte eben auch mit den ganzen psychologischen Aspekten sehr gut gefallen hat. Die anderen Bände habe ich in Ebay mal auf meiner Beobachtungsliste stehen, aber ich weiß nicht, ob ich noch so viel mehr Hoffnungslosigkeit ertrage, deswegen meine Frage.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Die Geschichte war spannend, die menschlichen Abgründe tief und der Erzählstil war fesselnd. Einzig konnte ich dieses Mal schon vorher ahnen, wer der Täter war und warum. Aber das hat mich nicht weiter gestört.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Titel: Todeswunsch
    OT: Bleed For Me
    Autor: Michael Robotham
    Übersetzt aus dem Englischen von: Kristian Lutze
    Verlag: Goldmann
    Erschienen: Oktober 2012
    Seitenzahl: 509
    ISBN-10: 3442478715
    ISBN-13: 978-3442478712
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Der Psychologe Joe O'Loughlin ist sich nicht sicher, ob er sich ausgerechnet Sienna Hegarty als beste Freundin für seine Tochter Charlie wünscht. Denn die frühreife Sienna ist nicht immer ein guter Umgang. Doch als sie eines Abends blutüberströmt bei den O'Loughlins auftaucht, nimmt Joe sich ihrer an. Denn im Haus der Hegartys ist etwas Schreckliches passiert: Siennas Vater liegt tot in ihrem Zimmer jemand hat ihm die Halsschlagader durchtrennt. Sienna kann sich an nichts erinnern. Auf ihrer Kleidung klebt das Blut des Toten, und das Mädchen hat außerdem ein starkes Motiv für die Tat, wie Joe mit Hilfe seines Freundes, dem Ex-Polizisten Vincent Ruiz, herausfindet. Sienna wird des Mordes an ihrem Vater angeklagt, aber Joe ist von ihrer Unschuld überzeugt. Und er soll eine Wahrheit zu Tage fördern, die schwerer wiegt als alles, was er für möglich gehalten hätte …


    Der Autor:
    Michael Robotham, geb. 1960 in New South Wales, Australien, war lange Jahre als Journalist für große Tageszeitungen und Magazine in London und Sydney tätig, bevor er sich ganz seiner eigenen Laufbahn als Schriftsteller widmete. Mit seinen Romanen sorgte er international für Furore und wurde mit mehreren Preisen geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Sydney.


    Meine Meinung:
    Michael Robotham hat einen Thriller geschrieben, der seine Leser wirklich sehr gut unterhält. Eine gut durchdachte Geschichte, spannend erzählt. Was will man mehr? Vielleicht gibt es bessere Thriller – möglich (mir fällt gerade keiner ein) – aber auch der anspruchsvollere Thrillerleser wird sicher nach der Lektüre dieses Buches nicht enttäuscht sein. Robotham schafft es den Spannungsbogen bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Die handelnden Personen wirken in ihrem Verhalten glaubhaft und durchaus authentisch, etwas das nicht unbedingt selbstverständlich ist. Der Autor schafft es, irgendwelche dümmlichen konstruierten und unglaubwürdigen Wendungen zu vermeiden. Und so bekommt man als Leser einen wirklich sehr unterhaltsamen Thriller vorgesetzt. Und man kann dem STERN eigentlich nur beipflichten wenn er schreibt: „Lesen Sie Michael Robotham“. Lesenswert. 8 Eulen-Thrillerpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.