'Gemini' - Part 1B Chapter 06 - 11

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  • Ich bin gerade in Kapitel 7, geht erwartungsgemäß, vor allem jetzt, wo mich die Arbeitswoche wieder in den Klauen hat, langsam voran. Aber das macht nichts.
    Hier ist mir die Szene aufgefallen, wo Nicco Henry schlägt und sich dann später entschuldigt. Sehr untypisch für ihn, so die Beherrschung zu verlieren. Aber es macht ihm wohl schwer zu schaffen, die ständige Ablehnung, den Hass zu spüren, von seinem Sohn, den er, wie ich denke, liebt.


    Ich habe auch darüber nachgedacht, ob es vielleicht gar nicht ein letzter Versuch ist, Henry umzudrehen, sondern daß er ihn einfach nur in seiner Nähe halten will um ihn von Dummheiten abzuhalten? Aber dafür hätte er Jordan auch zwingen können, ihn außer Landes zu schaffen.

  • @ Henry:


    Ich hatte anfangs den Eindruck, dass es eine Mischung ist. Einerseits Kontrolle von Henry und Anhang. Andererseits der Versuch Einfluss auf ihn zu nehmen und zunehmend auch wegen Jodi.


    Anfangs erschien mir Gelis in diesem Bereich der Geschichte etwas schwer zu fassen. Einerseits habe ich mich langsam mit der Figur versöhnt, andererseits hatte sie hier für mich schon fast eine Spur zu viel Selbstaufopferungswille. Hatte stellenweise den Eindruck, dass es hier wie eine Art Todessehnsucht geschildert wird. Wobei ich das nicht an konkreten Stellen festmachen kann und ich diese Interpretation selbst nicht mag. Hatte sich dann aber zum Glück bald gelegt gehabt.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Anfangs erschien mir Gelis in diesem Bereich der Geschichte etwas schwer zu fassen. Einerseits habe ich mich langsam mit der Figur versöhnt, andererseits hatte sie hier für mich schon fast eine Spur zu viel Selbstaufopferungswille. Hatte stellenweise den Eindruck, dass es hier wie eine Art Todessehnsucht geschildert wird. Wobei ich das nicht an konkreten Stellen festmachen kann und ich diese Interpretation selbst nicht mag. Hatte sich dann aber zum Glück bald gelegt gehabt.


    Abgesehen davon, daß sie mit Leib und Seele Brüggerin ist und von daher nicht still sitzen kann, wenn ihre Stadt und vor allem ihre Verwandten und Freunde in Not sind, denke ich, daß es auch ein bißchen eine Herausforderung an Nicco ist. Ihm zu zeigen, daß sie ihm ebenbürtig ist und daß sie nicht zwangsläufig immer diejenige sein muß, die um ihn zittert.


  • In Kapitel 8, ein schöner, trauriger Satz aus Tobies Perspektive über Henry, "only the wrong people liked Henry." Nicco und Simon?


    Höchst interessant in Kapitel 8 wiederum fand ich den hier:
    "The only enemy he possessed who was not a St. Pol." S. 118
    Auch schön, daß Nicco fast frustriert darüber ist, daß ihm die guten Feinde fast alle abhanden gekommen sind und eben nur Simpson und die St. Pols geblieben sind.


    Das mit Robin ist echt eine Tragödie. Fand ich damals sehr schlimm und jetzt auch. Da wird sich zeigen, ob noch so viel Liebe und Freundschaft ihm helfen können, mit seinem Schicksal umzugehen.


    Ich schätze, das ist auch ein Zeichen des (noch?) fehlenden Dunnett-Feelings, so richtig gesprächig fühle ich mich vorerst gar nicht. Mag aber auch am langsamen Lesen plus Zeitmangel liegen.


    Aber deshalb picke ich mir einfach die Stellen raus, die mir persönlich auffallen.

  • Diese Hast habe ich jetzt auch bei Kapitel 11, in dem ich gerade stecke, festgestellt. Da ist Adorne eben noch im Gefängnis und im nächsten Absatz schon bei Phemies Begräbnis.
    Ich habe das ganze Buch als etwas "hastig" in Erinnerung. Aber gut, wirklich weit bin ich ja auch noch nicht. Es ist nur so, obwohl es sich nett liest, erinnere ich mich jetzt langsam auch wieder daran, was mir einst nicht so behagt hat.
    ZB auch die Geschichte von Phemie und Adorne. Natürlich ist es entsetzlich tragisch, aber ich konnte schon damals und auch jetzt nicht verstehen, warum das hier anfangs so eine Bedeutung hat. Genauso wie ich den ganzen Mann Adorne, interessant wie er ist, nie als diese Großgestalt wahrgenommen habe, als die er vor allem in diesem Buch präsentiert wird und, brutal ausgedrückt, warum ich mich als Leserin für sein Liebesleid interessieren soll.


    Zum Text zurück, irgendwo hier wird Adorne als Diniz' Onkel bezeichnet, was mich sehr gewundert hat. Simon ist doch der einzige Onkel von Diniz und auch Tilde, seine Frau, hat keinerlei verwandtschaftliches Verhältnis zu Adorne.


    Aber jetzt sollte es aufwärts gehen, da Niccos Anhang nun fast komplett in Schottland ist. Besonders freue ich mich auf die Szenen

  • Ich bin hier noch nicht ganz durch - Sonnenschein am Wochenende so dass wir viel draußen waren und viel Arbeit während der Woche :lache :cry


    Wie Gelis in Brügge mit Diniz ausserhalb der Stadtmauern ist - ja überhaupt das Haus verlassen konnte bei den Tumulten :yikes Gehört ihr Platz nicht bei ihrem Kind? Vor allem herrschte damals doch noch eine ganze andere Zeit für Frauen. Sie waren doch noch vielmehr ans Haus gebunden als heute.


    Kathi genauso. Am Anfang in den anderen Büchern mochte ich Kathi auch nicht. Dann wurde sie mir sympathisch und in diesem Abschnitt ist sie einfach wieder zu dominant. Die beiden bewegen sich einfach nicht wie Damen ihres Zeitalters. :nono


    Die Sache mit Robin ist ganz ganz schlimm. Dann bin ich gespannt, ob Adorne frei kommt und seinen Vaterpflichten nachkommen kann.


    Ich kann mir Nicco mit seinen wilden Locken gut auf der Zuschauertribüne zwischen Jordan den Dicken und David den schönen vorstellen. :lache


    Ich glaube er will Henry einfach bei sich haben und hofft, dass Henry ihm eines Tages zumindest Verständnis entgegenbringt und ihn etwas mag.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Wie Gelis in Brügge mit Diniz ausserhalb der Stadtmauern ist - ja überhaupt das Haus verlassen konnte bei den Tumulten :yikes Gehört ihr Platz nicht bei ihrem Kind? Vor allem herrschte damals doch noch eine ganze andere Zeit für Frauen. Sie waren doch noch vielmehr ans Haus gebunden als heute.


    Ich weiß zu wenig über diese Zeit, aber daß vornehme Damen und/oder Geschäftsfrauen durchaus nicht nur Heimchen am Herd waren, das denke ich mir schon. Marian glaube ich dürfte ein ganz passendes Beispiel gewesen sein, damals im ersten Band. Von der Hochzeit mit dem Lehrling mal abgesehen.


    Schon klar, daß die Aktionen, die die Damen hier so durchführen, nicht unbedingt realistisch sind, aber das ist hier nicht so neu. Eine "Die Bankerin" ist unsere Gelis sicher nicht und Kathi nicht "Die Herrin des Kontors". :grin


    Wobei Gelis als van Borselen ja durchaus auch eine Verantwortung trägt der Stadt und ihrem Verwandten gegenüber.


    Was mir immer sehr gut gefällt am Familienleben ist, daß unsere Leute nicht moderne Eltern nach dem Blick unserer Zeit sind. Klar lieben Nicco und Gelis Jodi, aber sie haben überhaupt keine Hemmungen, ihn vorher, als er ein Kind war, ständig irgendwelchen Nannys wie Clemence zu überlassen und auch jetzt immer wieder mal mit dem Personal wegzuschicken. Oder etwas später, als sie ihn trotz seines zarten Alters als Pagen in den Dienst geben.

  • Nanny :nono die gute alte Kinderfrau :lache
    Sicherlich gab es auch früher Frauen, die "draußen" gearbeitet haben - Florence Nightingel als Beispiel. Aber die meisten "besseren Damen" waren doch mehr caritativ tätig, haben ihre Handarbeiten gemacht und Kinder geboren. :lache


    Auch am Ende von Kapitel 9 frage ich mich wieder, ob Kathi und Nicco nicht doch mehr für einander empfinden. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Sicherlich gab es auch früher Frauen, die "draußen" gearbeitet haben - Florence Nightingel als Beispiel. Aber die meisten "besseren Damen" waren doch mehr caritativ tätig, haben ihre Handarbeiten gemacht und Kinder geboren. :lache


    Frau Kollegin, sie springen ganz schön durch die Zeit. Nightingale war doch mehrere Jahrhunderte später. :grin

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Weiß ich doch - aber mir fiel beim Schreiben gerade niemand anders ein :lache


    Ich habe mal die Dunnetties danach gefragt, aber das Forum ist ziemlich still. Wenn ich was höre, melde ich das hier natürlich.


    Zitat

    Diesen Teil haben ich heute beendet. :wave


    Schön. :-]

  • Ergänzung:


    Martine hat dort auch den obigen Link kritisch, ah, hinterfragt und noch ein wenig ergänzende Information geliefert. Bei Interesse also bitte dort, im Dunnett-Forum, nachschauen und eventuelle Kommentare direkt dort abgeben, ich bin quasi nur die Postbotin. :grin


    Danke für die Unterstützung aus der Ferne, liebe Martine! :wave

  • Zitat

    Ich glaube er will Henry einfach bei sich haben und hofft, dass Henry ihm eines Tages zumindest Verständnis entgegenbringt und ihn etwas mag.


    Ich hoffe sehr, dass die beiden zumindest noch zu einem entspannten Verhältnis finden. Und Henry erfährt dass Nicco sein Vater ist. Erfährt er es? Das ist fies, weil ihr es vermutlich alle schon wisst. :lache


    Ob Robin wohl mit seinem Schicksal klarkommen wird? :-(


    Zitat

    Auch am Ende von Kapitel 9 frage ich mich wieder, ob Kathi und Nicco nicht doch mehr für einander empfinden.


    Ich habe den beiden ja schon im letzten Buch sowas unterstellt und habe hier jetzt auch wieder denselben Eindruck wie du. Aber Nicco würde Gelis (zum jetztigen Zeitpunkt jedenfalls) nicht untreu werden.


    So, ich setzte mich in die Sonne und lese weiter :-]