Niedertracht - Jörg Maurer

  • Titel:
    Niedertracht


    Autor und Sprecher[/B]:
    Jörg Maurer



    In einem beschaulichen Kurort in Bayern ist es plötzlich mit der Ruhe vorbei. In einer sehr unzugänglichen Felsspalte wird ein toter Mann entdeckt. Niemand kennt ihn oder weiß wer er ist. Wie kam er dahin und warum hat er keine richtige Ausrüstung zum Bergsteigen dabei? Die Pathologie versucht die Todesursache zu klären und muss mit wenigen Bruchstücken versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.


    Es bleibt aber nicht bei einer Leiche und so schlagen im Ort die Wellen hoch. Der Gemeinderat befürchtet schon das Ausbleiben von Touristen und einen bleibenden schlechten Ruf. Also beginnt man zu spekulieren und macht sich Gedanken in alle Richtungen, von denen sich aber nur wenige bestätigen.


    Dann taucht auch noch Falschgeld auf und keiner kann sich erklären wie das in Umlauf geraten konnte. Richtig tierisch und skurril wird es, als auch noch eine Mückenplage in den Bergen umherschwirrt und die Mafia ihre Kreise zieht. Wie passen diese drei so unterschiedlichen Komponenten zusammen?


    Fast beiläufig fließt sachte die Geschichte von Putzi, einem heute jungen Mann mit ein, der in den Bergen und im Ort groß geworden ist, aber seinen ganz eigenen Weg geht. So kommt Hauptkommissar Hubertus Jennerwein mit seinem Team, der Polizeipsychologin Dr. Maria Schmalfuß und Polizeiobermeister Johann Ostler, nicht nur beim ständigen Kraxeln zu den Tatorten langsam ins Schwitzen, auch die Luft im Tal wird immer dünner.


    Jennerwein löst den Fall mit seinem ironischen Humor, sehr scharfsinnig und bissigen Kommentaren.


    Jörg Maurer kann (und will) weder sprachlich noch literarisch seine Herkunft aus der Theater- und Kabarett-Szene verheimlichen. Seine Dialoge und Beschreibungen sind dafür viel zu lebhaft.


    Dieser Krimi vereint eine verzwickte Geschichte, die bis zum Schluss wahrhaft die Zugspitze oder besser, den Gipfel erklimmt und die Spannung dabei mit viel Humor beschreibt.


    Sehr oft habe ich lachen müssen bei den Vergleichen, die der Autor darstellt und seine länderübergreifenden und lokalpolitischen Seitenhiebe folgen dicht an dicht.


    Dass ein Krimi nicht immer nur sein Geld wert ist, wenn er blutig oder besonders grausam ist, wird hier auf jeden Fall bewiesen.


    Der Autor tut gut daran, seinen Krimi selber zu lesen, denn er schafft so erstens die richtige Betonung und den Ausdruck seiner Charaktere und zweitens gehört hier der bayerische Akzent unbedingt mit hinein, der trotzdem kein Problem beim Verständnis darstellt.


    Jörg Maurer lebt diesen Krimi mit Herz und Seele. Es ist ein Hörerlebnis und ein Feuerwerk an komischer Dramatik zugleich. Ich habe es gleich zweimal gehört, weil ich beim ersten Mal gar nicht alle geistreichen Bemerkungen mitbekommen habe, nicht minder abenteuerlich war deshalb die Geschichte.


    Bereits zwei Krimis sind von Jörg Maurer erschienen, dieser ist aber eindeutig der brisanteste Fall für mich. Auf weitere Fortsetzungen freue ich mich sehr, weil die Art von Alpenkrimi wirklich lohnenswert und mitten aus dem Leben gegriffen ist.