Der Tod eines Bienenzüchters - Lars Gustafsson

  • Hörbuch Hamburg, 4 CDs
    Sprecher: Charles Brauer


    Originalausgabe: En biodlares död
    Norstedt, Stockhom 1978
    – übersetzt aus dem Schwedischen von Verena Reichel


    Kurzbeschreibung:
    Ein Mann, der ein leidlich geordnetes Leben führt, erfährt von seinem bevorstehenden Tod durch ein Krebsgeschwür. Die Notizhefte, die er hinterläßt, beschreiben sein Leben. Allerdings nicht das äußerlich sichtbare - Studium, Ehe, Beruf -, das zunehmend unwichtig wird, sondern den Teil des Lebens, der mit Sprache kaum zu umreißen ist.


    Über den Autor:
    Lars Gustafsson wurde 1936 in Mittelschweden geboren. Der Lyriker, Philosoph und Romancier lebte lange Zeit in Austin, Texas. Bei Hanser erschienen zuletzt Geheimnisse zwischen Liebenden (Roman, 1997), Ein Vormittag in Schweden (Gedichte, 1998),Windy erzählt (1999), Auszug aus Xanadu (Gedichte, 2003), Der Dekan (Roman, 2004), Risse in der Mauer (Fünf Romane, 2006), Die Sonntage des amerikanischen Mädchens (Eine Verserzählung, 2008) und Frau Sorgedahls schöne weiße Arme (Roman, 2009).


    Über den Sprecher:
    Charles Brauer, 1935 in Berlin geboren, gehört zu den bekanntesten deutschen Schauspielern und Hörbuch-Interpreten. Nachdem er 1955 von Gustaf Gründgens an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg geholt wurde, gehörte er zwanzig Jahre lang zum festen Ensemble und spielte alle klassischen und modernen Rollen seines Faches. Bekannt wurde er einem Millionenpublikum als Tatort-Kommissar Brockmöller an der Seite von Manfred Krug.


    Mein Eindruck:
    Lars Gustafssons Werk aus den siebziger Jahren kommt mir persönlich weniger sperrig vor, als seine jüngeren Werke, wie z.B. Der Dekan. Dafür war damals die melancholische Note stärker betont.


    Ein Mann, der schwer erkrankt ist, weigert sich, den Brief der Ärzte zu lesen, um noch einen Funken Hoffnung zu behalten. Sehr wahrscheinlich hat er Krebs. Er lebt isoliert in einem schwedischen Dorf als Bienenzüchter. Er ist geschieden und hat kaum noch Kontakte. Nur selten erhält er Besuch. In mehreren Notizbüchern erzählt er von seinen Erinnerungen und seinen Zustand.


    Der Roman beeindruckt durch die gewählte stilistische Form und seine Stille. Dadurch grenzt er sich weit ab von den Hollywoodtypischen Romanen und Filmen, die das Thema Sterben zu emotional-grell behandeln. Gustafsson ruft hingegen durch realistische Darstellung des Krankheitsverlaufes und Gefühlszustandes seines Protagonisten nachvollziehbare Emotionen hervor. Das funktioniert letztlich auch durch Charles Brauers gelungene Vortragsweise so gut. Er ist der ideale Sprecher für diesen Roman.


    Es ist ein meditatives, reflektierendes Werk!