Der Gott des Zorns – Philip K. Dick / Roger Zelazny

  • Broschiert: 173 Seiten
    Verlag: Bastei-Lübbe


    Kurzbeschreibung:
    Wie soll Tibor McMasters, der beste noch lebende Maler, seine neue Aufgabe bewältigen?
    Er soll den legendären Deus Irae malen, den Gott des Zorns, die angeblich treibende Kraft des dritten Weltkrieges, der die Erde ins Chaos gestürzt hat. Niemand weiß, wo der Gott zu finden ist, uns Tibor McMasters macht sich auf die beschwerliche Suche, eine Suche, die einfach erfolglos verlaufen muss.
    Denn Tibor McMasters hat weder Arme noch Beine...


    Über die Autoren:
    Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren. Schon in jungen Jahren schrieb er zahllose Stories und arbeitete als Verkäufer in einem Plattenladen in Berkeley, ehe er 1952 hauptberuflich Schriftsteller wurde. Er verfaßte über hundert Erzählungen und Kurzgeschichten für diverse Magazine und Anthologien und schrieb mehr als dreißig Romane, von denen etliche heute als Klassiker der amerikanischen Literatur gelten. Philip K. Dick starb am 2. März 1982 in Santa Ana, Kalifornien, an den Folgen eines Schlaganfalls.


    Roger Zelazny war ein erfolgreicher Fantasy und Science Fiction-Autor, geboren in Ohio, gestorben in Santa Fe. Er gewann zahlreiche Preise.


    Mein Eindruck:
    Zur Entstehungsgeschichte lässt sich recherchieren, dass Philip K. Dick den Roman 1964 begann, die ersten Kapitel und den Entwurf schrieb, dann aber aufgrund der religiösen Komplexität der Themen stecken blieb.
    Deswegen stieß Roger Zelazny hinzu. Über einen langen Zeitraum tauschten sie Kapitel aus. Dick schrieb dann das letzte Kapitel vermutlich wieder alleine. Nach 10 Jahren endlich war der Roman fertig.
    Aufgrund dieser Arbeitsweise ist klar, dass der Roman manchmal zusammengestückelt wirkt, dennoch besitzt er eine große Dichte und Intensität.
    Ein schreckliches Covermotiv, jedoch immerhin farblich ansprechend und anscheinend von Rosemarie Hundertmarck gut übersetzt.


    Es handelt sich um einen postapokalyptischen Roman, wie er zur Zeit der Entstehung voll im Trend lag und zur Zeit wieder auf Interesse stoßen dürfte. Nach dem dritten Weltkrieg, der durch Giftgas beendet wurde, ist die Welt nicht mehr so wie wir sie kannten.


    Über weite Strecken handelt es sich bei Deus Irae, so der Originaltitel, um mehr als einen typischen Science Fiction-Roman. Er liest sich wie eine theologische und literaturphilosophische Abhandlung. dabei ist die Geschichte auch gut geschrieben.


    Im Mittelpunkt steht Tibor McMasters, ein Mann, der nach dem Krieg ohne Arme und Beine als Rumpf lebt. Dennoch ist er einer der bedeutendsten Maler seiner Zeit und erhält deswegen den Auftrag, ein Portrait des Gott des Zorns zu malen. Da das vorliegende Farbfoto Gottes jedoch nicht sehr aussagekräftig ist, macht Tibor sich auf den Weg nach Los Angeles, um Gott dort persönlich zu treffen.
    Gezogen von seiner treuen Kuh Darlin´Corey geht es durch die gefährliche Wüste. Tibor trifft giftige Würmer, todbringende Computer, sprechende Käfer und Mutanten. Ein Mad Max-Szenario.
    Irgendwann trifft Tibor tatsächlich auf einen Mann in der Wüste, ein halbdebiler Säufer.


    Es gibt viele schreckliche Szenen nach dem dritten Weltkrieg, aber auch eine milde Form der Ironie ist zu spüren. Ein verhaltener Humor, der zu Philip K. Dicks humanistischen Ansatz passt.
    Dicks und Zelaznys Stärke lag in der Sympathie, die sie für ihre Figuren entwickelten und sie weder überhöhen noch verurteilen.


    Für mich persönlich ist der Roman ein kleines Juwel!

  • Mein Gott, wo hast Du den den ausgegraben.


    Als ich den Roman vor 30 Jahren las, habe ich ihn nur als mittelmäßig bewertet (sagt meine Excel-Datei).


    Sollte ihn mir vielleicht nochmals vornehmen mit 30 Jahre mehr Leserfahrung


    Dyke :gruebel

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson