Nightworld - F. Paul Wilson

  • Teil 6 des Adversary-Zyklus


    Originaltitel: Nightworld (2006)
    Festa Verlag 2010, 523 S.


    Über den Inhalt:
    Rasalom hat endlich erfahren, dass sein ewiger Gegenspieler Glaeken nur noch ein kraftloser alter Mann ist, der auf den Tod wartet. Jetzt kann er sich mithilfe der übernatürlichen Macht, die hinter ihm steht, an die Vernichtung der Menschheit machen. Er transformiert sich und die gesamte Erde von Tag zu Tag wird das Licht weniger und die Nächte länger. Wenn Rasaloms Verwandlung abgeschlossen ist, wird die Erde ein anderer Planet sein: Nightworld. Glaeken, Handyman Jack und ein paar Mitstreiter nehmen den aussichtslosen Kampf auf. Doch wie kann man einen übermächtigen Feind besiegen, wenn der Gegner seine Kraft aus menschlicher Verzweiflung schöpft und die Welt in Trümmern liegt?


    Meine Meinung:
    Was für ein Schock für ganze Welt: die Sonne geht zu spät auf und zu früh unter und das jeden Tag ein bisschen mehr. Im Central Park in New York tut sich ein bodenloses riesiges Loch auf, dem des Nachts ekelige Kreaturen entsteigen. Und es bleibt nicht bei diesem einen Loch. Rund um den Erdball erscheinen sie und die Kreaturen werden von Nacht zu Nacht schrecklicher. Die Wissenschaft findet keine Erklärung für die Phänomene und hat all dem nicht viel entgegen zu setzen.


    Der 6. Teil des Adversary-Zyklus ist Horror pur. Um die Erde vor dem Untergang zu retten, lässt Wilson noch einmal viele Figuren auftreten, denen wir bereits in den vorangegangenen Bänden und auch in der Handyman Jack-Serie begegnet sind. Wurde in „Erweckung“ das Böse in der Verkörperung von Rasalom wiedergeboren, manifestierte es sich auf subtile Art im „Angriff“, um hier mit voller Wucht zuzuschlagen. Bei Wilson gibt es noch echte Helden, die sich Rasalom entgegenstellen und jeder auf seine Art dazu beitragen, dass die Waagschale zwischen Gut und Böse sich nicht zu weit in eine Richtung neigt.


    Wilson erzählt fesselnd und dieses Mal fällt es richtig schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
    Ein furioser Abschluß des Adversary-Zyklus, bei dem nicht alle Fragen endgültig beantwortet werden, aber vielleicht ist das auch gar nicht möglich.

  • Nach fünfzehn Repairman-Jack und vier weiteren Widersacher-Bänden kommt es endlich zum großen Finale. Die Handlungsstränge beider Reihen werden zusammengelegt, um die ultimative Schlacht gegen das Böse auszufechten. Und damit alles stimmig ist, hat Autor F. Paul Wilson sein bereits 1992 Werk „Nightworld“ noch einmal komplett überarbeitet und all die Details über den guten Jack und seine Freunde eingefügt, die vorher noch gefehlt hatten.


    Für mich als Repairman-Jack-Fan war das Buch ein Muss. Schließlich endete der letzte Jack-Band „The dark at the end“ mehr als offen. Entsprechend groß war auch meine Freude, dass in „Nightworld“ neben Gia und Vicky auch jede Menge andere Figuren aus dem Jack-Universum größere und kleinere Gastauftritte hatten (zum Beispiel Julio, Abe und Lyle – um nur einige zu nennen). Bloß die Yeniceri, die in den früheren Bänden ebenfalls eine wichtige Rolle spielten, habe ich beim Abschluss sehr vermisst (zu denen mir der Autor auf meine Nachfrage hin schrieb, dass er eben nicht alle Charaktere unterbringen konnte, aber hofft, dass es ihnen in Nantucket gut geht).


    Nichtsdestotrotz kann ich jedem Fan nur raten, sich vor „Nighworld“ auch die anderen Widersacher-Bände vorzunehmen (am besten in der chronologischen Reihenfolge, so wie sie auch in der „Geheimen Geschichte der Welt“ auf F. Paul Wilsons Homepage notiert sind). Nicht mal unbedingt wegen all der Ereignisse in diesen Büchern (manches davon wird eh in Rückblicken kurz angerissen), sondern um sich mit den dortigen Figuren vertrauter zu machen. Für mich, der diese vier anderen Romane noch nicht kennt, waren die Erlebnisse von Bill, Nick, Sylvia und den anderen in „Nightworld“ zwar interessant, zogen mich aber nicht halb so sehr wie die Jack-Abenteuer in den Bann.


    Stellenweise kam mir die Handlung des Abschlussbandes etwas unkoordiniert vor, fast so, als hätte F. Paul Wilson nicht recht gewusst, was er mit all den Figuren schlussendlich anfangen soll.
    Etwas enttäuscht war ich zudem von Rasaloms Präsenz und Abwesenheit. So mächtig und omnipräsent er mir in "The dark at the end" auch vorkam, so rar macht er sich beim Ende der Welt. Die größte Gefahr schien auch gar nicht von ihm selbst sondern seinen Nachtgeschöpfen auszugehen. Ein bisschen wunderte mich, dass Jack sich darüber gar nicht wunderte (und/oder nach ihm suchte).


    Von diesen kleinen Makeln abgesehen hat mir „Nightworld“ allerdings sehr gut gefallen und ich bin froh, diese faszinierende (Repairman-Jack-)Reihe gelesen habe.
    Schade ist bloß, dass F. Paul Wilson keine Romane schreiben will, die nach dem großen Finale spielen. Klar haben Jack & Co. ihre Aufgabe erfüllt, dennoch gäbe es zumindest für den Repairman auch in der Zukunft noch so einiges zu erleben.
    Aber gut, wenigstens bleiben uns noch die "Young Jack"-Bücher. Besser als nichts.