Michael Connelly - Der letzte Coyote - Band 4 der Harry Bosch Reihe

  • Mini-Leserunde ab 25.03.2011 zu Michael Connellys Harry Bosch Reihe


    Band 4 - Der letzte Coyote (The Last Coyote, 1995)


    Ein Bulle wird kalt ertwischt
    Detective Harr y Bosch sitzt in der Tinte. Er hat isch unvorsichitgerweise an seinem Vorgesetzten vergriffen und ist bis auf weiteres vom Dienst suspendiert. Zunächst weigert er sich, die in solchen Fällen obligatorische Psychotherapie zu machen. Doch dann wird ihm klar, dass ihm etwas quält: Der dreißig Jahre zurückliegende Mord an der Prostituierten Marjorie Love - seienr Mutter. Für Harry Bosch ist der Zeitpunkt gekommen, den Mörder endlich seiner gerechten Strafe zuzuführen....



    Hier die Einteilung - da es mehrere Ausgabe gibt in Kapiteln (Seitenzahl aus meiner Ausgabe als Hilfe)


    Kapitel 1 - 13 (Seite 105)
    Kapitel 14 - 24 (Seite 192)
    Kapitel 25- 36 (Seute 297)
    Kapitel 37 - Ende

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Gerdae einmal nachgeschaut, da das Buch ein Original-Copyright von 1995 hat:


    Zitat

    Am 17. Januar 1994 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,7 die Stadt Los Angeles. Das Epizentrum des Northridge-Erdbebens lag im Stadtteil Reseda im San Fernando Valley. 57 Menschen kamen dabei ums Leben, 12.000 Personen wurden verletzt. Wichtige Verkehrsverbindungen und schätzungsweise 100.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Nach Angaben der Federal Emergency Management Agency (FEMA) entstand ein Sachschaden in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Was für ein Anfang !!
    Harry Haus ist bei einem Erdbeben so zerstört, dass er es Abreißen soll - Sylvia hat ihn verlassen - er ist schon wider einmal vom dienst suspendiert und muss seine Eignung für den Dienst in einer Therapie nachweisen.
    Allem versucht sich Harry irgendwie zu Verweigern und will nur eines - Seinen Dienst tun, wie er es für richtig hält.
    Da er das aber nicht darf, willer jetzt den Mord an seiner Mutter nach 30 Jahren lösen - und findet in der Akte gleich Unregelmäßigkeiten der damals ermittelnden Beamten.
    Ob das wirklich gut für ihn ist ?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hmm, du findest den Anfang so gut? Ich finde da nichts besonderes dran :gruebel


    Es ist eher merkwürdig, dass Harry auf Anhieb in der Akte Unregelmäßigkeiten findet. Das stört mich ein wenig, da es Harry als Superbullen darstellt, der als einziger die Fehler findet. Aber auf der anderen Seite ist es glaubhaft, dass damals aufgrund der Tatsache, das die Tote eine Prostituierte war nicht besonders hartnäckig ermittelt wurde.
    Es ist halt leider nicht so, dass alle immer gleich sind. Einige sind gleich, andere sind egal.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Hmm, du findest den Anfang so gut? Ich finde da nichts besonderes dran :gruebel


    Nachdem in "Die Frau im Beton" ja sich letztendlich, auch mit Sylvia, alles zum Guten wendet, scheint hier, alles an dem Harry hängt - sein Job, Sylvia, sein Haus, also sein ganzes Leben den Bach runterzugehen. Das ist schon ein besonderer Anfang finde ich.


    Zitat

    Original von Sabine_D
    Es ist eher merkwürdig, dass Harry auf Anhieb in der Akte Unregelmäßigkeiten findet. Das stört mich ein wenig, da es Harry als Superbullen darstellt, der als einziger die Fehler findet. Aber auf der anderen Seite ist es glaubhaft, dass damals aufgrund der Tatsache, das die Tote eine Prostituierte war nicht besonders hartnäckig ermittelt wurde.
    Es ist halt leider nicht so, dass alle immer gleich sind. Einige sind gleich, andere sind egal.


    Der Gedanke - Nö nicht schon wieder - ging mir auch durch den Kopf, aber dann kamen mir ähnliche Gedsanken wie Dir.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Er hatte die AKten doch vor ein paar Jahren schon einmal. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat er gar nicht hinein gesehen? Hast du das auch so verstanden, Dyke?


    Das hast Du richtig verstanden. Er war damals emotional nicht bereit dafür. Auch jetztn kann er die Tatort-Fotos nicht anschauen und bittet ja die Therapeutin es für ihn zu tun (Teil2).


    Harry will den Mord an seiner Mutter aufklären und sucht die Personen, die damals an der Aufklärung gearbeitet haben. Dazu benötigt er eine Dienstmarke, da er seine abgeben musste.
    Er klaut die seines Chefs Pounds und gibt sich als dieser aus. Ob das nicht noch richtig Ärger gibt, da Harry ja auch wegen eines tätlichen Angriffs auf Pounds suspendiert wurde.
    Auch scheinen mal wieder "Honorationen" in den Fall verwickelt zu sein.
    Er fliegt nach Kalifornien um einen der damals ermittelten Cops zu treffen.
    Die Therapeutin kommt mir bisher ziemlich hilflos vor, kein Gegenüber für Harry.
    Was soll das mit Jasmine jetzt plötzlich?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Ich bin jetzt auf Seite 155 und staune ein wenig. Harry will seine Dienstmarke aus dem Schreibtisch von Irving holen. Er vermutet, das ssie dort liegt.
    Aber stand nicht im ersten Abschnitt geschrieben, dass man sie ihm gelassen hat damit er das Gebäude zum Zweck der Therapiestunden betreten kann?

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich bin jetzt auf Seite 155 und staune ein wenig. Harry will seine Dienstmarke aus dem Schreibtisch von Irving holen. Er vermutet, das ssie dort liegt.
    Aber stand nicht im ersten Abschnitt geschrieben, dass man sie ihm gelassen hat damit er das Gebäude zum Zweck der Therapiestunden betreten kann?


    [Klugscheissmodus ein]Man hat Harry Polizeiauswies, Dienstmarke und Waffe abgenommen, als er suspendiert wurde. Danach aber hat man ihm seinen Polizeiausweis wiedergegeben, damit er das zum Zweck der Therapiestunden betreten kann.
    Aber die deinstmarke hat man weiter einbehalten (Seite 29)[Klugscheissmodus aus]


    Alles klar ?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Habe zwar Zeit zum Lesen aber komme einfach nicht zum posten. Aber jetzt.
    Ja, also nachdem ich jetzt bei der Mitte von Teil 4 bin, habe ich ein weiteres Schema dieser Reihe festgemacht. Harry Bosch ist nicht nur ein einsamer Wolf, der alleine auf einer Spur ist, meist noch mit diversen Vorgesetzten im Nacken, sondern er erobert auch immer wieder neue interessante Frauen. Hatte ich ja schon bei Teil 2 vermutet, aber jetzt habe ich defenitiv die Bestätigung. Denn obwohl Harry zur Zeit nicht nur extrem mies drauf ist, sondern doch wohl auch echt krank und wrackmäßig ausschaut, interessieren sich die Frauen für ihn. Ich stelle ihn mir vor wie Clint Eastwood - ein bisserl ausgezehrt und stoisch aber für einen bestimmten weiblichen Typus scheinbar hochinteressant. :grin


    Die Geschichte an sich ist für meinen Geschmack nicht ganz so trickreich, wie die Vorgängerstorys und manchmal ein bisschen unrealistisch oder zumindest fragwürdig. Z.B., dass Harry plötzlich allerlei größere und kleinere Gesetzeswidrigkeiten begeht wie den Diebstahl der Dienstmarke. Was anderes ist es ja wirklich nich. Und ob sich wirklich alle Leute ganz genau an Begebenheiten vor über 30 Jahren erinnern können - auch wenn sie prägnant waren? Also ich habe da so meine Schwierigkeiten mit. Auch das Harry so lange gebraucht hat, um sich zu fragen, wer der Täter denn nun war, der seine Mutter ermordet hat finde ich seltsam. Da ich ihn in den ersten Fällen als jemanden kennen- und schätzengelernt habe, der jeder noch so kleinen Ungereimtheit und Frage nachjagt, wäre doch die Frage aller Fragen viel eher fällig gewesen. Psychologie hin oder her.


    Die Therapeutin und ihre Fragen gefallen mir persönlich ganz gut. Sie versucht ihn langsam aufzutauen und arbeitet sich ganz vorsichtig in ihn hinein, nicht frontal sondern sozusagen von der Seite. Ich glaube, Harry hat eine Art Depression.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hollyhollunder, ich teile deine Ansicht was die Therapeutin angeht. Sie erscheint mir ehrlich und will ihm vermutlich wirklich helfen.
    Was Harry und seine Rolle in diesem Band angeht, bin ich eher enttäuscht. Ich schrieb ja schon in meinem ersten Posting, dass es sich eher merk- als glaubwürdig liest.
    Und jetzt, nach Ende des 3. Abschnittes hat sich meine Meinung auch noch nicht geändert.
    Pounds ist tot, das einzig erfreuliche bislang. Er ist Harry und seinen Kollegen lange genug auf den Geist gegangen. Auch wenn er wohl nicht das eigentliche Ziel gewesen war, der Verlust hält sich in Grenzen.


    Ob Jasmine und Harry eine Zukunft haben bezweifle ich, auch wenn ich ihm eine beständige Beziehung wünsche.

  • Zitat

    Ob Jasmine und Harry eine Zukunft haben bezweifle ich, auch wenn ich ihm eine beständige Beziehung wünsche.


    :write


    In fast jedem Buch wieder eine neue Frau - und eine scheint mir interessanter und netter als die nächste - finde ich etwas anstrengend und nach dem dritten Mal wird es schon leicht abgeschmackt, da die Geschichten mir damit zu viel Ähnlichkeiten aufweisen. Da ich aber in der Beschreibung für irgend ein späteres mal was


    nehme ich an, er hat doch mal eine längere Beziehung, die ich ihm wünschen würde. Vielleicht, wenn er diesen für ihn so wichtigen Fall um seine Mutter lösen kann. Vielleicht wird er dann auch einer Langzeitfreundin gegenüber zugänglicher. Wäre für mich einigermaßen logisch.


    Also auch ich finde diesen 4.ten Teil nicht so prickelnd. Allerdings muss ich eingestehen, dass es unwahrscheinlich für mich war, dass sämtliche Bände dieses 100%-spannend-Niveau halten können. Und im Vergleich zu manch anderem Krimi finde ich ihn immer noch ganz okay.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So, habe fertig. Mein Gesamteindruck hat sich ab der Mitte nochmal verändert.
    Ab seiner Reise nach Florida nimmt das Buch doch noch an Fahrt auf und legt was Spannung und Finesse angeht deutlich zu. Zum Ende hin kommt Connelly wieder mit seiner Vorliebe für unerwartete Wendungen und schlaue Tricks, die einen Aha und Oha ausrufen lassen (leise im Kopf versteht sich). Ich finde, man merkt tatsächlich, dass Bosch langsam gesundet (an seiner Seele) und das die Psychologin ihm dabei helfen will und gute Denkansätze gibt. Am Schluss war ich doch sehr zufrieden mit dieser Geschichte. 7 Punkte bis zu Mitte um knapp 9 für die zweite Hälfte ergibt 8 Punkte.


    Ein paar kleine Anmerkungen:
    Ich musste schmunzeln über die Aussage: Die Batterie (vom Handy) ist leer. Heute ist das ja doch mehr der Akku. Solche Szenen rufen mir immer wieder ins Gedächtnis, dass das Buch ja schon 16 Jahre alt ist - oder erst - und sich doch einiges in der Technik verändert hat.
    Gestört hat mich eine Stelle, wo er sich selbst und auch Jasmine als Killer bezeichnet. Diesen Ausdruck finde ich falsch - für beide. Wie schon mal gesagt, ist Killer für mich ein bezahlter, gefühlloser Mörder. Kein Affekttäter, kein aus Notwehr handelnder und nur bedingt ein Sodat. Also für mich eigentlich unpassend. Hier sollte Bosch seine Meinung nochmal überdenken. :-)
    Und am Ende stehen wir wieder vor der Frage, ob er jetzt endlich mal eine Frau gefunden hat, die ihm ein paar Jährchen bleibt. Aber diese Frage werden wir ja in den nächsten Büchern beantwortet bekommen. Freue mich schon auf Teil 5

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • ja, ich weiß wie du das mit dem Wort Killer meinst, Hollyhollunder.
    Aber ich glaube nicht, dass das so gemeint war wie du es darstellst.
    Er ist sich seiner Gefühle nicht sicher und drückt damit auch seine Unsicherheit der Beziehung gegenüber aus.