Wenn nicht jetzt, wann dann? - Astrid Ruppert

  • Klappentext:
    Die Hochzeitsplanerin Liz übt ihren Beruf mit nüchternem Pragmatismuß aus. Sie hat gerne alles im Griff. Liebe hält sie für eine Hormonverstimmung, Herzflattern für eine Krankheit, die es im eigenen Leben unbedingt zu meiden gilt. Ihre Nachbarin Annemie ist dagegen die pure Romantikerin. Wenn auch nur in ihren Träumen. Doch ein Anruf wirbelt die Welt der beiden komplett durcheinander: Nach einem Unfall bittet Liz Annemie dringend um Hilfe. Die glamouröse Hochzeit der jungen, sehr selbstsicheren Nina Winter muß sofort geplant werden. Dadurch gerät das Leben der drei unterschiedlichen Frauen in unerwartete Turbulenzen. Und es müssen Entscheidungen getroffen werden, die alles verändern können. Wenn man den Mut dazu hat....


    Meine Meinung:
    Richtig lachen mußte ich bei Liz Idee, sich nach jeder gelungenen Hochzeit ein neues Paar Schuhe zu kaufen, weil sie darin weglaufen könnte, falls sie jemals wieder einer Romanze erliegen sollte. Aber als sie nach ihrem Unfall nicht weglaufen kann, nimmt ihr Schicksal eine andere Richtung....
    Auch Annemie ist einsam, aber ihr gewohntes Leben gibt ihr Sicherheit. Ihre einzige Leidenschaft ist das Tortenbacken. Als sie ihre gewohnten Bahnen verlassen muß, stellt sie fest, daß ihr Leben viel spannender und erfüllter ist. Sie meistert ihre neue Aufgabe sehr einfühlsam und mit viel Herz.
    Die dritte im Bunde, deren Leben das der anderen Beiden durch ihre Hochzeit kreuzt, ist Nina. Sie ist so sehr damit beschäftigt, die perfekte Tochter ihres verwitweten Vaters zu sein, daß sie ihre eigenen Bedürfnisse erst bemerkt, als es fast zu spät ist...


    Astrid Ruppert hat hier eine sehr schöne und warmherzige Geschichte erzählt. Vielleicht ein bißchen vorhersehbar, aber trotzdem war ich sofort drin und habe mit den drei Frauen mitgelitten. Es liest sich so flüssig, daß ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.


    8 Punkte von mir.

    lesend_smilie_0043.gif " Bittere Schokolade" von Tom Hillenbrand


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  • Inhalt:
    Liz, die nach einer gescheiterten Beziehung zur Hochzeitsplanerin wird, ist durch einen Unfall außer Gefecht gesetzt. Dabei stehen doch so viele Termine an. Vor allem das erste Treffen mit Juwelier Winter, dessen Tochter Nina heiraten möchte. Das wäre für Liz der Einstieg in die Welt der Reichen.


    Da sie niemanden hat, der ihr sonst helfen könnte, bittet sie Annemie Hummel, ihre Nachbarin, die auch die Hochzeitstorten für ihre Firma "Hochzeitsfieber" backt, um Hilfe.


    Und Annemie, die sehr zurückgezogen lebt, meistert diese Aufgabe besser, als sie es sich selbst je zugetraut hätte.



    Meine Meinung:
    Manchmal brauche ich solche Bücher. Bücher, die einen in andere Welten versinken lassen, in denen die Stimmung eher rosarot ist, in denen Romantik groß geschrieben wird.


    Schon die Idee, dass eine betrogene Braut zur Hochzeitsplanerin wird, fand ich witzig. Dazu die liebenswerte Nachbarin Frau Hummel, die Wärme und den Duft von frisch gebackenen Kuchen mitbringt. Die mit Mütterlichkeit und Träumen Hochzeiten zu etwas besonderem macht.


    Dann noch ein paar Liebesgeschichten, die das Leben verkomplizieren und schon ist ein wunderbarer Roman da, der mich einige Stunden in die Welt von "Hochzeitsfieber" und Annemie Hummel eintauchen ließ.


    Darüber schwebte immer wieder der Titel des Buchs, den ich sehr passend für die Geschichte fand.


    Ein ganz wunderbares Buch. Es tut so gut, wie ein warmer Milchkaffee mit einem Stück Kuchen. Mir hat die romantische Geschichte um "Wenn nicht jetzt, wann dann?" sehr gut gefallen. Von der Autorin würde ich gern mehr lesen.


    8 Punkte für gelungene Unterhaltung.

  • Ich fand es auch nicht schlecht - hier meine Meinung dazu:


    Die 1964 im Saarland geborene, in Fulda aufgewachsene und mit Mann und Tochter in Wiesbaden lebende Autorin studierte Anglistik und war vor ihrer schriftstellerischen Karriere als Dramaturgin und Redakteurin bei verschiedenen Fernsehprojekten tätig. Dazu zählen nicht nur Lily-Schönauer-Verfilmungen oder Folgen des Traumhotels. In den vergangenen zehn Jahren wirkte sie an über 40 TV-Serien und -Filmen mit, bei dem Kurzfilm „Nebenan leben“ führte Ruppert selbst Regie. 2009 kam ihr erstes Buch „Obendrüber, da schneit es“ bei List heraus, welches 2010 vom ZDF verfilmt wurde.


    Der sommerlich gehaltene Buchumschlag in zartem grün mit glänzenden Blütenranken, rotem Klatschmohn, Herzen, die wie Blütenblätter aufgewirbelt werden, und einer Frau, die die Arme ausbreitet und die Hände Richtung Himmel erhebt, als wolle sie die Blätter fangen; innen orangefarbene Vorsatzseiten, auf denen sich die Blütenranken und Herzen Ton in Ton wiederholen – all das deutet auf das hin, was Astrid Ruppert mit Wenn nicht jetzt, wann dann? geschrieben hat: eine leichte, romantische Geschichte.


    Die handelt laut Text auf dem Umschlag von drei Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Annemie ist trotz gegenteiliger Erfahrungen und einem Ordnungs- und Regeltick der romantische Typ, was sich in ihren Kuchenkreationen zeigt. Die Witwe glaubt an die Liebe und ist als Älteste eher mütterlich-großmütterlich. Ihr Tagesablauf ist eingefahren, ihre Welt klein und Höhepunkte erlebt sie allenfalls beim Backen oder Lesen von Liebesromanen. Die leicht chaotische und quirlige und an Vorzeichen glaubende Liz ist nach einer einschneidenden Erfahrung kurz vor ihrer eigenen Hochzeit von Männern und besten Freundinnen geheilt. Sie versinkt jedoch nicht in Selbstmitleid. Stattdessen versteigert sie ihre eigene Hochzeitsfeier samt Brautkleid und gründet eine Hochzeitsplaneragentur – in der bald schon die Kuchen von Annemie reißenden Absatz finden. Die Agentur läuft so gut, dass die Juwelierstochter Nina darauf aufmerksam wird und ihre eigene Hochzeit von Liz organisiert haben möchte. Nina – die Jüngste der drei Frauen - weiß, was sie möchte, wusste es immer schon und die Hochzeit ist eigentlich nur ein kleiner Meilenstein in ihrer lange fest stehenden Lebensplanung.


    Die Idee passt ganz gut in die Projekte, an denen Ruppert bereits während ihrer Tätigkeit beim Fernsehen beteiligt war. Und ganz wie in diversen Filmen und Folgen läuft natürlich bei den drei Frauen nicht alles glatt. Ein Fahrradunfall von Liz, der sie mit gebrochenen Knochen für nahezu den Rest des Buches ins Krankenhaus befördert, stellt die eingefahrenen Weichen im Leben der Frauen um. In ihrer Not wendet Liz sich an ihre Nachbarin Annemie, damit die sich um die Agentur kümmert und ihre Kunden wenigstens rudimentär betreut oder sie vertröstet. In diesem Zusammenhang lernen sich auch Annemie und Nina kennen. Dabei wächst Annemie förmlich über sich hinaus.


    Allen drei Frauen ist gemeinsam, dass sie Schutzmauern um sich errichtet haben, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die haben dazu geführt, dass jede von ihnen auf ihre Art einsam ist. Sie stellen fest, dass der Schritt aus ihrem kleinen, scheinbar sicheren, selbst errichteten Gefängnis zwar nicht unbedingt leicht, aber überraschend klein ist und das Leben durchaus noch mehr beinhalten kann, als sie bisher annahmen. Abgesehen davon muss jede für sich weitere Lektionen lernen. Dass es wichtig ist, Freunde zu haben. Dass Gefühle zwar unterdrückt und verleugnet, aber nicht einfach abgestellt werden können. Sie müssen lernen, dass es von Bedeutung ist, im richtigen Moment „nein“ sagen zu können. Und dass Veränderung wehtun kann, jedoch nicht zwingend negativ sein muss.


    Je weiter man liest, desto mehr kristallisiert sich heraus, dass Annemie, die Unscheinbarste, den Hauptpart in der Geschichte einnimmt. Um sie dreht und wendet sich alles, auch wenn Liz im Krankenhaus einen Arzt kennenlernt, der Interesse an ihr zeigt oder Nina plötzlich feststellt, wie sehr sie eine mütterliche Bezugsperson vermisst und sich fragt, ob ihr Verlobter tatsächlich der richtige für sie ist. Annemie entwickelt sich am meisten in diesem Buch, ihr Schritt zurück ins Leben ist der größte. Sie kann nicht nur auf die Erfahrungen aus sechs Jahrzehnten zurückblicken, sie kann trotz allem nach vorne sehen. Das können Liz und Nina natürlich auch, doch sie wirken, obwohl sie quasi omnipräsent sind, eher wie Nebencharaktere.


    Ruppert hat für Wenn nicht jetzt, wann dann? einen ruhigen Ton gewählt. Unaufdringlich verzichtet sie für ihre Liebesgeschichte auf erotisch angehauchte Sequenzen und lenkt damit den Fokus auf die turbulenten Gefühle, die die Frauen – allen voran Annemie - unverhofft durchleben. Durch geschickt verwobene Erinnerungen an Vergangenes hat die Autorin wunderbar lebendige und glaubwürdige Figuren geschaffen, die direkt neben uns leben könnten. Sie schlägt dabei jeweils einen Bogen aus der Kindheit ihrer Charaktere in die Gegenwart, ohne zu sehr in die eine oder andere Richtung zu driften. Nebenbei lässt Ruppert ihre Leser gleichsam emphatisch an der Gefühls- und Gedankenwelt der männlichen Nebencharaktere teilnehmen. Lässt Freundschaften wachsen, alte Zwistigkeiten aufarbeiten, Hoffnung und Lebensmut sprießen und bisher standhaft verteidigte Verhaltensmuster verblassen.


    Tatsächlich ist die eine oder andere Passage vorhersehbar und schrammt an Sentimentalitätsgrenzen vorbei. Dies wird jedoch durch den lockeren, flüssigen, stellenweise humorigen Stil der Autorin wettgemacht, zumal die von ihr beschriebenen Charaktere, trotz ihrer Eigenheiten und Schwächen, durchweg sympathisch sind. Bei aller Leichtigkeit bewegt die Geschichte, man leidet vor allem mit Annemie – sei es als Kind, als junge Frau oder als unvorhergesehene Hochzeitsplanerin.


    Fazit


    Liebe ist für jedes Alter etwas, genau wie Hoffnung und das Verlassen eingefahrener Wege. Genau das bringt Ruppert in ihrem zweiten Roman zum Ausdruck. Wenn nicht jetzt, wann dann? ist ein unterhaltsamer, romantischer, aufheiternder Roman, der Lust auf mehr macht. Dafür gibt es vier Punkte von fünf Punkten.


    Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

    Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.
    Mark Twain

  • So ein vorhersehbares, kitschiges, rührseliges Buch voller Klischees - aber sooooooo schön! Die Figuren in dem Buch, allen voran Annemie und Liz sind mehr sehr stark ans Herz gewachsen und bei aller Vorhersehbarkeit hab ich mit beiden mitgebangt und gehofft, dass es gut ausgeht.


    Besonders gut hat mir gefallen, wie die Schicksale der einzelnen Figuren miteinander verwoben werden, wie sich alle entwickeln, sich selbst entdecken und zueinander finden.


    Das Buch ist wie eine kuschelige Decke, schade, dass man so schnell wieder drunter vor muss! Und Annemies Petit Fours hätte ich zu gern mal selbst probiert!

  • Zitat

    Original von Queedin
    So ein vorhersehbares, kitschiges, rührseliges Buch voller Klischees - aber sooooooo schön!


    :write Stimmt!
    Aber ich war mit dem Ende nicht so ganz glücklich...

  • Es gibt immer eine Chance



    Annemie Hummel ist Anfang sechzig, lebt sehr zurückgezogen und zaubert wunderbare Hochzeitstorten. Ihre Chefin, Liz Baumgarten, führt als Hochzeitsplanerin ein eigenes Unternehmen. Eines Tages hat Liz einen Unfall und muss im Krankenhaus bleiben. Was nun? Sie ruft Annemie an und bittet um Vertretung im Geschäft. Auf den Schreck muss Annemie erst einmal ein Glas Kirschlikör trinken, dann geht sie ihre neuen Aufgaben an. Die haben es in sich. Stehen doch viele Hochzeitsvorbereitungen an, darunter auch für Nina Winter, der Tochter des ersten Juweliers im Ort.
    Anfangs ist sich Annemie sehr unsicher. Aber sie lässt sich auch durch Rückschläge nicht beirren und gewinnt immer mehr Selbstvertrauen.
    Unterdessen lernt Liz im Krankenhaus ihren behandelnden Orthopäden näher kennen und bald wird mehr daraus. Auch Annemie findet letztendlich privat ihr spätes Glück.

    Astrid Ruppert ist eine wunderbare Erzählung gelungen, warmherzig und voller Gefühle.Der Schreibstil ist herzerfrischend locker und angenehm zu lesen. Die Protagonisten sind sympathisch, mitten aus dem Leben gegriffen und mir gleich vertraut. Die Autorin stellt drei sehr unterschiedliche Frauen in den Mittelpunkt, die eines gemeinsam haben, sie gehen neue Wege.
    Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist nie zu spät, sich an neue Aufgaben zu wagen, auch für die Liebe ist es nie zu spät. Ich war gleich nach den ersten Seiten von dem Buch gefangen, es vermittelt Optimismus und Lebensfreude. Ein Roman der großen Gefühle, ohne kitschig zu sein.
    Das Cover ist sehr romantisch, lädt zum Träumen ein und passt perfekt zum Buch.

  • Endlich endlich endlich konnte ich "Wenn nicht jetzt, wann dann?" aus der Bibliothek abholen und es ist genauso toll, wie ich es von der Leseprobe her erwartet habe!


    Astrid Ruppert hat ein faszinierendes kleines Buch gelesen, bei dem einen auf jeder Seite das Herz neu aufgehen kann! Nicht nur ihre Personen - allen voran Annemie als rüstige, im Herzen romantische und von selben her einfach nur gute Rentnerin - sind treffend beschrieben und charakterisiert, nein, man kann sich lebhaft vorstellen, wie Liz ihrer Nachbarin das Leben auf den Kopf stellt, in dem sie Annemie bittet, doch ihre Hochzeitsplanungsagentur für die Zeit ihres Krankenhausaufenthalts zu übernehmen.


    Annemie, die sonst mit niemandem spricht außer ihrer langjährigen Freundin - deren Arbeitsplatz "Edekaladen" mir jedes Mal wieder ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat, denn allein das hört sich schon so schön altmodisch und angestaubt an wie die hörgerätetragende und immer wissbegierige Frau Schneider, die sich auch immer dort herumtreibt.


    Annemie bringt also (nachdem ihr eigenes Leben so durcheinander geraten ist) auch Ordnung und gleichzeitig Unordnung in Liz Firma - und die Personen, die Liz Hilfe gesucht haben, werden eben von Annemie tatkräftig unterstützt. Die Episoden, die hier geschildert werden, sind teilweise so rührselig und ans Herz gehend, dass man denkt, noch eine Spur mehr, und es wäre kitschig - aber nein, das passiert nie!


    Eigentlich ist ja Annemie nur die Tortenbäckerin, aber sie wächst über sich hinaus, und als sie merkt, dass sie auch mal an sich selbst denken sollte, ist es schon fast zu spät und ihre Lust am Backen.... Aber Annemie wäre nicht Annemie, wenn sie nicht doch wieder auf die Füße fallen würde.


    "Wenn nicht jetzt, wann dann?" ist ein Buch, das natürlich wohl eher von Mädels im heiratsfähigen Alter gelesen wird, natürlich dreht sich fast alles um Hochzeiten, Kleider, Liebe und Romantik, garniert mit zahlreichen Sätzen, die man sich einfach nur abschreiben muss und auf die eigene Hochzeitseinladung pinseln muss. Aber alles ist genau passend, nie zu viel, nie zu bappig und nie so, dass einem (wie von zu viel Kuchen) schlecht werden würde, sondern immer so, dass man sich zurücklehnt und sagt: Ich hätte bitte gerne noch ein Stück!

  • Zitat

    Original von Queedin
    So ein vorhersehbares, kitschiges, rührseliges Buch voller Klischees - aber sooooooo schön!


    Auch ich kann dir da nur zustimmen. Was für eine schöne romantische Geschichte.
    Ja, es war vorhersehbar, aber trotzdem sehr unterhaltsam.
    Alle Figuren waren sehr sympathisch dargestellt, so dass ich jeder sein persönliches Happy End gewünscht und gegönnt habe.


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten

  • Meine Rezension
    Liz hat seinerzeit ihren Kerl mit ihrer besten Freundin erwischt. Daraufhin „verkaufte“ sie ihre geplante Traumhochzeit und schlitterte so mehr durch Zufall ins Hochzeitsbusiness. Selbst ist sie skeptisch, was Männer (vor allem attraktive) und die Liebe angeht, aber für andere Menschen plant sie die tollsten Hochzeiten.


    Nina Winter, die Tochter des hiesigen Juweliers plant eine ebensolche Top-Hochzeit! Sie ist eine energische Frau mit klaren Vorstellungen von ihrem Tag. Ihr Vater Claus und ihr Verlobter Fabian begleiten das Ganze eher passiv mit…


    Annemie ist knapp sechzig und Liz‘ Nachbarin. Für Liz backt sie die tollsten Hochzeitstorten, doch als diese Liz Knall auf Fall wegen eines Unfalls ausfällt, ist Hilfe vonnöten: Die Wintersche Hochzeit muß geplant werden und ist so ziemlich das wichtigste Projekt, das Liz bisher hatte. Sie wegen ihres Unfalls zu verlieren, will Liz nicht riskieren. Daher bittet sie Annemie, einzuspringen. Das stellt Annemies geruhsames und ereignisloses Leben so ziemlich auf den Kopf.


    Dieser nette kleine Roman hat mir ausnehmend gut gefallen: Man wünscht Liz, deren Vertrauen in die Männer so enttäuscht wurde, daß nicht nur ihr Bein, sondern auch ihr Herz bald wieder geheilt wird. Annemie, deren Leben bisher so freudlos verlief, blüht förmlich auf und man wünscht ihr, daß sie in ihren reifen Jahren endlich das wahre Leben (und die Liebe?) kennenlernt! Und Nina… bei ihr hat man recht bald das Gefühl, da ist was faul und man wünscht auch ihr, sie findet ihr Glück – wie und wo auch immer.


    Doch diese Entwicklungen zu verfolgen, macht sehr großen Spaß. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch angelegt, es gibt keine dieser nervigen hilflosen Weibchen und das Buch kommt trotz des Hochzeitsthemas auch – außer bei den Hochzeitstorten natürlich *ggg* - ohne tonnenweise Zuckerguß und Kitsch aus. Natürlich ist die Story letztlich vorhersehbar (und zwar in allen Punkten!) - aber das tut dem Lesespaß hier wirklich keinerlei Abbruch.


    Prima Unterhaltung, die ich euch gerne empfehlen möchte!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe gerade mit viel Begeisterung dieses wunderschöne Buch gelesen.


    Eigentlich hatte ich vorgestern morgen noch Joyo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr zu Ende zu lesen, doch die letzten 40 Seiten wollte ich in Ruhe zuhause lesen. Daher griff ich spontan und kurzentschlossen zu "Wenn nicht jetzt, wann dann?", einem Titel, den ich zwei Abende zuvor aus der Bücherei entführt hatte als Bürobegleiter.


    Es war ein wunderbares Zwischendurch- und Wohlfühlbuch für mich, eine romantische Unterhaltung um schöne Themen. Hatte mich beim Klappentext erst etwas skeptisch gemacht, dass die ältere Annemie Hauptprotagonistin ist, hat mir dies das nun sehr, sehr gut gefallen. Ich habe gern ihre Gedanken gelesen, ihre Kuchen fast auf der Zunge geschmeckt und mich einfach beim Lesen wohlgefühlt. Sicher war vieles vorhersehbar und es ist ein richtiges Happy End Buch und ich bin auch mit dem Ausgang der Geschichte einverstanden. Bin gerade am überlegen, ob die Hauptpersonen nicht sogar eine Fortsetzung vertragen könnten. Ich habe die Buchpersonen einfach lieb gewonnen.


    Übrigens, das Buch ist nun auch als Taschenbuch erhältlich.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)