Verlag: Lateinamerika
Gebundene Ausgabe: 145 Seiten
Aus dem Spanischen Übersetzt von Peter Tremp
Kurzbeschreibung:
Die Stadt Buenaventura an der kolumbianischen Pazifikküste, inmitten der blutigen 90er Jahre. Längst sind hier Drogenhandel, Schmuggel und Gewalt zu etwas Alltäglichem geworden. An diesen Ort verschlägt es den Erzähler, der lieber ein kühles Bier trinkt, als dass er sich allzu intensiv um die Geschäfte der lokalen Postagentur kümmern würde, deren Leitung er eben übernommen hat. Hier begegnet er Saide, einer ebenso geheimnisvollen wie attraktiven Frau mit libanesischen Wurzeln. Er möchte mehr über sie wissen, ein geplantes Rendezvous kommt aber nicht mehr zustande, da sie auf offener Strasse erschossen wird. Rund um ihren Tod webt sich eine feine und wilde Geschichte um Gewalt, Liebe und Sex.
Über den Autor:
Octavio Escobar Giraldo, geboren 1962 in Manizales, in Kolumbiens Kaffeeregion (Depto. Caldas). Ist ausgebildeter Arzt und Chirurg und heute Professor für Literatur an der Universität von Caldas in Manizales.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören neben Saide drei Romane:
El último diario de Tony Flowers (1995),
El álbum de Monica Pont (2003), und
1851. Folletín de cabo roto (2007)
sowie die Erzählbände:
El color del agua (1993), Las láminas más difíciles del álbum (Erzählungen für Kinder, 1995),
De música ligera (1998) und Hotel en Shangri-Lá (2004).
Sein Werk wurde in Kolumbien mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Sein Werk wurde in Kolumbien mit verschieden Preisen ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Ein gediegenes Buch. Die Handlung ist spannend und hat einen Krimiplot, ein richtiger Krimi ist es aber nicht. Für die Qualität dieses Romans sprechen eine Vielzahl von Kriterien:
Durch den geringen Umfang (kurzes Buch, groß gedruckt) bleibt keine Zeit für Langatmigkeit.
Im Vordergrund steht eine 25jährige Frau namens Saide, die in Buenaventura, Kolumbie ermordet wird. Rückblicked wird von ihr erzählt. Sie hatte bei dem alten Arzt Diaz-Plata gelebt, hatte offenbar eine Beziehung zu einem Kriminellen.
Es ist ein Buch, das sein Geheimnis in den Vordergrund stellt und es doch gleichzeitig wahrt.
Die Erzählperspektive wird geprägt durch den vordergründig kaltschnäuzigen Erzähler, der doch insgeheim eine gefühlvolle Seite hat. Aber er kann sich zurückhalten und ist insbesondere bei den Dialogen eher kalkulierend beobachtend. Das erinnert mich an den Hardboiled-Stil alter Krimis von Dashiel Hammett oder Raymond Chandler, jedoch moderner gestaltet.
Die gelungene Buchgestaltung vom Lateinamerika-Verlag kann man nur loben. Es ist lesefreundlich, mit Anmerkungen des Übersetzers und sogar mit einem Lesebändchen versehen