Kein Entkommen [Never look away] - Linwood Barclay

  • Der Journalist David Harwood will seinem kleinen Sohn Ethan eine Freude machen und gleichzeitig seine depressive Frau Jan aufheitern, indem er mit ihnen in den Vergnügungspark Five Mountains fährt. Plötzlich ist Ethan verschwunden. David findet ihn zwar relativ schnell und unverletzt wieder, doch jetzt ist auf einmal seine Frau Jan unauffindbar. Und taucht nicht wieder auf. Mehr noch, sie ist auf den Überwachungsbändern des Parks nicht zu sehen, und für sie wurde auch keine Eintrittskarte gekauft. Plötzlich gerät David unter Mordverdacht.. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und muss feststellen, dass nichts in seinem Leben so ist wie es schien.



    Dieses Buch beginnt mit einem ganz normalen Tag einer ganz normalen Familie. Doch plötzlich entpuppt sich das Ganze zu einem wahr gewordenen Albtraum. Den Menschen, den man liebt und zu kennen glaubt, gibt es nicht mehr. Und das ganze Leben liegt auf einmal in Trümmern.


    Das ist mein viertes Buch von Barclay, und es ist meiner Meinung zwar nicht das Beste, aber dennoch ein grundsolider Thriller, der ohne grosses Blutvergiessen und ohne Effekthascherei auskommt. Beim Autor liegt das Grauen im täglichen Leben; dadurch kann sich jeder Leser sehr leicht in die Personen hineinversetzen.


    Dieses Mal wird die Geschichte nicht nur in der Ich-Form aus der Sicht von David erzählt, sondern es werden auch die Perspektiven von Jan und dem ermittelnden Polizisten gezeigt. Dadurch gelingt es Barclay sehr gut, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Ein kluger Schachzug ist auch die Aufteilung des Buches in 5 Abschnitte, die wiederum in kurze Kapitel unterteilt sind. Das macht das Lesen sehr flüssig; man denkt immer: ach komm, ein Kapitel kannste noch lesen, und dann noch eins usw. usw. Deswegen habe ich das Buch auch in sehr kurzer Zeit ausgelesen.


    Fazit: ein empfehlenswertes Buch für Thrillerfreunde, die auf blutrünstige Szenarien auch mal verzichten können.


    8 Punkte