OT: Casse-Tout 2009
übersetzt von Bettina Wegenast
Dieses großformatige, knallpinkfarbene Bilderbuch erzählt die Geschichte von Toll-Patsch. Toll-Patsch ist, wie der Name schon sagt, ungeschickt und schusselig. Was immer er berührt, geht zu Bruch. Da er allein lebt, ist das nicht allzu schlimm. Darüberhinaus hat Toll-Patsch die Fähigkeit, alles reparieren zu können. Es sieht hinterher zwar nicht mehr so aus, wie vorher, aber es ist wieder ganz.
Toll-Patschs ruhiges, nur vom gelegentlichen Scheppern zerbrechender Gegenstände gestörtes Leben, ändert sich, als genau gegenüber ein neues Haus gebaut wird. Als es fertig ist, zieht ein wunderschöne Mädchen ei,. Lola. Toll-Patsch verliebt sich Hals über Kopf. Leider läßt sich die Beziehung nicht gut an, weil er Lolas Einrichtung Stück für Stück ruiniert. Toll-Patsch ist unglücklich. Erst die Begegnung mit einem gefährlichen Geist aus der japanischen Vergangenheit, bringt alles zu einem guten Ende und macht auch noch etwas aus Toll-Patsch.
Das ist ein merkwürdiges Buch. Gezeichnet im bewährten, klaren, strikt gegenständlichen Stil von Pommaux ist die Geschichte wie gewohnt wunderbar anzuschauen. Die Bilder strotzen vor Farbe und Details. Sie sind voller Situationskomik und Toll-Patschs Reparaturen wirklich genial. Die Personen sind höchst sympathisch. Man leidet ebenso mit Toll-Patsch, wie mit Lola, die ihn durchaus nett findet, würde er nur nicht immer Trümmer hinterlassen.
Die Handlung allerdings ist weniger klar. Vor allem der Auftritt des Geists wirkt aufgesetzt und macht das Ganze, das ohnehin schon konventionell und brav angelegt ist, eher platt. Der seltsame deutsche Titel stammt aus der Geschichte, die der Geist erzählt, aber das erklärt auch nichts. Es geschieht eben Punkt und Schluß.
Nett, aber als Beitrag zum Werdegang eines jungen Künstlers selbst für Kinder etwas seltsam.