Dein Blut für ewig - Michaela F. Hammesfahr

  • Dein Blut für ewig - Michaela F. Hammesfahr


    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: rororo (1. Dezember 2010)
    ISBN-13: 978-3499254956


    Kurzbeschreibung des Buches


    Als die Studentin Anne und der Buchhändler Kilian sich kennen lernen, sind sie sofort voneinander fasziniert; sie von seinem charismatischen Wesen und er von ihrem Duft. Doch da tauchen schon die ersten Schwierigkeiten auf, denn Kilian ist ein Blutsauger, ein Sanguissorbier, und neben seiner traditionsbewussten Familie, die eine Verbindung mit einer Menschenfrau nicht dulden kann, gibt es da auch noch eine eifersüchtige Exfreundin, die Kilian unbedingt zurück haben will.
    In aller Heimlichkeit kommen sich Kilian und Anne, die zuerst nicht weiß, mit wem sie sich da einlässt, näher, und beide begeben sich damit in große Gefahr...



    Über die Autorin


    Michaela F. Hammesfahr wurde 1969 in der Nähe von Köln geboren. Die Tochter von Petra Hammesfahr unterhielt schon als Kind die Familie mit ihren Fantasiegeschichten. Später zog es sie vom Rhein an die Elbe und von der Fantasie in die Wissenschaft. Sie studierte Biologie im Hamburg und arbeitete dort mehrere Jahre als Produktmanagerin im Medizinischen Marketing. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes folgte sie dem Beispiel ihrer Mutter und begann, zu schreiben. In ihrem ersten Roman verknüpft sie ihre beiden Leidenschaften, die Fantasie und die Wissenschaft (sie hat dafür unter anderem eine komplette Vampir-Biologie entwickelt). Heute lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer Kleinstadt bei Hamburg.


    Über das Buch / Meine Meinung


    Das Buch hat mich überrascht.


    Es ist eben nicht nur ein weiteres Vampir-Buch auf dem Markt, denn die Vampire in diesem Roman, eigentlich Sanguisorbier (lat. Sanguis = Blut, absorbere = einsaugen, aufschlecken, schlürfen), sind anders. Sie sind nicht unsterblich, nicht unverletzbar, auch nicht übermenschlich stark. Sie ernähren sich ausschließlich flüssig, auch von Blut (von Menschen), wobei sie nicht vom jeweils anderen Geschlecht trinken dürfen. Sanguisorbier sind Parasiten. Sie sind fruchtbar, brauchen aber eine Primärspenderin für die Zeugung und wohl auch für die ganze Schwangerschaft, eine spezielle, menschliche Frau, die zur Parasitin mit ihrem Blut passen muss.
    Michaela F. Hammesfahr hat für ihre Sanguisorbier eine vollständige Biologie geschaffen. Die Beziehungen und Gesetze innerhalb der Spezies und zu den Menschen sind gut durchdacht und auch für Leser von Vampir-Romanen neu.


    Die Autorin schafft es, die Spannung vom ersten Kapitel, das eine Art Prolog darstellt und dessen Geschichte später wieder aufgenommen wird, bis zum Schluss zu halten.
    Anne und Kilian sind voneinander angezogen und kommen natürlich auch zusammen. Mit ihrer Beziehung, die, wie der Titel schon verrät, auch Annes Blut einschließt, bringen sie sich gegenseitig in Lebensgefahr, denn unter anderem brechen sie das Gesetz, dass männliche Parasiten nicht von weiblichem Blut trinken dürfen...
    Und da ist noch Mona, eine Parasitin und Ex-Freundin von Kilian, für die Kilian und Annes Blut enorm wichtig sind.
    Es gibt auch außerhalb dessen einige Nebenhandlungen und Personen mit Potenzial.
    Kilians Vater leitet ein Labor, in dem er auch Forschung für die Gemeinschaft der Parasiten betreibt betreibt. Aber dort gibt es auch Menschen, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.
    Kilians Freund Anton, selbst Wissenschaftler, ist interessant.
    Auch Adrian, der Bruder Kilians, der in seiner Funktion als Protektor, eine Art Gesetzeshüter, eine übergeordnete Stellung unter den Parasiten einnimmt, bereichert die Geschichte.


    Am Ende des Buches überstürzen sich die Ereignisse, und dabei lösen sich manche Konflikte für mein Empfinden zu einfach. Speziell Kilians Eltern verlieren da leider etwas an Glaubwürdigkeit.
    Die Dialoge sind an manchen Stellen noch etwas holprig, was einigen Figuren des Romans nicht so gut tut (für mich war das Nina, Annes Freundin, die nach meinen Empfinden dadurch recht blass und spröde blieb).


    Das Buch war für mich eine Überraschung, mit neuen Ideen und spannend umgesetzt. Allerdings ist es nicht in sich abgeschlossen, weil es auf eine Fortsetzung angelegt ist, und daher bleiben einige Handlungsstränge und Fragen offen.


    Ein gelungener Roman und eine Geschichte, deren Fortsetzung mich interessiert!

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der aktuellen Leserunde gelesen.
    Unter Fantasy hätte ich es aber nicht eingeordnet, eher unter den Liebesromanen. Der Fantasyaspekt halte ich für eher geringer, er findet senen Platz zudem in wissenschaftlichen Erklärungen (wie realistisch diese einzuschätzen sind, kann ich nicht beurteilen).


    Den Großteil des Buches machen Kilian und Anne aus, die sich ineinander verlieben, was zu einigen Problemen führt. Denn Kilian ist ganz verrückt nach Annes Geruch, ihr Blut scheint etwas Besonderes an sich zu haben, sodass er ihr nicht widerstehen kann. Von einer Frau zu trinken ist ihm allerdings vom Rat der Sanguissorbier strengstens untersagt. Als es im Laufe einer leidenschaftlichen Nacht dennoch dazu kommt, zeigt sich der Grund dafür: Annes Blut berauscht Kilian, es droht eine tödlich endende Sucht.


    In den Nebensträngen geht es u.a. um die Freunde der Hauptfiguren. Anton betreibt Blutforschung an den Sanguissorbiern, was ich recht interessant fand. Kilians Ex Mona hört ihre biologische Uhr ticken und will Kilian zurück. Kilians Eltern bestehen auf ein Enkelkind vom jüngsten Sohn und ein Wissenschaftler, der für Kilians Vater arbeitet, treibt seine eigene korrupte Forschung.


    Das Buch lässt mich etwas zwiespältig zurück. Es liest sich sehr leicht und zügig und das unverbrauchte Setting einer deutschen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt (und man ständig aufeinandertrifft) hat mir gut gefallen. Zweifelsfrei ist es mal etwas anderes, auch, weil die Protagonisten sehr menschliche Probleme haben und - bis auf das tolle Aussehen - keinerlei Ähnlichkeiten zu den üblichen Helden in der Blutsauger-Romanze.
    Der Plot bleibt überwiegend auf zwischenmenschlicher Ebene, auf fantastische Superkräfte oder wilde Actionszenen wartet man vergebens. - Und das ist auch gut so, denn *so ein Buch* ist das eben nicht. ;-)


    Mich konnten allerdings die Figuren nicht recht von sich überzeugen. Anne war mir zu brav, zu passiv, ihrem Helden zu schnell und zu sehr verfallen, ohne eigenen Pfeffer. Auch was Kilian an ihr fand (oder sie an ihm), kam nicht recht bei mir an, ich hatte das Gefühl, es wäre nicht viel mehr außer ihrem Geruch, bzw. seinem guten Aussehen. Auch von ihren Eltern wurde sie eher behandelt, als sei sie 12 und 15 statt 22 und 25.
    Killian erschien mir persönlich zu unreif, zu gedankenlos und zu naiv für sein Alter. An manchen Stellen war er mir regelrecht unsympathisch und ich hätte am liebsten gefragt, ob er noch alle Zähne stecken hat.


    Zwischenzeitlich hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Buch eher in Richtung Jugendbuch sollte (ich erinnere mich übrigens auch an keinen einzigen Kraftausdruck, was ich einfach mal erwähnenswert finde!)


    Dennoch entwickelt das Buch seinen Charme und es stellen sich im Verlauf der Geschichte viele Fragen, die zum größten Teil leider nicht beantwortet werden. Auf einen zweiten Teil warten zu müssen stört mich nun nicht so, allerdings bin ich trotzdem nicht ganz glücklich mit dem Ende, da sich einiges für meinen Geschmack zu einfach löste, wobei die Hauptfiguren zu passiv und unbeteiligt blieben.
    Neugierig auf den zweiten Teil bin ich aber zweifelsohne.


    Fazit: Ein nettes Buch, wenn man Blutsauger mal ganz anders (menschlich und bodenständig) erleben will und auf Fantasy & Action verzichten kann. Auch für Jugendliche empfehlenswert.

  • Hm, ich habe eine ganze Weile geschwankt, in welche Kategorie ich das Buch einordne...
    Ich werde die Autorin mal fragen, wo sie den Roman sieht, vielleicht auch eher bei Liebesroman.
    Vielleicht geht in dem Fall ein Verschieben durch die Admins...

  • Blutsauger einmal anders: hier sind sie keine untoten Vampire, sondern sie haben sich als eigenständige Rasse parallel zu den Menschen entwickelt. Mit der gesellschaftlichen Darstellung und der Biologie der sogenannten Parasiten hat sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben, wie auch das ausführliche Glossar hinten im Buch beweist.


    Der Handlung ist leicht zu folgen, die Liebesgeschichte zwischen der menschlichen Studentin Anne und dem Blutsauger Kilian dominiert die Geschichte. Beide Personen konnten mich in ihrem Auftreten nicht überzeugen. Einige der Nebenfiguren fand ich viel interessanter, in ihnen steckte erheblich mehr Potenzial. Leider bestimmen über weite Strecken Eifersüchteleien, Rivalitäten und Zickereien das Geschehen.


    Von Beginn an werden diverse Handlungsstränge aufgebaut, doch erst im letzten Drittel steigt die Spannung an, als es verstärkt um die besonderen Eigenschaften des Parasitenblutes und die Vorzüge des Bluttrinkens geht. Zum Ende hin gibt einiges an Action, der Schluß hat mich allerdings enttäuscht. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet, zu viele gerade der interessanten Handlungsfäden werden gekappt. Und auch wenn das Buch von Anfang an als Teil einer Trilogie gedacht war, so finde ich es doch unbefriedigend, dass die Handlung einfach abbricht und mich mit den ungelösten Fragen dastehen lässt.

    Insgesamt fand ich das Buch leicht zu lesen; ein recht ordentlicher Unterhaltungsroman mit einer ansprechenden Grundidee. An der Umsetzung und der Ausgestaltung der Charaktere ließe sich aus meiner Sicht noch einiges verbessern.

  • Zitat

    Original von Clare
    Hm, ich habe eine ganze Weile geschwankt, in welche Kategorie ich das Buch einordne...
    Ich werde die Autorin mal fragen, wo sie den Roman sieht, vielleicht auch eher bei Liebesroman.
    Vielleicht geht in dem Fall ein Verschieben durch die Admins...


    Ich habe das Buch in unsere Romance-Ecke verschoben. Aufgrund der Dominanz der Liebesgeschichte halte ich es hier für besser aufgehoben.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich habe das Buch in unsere Romance-Ecke verschoben. Aufgrund der Dominanz der Liebesgeschichte halte ich es hier für besser aufgehoben.


    Danke, JaneDoe :wave
    Ich denke, da ist es besser aufgehoben!