Glanz - Karl Olsberg

  • 394 Seiten
    Aufbau Taschenbuch
    ISBN: 3746626897
    Preis: 9,95 Euro
    Besonderheit: Erscheint auch als interaktives Ebook, für Käufer des TBs kostenlos


    Kurzbeschreibung
    Verloren in der virtuellen Welt - Als der 14-jährige Eric nach einer Überdosis der Droge »Glanz« vor dem Laptop ins Koma fällt, ist seine Mutter Anna verzweifelt. Da die Ärzte keinen Rat wissen, nimmt sie schließlich die Hilfe einer mysteriösen Frau an. Das Unvorstellbare geschieht: Anna kann in die Traumwelt im Kopf ihres Sohnes vordringen, der in einem phantastischen Computerspiel gefangen zu sein scheint. Doch während sie versucht, ihn zurück ans Licht der Wirklichkeit zu führen, verdichten sich die Hinweise, dass Eric das Opfer eines üblen Spiels ist …


    Über den Autor
    Karl Olsberg (geb. 1960) promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Unternehmensberater, Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der "New Economy". Er wurde unter anderem mit dem "eConomy Award" der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Vom Autor erschienen bisher: "2057 - Unser Leben in der Zukunft" (2007) sowie die Romane "Das System" (2007), "Der Duft" (2008) und "Schwarzer Regen" (2009). Mehr vom und zum Autor unter: http://karlolsberg.twoday.net und www.system-dasbuch.de


    Meine Meinung
    Dieser Roman ist der vierte Thriller von Karl Olsberg, von dem ich alle gelesen habe, zuletzt „Schwarzer Regen“, welches mich seinerzeit sehr beeindruckt hatte. Dieser neue Roman ist etwas anders als die Vorherigen, spielt seine Handlung doch überwiegend in einer Fantasiewelt und ansonsten in New York.
    Anzumerken ist noch, dass dieser Thriller auch als interaktives Ebook erscheint und für Käufer des Taschenbuches kostenlos von der Verlagswebsite runtergeladen werden. Hier gibt es unter anderem einen Prolog, der in der herkömmlichen Ausgabe nicht enthalten ist und zwei alternativen Enden. Ich habe das normale Buch gelesen und beziehe mich in meiner Rezi nur darauf.


    Die Geschichte wird von Anna in der Ich-Form erzählt, es gibt keine anderen Perspektiven, so dass man nie mehr als Anna weiß – oder was sie zu wissen glaubt. Auch erfährt man kaum etwas von der Vergangenheit der unterschiedlichen Figuren, was aber durchaus beabsichtigt sein könnte.
    Die Handlung setzt bei der in der Kurzbeschreibung beschriebenen Szene ein: Anna findet ihren Sohn Eric bewusstlos vor dem Laptop liegend, er ist nach einer Überdosis der Droge „Glanz“ ins Koma gefallen. Im Krankenhaus trifft Anna auf eine fremde und merkwürdige Frau, die ihr jedoch ermöglicht, in Erics Traumwelt vorzudringen, um dort mit ihm den Weg zurück ins Leben zu finden. Es folgt die Beschreibung dieser Reise, wobei der Wechsel zwischen der Fantasiewelt und der Realität oft fließend ist und nicht nur Anna, sondern auch der Leser manchmal Mühe hat, sich zu orientieren. Der Roman lässt sich leicht und locker runterlesen, je weiter man kommt desto mehr Widersprüche tauchen auf und es stellt sich die Frage, ob nicht eine Verschwörung im Spiel ist und für alles verantwortlich ist. Aber das spielt eine eher untergeordnete Rolle.


    Die Grundgeschichte von „Glanz“ ist wirklich nicht neu, sie gab es schon bei einem Thriller eines anderen deutschen Autors und davor schon bei einem bekannten Buchs von Joy Fielding, ist aber immerhin weitergedacht und damit recht interessant zu lesen. Auch fühlte ich mich etwas an „Erebos“ von Ursula Poznanski erinnerte, wobei ich dieses Buch nicht gelesen habe und von daher nicht beurteilen kann, ob der Vergleich richtig ist oder nicht.
    Insgesamt gibt es einen sehr starken Fantasyeinschlag und nur wenige Thrillerelemente, wobei es sich trotzdem um einen (Psycho-)Thriller handelt. Für mich ist es nicht der beste Roman Karl Olsberg, aber durchaus nett. In die Leserunde mit dem Autor, welche am 1. Mai diesen Jahres startet, werde ich reinschauen, bin ich doch gespannt auf den einen oder anderen Kommentar des Autors.

  • Na das klingt doch zumindest sehr interessant. Da freu ich mich glatt noch mehr auf die LR :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Von den anderen Büchern des Autors war ich begeistert, aber Glanz war leider nicht mein Fall.


    Dabei beginnt es spannend und ich habe das erste Viertel noch förmlich verschlungen. Annas Sohn befindet sich im Wachkoma. Und um ihm zu helfen begibt sie sich auf Seelensuche und taucht dabei ein in seine Fantasiewelt aus einem Computerspiel. Für Fantasy-Fans sicher kurzweilig, für mich war diese karge Welt mit merkwürdigen Ungeheuern und mystischen Wesen nichts. Ich habe diese Szenen irgendwann nur noch quergelesen. Leider waren sie der Großteil des Buches.
    Die Szenen in der realen Welt fand ich weiterhin interessant und die Auflösung hat mich überrascht.


    Alles in allem: nur für Fantasy-Fans zu empfehlen.

  • Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr viel hinzufügen, das hat Wiggli schon sehr gut beschrieben.


    Es war mein erstes Buch von Karl Olsberg und mich hat der flüssige und spannungsreiche Schreibstil sofort beeindruckt und gefangen genommen. Der Autor treibt den Leser förmlich durch die Handlung, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich hatte drei sehr unterhaltsame Abende mit dem Buch und es hat mir gefallen.


    Jedoch muss man als Leser bereit sein, sich auf ein Gedankenexperiment einzulassen. Denn neben den Geschehnissen in der "realen Welt", in der Anna versucht, ihren Sohn aus dem Koma herauszuholen, spielt die virtuelle Welt des Computerspieles eine zentrale Rolle.
    Ich kann Fantasy-Büchern eigentlich gar nichts abgewinnen und trotzdem hat es Karl Olsberg geschafft, mich in diese Fantasiewelt zu entführen. Ich habe beim Lesen die angsteinflößenden oder geheimnisvollen Landschaften vor meinem inneren Auge gesehen und mit Anna und Eric gegen Riesenschildkröten, Zyklopen und andere Fantasie-Wesen gekämpft.
    Der zweite Handlungsstrang bietet einiges an Spannung und trifft den Nerv der Thriller-Erwartung. Besonders den letzten Teil habe ich verschlungen und beim Lesen eiskalte Hände und Gänsehaut bekommen. Das Ende war für mich noch einmal vollkommen überraschend, so wie das bei einem guten Thriller sein soll.
    Mein Fazit: Das Buch lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken außer in die mit der Aufschrift: "Hervorragende Unterhaltung". Man muss sich einfach in die Handlung fallen lassen und nicht so viel darüber nachdenken, in welches Genre "Glanz" denn nun gehört. Denn: "Nichts ist, wie es scheint!"


    Die E-Book-Version habe ich auch ausprobiert, doch das fand ich persönlich jetzt nicht so interessant. Ich bleibe ein Fan von dem guten alten Buch.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr viel hinzufügen, das hat Wiggli schon sehr gut beschrieben.


    :write


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Mein Fazit: Das Buch lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken außer in die mit der Aufschrift: "Hervorragende Unterhaltung". Man muss sich einfach in die Handlung fallen lassen und nicht so viel darüber nachdenken, in welches Genre "Glanz" denn nun gehört. Denn: "Nichts ist, wie es scheint!"


    :write


    Für mich liegt die Stärke des Buches in der Bilder- und Symbolvielfalt der Traumwelt und in dem schnellen und (fast) unvorhersehbaren Ende.
    So gut kenne ich mich in der griechischen Sagenwelt nicht aus, trotzdem war alles gut verständlich.
    Mir hat das Buch gefallen, es war flüssig geschrieben und gut zu lesen. Überragend fand ich es allerdings auch nicht. Ein etwas anderer Olsberg.

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Anna findet ihren Sohn Eric bewusstlos an seinem Computer, ein Spiel ist noch darauf zu sehen...Eric liegt im Wachkoma und Anna beginnt verzweifelt um ihren Sohn zu kämpfen...
    Mit Hilfe einer geheimnisvollen Frau macht sich Anna auf den Weg in Eric's Traumwelt, die bald mit ihrem eigenen Bewusstsein zu verschmelzen beginnen scheint. Diese Welt ist angelehnt an die griechische Mythologie, und da mich diese seit je her schon fasziniert hat, konnte mich der Autor mit dieser Welt voll überzeugen und für sich gewinnen. Gemeinsam mit Anna bin ich immer weiter vorgedrungen um am Ende einen bittere Wahrheit zu erfahren...
    Sehr spannend geschrieben wechseln sich Traum und Realität ab, scheinen irgendwann eins zu werden und gipfeln in ein überraschendes, schlüssiges und absolut logisches Ende. Und am Ende wird auch die Grundbotschaft glasklar, diese verschweige ich jedoch um nicht zuviel zu verraten.
    Karl Olsberg ist mit "Glanz" ein etwas anderer Roman der besonderen Art gelungen, welcher mich hervorragend unterhalten hat!
    Mit einem Wort: Grossartig! :anbet

  • Nun, für mich war es der bisher schwächste Olsberg.


    Er war zwar spannend und flüssig zu lesen, aber das Thema war abgedroschen. Eine Mischung aus Thriller und Fantasy, doch beide Handlungsstränge haben mich nicht so überzeugt.


    8 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Zitat

    Original von Hoffis
    Nun, für mich war es der bisher schwächste Olsberg.


    Für mich leider auch.


    Im Grunde war das Buch und auch die Idee sehr gut aber mir waren einfach die Fantasy-Abschnitte viiiel zu lang. Ich hätte gerne etwas mehr Krimi und weniger Fantasy gelesen.


    Von mir bekommt das Buch leider nur 6 Punkte.


    Trotzdem werde ich den Autor weiter im Auge behalten, da mir die anderen Bücher von ihm gut gefallen haben :-)

  • Anfangs war ich etwas verwirrt von der Fantasiewelt und konnte mir nicht vorstellen, dass ich das ganze Buch hindurch von irgendwelchen Fabelwesen angegriffen werden, die dann auch noch durch die Berührung einer Seele verursacht werden sollen. Nach und nach hat das Buch aber an Spannung zugenommen und die Sprünge zwischen der Fantasie- und der realen Welt wurden immer undurchsichtiger. Nach ca. 100 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem durch verschlungen.


    Es ist ein ganz anderer Olsberg. Ein völlig anderes Thema und auch vom Schreibstil ganz anders als die Vorgänger. Da ich "nur" die Taschenbuchversion gelesen habe, bin ich total gespannt drauf, wie die e-Book-Version ist.


    Das Buch hat mich von der Art her sehr an "Die Therapie" von Sebastian Fitzek erinnert. Ich liebe einfach Bücher, in denen man völlig verwirrt ist und nicht mehr weiss, was wahr ist und was nicht. Daher vergebe ich die volle Punktzahl.

  • Ich habe das Buch innerhalb der Leserunde gelesen.


    Normalerweise kann ich mit Fantasy und Computerspielen nicht sonderlich viel anfangen, aber in diesem Buch haben mir die Phansatiewelten sehr zugesagt.


    Ich bin, obwohl es "kein richtiger Thriller" war, richtig begeistert.


    Für mich waren keine langweiligen Stellen im Buch und es war immer spannend.
    Besonders die Sprache hat mir gut gefallen. Flüssig und wirklich schnell und gut zu lesen.


    Ich vergebe 9 Punkte.

  • Ich bin nicht so begeistert von dem Buch. Okay, es liest sich gut weg, die Handlung bietet aber wenig Neues.
    Eric und Anna scheinen allein auf der Welt zu sein. Keine Freunde, keine Verwandten? Zudem ist mir Anna unsympathisch. Sie handelt rücksichtslos, ohne jedes Gespür, auch ohne Verständnis ihrem Sohn gegenüber tapst sie durch die Geschichte. Ziemlich bald ahnte ich das Ende und so bot das Ende dann auch keine Überraschung mehr.

  • Nach 'Schwarzer Regen', welches mich sehr gut unterhalten hat, habe ich dementsprechend große Erwartungen in dieses Buch gesetzt gehabt. Leider wohl zu große. Klar, es lässt sich sehr schnell und flüssig, aber die Handlungen und auch Charas haben es nicht richtig geschafft mich zu überzeugen. Ich liebe Fantasyromane, aber bei einem Thriller passt mir das nicht wirklich. Die Charas waren mir zudem zu blass und oberflächlich dargestellt.


    Klar, trotz dieser Mängel war es spannend zu lesen und auch packend, doch lag es weit hinter meinen Erwartungen :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • :-( Ich habe es im Urlaub begonnen und finde es richtig schlecht. Die Figuren sind sehr eindimensional, die Handlung wirkt ziemlich konstruiert und die Personen agieren alle so künstlich. Viele Dinge erscheinen mir einfach nur unlogisch, auch wenn ich mich sonst gern auf einen starken Fantasy-Bezug einlasse, aber das reale Leben von Anna wird so unrealistisch geschildert und die Leute, die ihr helfen, Eric nicht zu verlieren, geben mir einfach zu schnell nach. Außerdem werden die Probleme, die auftauchen, zu schnell gelöst, um echt zu wirken. In Anna konnte ich mich zu keiner Zeit hineinversetzen und so habe ich mich über diesen Fehlkauf einfach nur geärgert...

  • Ich hab da Buch neulich in einer Mängelexemplar-Kiste für 2,50 € erstanden und für den Preis probier ichs doch mal. Das eBook hab ich mir auch gleich runtergeladen und mal reingeschnuppert. Die Idee mit den eigenen Entscheidungen beim Prolog gefällt mir, erinnert mich an Bücher die ich meinem Patenkind früher gekauft habe. Oder an alte Textadventure. Du stehst in einem Raum, nach Westen geht es ins Verderben, nach Osten geht es ins Licht und nach Norden kommst Du ins Wohnzimmer. :chen

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :-( Ich habe es im Urlaub begonnen und finde es richtig schlecht. Die Figuren sind sehr eindimensional, die Handlung wirkt ziemlich konstruiert und die Personen agieren alle so künstlich. Viele Dinge erscheinen mir einfach nur unlogisch, auch wenn ich mich sonst gern auf einen starken Fantasy-Bezug einlasse, aber das reale Leben von Anna wird so unrealistisch geschildert und die Leute, die ihr helfen, Eric nicht zu verlieren, geben mir einfach zu schnell nach. Außerdem werden die Probleme, die auftauchen, zu schnell gelöst, um echt zu wirken. In Anna konnte ich mich zu keiner Zeit hineinversetzen und so habe ich mich über diesen Fehlkauf einfach nur geärgert...


    Mir ging es genau so. Ich konnte mich ebenfalls nur schwer mit dem Buch anfreunden und konnte bis zum Schluß mit keiner handelnden Person warm werden. Sehr schade. Ich habe das Buch zum Glück nicht kaufen müssen, somit muss ich mich wenigstens darüber nicht ärgern. ;-)