Biggis No.1 - Volkmar Röhrig

  • Erschienen 1994 bei Bertelsmann


    Klappentext:
    Biggi, 15 Jahre jung, lebt ständig unter Volldampf. Kein Wunder bei so einer Familie: Ihre kleine Schwester Nancy ist eine Nervensäge, Bruno der Hund, braucht viel Zuneigung und ihre Mutter Hanna – sie arbeitet in der Aids-Beratung – sucht Verständnis für ihre Tätigkeit, wenn sie abends ausgelaugt nach Hause kommt.
    Nicht zu reden von dem Schulstress und der Enttäuschung mit McCoy, ihrem Schwarm. Aber dann lernt sie Joe kennen, den irren Typ mit den schönen Augen und dem No1-T-Shirt. Biggi verliebt sich unsterblich, und Joe wird ihre No1.
    Doch nach zehn Wochen über den Wolken kommt die harte Landung – Joe soll sich einem Bluttest unterziehen…


    Meine Meinung:
    ,,Empfohlen von der ProFamilia Vertriebsgesellschaft‘‘ steht dabei, das Vorwort schrieb ein Sexualpädagoge und vorne drin klebt ein Kondom.
    Bei dieser geballten Ladung an Aufklärungswillen habe ich mich gefragt, ob dieses Buch wirklich einem Jugendlichen zu mehr Verständnis mit dem Thema Aids verhelfen könnte, oder nicht einfach gleich abschreckt. Aber mir hat’s gefallen. Ohne erhobenen Zeigefinger erzählt Röhrig eine unterhaltsame Geschichte, die vor allem durch die liebevoll chaotische Familie Biggis so richtig interessant wird. Daneben wirkt die Hauptdarstellerin anfangs fast ein bißchen zu brav, aber zum Ende hin leidet man wirklich mit.
    Das Thema Aids wird spielt in Biggis Leben schon deshalb eine Rolle, weil ihre Mutter vor allem mit jugendlichen Infizierten zu tun hat und einigermaßen besorgt um ihre Töchter ist. Es mutet dabei auch wahrlich schicksalhaft an, daß ihre erste große Liebe gleich mit der Angst darum verbunden ist. Joe ist ein Fall für sich, aber in ihrer Verliebtheit merkt Biggi es nicht. Nebenbei kümmert sie sich um ihre anhängliche jüngere Schwester. Und weil ihre Mutter nur selten zuhause ist, wendet sie sich mit ihren Problemen an ihre Oma, die noch nicht zum alten Eisen gehören will und ihre eigenen Männergeschichten am Laufen hat ;-)
    Ich würde sagen, in diesem Buch wurde eine Liebesgeschichte zu einem ersten Thema humorvoll erzählt.
    Interessierten Teenies würde ich es in die Hand drücken…