Für mich war das Baden-Badener Roulette das erste Buch, welches ich von Rita Hampp gelesen habe und unter Garantie nicht mein letztes.
Zum Inhalt muss ich nichts weiter sagen, dass haben die Vorgänger schon zur Genüge getan.
Neben sehr sympathisch dargestellten Protagonisten, wundervoll bildlichen Darstellungen von Baden-Baden und dem Casino sowie ihrem Faible für gutes Essen und Trinken (besonders hier das Käselädchen), hat die Autorin einen von der ersten Seite an spannenden Krimi geschrieben, der nach und nach immer schlüssiger wurde, zu keinem Zeitpunkt langweilig war, durchzogen war mit einer gesunden Prise Humor, und in einem fulminanten Showdown endete, so dass ich das letzte Drittel in eins durchgelesen habe.
Fasziniert an diesem Buch hat mich am meisten, dass es aus mehreren Perspektiven geschrieben wurde. Die Täterperspektive in der Gegenwart, die dem Ganzen eine gewisse Dramatik gab, die Gedanken und Perspektiven vom Kommissar Max Gottlieb, der Journalistin Lea Weidenbach und natürlich der mehr als sympathischen Marie-Luise Campenhausen in der üblichen Vergangenheitsform. Alle Personen waren derart realistisch dargestellt, dass man sich jederzeit in jeden von ihnen hineinversetzten konnte, mit ihnen gelitten hat, sie manchmal hätte schütteln können oder sie einfach nur gerne in den Arm genommen hätte.
Die Darstellung der Spielsucht und die Einsamkeit alter Menschen zeigt, dass der Roman auch eine gewisse Tiefe hat, die einen zum Nachdenken angeregt hat. Das rundete das Ganze noch zusätzlich ab.
Auch ohne die anderen Romane des Traumtrios gelesen zu haben, war das Buch absolut klar und logisch aufgebaut. Ich werde nach diesem Werk auf jeden Fall auch noch die anderen drei Bände des Traumtrios lesen.
Das Baden-Badener Roulette bekommt für höchsten Lesegenuss von mir absolut verdiente 10 von 10 Punkten.