Dies ist der zweite Band der Dcera-Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von "Schattenfürst" gelesen werden.
Daniela selbst ist durch ihr Mischwesen (Dcera-Vampirjägerin und Dhampir) hin- und hergerissen zwischen Licht und Dunkelheit.
Entsprechend viele Schattierungen weist dieser Roman auf. Daniela, deren Eltern getötet wurden, findet ihr einziges verbliebenes Zuhause bei den Dcera. Sie hat ihr Leben der Vampirjagd verschrieben und wehrt sich gegen ihre eigene dunkle Seite. Auch suchen sie Träume heim von einem geheimnisvollen Mann. Diese Träume oder eher Zukunftsvisionen lassen sie mit einem unerfüllten Verlangen und dem Wissen um einen Teil ihres Schicksals zurück.
Nach all den Jahren der Jagd will sie endlich Drazice töten, der ihr Leben zur Hölle machte. Sie schließt sich den Bluthuren an, Zigeunerinnen, die ihr Blut, ihre Leiber und teilweise auch ihre seelische Integrität an Vampire verkaufen. Nicht wenige sterben dabei oder gehen anderweitig zugrunde. Ein nicht gerade gefahrloser Ort, doch der die höchste Wahrscheinlichkeit verspricht, endlich auf Drazice zu treffen. Es ist schwer für sie, sich vor den wollüstigen und blutrünstigen Vampiren zu verstecken, die es auf alle Frauen des Zigeunerlagers abgesehen haben, ob Bluthuren oder nicht. Als sie jemanden beschützt, gerät sie selbst in Lebensgefahr und wird verschleppt.
Daniela gerät in die Fänge des geheimnisvollen, gefährlichen und höllisch attraktiven Valerji, des Karpatenfürsten, einem der mächtigsten, weil geborenen statt erschaffenen Vampirs. Dieser Mann hat es wie viele andere auf den Blutrubin abgesehen. Sein ärgster Feind, ein Anführer der Werwölfe, will diesen machtvollen Stein unbedingt für sich haben. Dieser unterwirft sich scheinbar, doch spinnt er hinter Valerjis Rücken ein Netz von Intrigen und plant einen Aufstand der Werwölfe, die unter der Herrschaft der Vampire stehen. Die Autorin beschert einige Einblicke in die Werwolfgesellschaft, in der es recht rau und blutig zugeht. Nicht nur das verleiht dem Roman einen düsteren Touch wie er auch zum gewählten Schauplatz gut passt.
Valerji ahnt zuerst nicht, wen er mit Daniela vor sich hat. Da er ein Vampir ist, misstraut sie ihm und versucht ihn zu hassen. Doch kann sie sich seiner dunkel-mysteriösen Anziehungskraft nicht lange verwehren. Für mich persönlich ging die Annäherung etwas schnell, zumal sie für eine Erotic Romance recht spät aufeinander treffen, doch wird ersteres erklärt durch Danielas Dhampir-Abstammung und ihrer Bestimmung füreinander (die Träume).
In diesem Roman kommen mehr Erotikszenen vor als im Vorgängerband. Auch sind diese abwechslungsreich und detailliert, ohne ins Vulgäre abzugleiten. Besonders gefällt mir der in der erotischen Vampirliteratur nicht überbeanspruchte Schauplatz und das Spannungsfeld zwischen Gefahr und Leidenschaft.
Das Ende ist abgeschlossen, verheißt jedoch eine Fortsetzung.