Das Buch:
Seit zwanzig Jahren lebt Nick mit dem erdrückenden Schuldgefühl, durch eine Jugendsünde den Mord an seinem Stiefvater verschuldet zu haben, der für den Secret Service arbeitete. Nur mühsam hat er sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden und die traumatischen Geschehnisse mit aller Macht verdrängt. Doch als plötzlich ein Sondereinsatzkommando seine Wohnung stürmt und ihn verschleppt, wird Nick unerbittlich von seiner Vergangenheit überrollt. Schockiert muss er feststellen, dass er von Anfang an in eine brisante Verschwörung verstrickt war, die bis in allerhöchste Regierungskreise reicht …
Der Autor:
Gregg Hurwitz, geboren 1973, studierte Englisch und Psychologie an der Harvard University sowie in Oxford (GB). Mit seinen Thrillern um US Marshal Tim Rackley ("Die Scharfrichter", "Die Sekte", "Die Meute") sowie dem Stand-alone "Blackout" gelang ihm in den USA und Großbritannien der Durchbruch als Spannungsautor. Er lebt in Los Angeles.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ansonsten hätte ich es niemals gelesen, da mir damals "Die Scharfrichter" überhaupt nicht gefallen hat.
Tödlicher Fehler ist ein rasanter Politthriller, der actionreich anfängt und auch so weitergeht. Mit einem David Baldacci zum Beispiel kann dieses Buch aber nicht mithalten. Die Geschichte an sich ist schon spannend, aber ich fand sie zu durchschaubar. Mir war irgendwie von Anfang an klar, wer hinter allem steckt. Es war teilweise zu offensichtlich. Oder aber ich habe schon zu viele Thrillers gelesen, sodass ich Zusammenhänge schneller erkenne
Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Nick Horrigan beschrieben und ich finde, dass da der Hund begraben liegt. Dadurch erscheinen die Personen einfach viel zu farblos. Selbst jetzt, nach Ende der Lektüre, habe ich keine Ahnung, wie Nick aussieht Sämtliche beteiligte Personen erscheinen blass und farblos. Man erfährt fast nichts über sie, außer über Nick, auf dessen Vergangenheit etwas mehr eingegangen wird, was aber aufgrund der Geschichte auch nicht anders geht.
Der Stil von Hurwitz ist gut zu lesen, die Sprache flüssig. Leider lässt die Spannung teilweise auf sich warten. Zwar wollte ich schon wissen, wie alles ausgeht, aber ich denke, aus der wirklich guten Grundidee hätte man etwas mehr draus machen können. Das Buch kann ich mir übrigens sehr gut als Film vorstellen.
Das Ende war... tja... irgendwie schwach. Es ließ mich teilweise unbefriedigt zurück, obwohl alles aufgeklärt wurde. Aber der Showdown wurde etwas kurz gehalten und war ziemlich unspektakulär, wenn man sich die vorherige Handlung in Erinnerung ruft. Was das Motiv angeht: nun, darüber lässt sich streiten. Wobei: es wird eigentlich schon für viel weniger getötet.
Ach ja, was mir ein wenig sauer aufgestoßen ist und rein an der Übersetzung liegt: der Secret Service wurde ständig als Geheimdienst bezeichnet. Dabei heißt der Secret Service bei uns im Deutschen auch Secret Service
Alles in allem ist das Buch ein Politthriller, den man schnell zwischendurch lesen kann. Es ist nichts Großartiges, aber ich habe schon viel weniger unterhaltsamere Bücher gelesen. Das Buch ist ein Kann, aber kein Muss. Wobei es für Gregg Hurwitz Fans wohl eher ein Muss ist
Ich vergebe 7 von 10 Punkten