Elli gibt den Löffel ab - Tessa Hennig

  • Kurzbeschreibung
    Ein unerwarteter Brief aus Italien stellt Ellis Leben völlig auf den Kopf: Die liebenswerte 60-Jährige hat eine kleine Pension auf der Ferieninsel Capri geerbt. Als ihr museumsreifer VW-Käfer auf dem Weg in den Süden schlappmacht, bekommt sie ausgerechnet Hilfe von Aussteiger Heinz, der Elli in seinem klapprigen Wohnmobil nach Capri bringt. Aber dort wartet eine unangenehme Überraschung auf sie: Ellis ältere Schwester Dorothea hat es ebenfalls auf das Erbe abgesehen. Ein Schwesternstreit entbrennt, bei dem es nicht nur um die Pension, sondern natürlich auch um Männer geht!

    Über den Autor
    Tessa Hennig ist seit vielen Jahren als freie Journalistin, Regisseurin und Autorin tätig. Sie ist vielbeschäftigte Drehbuchautorin, unter anderem für die große Prime-Time-Frauenunterhaltung. Wenn sie vom Schreiben und ihrem Wohnort München eine Auszeit benötigt, reist sie gern in den Süden.


    Meine Meinung
    Ein schönes Buch, das muß ich wirklich sagen. Elli hat mir von Anfang an gut gefallen, sie versucht, wenn auch manchmal etwas naiv, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Mit einem Uralt-Käfer von Rosenheim nach Capri fahren zu wollen ist schon wirklich abenteuerlich. Glücklicherweise macht der Käfer schlapp, als sie versucht vor einem aufdringlichen Wohnmobil zu flüchten, dessen Fahrer Heinz sie aber dann freundlicherweise mit bis nach Neapel nimmt.


    Bei der Überfahrt nach Capri trifft sie auf ihre Schwester Dorothea und auf Capri stellt sich dann auch heraus, daß das mit der Erbschaft nicht so einfach wird.


    Am Ende müssen dann alle Protagonisten ihr Leben überdenken und sich entscheiden, wo sie hinwollen. Dabei werden alte Familiengeheimnisse gelüftet und Missverständnisse geklärt.
    Manchmal hätte ich den Herren und Damen auf Grund ihrer Verschwiegenheit gerne mal einen Tritt in den Hintern verpasst. Viele Missverständinsse wären so gar nicht aufgekommen, wenn die Herrschaften mal miteinander geredet hätten.


    Alles in allem ist ein sehr entspannendes Buch. Capri wird ganz wundervoll beschrieben, man möchte am liebsten gleich hinfahren. Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet und handeln ihrem Alter entsprechend. Da ist niemand total überzeichnet, jeder hat seine Macken, aber auch seine liebenwürdigen Seiten. Und die Beziehungen zueinander sind glaubwürdig gestaltet, auch die Veränderungen die sich darin anbahnen.


    Ein Buch für ein paar schöne Stunden.

  • Bella Italia


    Capri spielt eine der Hauptrollen in dem amüsanten, leichten Unterhaltungsromen "Elli gibt den Löffel ab" ( wie schön zweideutig dieser Spruch doch ist, weiss man erst nach Beendigung des Romans ) von Tessa Hennig. Die Covergestaltung gefällt mir ausserordentlich gut.


    Es macht Spaß, Elli & Co auf ihrem Weg zu neuen Ufern zu begleiten. Natürlich ist das ein "Schönwetter-Roman", alles wird gut und das so richtig. Aber das hat mich überhaupt nicht gestört. Ebenso wenig wie die zahlreich vorhandenen Klischees. Ich habe nichts anderes erwartet. Von daher konnte ich mich mittreiben lassen auf dem Weg nach Bella Italia und dem Geschehen gelassen entgegen sehen.


    Für einen Sonntag auf dem Balkon oder als Urlaubslektüre bestens geeignet.


    Ich gebe 7 von 10 Punkten.

  • Ich durfte die Leseprobe bei vorablesen lesen und hatte auch noch Glück und habe das Buch gewonnen. Vielen Dank dafür.


    Wie nach der Leseprobe zu erwarten, hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist flüssig geschrieben und ein kleines Schmankerl für Zwischendurch. Ich habe es sehr genossen.


    Elli erfährt, dass sie vielleicht etwas auf Capri geerbt hat und soll sofort hinkommen. Sie fährt mit ihrem klapprigen Käfer los, kommt allerdings nicht weit. Heinz gabelt sie auf und fährt mit ihr in seinem Wohnwagen Richtung Capri. Ihr kommen langsam Zweifel, ob sie so alles richtig gemacht hat in ihrem Leben und ob sie bisher überhaupt glücklich war.


    Zeitgleich wird klar, dass auch Dorothea, Ellis Schwester, nach Capri eingeladen wurde. Na das kann ja nur Ärger geben. ;-) Aber nicht zuviel vom Inhalt vorneweg.


    Ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen und werde mir auch das Erstlingswerk von Frau Henning besorgen, denn ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut!

  • Bella Capri


    Die Witwe Elli, 60 Jahre alt, steht mit ihrer Videothek kurz vor der
    Pleite. Da erhält sie einen Brief von Fabrizio, sie hätte auf Capri eine
    Erbschaft gemacht. Nach etlichen Pannen und mit Hilfe von Heinz, den
    sie unterwegs kennenlernt, erreicht sie Capri und stellt fest, dass ihre
    Schwester Doro, zu der sie kein gutes Verhältnis hat, auch dort ist.
    Bald gibt es einige Reibereien wegen der Erbschaft...


    Am Anfang des Buches wird Ellis Sicht beschrieben, als weitere
    Personen dazukommen, wird auch deren Sicht geschildert, dadurch kann
    man sich gut in die Personen hineinversetzen und man versteht ihre
    Beweggründe viel besser. Der Roman ist schön locker geschrieben, mal
    witzig, mal spannend, mal nachdenklich, man fühlt sich wohl beim Lesen
    und fiebert mit den Personen mit. Nach vielen Irrungen und Wirrungen
    ist das Happy End, das man ersehnt, dann da :)


    Die Landschaft von Capri wird gut eingefangen, ich sehe mich oft vor dem Zitronenfeld oder der Casa Bella stehen *schwelg*


    Am Liebsten wäre ich jetzt auch dort!

  • Ich habe mich sehr auf "Elli gibt den Löffel ab" gefreut und nun das Buch endlich (nachdem es schon ewig zuhause lag) gelesen. Leider war meine Freude nicht von soooo langer Dauer, denn im Laufe des Buchs sind mir doch so einige Dinge mehr als sauer aufgestoßen (und das lag nicht an einem zu hohen Limoncello-Konsum...).


    Elli wird als rüstige 60jährige Videotheksbesitzerin geschildert, die in ihrem täglichen Trott meist "ihrem Josef" nachtrauert und sich mit dem dezimierten Freundeskreis abfinden muss. Aus ihrem Alltag wird sie durch einen Brief (zwischen dem von der Bank und lauter Reklameschreiben) gerissen, der sie nach Capri "beordert".
    Der fahrbare Untersatz ist leider nicht mehr ganz Langstreckentauglich, so dass sie auf der Fahrt nach Neapel Bekanntschaft schließt mit Heinz und seinem Chihuahua. Bis sie jedoch auf Capri ist und mit der angekündigten Erbschaft Frieden schließen kann, stellen sich noch einige (ihr selbst zu verdankende!) Probleme in den Weg und auch ihre Schwester, die dann mitmischt, trägt nicht viel Unterstützendes bei. Aber - irgendwann wird alles gut - natürlich ist das Ende zwar nicht sofort vorhersehbar, zu verraten, dass es am Ende aber eben doch für alle einen Platz gibt, ist nicht wirklich überraschend :-)


    Nun aber zur Kritik an dem sonst wirklich gut zu lesenden Buch: Elli wirkt auf mich nicht wie 60, sondern eher wie 90. "Kann ich das noch?" "Gehört sich das jetzt?" "Oh ich bin doch schon so alt" - all das sagt sie für mich laufend und immer zwischen den Zeilen. Selbst ihre ältere Schwester Doro (hier ging mir deutlich auf die Nerven, dass sie im Wechsel Doro und dann wieder Dorothea genannt wird, nicht nur in Anreden sondern auch in beschreibenden Passagen) scheint mir jünger und lebhafter zu sein als Elli Altbacken. Und das vermiest einem schon sehr den Lesegenuss...


    Die Story an sich ist jetzt auch nicht deeeeeer Hammer, aber grundsolide und für gute Unterhaltung schon in Ordnung.
    Die Capri-Beschreibungen sind (vor allem, wenn man schon einmal dort war und weiß, wo die Damen und Herren im Buch gerade wandeln) wirklich der Wahnsinn und machen verdammt viel Lust auf Urlaub - immer in der Hoffnung, dass bitte weder Elli noch eine andere verquere Natur aus ihrem Buch auftaucht. Denn eigentlich gibt es in dem Buch niemanden "Normales" - selbst Doros Tochter Anja wird immer und immer wieder auf ihre Figur-Komplexe reduziert und gewinnt somit keinen Blumentopf an Sympathie.


    Für mich wirkte das Buch eher (ohne nun jemandem hier zu nahe treten zu wohllen) Zielgruppenmäßig an (Früh-)Rentnerinnen gerichtet, die sich irgendwann denken, ob sie denn nicht auch was verpasst haben im Leben, und die sich auch einreden, zu alt zu sein, nichts mehr ändern zu können... Wirklich im Lebenstehende 60jährige, die ich durchaus täglich um mich habe, werden wohl auch bei der Naivität und Umständlichkeit von Elli die Stirn runzeln.


    Alles in allem birgt das Buch aber ein paar Stunden solide Unterhaltung, und wenn man sämtliche Klischees beiseite lässt, wird aus dem mittelmäßigen Buch doch noch ein gutes.

  • So ich habe dieses wunderbare Buch gerade zu Ende gelesen.


    Es wurde lustig erzählt, wie man auch im fortgeschrittenen Alter sein Leben noch in den Griff kriegen kann. Elli und auch Doro sind Schwestern, die wie alle Geschwister streiten sich dann aber auch wieder vertragen. Ich finde es nachvollziehbar und schön.
    Die Geschichten, die sich im Laufe des Buches heraus kristalisieren, z.B. von Anja und Paolo, sind einfach wie das Leben sie schreibt.
    Mir hat das Buch gut gefallen, es war leicht zu lesen und würde von mir 8 Punkte bekommen.

  • Aus dem Grund habe ich vorhin mir das Buch geschnappt, welches mit ca. 50 anderen schon mal auf einem Lesestapel es in die Vorauswahl geschafft hat.
    Es war knapp, doch ich habe es geschafft. Musste doch erst das vorherige Buch zuende lesen Hab um 15:30 Uhr begonnen mit "Elli" und es lässt sich wirklich gut & schnell lesen. Gefiel mir viel besser als "Mutti steigt aus". Bin also jetzt bestens auf den Fernsehabend vorbereitet. Mal sehen wie sie die Geschichte in Fernsehbildern umsetzen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)