Heißhunger
Joanne Fedler
knaur
Softcover 443 Seiten
Über die Autorin steht nicht so viel im Buch, aber der Roman scheint autobiographisch zu sein. Also erfährt man einiges, wenn man das Buch liest. Einigen mag sie durch Weiberabend bekannt sein.
Klappentext:
Zwei Jahre Zeit, 24 Kilos zu viel und 14 Fusilli am Abend.
14 Fusilli - damit wärmt Joanne sonst ihre Kaumuskeln auf. In den mageren Zeiten ihrer Diät nennt sich das nun großspurig "Abendessen". Und da soll eine Frau nicht schwach werden? Doch eine Stabheuschrecke im Minirock, auch Ernährungsberaterin genannt, ihr Ehemann und zwei Kinder, die sie auf Trab halten, werden zu Joannes verbündeten...
Meine Meinung:
Ich bin ja selbst gerade dabei ein paar Kilos zu verlieren und als ich im Internet eine Werbung zu diesem Buch gelesen habe, fand ich das genau richtig und musste es unbedingt haben. Ich hab mir ein witziges Buch über das Abnehmen vorgestellt, etwas, was man schön gemütlich auf der Couch (statt der Tafel Schoki) verschlingen und dabei herzlichen lachen kann.
Leider hält der Klappentext so gar nicht, was er verspricht. In dem Buch geht es nämlich gar nicht ums Abnehmen. Viel mehr beschreibt die Autorin die Zeit vor und nach ihrer Auswanderung von Südafrika nach Australien: wie schlecht es ihr aufgrund der Sicherheitslage in Südafrika geht und wie einsam und verloren sie sich danach in Austrialien vorkommt. Zugegeben, teilweise ist es schon selbstironisch und über die "Stabheuschrecke" musste ich schon grinsen. Aber meistens wird gejammert, wie schrecklich ihr Leben doch jetzt sei (naja, in Südafrika hatte sie halt Putz- und Kindermädchen, nun in Australien muss sie selbst das Klo putzen und selbst die Kinder erziehen) - das Abnehmen ist dabei nur noch Nebensache.
Dazu kommen auch noch seitenweise spirituelle Abwandlungen wahlweise aus dem Buddhismus und aus der Kabala. Sätze wie "Egal ob wir das Brustschwimmen erlernen, unsere Essgewohnheiten umstellen oder auch die vielen Wege entdecken, die uns dahin bringen, Gottes sanfte Führung zu spüren - wenn wir erst einmal die Regel kennen, müssen wir die Reise allein bewältigen." gibt es am laufenden Band. Und dann folgen mehrere Absätze mit einer Erklärung, wie sie das nun genau meint. Mal ist das ja ganz nett, aber wenn eine solche Passage nach der nächsten kommt, nervt es einfach nur noch.
Ne, das war nichts. Wirklich schade um die 15 Euro, hatte ich mir doch etwas ganz anderes drunter versprochen.