Ich bin jetzt auch fertig und ich muss sagen, dass mich die zweite Hälfte mit dem Buch sozusagen versöhnt hat. Es hat Fahrt aufgenommen und endlich ist Blut geflossen, ohne dass einer mit ´ner Spritze angerückt ist. Der Anfang war für mich etwas zu ausführlich belanglos. Dass die ganze Story anscheinend anders konzipiert war, erklärt allerdings den zähen Beginn.
Da ich begeisterte Serienleserin bin, hat es mich nicht gestört, dass am Ende einige Fäden (Salia, Mona etc.) lose geblieben sind. Das bin ich sozusagen gewöhnt. Da harre ich dann einfach auf die Fortsetzung.....
Der mehrmals angesprochene Meinungsumschwung von Rebecca hat mich weniger gestört, als der plötzliche Temperamentsausbruch seines Vaters, der Kilian so zugesetzt hat. Ihn hatte ich eher als verständnisvollen ausgeglichenen Wissenschaftler gesehen. Arians Verhalten und sein Familiensinn war mir sehr sympathisch, aber ihm hätte ich diese Rolle eher zugetraut.
Die neue Parasitenidee im ausgelutschten Vampirgenre hat mir sehr gefallen. Ich kann allerdings verstehen, dass der Verlag diesen Titel nicht wollte. Dein Blut für ewig klingt zwar etwas schwülstig, trifft aber meiner Meinung nach den interessantesten Kern der Geschichte mitten ins Herz.
Ich muss allerdings zugeben, dass mit der wissenschaftlichen Sichtweise die gewisse Faszination, die die spitzzahnigen Protagonisten auf mich ausüben, verloren gegangen ist. Und genau das fehlt mir auch in der Beziehung von Anne und Kilian. Sie ist nur am Rande fesselnd. Am vielversprechensten fand ich die Thematik der im Raum stehenden Abhängigkeit Kilians von Annes Blut. Aber die ist leider in meinen Augen zu kurz gekommen. Da wäre viel emotionaler Zündstoff und Potential für dramatische Verwicklungen d´rin, was dieser Geschichte gut getan hätte.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht und ich hoffe, dass das Tempo im nächsten Teil etwas rasanter wird.