Titel: Schwedische Hochzeitsnacht
OT: Bröllpsbesvär
Autor: Stig Dagerman
Übersetzt aus dem Schwedischen von: Herbert G. Hegedo
Verlag: Eichborn – DIE ANDERE BIBLIOTHEK
Seitenzahl: 281
ISBN-10: 3821862300
ISBN-13: 978-3821862309
Preis: 32.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Auch das Glück braucht einen Raum, in dem es sich entfalten kann: Schonungslos schildert Stig Dagerman die Hochzeit des Schlachtermeisters Westlund mit Hildur Palm. Statt ländlicher Idylle offenbart Dagermans sezierender Blick ein grausames Geflecht boshafter Charaktere, die einander in Hass, Habsucht, Neid und sexueller Gier verbunden sind. In der Vorbereitung zum Fest begegnet die Dorfgemeinde sich selbst - und ertränkt das Entsetzen in einer grotesk geschilderten Nacht voll Gewalt und Alkohol.
Der Autor:
Stig Halvard Dagerman (* 5. Oktober 1923 in Älvkarleby; † 4. November 1954 in Enebyberg bei Stockholm) war ein schwedischer Journalist und Schriftsteller.
Meine Meinung:
Dieses Buch von Stig Dagerman ist ohne Zweifel ein außergewöhnliches Buch, es ist aber auch ein Buch zudem man nicht so einfach einen Zugang findet. Dazu ist der Schreibstil einfach zu gewöhnungsbedürftig. Denn dieser Dagerman ist ohne Frage auch ein Meister der Sprache, einer Sprache die zuweilen fast surrealistisch anmutet. Stig Dagerman zeichnet die Menschen, die handelnden Personen, fast schon gnadenlos, er lässt sie mit nichts und gar nichts von der Leine, sie haben keine Chance ihr wahres Wesen hinter irgendwelchen Floskeln oder Alibihandlungen zu verstecken. Die Geschichte wird schonungslos, manchmal fast schon brutal offen erzählt. Und wieder einmal findet man in der ANDEREN BIBLIOTHEK des Eichborn Verlages das Besondere, das Nichtalltägliche, das etwas Aus-der-Art-Geschlagene. Ich bin mir sicher, dass viele Leser dieses Buch nach einigen Seiten entnervt oder auch ratlos beiseite legen; diesen Lesern sei versichert: Dranbleiben lohnt sich. Es gibt Bücher die halt „etwas anders“ sind, die es dem Leser nicht leicht machen, die ihn (den Leser) aber letztendlich belohnen, die ihm ein großartiges Leseerlebnis schenken. Und dieses Geschenk sollte man annehmen, man sollte es nicht unbeachtet liegen lassen.