Zeugin der Toten - Elisabeth Herrmann

  • Zeugin der Toten
    Elisabeth Herrmann
    Sprecherin: Nina Petri


    Sprecherin: :
    Die in Hamburg geborene und lebende Schauspielerin Nina Petri hat nach der Ausbildung in Bochum an der Westfälischen Schauspielschule in einer Vielzahl von preisgekrönten Fernseh- und Kinofilmproduktionen mitgewirkt. Mit ihrer wandlungsfähigen und eindrucksvollen Sprechstimme hat sie zudem bei zahlreichen Hörbuchproduktionen von Krimi über Fantasy bis Liebesgeschichten gearbeitet.


    Über den Autor:
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, hat nach einer abgebrochenen Bauzeichnerlehre als Betonbauerin und Maurerin gearbeitet. Ihr Abitur holte sie auf dem Frankfurter Abendgymnasium nach und studierte in Frankfurt und Berlin. Heute arbeitet sie als Fernsehjournalistin der Abendschau des RBB.Nina Petri gab ihr Schauspieldebüt in der TV-Serie Rote Erde und war seitdem in vielen Erfolgsfilmen zu sehen, u. a. in Lola rennt und Emmas Glück. Sie wurde mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei: die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.


    Meine Meinung:


    Vom Hocker gerissen hat es mich nicht.
    Ich hatte mich sehr gefreut und auch auf Nina Petris Stimme, doch die monotone Art zu lesen hat es mir sehr schwer gemacht in das Buch einzusteigen und mitzukommen. Gewünscht hätte ich mir, wenn soviele Personen dabei sind ein Text auf den Innenseiten der CD Hüllen wer wer ist. So hatte ich echt Probleme mit zu kommen und musste immer wieder überlegen wer wer ist oder war.


    Aber von der Story her sehr interessant, ich wusste gar nicht das es Cleaner gibt. Bestimmt kein angenehmer Job. Judith ist dankbar das sie überhaupt Arbeit hat und stolpert über ihre eigene Vergangenheit in der Wohnung einer Ermordeten. Sie geht auf Spurensuche und entdeckt unglaubliches mit dem sie versucht zurecht zu kommen, was ihr mehr oder weniger gelingt. Die Story zu lesen wäre vielleicht spannender gewesen.


    Schade ich hatte mir etwas mehr von Nina Petri versprochen, was das Vorlesen angeht.

  • Ein Waisenhaus und die Stasi


    Judith Keppler ist Cleanerin, sie säubert und reinigt Wohnungen in denen vorher der Tod zugeschlagen hat.
    Eines Tages gerät sie dabei durch Zufall an ihre Heimakte und fängt an nachzuforschen. Geheimdienste haben in Judith's Vergangenheit ihre Zukunft entscheidend verändert. Die wenigsten sind daran interessiert, dass das damalige Geschehen an die Öffentlichkeit gerät - und schon schwebt Judith in Lebensgefahr...


    In der Hörprobe wies nichts darauf hin, dass das Thema des Buches hauptsächlich von Geheimdiensten handelt, daher war ich nicht ganz so angetan von der Geschichte selbst. Nina Petris angenehmer Stimme ist zu verdanken, dass der Plot dennoch gut zu verdauen ist. Die letzte CD musste ich zweimal hören, da ich beim ersten Mal nicht ganz aufmerksam war und deshalb den Anschluss verloren habe. Beim zweiten Mal hat es dann aber geklappt :)


    Wer gerne Geschichten über Geheimdienste hört, kommt sicher auf seine Kosten. Ich würde hier dennoch zum Buch raten, da der Sachverhalt dort sicher ausführlicher und verständlicher beschrieben wird.

  • Die Hörprobe zu "Zeugin der Toten" hatte mich ziemlich begeistert und so war die Freude für mich groß, als ich das Hörbuch von vorablesen gewonnen hatte.


    Nachdem ich dieses nun gehört habe bin ich nicht mehr ganz so euphorisch. Nina Petri hat meiner Meinung nach gut gelesen, da habe ich nicht viel zu meckern. Was mir hingegen nicht so gut gefallen hat, waren die Teile der Story, die die Spionagevorgänge betroffen haben. Irgendwie konnte mich das nicht so richtig fesseln. Hingegen fand ich die Szenen, welche die Ereignisse rund um Judiths Leben schildern, gelungen und spannend.


    Vielleicht wurde auch zuviel gekürzt, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall könnte ich mir vorstellen, dass man hier mit dem Griff zum Buch die bessere Wahl trifft.


    Ich gebe 6 von 10 Punkten.

  • Also mir hat es prima gefallen! :-]


    Meine Rezension:
    Judith Kepler ist Cleanerin, eine Reinigungskraft, die gerufen wird, wenn die Spurensicherung mit einem Tatort fertig ist und die Räume wieder so gesäubert werden müssen, als hätte hier niemals ein Verbrechen stattgefunden. Eine ungewöhnliche Protagonistin, die Elisabeth Herrmann in ihrem Roman zum Leben erweckt hat und doch passt sie in diesen ungewöhnlichen Thriller. Ungewöhnlich ist er zum einen, weil er fast ohne Blut auskommt und zum anderen, weil er sich einem eher untypischen Thema widmet: der Spionage in der ehemaligen DDR und dem Westen. Der Autorin gelingt es auf beeindruckende Weise, in mehreren Erzählsträngen die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen und so die Zeit heraufzubeschwörungen, in der in unserer direkten Nachbarschaft Menschen lebten, die niemandem vertrauen konnten und bei kritischen Äußerungen oder Handlungen um ihr Leben fürchten mussten. Doch nicht nur die Vergangenheit, auch die Gegenwart bleibt von der politischen Situation vor 30 Jahren nicht unberührt und nach dem Hören dieses außergewöhnlichen Krimis stellt sich sicher so mancher Hörer die Frage, ob nicht die ein oder andere Begebenheit durchaus realistisch sein könnte. Einige unerwartete Wendungen lassen die Spannung durchgehend auf hohem Niveau, so dass (zumindest im Hörbuch) keine Längen auftreten.
    Ein Kriminalroman mit Tiefgang, der auch ohne typische Action auskommt, zum Mitfiebern einlädt und zum Nachdenken anregt - eine wohltuende und gelungene Abwechslung unter den Kriminalromanen!


    Nina Petri als Sprecherin unterstützt mit ihrer Sprecherleistung die besondere Atmosphäre des Romans und haucht den Figuren - allen voran Protagonistin Judith Kepler - Leben ein. Eine gelungene Besetzung, die ihre Aufgabe souverän meistert!


    9 Punkte von mir.

  • Judith arbeitet als Reinigungskraft bei einer Firma, die von der Polizei freigegebene Tatorte säubert. Durch Zufall stößt sie in einer Wohnung auf Spuren, die in die ehemalige DDR und in ihre eigene Vergangenheit führen.
    Anfangs war ich mir nicht sicher, ob mir ein Krimi mit der DDR-Vergangenheit als Thema gefallen wird. Der Schreibstil der Autorin hat aber schnell dafür gesorgt, dass ich das Hörbuch nicht mehr ausschalten wollte. Eine spürbar sorgfältig recherchierte Geschichte, bei der aufmerksames Zuhören gefordert ist, damit man der geschickt aufgebauten und komplexen Handlung folgen und die Figuren zuordnen kann.


    Verschiedene Schauplätze, viele Personen, mehrere Zeit- und Handlungsebenen, Elisabeth Herrmann verliert nie den Überblick und verknüpft alles geschickt miteinander zu einem spannenden Spionageroman.
    Mit Judith Kepler ist ihr ein interessanter Charakter gelungen, intelligent und clever, spröde und eigensinnig. Ich freue mich darauf, ihr in einer Fortsetzung wieder zu begegnen.


    Nina Petri liest sachlich, ohne Emotionen, mit sparsam eingesetzter Betonung. Damit ist es ihr gelungen, die Geschichte in sehr passender Weise wiederzugeben.