'Wahnsinn' - Seiten 001 - 115

  • so. erstes drittel.
    bisheriges fazit: "leichte enttäuschung"
    klar, es ist eine sauerei, jemand gegen seinen willen zu etwas zu zwingen und es ist genauso eine sauerei, jemand krankenhausreif zu prügeln. aber ich habe nichts gelesen, was sich nicht in hunderttausenden familien dieser welt jeden tag hunderttausende von malen ereignen würde. und die von arthur gewünschten sexuellen praktiken als solches ringen mir eher ein gähnen als schockiertes entsetzen ab.
    ausserdem schaft es ketchum nicht, in mir irgendeine emotion für die protagonisten auszulösen, auch nicht für die opfer. dafür bleibt stilistisch alles viel zu oberflächlich und distanziert.
    unter "hardcore" hätte ich mir was anderes vorgestellt, etwas das mich wirklich packt und verstört. besonders hart fand ich das buch bisher nicht.
    aber vielleicht bin ich auch nur zu abgestumpft durch das reale leben. :gruebel


    mal schauen, wie der nächste teil wird. flüssig und schnell lesen tut es sich ja.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    "Evil" ist doch das Buch, das auf wahren Tatsachen beruht?


    Ja, ist es. Mich hat Wahnsinn fast genauso gepackt gehabt wie Evil. Natürlich war Evil noch ein ganzes Stückchen härter und schockierender.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Motte
    Ach so, was ich vergessen hatte: warum seid ihr alle so überrascht, dass die beiden sich nicht wiedererkannt haben, habe ich etwas überlesen? :wow


    Ich fands auch nicht verwunderlich, dass die beiden sich nicht erkennen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, haben die beiden als Kinder im selben Ort gewohnt,, aber keinen engen Kontakt gehabt und sich dannewig nicht mehr gesehen. Warum sollten die sich noch kennen?

  • Ich habe gestern Abend den ersten Abschnitt beendet und kann sagen, dass das Buch sich doch recht gut liest, aber geschockt bin ich bisher auch noch nicht. Die Vergewaltigungsszene in der Studienzeit war nicht ganz so schön, aber ich fand es jetzt nicht soooo hart, wie ich es erwartet habe.
    Das Buch ist ganz spannend, aber es packt mich nicht ganz so sehr. Da müsste schon noch einiges kommen...


    Haben die beiden sich nicht im Krankenhaus gesehen? Als Arthur mit seiner Verletzung da war und sie grad Feierabend machte? Ich denke mal, dass die anderen diese Stelle meinen...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Habe ich auch überlegt, aber da hat er sie ja nur von hinten gesehen und sich auf andere körperliche Merkmale als das Gesicht konzentriert. :grin
    Abgesehen davon war das ja schon eine Weile her... und wenn ich eine gebrochene Hand hätte, hätte ich andere Probleme, als mir Personen einzuprägen. Und eine Krankenschwester merkt sich doch auch nicht jedes Gesicht, dass ihr auf Arbeit unterkommt.

  • Das Buch liest sich wirklich schnell.
    Aber wirklich Hardcore finde ich das nicht.
    Mir ist das alles zu abgehackt.
    Gerade auch der Anfang des Buches.
    Das mit Robert war mir klar.


    Mir fehlt da mehr Inhalt.
    Weiß nicht wie ich es sonst sagen soll.

  • gibt's denn hier niemand, der richtig begeister ist von den buch? :gruebel


    @ Motte


    jep. die stelle im kh meinte ich. aber wahrscheinlich liegt das in meinem fall daran, dass ich ein phänomenales gesichtergedächtnis habe. mir könnt sowas nicht passieren. :lache

  • Nach dem ersten Abschnitt muss ich sagen, dass mich das Buch noch nicht richtig gefesselt hat. Es ließ sich aber schnell lesen.
    Die Ereignisse haben mich nicht berührt. Vielleicht liegt es an der Schreibweise, oder auch, dass ich in diesem Bereich zu abgestumpft bin. Oder einfach dass ich die Charaktere nicht gut beschrieben sind. Auf jeden Fall finde ich keine der Ereignisse wirklich schokierend.
    Wie schon gesagt wurde, ist Arthur extrem Klischeehaft. Ich mag es nicht, wenn Charaktere nur "schlecht oder gut" dargestellt werden. Bei Arthur kommt es mir so vor, als verkörpere er das Böse. Dadurch wird die ganze Handlung für mich etwas unglaubwürdig.
    Was mit Robert nicht stimmen könnte, ist mir beim lesen überhaupt nicht eingefallen. Aber es scheint so zu sein, dass Arthur damit zusammen hängt. Dabei hatte ich das Gefühl, dass sich Arthur gegenüber seinem Sohn eigentlich immmer wie ein "Vater" verhalten hat. Mal sehen, was sich da noch herauststellt.


    Zitat

    Original von Shadow91


    Meinst du die Szene am Anfang? Ich dachte das das Baby Arthur wäre. Oder hab ich das falsch intepretiert? :gruebel


    Ich hatte beim lesen das Gefühl, dass Lydia Robert ins Klo gehalten hat. Aber vielleicht irre ich mich auch. :gruebel

  • koob : Das kann bei der Kloszene aber vom Zeitpunkt her nicht passen. Das ist 1953 passiert und da war Robert ja noch nicht mal auf der Welt :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Shadow91
    koob : Das kann bei der Kloszene aber vom Zeitpunkt her nicht passen. Das ist 1953 passiert und da war Robert ja noch nicht mal auf der Welt :wave


    Oh, ich habe garnicht auf das Jahr geachtet. Danach kann es natürlich nicht Robert sein. Vielen Dank für den Hinweis. :wave

  • Ich bin jetzt auch mit dem ersten Teil fertig.
    Bis jetzt finde ich es sehr gut, habe gestern die ersten 20 Seiten gelesen und heute dann den Rest von Abschnitt 1. Das Buch lässt sich wirklich sehr schnell lesen.


    Also wie gesagt, mir gefällt es bis jetzt sehr gut. Ist mein erstes Buch von Ketchum, deshalb kann ich es nicht "vergleichen".
    Ich glaube auch, dass Arthur Robert missbraucht.


    Mal schauen wie es weitergeht, jetzt muss ich erstmal ins Bett... :wave

  • Sooooho, Mädels. Endlich bin ich auch soweit!!! Ich hatte am Sonntag ja nun mehr als genügend Zeit um zum Lesen zu kommen. :grin


    Zuallererst wundert mich, dass hier doch so viele direkt an Kindesmissbrauch gedacht haben. Um ehrlich zu sein, hab ich nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, weil bei mir ein ganz anderer Film abging. Denn Arthur war mir einfach zu gerissen, zu intelligent und viel zu eindeutig böse, als das er noch irgendwie normal hätte sein können. Demnach überlegte ich ständig, welche psychische Krankheit er doch haben und demnach auch auf seinen Sohn übertragen haben könnte. Roberts Verhalten sah ich also als erste Symptome für etwas Neurologisches.


    An dem Buch hat mich von Anfang an der rasante Erzählstil und die parallele Wiedergabe der beider Geschichten um Lydia und Arthur sehr gereizt. (Ein Hoch auf die Chronologie!) Dadurch gewinnt das Buch an einer hohen Verständlichkeit und einem schnellen Tempo.


    Zitat

    Original von Syyskuu
    gibt's denn hier niemand, der richtig begeister ist von den buch? :gruebel


    Japp, hier ich! Und ich kann auch ganz genau sagen, warum! Klar stimmt es, dass hier sehr viel schwarz-weiß gezeichnet wird und Arthur sehr klischeehaft rüberkommt, aber irgendwo fängt es doch nun immer mal an, so langweilig und ausgelutscht es nun erscheinen mag. Man kann fast grundsätzlich sagen, dass ein Täter immer einmal das Opfer gewesen ist.


    Psychologisch gesehen fand ich den ersten Abschnitt eigtl für meinen Geschmack recht gut. Zuerst einmal ist da die überforderte Mutter, die das Baby aus Verzweiflung in der Toilette ertränken will. Für das Baby wird diese Handlung, außer natürlich den Schock, den es dadurch erleidet, ganz arge Konsequenzen haben, auch wenn es sich später garantiert nicht mehr daran erinnert. In der Evolutionspsychologie wird beschrieben, welche Stadien ein Mensch durchmacht und was es für Folgen nach sich ziehen kann, wenn man dem Kind bestimmte Schlüsselreize vorenthält bzw sein Urvertrauen erschüttert... ich möcht jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber das war etwas, das mich schon ziemlich bewegt und mich aufhorchen lassen hat.
    Interessant fand ich Arthurs Gedankengänge, als er auf der Hochzeit auf Lydia trifft. Auf dem ersten Blick alles ganz normal, er fühlt sich von ihr angezogen, möchte sie beschützen (was wohl auch ein Urinstinkt ist), allerdings sie auch gleichzeitig besitzen(!) und ihr eine Lektion erteilen. Ihr also die Augen öffnen, weil er doch so ein Guter ist. :wow
    Ebenso die Geschichte um Lydia, deren Vater sehr herrisch zu ihr gewesen ist und sie zum Sex zwang, wodurch sie extrem frühreif wurde und eine seltsame Neigung zum Sex entwickelte. (Tja, ich glaube, da gibt es auch nur noch fast zwei Extreme.)
    Sehr eindrucksvoll fand ich auch Arthurs Reaktion darauf, dass Lydia den Analsex mit ihm verweigerte, wodurch dieser sie und Robert, der ja eigtl nichts dafür kann, mit einer Woche Schweigen strafte. Arthur benutzt Robert als emotionales Druckmittel. Genau dasselbe tut er erneut, als sie sich ihm wieder verweigert. Dass er sie dadurch buchstäblich in der Hand hat, ist klar...
    Lydia hat starke Schuldgefühle, Selbstzweifel und glaubt als Mutter versagt zu haben. Sie fühlt sich hilflos und ohnmächtig, zeigt aber auch mächtig ihre Zähne, als Arthur sie verprügelt und dann scheinbar auf Robert losgehen will. Dass Art nur an Roberts Bett sitzt und ihn im Arm hält, irritiert mich total. Was stimmt nur nicht mit dem Kerl?
    Alles sehr bewegende Momente, die mich nachdenklich stimmen. Davon, dass die Charas platt sind, kann also mMn wirklich die Rede sein. :-)



    S. 87 "Die Erinnerung aber verblasste nie. Sie bewahrte sich die Erinnerung daran auf wie ein Eichhörnchen Haselnüsse für den Winter."


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • Zum ersten Abschnitt kann ich nun auch endlich was schreiben.


    Bis jetzt kann ich sagen das mir das Buch gefällt. Es lässt sich wirklich flüssig lesen.


    Mich wundert es nicht das Arthur und Lydia sich nicht erkannt haben, war es doch im Krankenhaus für mich nur ne flüchtige Begegnung.


    Was Arthur für ein Typ ist, grauenhaft. Doch leider gibts solche Leute auch im RL. Da tut Lydia einen leid. Ich hoffe sie kommt endlich weg von Arthur. Scheinbar hat sie einfach kein Glück mit den Männern.


    Mir kommt auch der Verdacht das Arthur hinter Robert sein eigenartiges Verhalten steckt. Schlimm wenn es wirklich so zutrifft.


    Ich hoffe das ich heut Abend zum weiterlesen komme. Abschnitt 2 hab ich zur Hälfte bereits schon geschafft.