Artemis Fowl: Der Atlantis-Komplex - Eoin Colfer

  • Inhalt:


    Artemis hat einen großen Plan: Er will sein gesamtes Vermögen in ein Projekt stecken, dass die Welt retten soll. Das klingt so gar nicht nach Artemis? Richtig! Artemis ist in diesem Buch auch nicht so ganz er selbst, denn er leidet an der psychischen Krankheit „Atlantis-Komplex“, die Wahnvorstellungen, Zwänge und sogar Persönlichkeitsspaltungen mit sich bringen kann.
    Die Persönlichkeitsstörung von Artemis tritt zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt auf, denn nicht nur die Leitung der ZUP, sondern auch andere Teile des Erdvolkes werden von einer zunächst unbekannten Macht bedroht.


    Meine Meinung:


    Endlich ist er da: der siebte Teil der Artemis Fowl-Reihe. Ich habe zwar erst vor kurzem begonnen, diese Reihe zu lesen, aber eingefleischte Fans warten seit etwa einem Jahr auf Neuigkeiten von Artemis und dem Erdvolk.


    In diesem Buch hat der Leser das große Glück, mit all den lieb gewonnenen Figuren ein neues Abenteuer a la Artemis Fowl zu bestreiten. Nicht nur Butler, der im sechsten Teil eine etwas kleinere Rolle innehatte, ist wieder mit dabei. Er hat dieses Mal auch endlich wieder seine Schwester Juliet an seiner Seite.
    Und auch genau diese beiden Figuren machen für mich das Highlight der Geschichte aus. Butlers überlegene, logisch denkende Art gepaart mit dem jugendlichen Übermut und dem Charme seiner Schwester bescheren dem Leser einige lustige Stellen.


    Leider kommt der Humor ansonsten in meinen Augen etwas zu kurz. Während des Lesens der ersten sechs Bände, insbesondere der letzten, musste ich immer wieder laut lachen. Und der Sprachwitz, der Humor und die liebenswerten Eigenschaften waren genau das, was für mich den Charme der Bücher ausgemacht hat. In diesem Buch habe ich höchstens ab und an mal geschmunzelt. Und das obwohl Mulch Diggums, der sonst immer für einen Lacher gut ist, mit von der Partie ist.


    Neben den lustigen Szenen lebt diese Reihe durch ihre immer wieder actionreiche Handlung. Dadurch dass Artemis allerdings an einer Persönlichkeitsstörung leidet, kann er sein Genie, das ja oft genug zur Rettung der (Unter-)Welt beigetragen hat, nicht immer ganz entfalten.


    In vielerlei Hinsicht ist der siebte Teil dieser Reihe also anders als seine Vorgänger: weniger Humor, weniger Fowl’sches Genie. Trotzdem heißt das nicht, dass es sich nicht gelohnt hat, dieses Buch zu lesen. Ich habe mich durchaus unterhalten gefühlt und meine leichte Kritik ist als Meckern auf hohem Niveau.


    Trotzdem kann ich im Vergleich zu den Vorgängern diesem Buch nur 3-4 von 5 möglichen Sternen geben, wünsche mir aber trotzdem auf jeden Fall einen Nachfolger!

  • @ Christine
    Kam Minerva endlich mal wieder vor? Ich finde es so schade das Colfer eine Figur mit soviel Potenzial im letzten Buch komplett wegließ.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Lili:


    Ich setz das mal in Spoiler, falls jmd. da ein bisschen empfindlich ist (so wie ich auch :D)


  • Ich habe Artemis Fowl und seine Freunde mittlerweile sehr ins Herz geschlossen und freue mich, dass nun ein neuer Band erschienen ist. Zuerst wird noch einmal knapp zusammengefasst, was bisher geschah, so dass man theoretisch die ersten sechs Bände nicht unbedingt gelesen haben muss (man sollte sie sich allerdings trotzdem nicht entgehen lassen, weil sie einfach gut sind und man sich doch besser in die Handlung hineinversetzen kann).


    Im 7. Band der Reihe ist Artemis 15 Jahre alt, eine gute Zahl, da sie durch fünf teilbar ist. Artemis Fowl ist nämlich plötzlich abergläubisch, und seine magische Zahl ist die Fünf. Außerdem will er die Welt retten, anstatt wie gewohnt durch Verbrechen sein Vermögen zu vermehren. Schnell erfahren wir, dass Artemis unter dem sogenannten Atlantis-Komplex leidet, einer psychischen Krankheit. Dabei kann sich sein Alter Ego, der sich Orion nennt, aus seinem Gehirn befreien. Orion ist ein sehr höflicher und friedfertiger Junge, also das Gegenteil von Artemis. Der richtige Artemis tritt leider immer nur kurz auf, und so fehlen mir in diesem Buch die witzigen Geplänkel zwischen Artemis und Holly und Foaly. Orion ist doch eher ein nerviger Charakter, auf den ich gut verzichten könnte. Außerdem handeln große Teile der Geschichte von den Butlers und von einem Bösewicht in Atlantis. Die Figuren, die ich wirklich mag, nämlich Artemis, Holly, Foaly und Mulch Diggums, kommen nicht so richtig zum Zug. Insofern hat mich das Buch etwas enttäuscht.

  • Über die Jahre verteilt, habe ich alle Artemis-Bücher gelesen und ich war sehr neugierig auf diesen Band. Doch vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, denn er konnte mich nicht begeistern.


    Artemis ist am "Atlantis-Komplex" erkrankt und er kann das unterirdische Volk nicht mit seinem Intellekt unterstützen. Holly und Co. versuchen so gut es geht sich durchzuschlagen und ich habe mich beim Lesen gefragt, wie dieses Volk in der Vergangenheit ohne Artemis' Unterstützung überleben konnte. Das war zwar auch schon in anderen Bänden so, doch da wirkten Holly und Foaly nicht so hilflos wie hier.


    Hinzu kommt ein Bösewicht, der mich nicht so recht überzeugt hat. Da gab es in der Vergangenheit schon wesentlich bessere.


    Es gibt auch dieses Mal originelle Ideen, wie z.B. Orion, der auf der einen Seite amüsant, dann aber wieder auch nervig ist. So ist es mit vielen Dingen in diesem Buch, sie konnten mich einfach nicht überzeugen oder begeistern.


    Insgesamt ist dies für mich der schwächste Teil der Reihe. Die Handlung konnte mich nicht fesseln und lediglich der Humor hat mich bei der Stange gehalten.

  • Ich finde, Christine hat recht. Der Atlantis-Komplex ist anders als der Rest der Reihe, ich glaube es wäre unfair, ihn damit zu vergleichen.
    Der ruhigste, nachdenklichste Band bisher. Ich glaube, viel bereitet den nächsten Band vor.


    Lili_Morinstal : Das finde ich auch! Artemis und Minerva sind der Grund, dass "Die Verlorene Kolonie" mein Lieblingsband ist.


    Edit und PS: ich bin übrigens froh, dass Opal endlich mal nicht der Bösewicht war.

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alena Nebel ()

  • @ Alena
    Genau. Minerva konnte Artemis wenigstens Kontra geben.
    Und die Sache mit Holly wirkt so aus den Fingern gesogen. Ich hab die Reihe nach dem Atlantis Komplex jetzt erstmal auf Eis gelegt. Falls ich höre das es mal wieder besser wird, lese ich weiter. Oder besser gesagt, falls Minerva mal wieder vorkommt oder Artemis mal wieder "brillianter" wird.
    Aber so ist für mich erst einmal Die Verlorene Kolonie der krönende Abschluss.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Da ist nicht mehr viel auf Eis zu legen. Der nächste und letzte Band erscheint im Juli auf Englisch!
    Habe ihn mir schon vorbestellt und werde ihn auf jeden Fall direkt lesen (und kommentieren).

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"

  • The last Guardian oder?
    Dann warte ich mal deine Meinung ab, bevor ich mich da ran wage.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Stimmt genau!
    Lass uns das Beste hoffen, Colfer weiß schon was er tut. Ich könnte mir vorstellen,


    Vielleicht ist da aber auch nur der Wunsch Vater des Gedankens.
    So oder so, wir werden sehen. :wave

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"