Alles, was wir geben mussten

  • Bundesstart: 14.04.


    Anmerkung: Ich habe das Buch nicht gelesen..


    Ich komme also gerade aus der Sneak Preview wieder und muss das hier mal los werden..


    Beschreibung: (aus dem kleinen Kinoheftchen)
    Science-Fiction-Psycho-Thriller nach dem Bestseller Kazuo Ishiguro: Kathy, Tommy und Ruth verbringen ihre Kindheit in einem ungewoehnlichen Internat - denn sie leben dort nur, um als Klone ihre Organe im Notfall fuer erkrankte Originale herzugeben. Das Schreckliche daran ist jedoch nicht, dass sie es nicht wissen, sondern dass es ihnen stehts bewusst war..



    Fuer alle, die das Buch nicht gelesen haben: Science-Fiction heisst nicht, dass die Geschichte irgendwann in der Zukunft mit Robotern spielt, sondern alles passiert in den 70er, 80er und 90er Jahren - die Welt sieht ziemlich so aus wie wir sie kennen.


    Der Film ist vom Publikum heute Abend sehr verschieden aufgenommen worden... die Meinungen reichten von: “Endlich zu Ende”, “-betretenes Schweigen-” bis hin zu leisem, tiefen Schluchzen (*wink*). Keinesfalls ein Feel-Good Film, eher ein Feel-Bad und Feel-Deep Teil.


    Es wird eindringlich auf die Geschichte von Kathy, Tommy und Ruth eingegangen, deren Beziehung zueinander und das gemeinsame Aufwachsen in einem Internat bis hin ins junge Erwachsenenalter. Die Szenen dauern lange, werden von meist trauriger Musik untermalt und oft wird die Kamera bewusst lange gehalten (auch bei den ganz schlimmen Szenen). Der Film ist also sehr langsam.. man koennte vielleicht behaupten ein wenig zu langsam, aber gerade das hat das Ganze fuer mich jedenfalls so intensiv gemacht. Ich habe mitgelitten, gehofft und an den passenden Stellen geweint.


    Eine Freundin von mir hat bemaengelt, dass dem Film die Logik fehle, das System gar nicht erklaert wird, unsere drei Hauptcharaktere alles so hinnehmen und dass das alles gar nicht realistisch sei... (hallo, SciFi?) Aber sie hat schon recht, warum muessen wir uns zwei Stunden das Leid dieser drei jungen Menschen ansehen? Warum tut da niemand etwas gegen? Warum bricht keiner aus, schliesslich sind alle drei komplett menschlich mit Leib und Seele?
    Wird das in dem Buch vielleicht erklaert?


    Ob ich den Film gut oder schlecht finde, kann ich gar nicht so genau sagen.. nur, dass ich ihn mir kein zweites Mal anschauen wuerde(zu deprimierend auf Dauer), ihn aber trotzdem empfehlen kann! Vorallem wenn man mal wieder Lust auf einen ernsteren Film hat.


    Dauert leider noch ein bisschen, bis er offiziell anlaeuft, aber vielleicht schaut ja auch der ein oder andere die Sneak Preview.

    Above all, send the bees love. Every little thing wants to be loved. - The Secret Life of Bees

  • Ich habe das Buch gelesen und war sehr berührt davon, die filmische Umsetzung würde mich schon interessieren. Allerdings weiß ich nicht ob ich dafür unbedingt ins Kino muss.


    Jay, soweit ich mich erinnere wird das im Buch auch nicht wirklich erklärt. Das finde ich aber durchaus nachvollziehbar. Das wird ja aus der Perspektive dieser "Kinder" erzählt. Sie werden so aufgezogen und erzogen, von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschottet. Dieses Leben ist für sie normal, sie kennen es gar nicht anders und so wie sie aufgezogen wurden wollen sie es vielleicht gar nicht anders kennen. Wir lesen dieses Buch (schauen den Film) mit einem ganz anderen Hintergrund. Ich fand es gerade so berührend (und deprimierend) mich in die Weltsicht Kathys hineinzuversetzen und dabei trotzdem die Welt dahinter zu begreifen / über die verpassten Möglichkeiten trauern zu können.