'Erbarmen' - Kapitel 01 - 15

  • Wie jetzt? Ich bin die Erste?


    Na gut, dann mal los...


    "Erbarmen" startet für mich wie ein typischer Skandinavien-Krimi - in der Atmosphäre etwas düster und negativ - aber nicht schlecht.


    Im ersten Abschnitt gibt es zwei Erzählebenen: Einerseits die über Merete Lynggards, Politikerin. Ihre Eltern kamen bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben, ihr Bruder Uffe ist seitdem.... hm... traumatisiert? geistig behindert?... - was er genau hat, kann ich nicht einordnen, aber er spricht nicht und verhält sich wie ein Kind. Er lebt bei Merete, die sehr an ihm hängt und sich aufopfernd um ihn kümmert.
    Die attraktive Merete scheint einen neuen Verehrer zu haben, mit dem sie sich auch tatsächlich trifft. Sie muss das Date jedoch abbrechen, da es Probleme mit Uffe gibt. Später erhält sie einen anonymen Brief, sie fühlt sich verfolgt. Auf einem Ausflug mit Uffe verschwindet sie spurlos.... dies alles geschieht im Jahr 2002.


    Fünf Jahre später gerät die Akte über Merete, deren Verschwinden nie geklärt werden konnte, in die Hände von Carl Morck. Dieser war eine zeitlang dienstunfähig, nachdem er bei einem Einsatz schwer verletzt wurde. Wieder im Einsatz, wird er von seinem Vorgesetzten dazu abgestellt, die neue Abteilung "Q" zu leiten (die aber eigentlich nur aus Carl selbst besteht) und sich um alte, ungeklärte Mordfälle zu kümmern. Merete wird sein erster Fall...


    Soviel zum Inhalt. Das Buch liest sich sehr gut, auch wenn mich die düstere Atmosphäre etwas stört, und ich mit einigen Figuren nicht warm werde: Allen voran Carl, verbitterrt und frustriert - einerseits kann ich das verstehen angesichts dessen, was er erlebt hat und wie er von den Kollegen behandelt wird. Andererseits wirkt er auf mich aber auch so, als habe er insgeheim erwartet, als "Held" empfangen zu werden, auf den alle nur gewartet haben. Dann stellt er fest, dass das Leben in seiner alten Abteilung weitergegangen ist und zieht sich beleidigt in seinen Schmollwinkel, das Kellerbüro zurück. Sein Vorgesetzter will ihn loswerden, weil er ihm nicht ins Konzept passt. Aber nach Möglichkeit soll die Abteilung davon noch finanziell profitieren. Das ist doch wirklich ein Chef, wie man ihn sich wünscht :rolleyes Da hat es mir gut gefallen, das Carl sich durchsetzt.


    Merete ist der Typ toughe Karrierefrau mit Achillesferse - ihrem Bruder. Seinetwegen steckt sie beruflich etwas zurück, er scheint ihr wirklich wichtig zu sein. Andererseits ist er aber auch ihr einziger sozialer Kontakt, denn alles andere scheint sie abzublocken, sie lebt nur für ihn und ihre Arbeit - und ist mir damit auch nicht so richtig sympathisch.


    Ein echter Lichtblick ist Assad - eigentlich als Carls "Mädchen für alles" eingestellt, avanciert er schnell zu seinem Assistenten. Ich musste mehrmals schmunzeln, z.B. über seinen Fahrstil. Ihn finde ich recht sympathisch, die Art, wie Carl mit ihm umgeht dagegen weniger - aber das bessert sich hoffentlich, wenn die beiden sich etwas besser kennen. Dass Carl ihm einen Lageplan des Kellers organisiert, damit Assad weiss, wie er seinen Gebetsteppich ausrichtet, ist ja schon mal ein guter Anfang :-)


    Tja, und die Spannung? Sie ist "dezent" vorhanden, im Hintergrund, denn man weiss recht schnell, das Merete die Frau aus dem Prolog ist, und was mit ihr passieren wird. Und so wartet man, dass etwas passiert. Damit lässt sich der Autor allerdings bis zum Ende des Abschnitts Zeit... das Ganze könnte etwas schneller ablaufen, es dreht sich doch recht viel um Carl, seinen neuen Job und organisatorische Probleme. Andererseits liest sich das Ganze flüssig genug, dass man sich nicht langweilt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  • So, der 1. Teil ist geschafft… ;-) Anfangs hatte ich Mühe in die Geschichte reinzukommen. Die Müdigkeit hatte bestimmt auch einen gewissen Einfluss, aber vor allem die ungewohnten Namen und auch die große Zahl der Personen hatte mir etwas zu schaffen gemacht. Mit der Zeit ging es jedoch immer besser und durch die Angabe der jeweiligen Jahreszahlen, wird dem Leser das Verständnis leicht gemacht, wann welche Teile stattfinden. Sehr schön gemacht fand ich, wie sich die beiden „Geschichten“ (was mit Merete passierte und wie Carl zu seinem 1. Q-Fall kam) aufeinander zu bewegten – bis sich dann die beiden Erzählstränge in dem Moment „trafen“, indem Carl und Assad den Fall übernommen haben. Hmm, ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht zu verschachtelt ausgedrückt…


    Carl
    Er war mir eigentlich nicht sehr sympathisch. Sicher, er hat einiges durchgemacht, und da ist es verständlich, dass er so frustriert und zynisch geworden ist. Es scheint jedoch, dass er schon immer ein etwas komischer Kauz war. Allerdings finde ich es dennoch nicht n Ordnung wie sein Vorgesetzter und dessen Stellvertreter mit ihm umgehen. Daher habe ich mich um so mehr gefreut, als Carl die Sache mit dem Sonderetat rausbekommen hatte und für sich dann einiges rausschlagen konnte. Da begann ich ihn mit etwas anderen Augen zu sehen und ich bin gespannt, wie er sich weiterentwickelt. Assad scheint ihm ja sehr gut zu tun…


    Merete
    Sie erinnert mich sehr an Sarah aus dem Film „Tatsächlich Liebe“: Sarah war verliebt in ihren Kollegen Karl. Auf der Firmen-Weihnachtsfeier kommen sie sich auch näher – aber letztendlich fühlt sie sich so sehr für ihren psychisch kranken Bruder verantwortlich, dass sie auf ihr eigenes Glück verzichtet.
    Uffe ist zwar nicht psychisch krank, aber seit dem Unfall ein Pflegefall und auch Merete würde ihr persönliches Glück zugunsten ihres Bruders aufgeben. Ihre Situation in der Gefangenschaft wird sehr intensiv und beklemmend beschrieben, so dass der Leser sehr gut nachvollziehen kann, wie sich Merete fühlt.


    Assad
    Er ist mein absoluter Liebling! Ich kann ihn direkt vor mir sehen, wie er Carl verschmitzt angrinst, wenn er ihm mal wieder eine Nasenlänge voraus ist… Assad lockert die beklemmende und düstere Atmosphäre des Romans glücklicherweise immer wieder auf. Alleine die Autofahrt und die anschließende Frage von Carl, ob er überhaupt schon mal in Dänemark gefahren sei… einfach herrlich! :-] Und wie ich bereits erwähnt habe: Assad tut Carl sehr gut und ich hoffe, die beiden werden Freunde.

  • Hallo,


    dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Allerdigs bin ich noch nicht ganz durch diesen Abschnitt durch.


    Im Gegensatz zu meinen beiden "Vorschreiberinnen" fand ich Carl Mork gar nicht mal soooo unsympathisch;-))
    Ich kann seinen Frust verdammt gut verstehen und vor allem die Szene, in der er feststellt, dass die Mordkommission fast das ganze Geld eingesackt hat, welches eigentlich für den Aufbau der Abteilung Q bestimmt war, fand ich sogar sehr lustig. :lache


    Merete hat mir von Anfang an sehr leid getan. Sie hat einen schwierigen Job und kümmert sich aufopferungsvoll um ihren Bruder. Sie scheint jede Nacht nur zwei, drei Stunden zu schlafen.
    Das zermürbt...


    Assad habe ich leider noch nicht kennengerlernt, freue mich nach euren Beschreibungen aber schon auf ihn. :grin


    Naja, an Carl hat mich bisher noch gestört, dass er mal wieder der typische skandinavische Lonely Wolfe zu sein scheint, das kommt mir bei den Kommissaren dort etwas zu häufig vor.
    Die sind doch alle sehr ähnlich...


    Düster fand ich die Stimmung am Anfang auch sehr, bin aber von skandinavischen Krimis nichts anderes gewohnt, weshalb ich sie eigentlich nicht so wirklich gerne lese.
    Dieser hier scheint sich bisher aber wirklich sehr flüssig und angenehm zu lesen.


    :wave

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Ich hab den ersten Abschnitt auch geschafft.


    Ist mein ersten Buch das ein skandinavischer Krimi / thriller ist.


    Bisher gefällts mir ganz gut.


    Merete scheints mit ihren Bruder nicht ganz einfach zu haben, dreht sich ihr Leben scheinbar nur um ihn. Sie lässt kaum jemanden an sich ran und hält alle auf Distanz. Bis auf vielleicht den einen Herren...


    Über Uffe kann man ja nicht viel sagen, ausser das er seit seinem Unfall nicht mehr redet und sehr schwer traumatisiert zu sein schein.


    Carl Morck gefällt mir irgendwie. Ich bin gespannt wie es mit ihm hier in der Story weitergeht und was aus seinen Freund/alten Kollegen Hardy weitergeht. Erfüllt er ihm seinen Wunsch oder kann er sich nicht dazu durchringen.


    Nachher gehts weiter mit Abschnitt 2.

  • Jetzt habe ich den ersten Abschnitt auch durch.


    Es fiel mir wirklich nicht sehr leicht, in die Geschichte reinzukommen, woran genau das lag kann ich irgendwie gar nicht sagen. Die Handlung an sich ist gar nicht so übel, aber mir fehlt es bislang doch sehr an Spannung.
    Hab mir da ein bisschen was anderes vorgestellt und wohl auch mehr erwartet. Naja, mal sehen, wird ja hoffentlich noch besser.


    Den Hauptchara Carl Morck find ich eigentlich ganz ok, manchmal nervt er zwar etwas, aber zugleich wirkt er irgendwie auch sympatisch und seine Einstellung ist doch recht nachvollziehbar.
    Seinen Assistenten Assad find ich ziemlich interessant und amüsant. Er bringt auch etwas Leben in die Gegenwarts Abschnitte.


    Was mich jedoch am meisten interessiert sind die Abschnitte aus dem Jahr 2002 mit Merete. Diese Kapitel haben für mich das meiste Potential und bringen mich zum weiterlesen. Ich frage mich wirklich was hinter dem ganzen steckt und vorallem ob Merete überhaupt noch am Leben ist, das ganze ist schließlich 5 Jahre her. Ich glaube und hoffe das sie lebt, bin mal echt gespannt.


    Was die düstere Stimmung angeht die hier manche wohl nicht so toll finden, kann ich nur sagen, das ich es mir genau so wünsche. Eine andere Stimmung und Atmosphäre würde hier wohl kaum passen.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Ich hab den ersten Abschnitt jetzt auch beendet. :-)


    Die Spannung ist da, aber noch nicht nervenzerreissend. Aber das könnte sich bald ändern. Zumindest nimmt die Spannung immer mehr zu, finde ich.


    Wenn Merete noch am Leben ist, dann sitzt sie bereits seit fünf Jahren in diesem Bunker. Allein die Vorstellung lässt sofort Gänsehaut bei mir aufkommen. :yikes


    Assad finde ich auch klasse. Er scheint ein helles Köpfchen zu sein, den man nicht unterschätzen sollte. Carl scheint das auch langsam zu merken. Es würde mich nicht wundern, wenn Assad Carl noch das eine oder andere Mal aus der Patsche helfen wird. Mit Sicherheit werden die Zwei noch ein gutes Team werden. :-]


    Was mich verwundert hat: Das Sonderdezernat Q rollt ja wohl ungeklärte Mordfälle auf. Meretes Fall wurde jedoch mit dem Ergebnis "Tod durch Ertrinken" geschlossen, wenn ich das richtig verstanden habe. Wieso landete ihre Akte dann bei den ungeklärten Mordfällen? ?(


    Hat vllt. irgendjemand, der den Fall neu aufgerollt wissen möchte, seine Finger im Spiel und dafür gesorgt, dass die Akte bei Carl landet? :gruebel

  • Ich habe es nun bis Seite 9 geschafft. *stolzbin* Kurz vorm schlafen wird nochmal weiterglesen....


    Unser Protagonist war wohl mal ein Idealist zu Beginn seiner Laufbahn... dann zogen die Jahres ins Land und die Morde... und nun hat er nach einem tragischen Zwischenfall wohl seine Zuversicht verloren.


    Ich bin ja sehr gespannt. Ich mag ja die skandinavischen Bücher... nur mit Arnaldur Indridason bin ich nie warm geworden.


    EDIT hatte noch was zu vermerken: Dänemark gehört nicht zu Skanidnavien... :gruebel

    Bye Nikki snail.gif
    SuB 378
    :lesendGrabkammer / Werde verrückt

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  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen
    Was mich verwundert hat: Das Sonderdezernat Q rollt ja wohl ungeklärte Mordfälle auf. Meretes Fall wurde jedoch mit dem Ergebnis "Tod durch Ertrinken" geschlossen, wenn ich das richtig verstanden habe. Wieso landete ihre Akte dann bei den ungeklärten Mordfällen? ?(


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser Fall ja schließlich nie aufgeklärt worden, man geht davon aus das sie ertrunken ist, aber Beweise gibt es ja schließlich keine. Auch die Leiche fehlt. Und da der Bruder auch nicht als Täter überführt werden konnte, gehört das wohl zu den ungeklärten Fällen. Zumindest kam das für mich so rüber :-)

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen
    Hat vllt. irgendjemand, der den Fall neu aufgerollt wissen möchte, seine Finger im Spiel und dafür gesorgt, dass die Akte bei Carl landet? :gruebel


    Ein interessanter Gedanke... :-)


    Ich habe es zwar auch so verstanden wie Shadow91, dass es sich in der Tat um einen ungelösten Fall handelt. Aber warum war es gerade dieser, der oben auf dem Stapel gelandet ist? Zufall oder Absicht?

  • Zitat

    Original von Ayasha


    Ein interessanter Gedanke... :-)


    Ich habe es zwar auch so verstanden wie Shadow91, dass es sich in der Tat um einen ungelösten Fall handelt. Aber warum war es gerade dieser, der oben auf dem Stapel gelandet ist? Zufall oder Absicht?


    Das es ganz oben auf dem Stapel gelandet ist, war wohl Zufall, den Stapel hat schließlich Carl selbst geordnet. Aber es wäre durchaus denkbar das jemand will das dieser Fall wieder aufgenommen wird :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • So, ich habe des ersten Abschnitt auch endlich durch :)


    "Erbarmen" ist mein erstes skandinavisches/oder nicht skandinavisches ;-) Buch.
    Die Namen und Städtenamen haben mich am Anfang ein bisschen gestört, sowas bin ich einfach nicht gewohnt, da brauche ich länger um einen Namen gelesen zu haben ;-)


    Das Buch ist sehr flüssig zu lesen. Anfangs war ich etwas abgelenkt, das ist wohl auch der Grund, dass ich erst jetzt fertig geworden bin. Ich musste die erste Hälfte von manchen Seiten öfter lesen, da der "Absatz" sozusagen gefehlt hat, denn auf der vorderen Seite war der Absatz ganz unten zuende und auf der nächsten Seite hat es ganz oben wieder angefangen ;-)
    Da bin ich dann manchmal nicht so ganz mitgekommen und hab mich gefragt "Wieso redet Carl mit dem und dem, obwohl er doch grad noch wo ganz anders war" ;-)
    Einfach konfus. ;-)


    Die Person "Carl" gefällt mir bis jetzt ganz gut. Klar kann ich verstehen, wenn er nicht gut drauf ist, nach allem was passiert ist.


    Die zwei Perspektiven von 2002 und 2007 gefallen mir sehr gut, ich liebe Bücher, wo man die Geschichten von beiden Seiten mitbekommt.


    Einerseits hoffe ich dass Merete noch lebt (und glaube es auch), aber kommt man in so einer Situation nicht mal an dem Punkt an, nicht mehr leben zu wollen, wenn man ewig in einem dunklen Raum eingesperrt ist?


    Was mich auch noch interessiert, ist, wie es mit Hardy (und Carl) weitergeht. Ich hoffe Carl kann ihn wieder aufbauen, und dass Hardy mit ihm über die Fälle "lachen" (oder reden) kann.



    Zitat

    Original von Shadow91


    Das es ganz oben auf dem Stapel gelandet ist, war wohl Zufall, den Stapel hat schließlich Carl selbst geordnet. Aber es wäre durchaus denkbar das jemand will das dieser Fall wieder aufgenommen wird :gruebel


    Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Offiziell ist Merete wohl für tot erklärt worden, sonst hätte das Haus ja nicht verkauft werden können/dürfen. Aber warum der Fall dann trotzdem bei den "nicht geklärten Fällen" ist, leuchtet mir auch nicht so ganz ein. Vielleicht hat da wirklich jemand seine Hände im Spiel... Oder es ist schon immer so gewesen, dass ein Fall, wo es keine Leiche zu gab, ungeklärt ist? Kenne mich da nicht so aus :rolleyes

  • So, auch ich bin inzwischen wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Der erste Teil von "Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen gefällt mir eigentlich recht gut. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven passten meiner Meinung nach sehr gut zusammen und bilden eine Einheit. Sie ergänzen sich und fügen sich zu einem Bild zusammen ohne, dass ein Teil dem anderen vorausgreift.
    Auch die einzelnen Protagonisten zeichnen eigentlich ein gutes Puzzle. Jede Figur hat seinen Platz, jede ihre Aufgabe und passt so eigentlich ins Bild. Der einzige über den ich mir in diesem ersten Teil kein Urteil erlauben möchte, ist Uffe. Er verhält sich nach dem Autounfall doch irgendwie sehr hilflos und kindlich und das, obwohl er keinesfalls plump wirkt. Besonders auffällig wie dieses, wenn man sich die Reaktion auf die Verabredung von Merete ansieht. Hier habe ich mir direkt beim Lesen die Frage gestellt, ob er nicht vielleicht zwischen geschäftlichem Treffen und Date unterscheidet. Möglicherweise war sein Verhalten Ausdruck von Eifersucht. Man hat in gewisser Weise sogar das Gefühl, dass die Geschwister gegenseitig aufeinander aufpassen. Mit achten hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Vielmehr mit dem vertrauten Umgang miteinander. Man fragt sich auch, welche Rolle dieser Unfall noch spielen wird. Hatte überhaupt eine Rolle oder ist das Ganze lediglich eine Einführung in eine ganz dramatische Entführung, die womöglich tödlich endet? Übrigens, auch mich verwundert ungeklärt doch sehr. Es ist jedoch so, dass der Fall nur auf Indizien begründet wird. Sie haben weder ihre Leiche, noch eine Rekonstruktion des Tathergangs. Alles erscheint als Vermutung.
    Zu Assad möchte ich auch kurz noch etwas anmerken. Ich finde ihn sympatisch aber seltsam. Ich meine: Weiß irgendjemand mehr über diesen Typen?

  • GJay89 : Ich finde Assad auch ein wenig seltsam. Der Typ ist so plötzlich aufgetaucht und scheint auch nicht gerade auf den Kopf gefallen zu sein. Man erfährt ja zu Beginn so gar nichts über ihn, hoffe das ändert sich noch.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von GJay89
    Der einzige über den ich mir in diesem ersten Teil kein Urteil erlauben möchte, ist Uffe. Er verhält sich nach dem Autounfall doch irgendwie sehr hilflos und kindlich und das, obwohl er keinesfalls plump wirkt. Besonders auffällig wie dieses, wenn man sich die Reaktion auf die Verabredung von Merete ansieht. Hier habe ich mir direkt beim Lesen die Frage gestellt, ob er nicht vielleicht zwischen geschäftlichem Treffen und Date unterscheidet. Möglicherweise war sein Verhalten Ausdruck von Eifersucht.


    Ich könnte mir vorstellen, dass für Uffe der Tagesrythmus und feste Zeiten extrem wichtig sind und ihm die nötige Sicherheit geben. Daher führt alles, was davon abweicht zu Stress-Situationen.

  • Hallo,


    so, inzwischen bin ich auch durch den ersten Abschnitt durch!
    Carl finde ich nach wie vor sympathisch, auch wenn er offensichtlich derjenige ist, der Assad wohl am wenigsten einschätzen kann.
    Assad selbst stellt sich offensichtlich naiver, als er in Wirklichkeit ist.
    Würde mich nicht wundern, wenn er am Ende derjenige wäre, der den Fall löst. :lache


    Insgesamt liest es sich bisher weniger anstrengend als all die anderen skandinavischen Krimis, die ich bisher gelesen habe.
    Obwohl ja hier im Thread bereits jemand vermerkt hat, dass Dänemark gar nicht zu Skandinavien gehört (Ich glaube, Nikki war es).
    Stimmt, hatte ich auch schon mal irgendwann gelesen aber inzwischen wohl schon wieder verdrängt.
    Danke für den Hinweis, hier lernt man sogar noch etwas fürs Leben! :lache


    Die Stimmung ist trotzdem - skandinavisch oder nicht - eher düster und Carl nach wie vor der typische lonely wolfe...


    :wave

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Mensch, Ihr seid schon so weit... ich hänge und habe zeitbedingt leichte Einstiegsprobleme...


    Erst wusste ich nicht so recht ob ich Carl mögen soll, aber als er für sein neues Dezernat ein paar Forderungen stellte, fand ich recht amüsant... wie er dann doch seinen kleinen Dienstwagen bekamen und seinen Assi, einen Araber.... mal gucken, wie es sich entwickelt. Die Fällte, die auf seinen Tisch liegen hat er noch nicht angerührt.


    Merete... wir erhalten Einblicke in die Vergangenheit des Entführungsopfer. Einfach nur traurig... der Unfall, die Situation mit ihrem Bruder... warum wird sie entführt werden... ich muss unbedingt weiterlesen...

  • So, ich bin nun auch mit dem Abschnitt durch.
    Das Buch liest trotz der 2 Erzählstränge sehr gut. Die Spannung ist noch nicht so wirklich da, aber man möchte doch unbedingt wissen wie es weiter geht.
    Zu Carl, das er so ist wie er ist, ist bei seiner Geschichte wohl kein Wunder. Welch ein Satz :pille. Ich finde es doch eigenartig das niemand bei der Polizei viel von ihm hält und das man ihn in das neu gegründete Sonderdezernat abschiebt. Ich finde ihn recht sympatisch. Typisch skandinavisch - lebt von seiner Frau getrennt und hat einiges durchgemacht. Eigentlich auch typisch für Krimis. Gibt es denn keine "normalen" Ermittler mehr?


    zu Assad, bei dem bin ich doch etwas misstrauisch. Komischer Kerl, taucht so einfach aus der Versenkung aus.


    zu Merete, wow, was sie alles durchgemacht hat. Der Unfall, die Pflege des Bruders, dann auch noch die Entführung.
    Ich glaube da steckt der abgewiesene Lover dahinter, Kapitel 9
    Ich hoffe so sehr das sie noch lebt, nach all den Jahren wohl etwas unwahrscheinlich. Aber wer weiß wie lange die Täter sie so am leben lassen.


    Mit den Namen der Orte und so weiter habe ich eigentlich keine Probleme beim lesen.
    Ich denke mal wir lesen die Geschichte von Merete, weil Carl den Fall aufrollt. Warum sonst sollte man die Geschichte erwähnen.
    Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht und ob Merete noch lebt.