Die Ehestifterin – Tracie Peterson

  • Die Philadelphia-Story


    Brunnen-Verlag
    OT: A Lady of High Regard
    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Philadelphia, 1852: In eine wohlhabende Familie hineingeboren, ist die junge Mia Stanley eine beliebte Dame der Gesellschaft, die sich in ihrer Freizeit mit großem Eifer als Heiratsvermittlerin betätigt. Außerdem schreibt und recherchiert sie für die damals sehr moderne Zeitschrift «Godeys Handbuch für Damen», sehr zum Missfallen ihrer Familie - und der Gesellschaft. Ihre Schreiberei führt Mia in die Welt der unterdrückten Seemannsfrauen. Sie sieht die armseligen Lebensbedingungen und die Schuldenberge der Seefahrerfamilien, erschrickt über die Prostitution und die Kinderversklavung im Hafen von Philadelphia. Sofort stellt sie Hilfsprogramme auf die Beine und deckt eine beunruhigende Intrige auf, die sie selbst in große Gefahr bringt. Und auch ihr Herz setzt sie dabei aufs Spiel. Hat ihre Entschlossenheit, als Ehestifterin («Matchmaker») alle unter die Haube zu bringen, am Ende ausgerechnet Garrett vertrieben, den Mann, dessen Beachtung ihr so wichtig ist?


    Über die Autorin:
    Tracie Peterson lebt mit ihrem Mann Jim in Montana. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin von über 70 Romanen hat drei erwachsene Kinder. Sie ist eine gefragte Rednerin auf Konferenzen.
    www.traciepeterson.com


    Meine Eindruck:
    Tracy Peterson hat mehrere Romane geschrieben, die in Philadelphia Motte des 19.Jahrhunderts angesiedelt sind. Die Romane sidn außer dem Schauplatz unabhängig voneinander.
    Im Mittelpunkt dieses Buches steht die 24 Jahre alte Mia Stanley, Tochter einer wohlhabenden Familie, aber sie ist sozial engagiert und schreibt sogar für eine Zeitschrift Gedichte und Modeartikel. Jetzt möchte sie auch problematische Themen behandeln, insbesondere die schwere Sitaution der armen Frauen von Seemännern, die aufgrund von Schulden erpresst und genötigt werden.
    Wie von der Autorin zu erwarten, sind Zeit und Sitten von 1852 sehr glaubhaft getroffen. Das geht so weit, dass es anfangs trotz des zugänglichen Stils schwer zu lesen ist. So steif geht es zu beim Teetrinken, Mia muss sich den Sitten der Zeit beugen und leidet unter Korsett und schwerer Kleidung sowie der Bevormundung.


    Der Titel Die Ehestifterin ist nicht besonders zutreffend, er erschließt sich hauptsächlich dadurch, dass Mia Garret, den Sohn ihres Nachbarn zur möglichen Heirat mit einer der verschiedenen Damen der Gesellschaft rät. Wie zu erwarten, verliebt sie sich dann bald selbst in Garret. Ihr bisheriges quasi Bruder-Schwester-Verhältnis wandelt sich langsam.
    Gerade diese Passagen sind doch sehr stark an den Roman Emma von jane Austen angelegt. Der gesamte Stil und die Sprache des Romans sind offensichtlich sehr von Austen beeinflusst.


    Mit der Zeit wird der Roman spannender, die Dialoge und Passagen lebhafter. Ab da lässt sich das Buch auch besser lesen und erreicht wieder das gewohnte Niveau der Autorin.


    Die Qientessenz des Romans ist, zu zeigen, wie sich Mia Stanley im Verlaufe der Handlung verändert.
    Ihre Selbsterkenntnis ist: Früher war ich zufrieden damit, Ehen zu stiften und mit meinen Freundinnen Tee zu trinken. Jetzt sind mir die Augen geöffnet für die Realitäten der Welt und für die Armut, die Menschen in Verderbtheit und Hoffnungslosigkeit treibt. Sie frisst ihr Herz auf wie eine Krankheit!