ZitatOriginal von Voltaire
Gibt es Belege für diese Behauptung?
Ich frag mal anders, gibt es Zweifel? Bzw. warum sonst sollten AKW´s gebaut werden, wenn es nicht aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus passiert?
ZitatOriginal von Voltaire
Gibt es Belege für diese Behauptung?
Ich frag mal anders, gibt es Zweifel? Bzw. warum sonst sollten AKW´s gebaut werden, wenn es nicht aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus passiert?
ZitatOriginal von Mann-im-Mond
Ich frag mal anders, gibt es Zweifel? Bzw. warum sonst sollten AKW´s gebaut werden, wenn es nicht aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus passiert?
Es werden unglaublich viele Dinge unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gebaut; Autos, Gebäude, Kartoffelchipsverpackungen. Was ist daran verwerflich wenn es im Kapitalismus um Gewinndenken- streben geht? Kann man das den AKW-Betreibern zum Vorwurf machen? Wohl kaum. Die Wirtschaft handelt nicht aus Menschenliebe - keine Branche; die Wirtschaft will Gewinn machen. Insofern finde ich solche Aussage relativ sinnleer und rein plakativ.
Wie sinnleer und plakativ meine Aussagen sind, kann man leider derzeit in Japan erkennen. Auch hier stand der wirtschaftliche Gedanke im Vordergrund, auf Kosten der Menschen.
ZitatOriginal von Mann-im-Mond
Wie sinnleer und plakativ meine Aussagen sind, kann man leider derzeit in Japan erkennen. Auch hier stand der wirtschaftliche Gedanke im Vordergrund, auf Kosten der Menschen.
Bei welcher Form der Energieversorgung steht der wirtschaftliche Gedanke denn nicht im Vordergrund? Alle Energieversorgungsunternehmen wollen Gewinn machen - was ja in der Sache auch nicht zu tadeln ist.
Ein Kohlekraftwerk beispielsweise ist unglaublich schädigend für die Umwelt. Und auch diese Windräder sind für viele Menschen eine erhebliche Belastung. Sie sind laut und die rotierenden Schatten der Windflügel haben schon zu sehr vielen Erkrankungen geführt.
Leider ist bisher noch kein Kraut gegen Naturkatastrophen gewachsen und die Folgen sind oftmals verheerend. Man denke nur an den Tsunami von 2005. Auch dort sind sehr viele Menschen ums Leben gekommen, weil die Tourismuszentren sehr dicht am Wasser gebaut waren - auch da könnte man also von wirtschaftlichen Interessen reden, die vielen Menschen den Tod gebracht haben.
Egal wo - unser Leben wird ganz entscheidend von wirtschaftlichen Interessen der einen oder anderen Art geprägt und beeinflusst.
In Japan, wie ich aus verschiedenen Quellen mitbekommen habe, ging der Einfluss der Atomwirtschaft so weit, dass private Fernseh- und Radiosender nur sehr zögerlich von der atomaren Situation berichtet haben, da sie in großem Maße finanziell von TEPCO abhängig sind. Auch schien die zuständige Atomaufsichtsbehörde ein reiner Papiertiger gewesen zu sein, die der Atomwirtschaft in Japan über Jahrzehnte freie Hand ließ, da kommt ja ein Vertuschungs- und Fälschungsskandal nach dem anderen ans Tageslicht.
Das alles geht für mich über "normales" Wirtschaften hinaus, sondern zeigt eindeutig korrupte, kriminelles Vorgehen.
Ich als kleinste Einheit unseres Wirtschaftssystems möchte auch Gewinn machen. Fragt sich nur wieviel und zu welchem Preis. Skrupellose Gewinnoptimierung ist verwerflich, Kapitalismus hin oder her. Was soll an dieser Ansicht sinnleer sein
Danke, besser hätte ich es nicht sagen können.
Im Grunde teile ich deine Meinung, ohne jede Frage. Wenn jedoch die Sicherheit der Bevölkerung den wirtschaftlichen Interessen untergeordnet wird, dann ist für mich die Grenze des Ertragbaren erreicht.
ZitatEin Kohlekraftwerk beispielsweise ist unglaublich schädigend für die Umwelt. Und auch diese Windräder sind für viele Menschen eine erhebliche Belastung. Sie sind laut und die rotierenden Schatten haben schon zu sehr vielen Erkrankungen geführt.
Eine Hochrisikotechnologie wie Atomkraft mit Windrädern und Kohlekraftwerken zu vergleichen- das klingt für mich irgendwie sehr zynisch.
ZitatOriginal von DraperDoyle
Das alles geht für mich über "normales" Wirtschaften hinaus, sondern zeigt eindeutig korrupte, kriminelles Vorgehen.
Ich als kleinste Einheit unseres Wirtschaftssystems möchte auch Gewinn machen. Fragt sich nur wieviel und zu welchem Preis. Skrupellose Gewinnoptimierung ist verwerflich, Kapitalismus hin oder her. Was soll an dieser Ansicht sinnleer sein
Kriminelles Verhalten finden wir in der Wirtschaft sehr oft, dass ist nun wahrlich kein Privileg der japanischen Atomwirtschaft. Man erinnere sich nur einmal an den wirtschaftlichen Schaden den dieses Land durch die Bankenkrise erlitten hat. Eine Bankenkrise die ebenfalls durch kriminelles Verhalten entstanden ist.
Einen "Kapitalismus light" gibt es nicht. Kapitalismus ist in seinen Grundzügen immer unmenschlich. Und wer vom Kapitalismus profitieren will, der muss halt auch die Schattenseiten mit in Kauf nehmen.
Und korruptes Verhalten in der Wirtschaft finden wir in diesem Land auch. Die öffentlichen Bauaufträge beispielsweise sind eine echte Spielwiese für nicht gesetzeskonformes Verhalten.
Sinnleer und plakativ ist es in meinen Augen, diese Katastrophe in Japan nun mal wieder ausschließlich dem Profitstreben der Wirtschaft anzulasten. Ohne das Erdbeben und den Tsunami hätte es diese Schwierigkeiten in den AKW's wohl kaum gegeben. Zudem hat bisher niemand aufgezeigt, mit welchen alternativen Energien Japan seinen Energiebedarf - und der ist riesig - denn decken könnte. Die japanische Wirtschaft ist einer der wichtigen Motoren der Weltwirtschaft - von dem wir hier übrigens auch sehr stark profitieren.
ZitatOriginal von DraperDoyle: Auch schien die zuständige Atomaufsichtsbehörde ein reiner Papiertiger gewesen zu sein, die der Atomwirtschaft in Japan über Jahrzehnte freie Hand ließ, da kommt ja ein Vertuschungs- und Fälschungsskandal ans Tageslicht.
Ja, aus rein deutscher Sicht teile ich Deine Meinung.
Wenn man allerdings hinter die Kulissen des japanischen Behörden- und Polizeisystems blickt, wird man eine völlig andere Sicht auf das japanische Justizwesen erhalten.
An erster Stelle steht die Konfliktvermeidung, fast unabhängig vom Delikt. So versucht man beispielsweise kleinere Straftaten unter der Hand und zum Wohl der Gesellschaft zu regeln. Anklagen gibt es hier fast nie, selten wird ein Exempel statuiert.
Das "Wegschauen" funktioniert im Bereich der organisierten Kriminalität besonders gut, weil sie es ist, die große Teile der Volkswirtschaft aufrecht erhält.
Als Japan einen Wirtschaftsabsturz aufgrund von Immobilienspekulationen und der späteren Dotcomblase erlebte, war es die Yakuza, die bei den Behörden größere Aufträge, vor allem in der Baubranche durchsetzte und eine schlimmere Arbeitslosenquote verhinderte (mit Kenntnis der Behörden).
Dieses Zusammenspiel funktioniert solange, wie beide Seiten davon profitieren und es keine Auffälligkeiten (gewaltsame Auseinandersetzungen) in der Öffentlichkeit gibt.
Eines der größten Probleme ist meines Erachtens neben der fehlenden Kontrolle der Atomkraftwerke die Monopolstellung von TEPCO.
TEPCO konnte unbeaufsichtigt schalten und walten und die Probleme wachsen sich seit den letzten Tag aus, insbesondere war der Versorger in den letzten Tagen nicht in der Lage, die Stromabschaltungen in den einzelnen Gebieten zu koordinieren und bekannt zu geben.
Eine Hochrisikotechnologie wie Atomkraft mit Windrädern und Kohlekraftwerken zu vergleichen- das klingt für mich irgendwie sehr zynisch.[/quote]
Glaub mir es können noch etliche AKKW´s hochgehen, bevor die Zahlen an Todesopfern erreicht sind, die die Kohleförderung schon gekostet hat und noch jährlich kostet.
ZitatOriginal von beowulf
Eine Hochrisikotechnologie wie Atomkraft mit Windrädern und Kohlekraftwerken zu vergleichen- das klingt für mich irgendwie sehr zynisch.
Glaub mir es können noch etliche AKKW´s hochgehen, bevor die Zahlen an Todesopfern erreicht sind, die die Kohleförderung schon gekostet hat und noch jährlich kostet.[/quote]
Was ist denn das für ein Vergleich? Verseucht Kohle für Jahrzehnte Böden, Lebensmittel, Tiere und Menschen? Gibt es irgendwelche Endlager (Sorry, die heißen ja Zwischenlager für Kohle? Und was ist mit der Kohlebombe?
Tut mir leid, bei allem Respekt vor den Kohleopfern etc, aber das kann man einfach nicht miteinander vergleichen.
Voltaire, kein Mensch spricht hier davon, dass diese Katastrophe aus reinen Profitstreben erwachsen wäre. Und ja, natürlich gibt es überall Korruption. Aber sorry, selten gehen deswegen Atomkraftwerke in die Luft.
Was die alternativen Energien angeht: ganz Japan ist ein einziger Vulkan, überall heiße Quellen, Küsten mit Wind und Gezeiten ohne Ende. Das mag nicht ausreichen, aber Japan hat offensichtlich keinerlei Anstrengungen in dieser Richtung übernommen (was womöglich an der Macht des Tepco-Konzerns liegt).
Immerhin ist offensichtlich selbst dem Premier in Japan der Kragen geplatzt.
Salonlöwin, danke für Erläuterung der japanischen Konsens- bzw. Konfliktvermeidungs-Kultur
ZitatOriginal von rienchen
Was ist denn das für ein Vergleich? Verseucht Kohle für Jahrzehnte Böden, Lebensmittel, Tiere und Menschen? Gibt es irgendwelche Endlager (Sorry, die heißen ja Zwischenlager für Kohle? Und was ist mit der Kohlebombe?
Tut mir leid, bei allem Respekt vor den Kohleopfern etc, aber das kann man einfach nicht miteinander vergleichen.
Wenn man nicht will...Natürlich verseucht Kohle für Jahrzehnte Menschen. ICD -10 Nr. J 60. Auch Lebensmittelproduktion und Tiere werden geschädigt- natürlich gibt es auch Explosionen wegen Kohlenstaub, aber keine Atombombe, aber hier diskutieren wir über die friedliche Nutzung der Kernenergie und ihre Gefahren.
ZitatOriginal von DraperDoyle
Wo lebst du denn genau? Ich komme ursprünglich aus Hohenhaslach, fallls du das kennst. Mit der Dampfwolke aus dem Kühlturm des GKN bin ich also groß geworden. Aber Angst davor hatte ich eigentlich nie
Ich wohne genau an der Schweizer Grenze und bin auch mit der Dampfwolke aus Leibstadt aufgewachsen.. Und das nächste steht schon ca. 15km nebendran..
ZitatOriginal von verena
Ich wohne genau an der Schweizer Grenze und bin auch mit der Dampfwolke aus Leibstadt aufgewachsen.. Und das zweite AKW steht ca. 15km nebendran..
ZitatOriginal von rienchen
Glaub mir es können noch etliche AKKW´s hochgehen, bevor die Zahlen an Todesopfern erreicht sind, die die Kohleförderung schon gekostet hat und noch jährlich kostet.
ZitatOriginal von rienchen Was ist denn das für ein Vergleich? Verseucht Kohle für Jahrzehnte Böden, Lebensmittel, Tiere und Menschen? Gibt es irgendwelche Endlager (Sorry, die heißen ja Zwischenlager für Kohle? Und was ist mit der Kohlebombe?
Tut mir leid, bei allem Respekt vor den Kohleopfern etc, aber das kann man einfach nicht miteinander vergleichen.
Kann man. Tut man auch. Beowulf hat durchaus recht.
Laß Dich nicht irre machen, rienchen, diese Art zu argumentieren ist ganz typisch für BefürworterInnen der AKWs. Tatsächlich findest Du sie so und ähnlich in den Hochglanzbroschüren der Betreiber-Firmen.
Der Denkfehler bzw. der falsche Weg zu denken, der hier suggeriert wird, ist der, daß Kohle die Alternative zu Kernkraft sei.
Das ist falsch. Kohle, egal, ob Braunkohle oder Steinkohle, ist nicht die Alternative zu Kernkraft. Das verlangt die Anti-AKW-Bewegung nicht. Die Leute denken ja auch nach.
Der Abbau von Kohle zur Energiegewinnung ist gefährlich, gesundheitsschädlich und ihr Einsatz alles andere als günstig in der Energiegewinnungsbilanz. Tatsächlich wird von Kohle nur ca. 25% ihrer Energie genutzt, das liegt an der Art der Energiegewinnung. Das Potential ist noch gar nicht ausgeschöpft. Wollte man wirklich richtig Energie aus Kohle gewinnen, müßte man noch lange forschen, ehe man das wirklich nutzbringend tun könnte. Zur Zeit wird Kohle schlicht verpulvert.
Sinnlos, gefährlich, der CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken ist eine einzige ökologische Katastrophe.
AKWs sehen da weit besser aus. Also, Achtung, das sind alles argumentative Fallen.
Eine andere Katastrophe ist die bundesdeutsche Kohle-Politik. Ganz böse Geschichte. Hier liegt das Zeug auf Halde, 3/4 unseres Verbrauchs werden eingeführt, Steinkohle aus Südafrika und Kolumbien vor allem, Braunkohle aus Polen. Stell Dir mal die Energiebilanz vor! Furchtbar.
Das ist ein uralter Filz aus Subventionen, Handelsverflechtungen, internationalem 'eine-Hand-wäscht-die andere'.
Kohle ist nicht die Antwort auf Kernkraft. Die Antwort auf Kernkraft ist ein grundsätzliches Umdenken in unserer Vorstellung von Energiegewinnung. Es muß viel mehr erfoscht und erprobt werden. Biomasse, Gezeitenkraftwerke, auch die Verbesserung von Vorhandenem, wie Windkraftgewinnung und Solarenergie.
Man kann noch richtig viel tun. Vorausgesetzt, man bekommt Geld dafür. Aber so lange das in die AKWs fließt, weil uns seit gut fünfzig Jahren eingeredet wird, daß Kernenergie (die nie versiegende Energiequelle, das Paradies auf Erden!) der Weisheit letzter Schluß sein, sieht es mau aus.
magali
@ Magali:
Natürlich hast Du recht. Ich habe nicht behauptet, dass Kohle eine Alternative zu KK ist. ( Oder?) Man kann auch nicht einfach aussteigen aus der Atomenergie, schliesslich wollen wir alle nicht mehr mit dem Waschbrett waschen. Es ist, wie Du sagst- man muss in erneuerbare Energien investieren. Einen Konsens finden. Ich finde es pietätslos, wenn es heißt: Windräder machen Krach und dadurch werden die Menschen krank. Der Kohleabbau tötet Menschen. Ja, das tut er, aber das ist einfach nicht zu vergleichen! Die Strahlenkrankheit trifft jeden, man kann sich nicht dadurch schützen. Die Katastrophe in Japan kann man auch nicht mit Tschernobyl vergleichen- das waren ganz andere Umstände. Damals gab es eine Graphitwolke. Niemand weiß, was den Menschen in Japan passieren wird- weil es so eine Katastrophe in der Geschichte noch nie gab. Das tut mir alles so schrecklich leid, meine Freundin ist Japanerin und hat Familie und Freunde dort, und diese Äußerungen klingen für mich wie der blanke Hohn.
ganz klar. Du hast es nicht gesagt, ich wollte nur deutlich machen, daß die vermeintliche Alternative eine traditionelle und irreführende Argumentationsweise ist. ich habe zu oft erlebt, daß GegenerInnen von AKWs hier ins Schleudern geraten, weil sie die Gefahren von Kohle unterschätzen.
Sicher kann man es nicht gleichsetzen. Die Vergleiche klingen tatsächlich wie Hohn.
Wenn man persönlich betrofefn ist, ist das gleich doppelt, dreimal, siebenmal fürchterlich.
magali
@ Magali: danke!
Ich finde, dass die Politiker es mal wieder übertreiben. Kaum ist etwas geschehen handeln sie, sonst kümmert es doch niemanden. Und unsere Kraftwerke sind doch ziemlich sicher, ausser ein paar Ausnahmen, ok dann sollen sie die alten abschalten und für Alternativen sorgen. Man kann doch die Naturgewalt mit Japan nicht mit unseren vergleichen, was schon traurig und grausam genug ist. Und Kohle ist schon ziemlich sauber, dank Filter und so weiter, jedoch nicht für ausreichende Haushalte, Firmen usw. Wieviele soll man davon bauen? von Windkraft kaum zu sprechen, da benötigt man Windparks und Solar privat können sich nicht alle Leisten! Ist meine Meinung...Wo lagert den der ganze Atommüll usw in Deutschland, ist das etwa sicher?