Atomkraft in Deutschland

  • Yep, in Mexico wird Strom mittels Erdöl erzeugt, nur ein geringer Zehntelprozentsatz wird durch Wind- oder Sonnenenergie gedeckt - hauptsächlich Hotels, die damit ihre Pools heizen.


    In Europa wird Strom hin- und her-geschickt, da kann man gar nicht wissen, was ihn erzeugt hat, es sei denn, man hat eine eigene Stromgenerierungsanlage.

  • Zitat

    Original von Oryx
    In Europa wird Strom hin- und her-geschickt, da kann man gar nicht wissen, was ihn erzeugt hat, es sei denn, man hat eine eigene Stromgenerierungsanlage.


    Noch eine Frage: Woher bekommen die Österreicher ihren Strom? Aus anderen EU-Ländern? Die haben keine AKWs, habe ich heute gehört.

  • Zitat

    Original von Tempe
    Aber nochmal eine Frage zu meinem Verständnis: Wenn mir so jemand wie Greenpeace Öko-Strom verkaufen will, dann ist der auch 100% aus AKW? :gruebel


    Es ist etwas komplizierter: Greenpeace speichert den echten Öko-Strom ins Netz. Es ist aber (noch?) nicht möglich, den Strom vom Atomstrom und Kohlekraftwerksstrom zu trennen. Deshalb bekommst Du irgendwelchen Strom aus dem Netz und vielleicht landet der von Dir bezahlte Ökostrom bei jemandem, der eigentlich Atomstrom bekommen sollte. Es wird aber schon in aller Regel der von Dir angeforderte Strom von Greenpeace ins Netz eingespeist. Es macht also schon Sinn, Ökostrom zu "kaufen".

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Tempe


    Noch eine Frage: Woher bekommen die Österreicher ihren Strom? Aus anderen EU-Ländern? Die haben keine AKWs, habe ich heute gehört.


    http://de.wikipedia.org/wiki/%…chische_Energiewirtschaft


    EDIT:


    Sorry, meine vorherige Antwort war bis auf den Link völliger Nonsens.


    Zweiter Versuch:
    "Zwischen 40 und 50 % der heimischen Stromerzeugung können aus Laufkraftwerken, weitere rund 20 % aus Speicherkraftwerken gedeckt werden (gesamt 64,1 TWh jährlich). Rund 8 % davon tragen Kleinstwasserkraftwerke bei. Der größte Wasserkraftwerksbetreiber ist der Verbund. Gegenwärtig existieren 552 Laufkraftwerke, die größten davon, die rund 75 % zur Stromerzeugung durch Laufkraftwerke beitragen, befinden sich an der Donau und an der Drau. 102 Speicherkraftwerke dominieren die Stromerzeugung im hochalpinen Raum in Zentral- und Westösterreich, und tragen aufgrund der größeren Erzeugungsschwankungen auch wesentlich zu den heimischen Stromexporten bei. Pumpspeicherkraftwerke, die von einigen Quellen nicht den erneuerbaren Energien zugerechnet werden, weil sie zum Hochpumpen auch elektrischen Strom aus nicht erneuerbaren Energieträgern verwenden, produzierten im Jahr 2004 rund 2,5 TWh Strom (3,9% der Gesamtenergieerzeugung). Insgesamt wurde in diesem Zeitraum durch Wasserkraft 60,7% der in Österreich erzeugten elektrischen Energie generiert.[9]


    Stein- und Braunkohlekraftwerke produzieren weitere 12 % des heimischen Stromverbrauchs, Heizöl trägt 2 % bei. Erdgas trägt je nach Schwankungen in der Stromproduktion der Laufkraftwerke rund 15 bis 20 % zur heimischen Stromerzeugung bei. Sonstige biogene Energieträger (Ökostrom) trugen 2003 knapp mehr als 1 % zur Stromerzeugung bei.


    Die thermischen Kraftwerke (hauptsächlich Gas) werden zur Abdeckung der Spitzenleistung verwendet. Auf Grund des Atomsperrgesetzes gibt es in Österreich keine sich in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke."

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Zitat

    Original von LeSeebär
    "Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend betrug der Bruttoinlandsverbauch im Jahre 2007 genau 1421 Petajoule, wovon rund 459 PJ im Inland erzeugt wurden. Über 76 % der Inlandsproduktion wurden mittels erneuerbarer Energieerzeugung erreicht, 14 % aus der Verbrennung von Erdgas und 9 % aus der Verbrennung von Erdöl.[1]"


    Edit: Um Deine Frage zu beantworten: Österreich produziert also nur rund ein Drittel seines Strombedarfs selbst.


    ..und der Rest kommt aus Deutschland und Tschechien. Da schließt sich der Kreis....

  • Zitat

    Original von Tempe
    ..und der Rest kommt aus Deutschland und Tschechien. Da schließt sich der Kreis....


    Sorry für die Verwirrung - die 30% bezogen sich auf den gesamten Energiebedarf, das beinhaltet in erster Linie also Gas und Öl, Strom wird nicht mehr importiert als exportiert wird, wenn man dem Wiki-Eintrag glauben kann.


    "Stromimporte stammen traditionell zum Großteil aus Tschechien (40 % mit Stand 2003) und Deutschland (53 %), wobei diese meist niedriger sind als die Exporte. "

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LeSeebär ()

  • Zitat

    Original von Mann-im-Mond
    Und nun ist es also soweit, angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen wird mal eben die Laufzeitverlängerung für drei Monate ausgesetzt. Somit muss z.B. Neckarwestheim I bei mir ums Eck vom Netz.


    Nun ja, die Betonung liegt auf drei Monate... Ein Schelm wer böses dabei denkt


    Was soll man denn sonst denken? Eine neue Situation ist jedenfalls durch das Erdbeben in Japan nicht entstanden, außer natürlich gefühlt bei der Bevölkerung - bei der objektiven Sicherheit der AKWs hat sich seit dem Beschluß zum Ausstieg aus dem Ausstieg nix geändert, von daher ist politischer Aktionismus fehl am Platze.


    Wenn jetzt Politiker immer wieder darauf hinweisen, daß man aufgrund der neuen Erkenntnisse den Ausstieg aus dem Ausstieg noch einmal überdenken müsse - hat eigentlich auch nur ein einziger Journalist eine sinnvolle Antwort auf die Frage bekommen, von welchen neuen Erkenntnissen denn da die Rede ist?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ja, von der Frage der Stromversorgung zur Wasserversorgung war bisher als neue Erkenntnis die Rede, ein bisher offensichtlich nicht bedachtes Problem. Kühlvorrichtungen sind in Deutschland stets mehrfach unabhängig voneinander vorhanden, aber wenn großflächig der Strom ausfällt ist zumindest teilweise nicht ausreichend bedacht worden. Wenn du AKW und Störfall immer nur auf das AKW beziehst machst du es dir eben eine Runde leichter, als wenn du überlegst aussenrum liegen tausende Tote nicht vom AKW Störfall sondern von einem Erdbeben getötet und es herrscht nicht Krisenbewältigung, sondern Infrastrukturchaos.


    Die Szenarien bisheriger Krisenplanung scheinen, so sagte das zumindest der Experte aus Darmstadt sich eben an Harrisburgh und Tschernobyl ausgerichtet zu haben- und da war aussenrum alles Bingo.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Sorry für die Verwirrung - die 30% bezogen sich auf den gesamten Energiebedarf, das beinhaltet in erster Linie also Gas und Öl, Strom wird nicht mehr importiert als exportiert wird, wenn man dem Wiki-Eintrag glauben kann.


    "Stromimporte stammen traditionell zum Großteil aus Tschechien (40 % mit Stand 2003) und Deutschland (53 %), wobei diese meist niedriger sind als die Exporte. "


    Naja, ich hörte in Westösterreich kommen sie auch aus französischen Atommeilern... Was mich so ärgert: jedes jahr wieder 10€ abgabe für atomstrom, ich will aber keinen atomstrom, da nehm ich auch flackerndes licht oder stromausfälle in kauf, aber es gibt keinen alternativen anbieter.


    die meissten meine nachbarn am land heizen mit solar und geothermie, obwohl von ihnen beobachtet wurde, dass man mordsdrum behörden-rennereien bei solaranlagen wegen der netzeinspeisung hat, die lokalen energieanbieter wollen kleinkraftwerke nicht, und es wird massiv steine in den weg gebaut, mit hunderten formularen und anträgen (mehrere nachbarn hatten ihren hausstom früher aus mini-kraftwerken an den bächen, reichte für die glühbirnen - aber die letzten wurden in den 70ern irgendwie alle aufgegeben.)


    ich hab im vorjahr insgesamt 970 kWh verbraucht (krieg die jahresabrechnung immer im september), inzwischen hab ich überall energiesparlampen eingebaut, wasser wird im wasserkocher gekocht, der grosse computer läuft nur noch selten, der neue laptop läuft immer auf akku, welcher nur über nacht aufgeladen wird... bin neugierig, ob mein bedarf sinkt.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Jetzt sollen also sieben alte Meiler für drei Monate abgeschaltet werden. Sollte es in dieser Zeit nicht zu Stromengpässen kommen, bin ich gespannt, mit welchem Argument diese Meiler anschließend wieder ans Netz gehen sollen - die bisherigen Argumente "unverzichtbar" und "alternativlos" wären dann schließlich ziemlich substanzlos...

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich suche noch nach dem Bericht, auf den der Atom-Spezialist von Greenpeace grade hingewiesen hat, nachdem die schon vor zwei Jahren ein Konzept vorgelegt haben, nachdem wir hier in Deutschland durchaus auf Atomkraft verzichten können, ohne daß gleich bei allen das Licht ausgeht. Und das beinhaltet nicht, daß man damit auf Kohlekraft ausweichen müßte... :gruebel Das wäre für mich ein rotes Tuch, zumal wir hier als Endlager gehandelt werden.

  • Zitat

    Original von Tempe
    Ich suche noch nach dem Bericht, auf den der Atom-Spezialist von Greenpeace grade hingewiesen hat, nachdem die schon vor zwei Jahren ein Konzept vorgelegt haben, nachdem wir hier in Deutschland durchaus auf Atomkraft verzichten können, ohne daß gleich bei allen das Licht ausgeht. Und das beinhaltet nicht, daß man damit auf Kohlekraft ausweichen müßte... :gruebel Das wäre für mich ein rotes Tuch, zumal wir hier als Endlager gehandelt werden.


    Ich vermute mal, er meint diese:
    http://www.greenpeace.de/filea…nergie/Deckungsluecke.pdf


    Das ist eine Vergleichsstudie zu einer Studie der DENA, die eine Versorgungslücke bei einem baldigen Atomausstieg prognostizierte.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Mann-im-Mond
    Vielleicht liegt ja auch meine Anti-Atomkrafthaltung auch einfach daran, dass ich im direkten Umfeld von Neckarwestheim lebe. Immer mit der Gewissheit, dass ein Sicherheitsrisiko direkt nebenan lauert...


    Wo lebst du denn genau? Ich komme ursprünglich aus Hohenhaslach, fallls du das kennst. Mit der Dampfwolke aus dem Kühlturm des GKN bin ich also groß geworden. Aber Angst davor hatte ich eigentlich nie :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Wo lebst du denn genau? Ich komme ursprünglich aus Hohenhaslach, fallls du das kennst. Mit der Dampfwolke aus dem Kühlturm des GKN bin ich also groß geworden. Aber Angst davor hatte ich eigentlich nie :gruebel


    Inzwischen leb ich in Wüstenrot (auf dem Berg / im Wald), arbeite aber in Heilbronn. Aufgewachsen bin ich allerdings in Bönnigheim, die Dampfwolke also immer direkt vor der Nase.


    Angst hatte ich früher davor auch keine, bis ich mal über die Evakuierungspläne im Ernstfall aufgeklärt wurde. Demnach wäre ich in meiner alten Heimat quasi einfach verendet. Innerhalb des inneren Ringes darf man bleiben, bzw. nicht raus. Man kann also zuschauen, wie einem selbst die Haut abblättert.

  • Mir geht es wie Mann-im- Mond. Ich bin sozusagen Auge in Auge mit dem AKW Mühlheim- Kährlich aufgewachsen, es wurde in einer aktiven Erdbebenregion gebaut, und ging nach nur einigen Monaten wieder vom Netz.
    Ich verstehe bis heute nicht, wie man ein AKW an eine solche Stelle bauen konnte, wie es überhaupt dazu kommen konnte, wer das genehmigt hat usw.
    Das ist mir alles zu abstrakt.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Mann-im-Mond
    Da stecken eben meist vorwiegend finanzielle Interessen dahinter... Traurig aber wahr...


    Gibt es Belege für diese Behauptung? :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Mann-im-Mond
    Da stecken eben meist vorwiegend finanzielle Interessen dahinter... Traurig aber wahr...


    Wahrscheinlich. ich empfinde es als irrsinnig, dass man für ettliche Millionen/ Milliarden (??Keine Ahnung??) so ein Akw dahin baut, und dann fällt einem ein, dass es auf tektonischen Erdplatten steht. Es war ja immerhin nur 20 Monate oder sowas am Netz und steht immer noch. Und kann ja auch nicht einfach abgerissen werden etc. Was für eine Geldverschwendung. ( die man besser in die Erforschung von erneuerbaren Energien gesteckt hätte)


    Bedroht gefühlt habe ich mich davon immer. Hoffentlich gibt es bald einen Konsens.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)