Wissen Sie, was true grit genau bedeutet? Es bedeutet, an etwas dranzubleiben.
Es bedeutet, ein Ding vom Anfang bis zum Ende durchzuziehen, ganz gleich, was die Leute sagen.
- Jeff Bridges im Zeit Magazin No. 6 vom 03.02.2011
True Grit
B, R: Joel & Ethan Coen
D: Hailee Steinfeld, Jeff Bridges, Matt Damon, Josh Brolin
Offizielle Website des Films
(inkl. Trailer)
Inhalt
(own work)
Arkansas, gegen Ende der 1860er Jahre. Die vierzehnjährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) kommt vom Land in das Städtchen von Fort Smith, um den Leichnam ihres Vaters abzuholen, der vom Kleinganoven Tom Chaney (Josh Brolin) erschossen wurde. Um Chaney aufzuspüren, ihn zur Strecke zu bringen und seiner gerechten Strafe - dem Tod durch den Strang - zuzuführen, heuert Mattie einen U.S. Marshal an: das einäugige Raubein Rooster Cogburn (Jeff Bridges), der seine besten Tage auch schon hinter sich zu haben scheint. Zudem begegnet sie dem Texas Ranger LaBoeuf (sprich: „la-beef; Matt Damon), der wegen eines in Texas begangenen Mordes ebenfalls hinter Chaney her ist. Zu dritt brechen sie von Fort Smith ins sog. "Indianerland" auf, um Chaney zur Strecke zu bringen …
Anmerkung
„True Grit“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Charles Portis aus dem Jahre 1968 (unten verlinkt) und wurde zuvor schon 1969 mit John Wayne in der Rolle Cogburns verfilmt; in Deutschland trägt dieser Film den Titel „Der Marshal“.
Meine Meinung
Ich mag eigentlich keine Western – als Kind habe ich so viele davon zusammen mit meinem Vater geguckt, dass die damals erhaltene Überdosis bis heute bei mir nachwirkt.
Aber nachdem ich letztes Jahr selbst ein bisschen im Wilden Westen unterwegs war und mich derzeit arg das Fernweh piekt, hat mich der Trailer zum Film dann doch ins Kino gelockt.
„True Grit“ ist eigentlich ein Western in klassischer Tradition, mit all den klassischen Charakter- und Handlungselementen und in genauso klassische - größtenteils wunderschöne, stimmungsvolle - Bilder umgesetzt, aber durch die jugendliche Heldin doch auch schlicht ein Abenteuerfilm; ich hatte so meine Momente, da fühlte ich mich an „Unsere kleine Farm“ und „Matt und Jenny“ erinnert.
Spritzigkeit und Witz erhält der Film vor allem durch die Dialoge, die pointiert-ironisch oder einfach nur zum Kugeln komisch sind und durch die skurrilen Nebencharaktere, ohne dass leise Zwischentöne und Emotionen dabei zu kurz kommen.
Vor allem aber lebt der Film von den drei Hauptdarstellern und der Chemie zwischen ihnen. Jeff Bridges ist einfach herrlich als versoffener, abgehalfteter, bärbeißiger Marshal Cogburn mit Augenklappe und Matt Damon als sein geschniegelter Widerpart in schicker Ledermontur steht ihm kein bisschen nach; besonders fein fand ich, dass auch seine deutsche Synchronstimme die Nachahmung eines zähen Texas-Drawls hinbekommen hat. Und dazwischen die fabelhafte Hailee Steinfeld, die wunderbar die früh gereifte Mattie darstellt: wortgewandt und klug, manchmal geradezu altklug, aber Gottseidank nie auf eine für mich nervige Art; taff und mutig, dabei aber glaubwürdig bleibend, in manchen Szenen erwachsener als die beiden Männer und doch auch immer noch ein bisschen kindlich-unerfahren.
„True Grit“ ist sicherlich keine Sternstunde des Filmschaffens - aber ein spannender Film, der einfach Spaß und Laune macht.
Fein!