HUNGERNDE POETEN

  • Zitat

    Original von hef
    Also, liebe Leser KAUFT, sonst sterben die Autoren noch am Hungertod, bevor sich E-book durchgesetzt hat und nur noch Uralt Werke von ihnen im Antiquariat zu finden sind :lesend :alarm


    Ich wage mich mal als Leser hier rein, da man ja im Eingangspost auch als Leser angesprochen wird.


    Ich jedenfalls finde den Artikel verwirrend. Zwei kurze Zitate daraus:


    Zitat

    Nach Daten der Künstlersozialkasse von 2010, bei der immerhin 3.165 Autorinnen und Autoren versichert sind, liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen von Schriftstellern und Dichtern in Deutschland bei 13.588 Euro. Dies entspricht einem Monatslohn von 1.132 Euro, brutto wohlgemerkt.


    Zitat

    Ein Bestsellerautor, der am Verkauf seines Romans, sagen wir, 20.500 Euro verdient hat, kommt auf ein Monatseinkommen von 854 Euro netto.


    Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Autors der Künstlersozialkasse ist also höher als das eines Bestsellerautors (dass hier zwischen brutto und netto unterschieden wird, habe ich gesehen, aber 1132 Euro brutto sind selbst bei Stkl I immer noch mehr als 854 Euro netto)?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ja, das ist verwirrend.


    Hier wird nicht darauf eingegangen, wie sich der sog. Bestseller
    errechnet.


    Garantiehonorar, das durch Verkäufe erst eingespielt werden muss, und dann erst direkte Provision, die sich auf mindestens zwei Jahre verteilt. Solange das Buch eben am Markt ist. Abgerechnet wir nur einmal jährlich und zwar Ende März zum 31.12. Daraus ergeben sich schon zwei Abrechnungsperioden pro Buch.


    Die ca. 20.500 beziehen sich auf die Gesamtauflage pro Buch und müssen durch die (unbekannte) Laufzeit dividiert werden. Außerdem ist das nur eine Beispiel, da es auch davon abhängt, in welcher Provisionklasse sich der Autor bewegt.


    euer hef

  • Zitat

    Die ca. 20.500 beziehen sich auf die Gesamtauflage pro Buch und müssen durch die (unbekannte) Laufzeit dividiert werden. Außerdem ist das nur eine Beispiel, da es auch davon abhängt, in welcher Provisionklasse sich der Autor bewegt.


    Ja, mit dem Bücherschreiben seine Brötchen zu verdienen, ist eben nicht leicht. Das zeigt dein Beispiel recht deutlich - und es ist sicherlich nicht unrealistisch.

  • ...man sollte es als "Feld, Wald und Wiesen Autor" locker nehmen.
    Kein vernünftiger Mensch baut seine Zukunftsplanung darauf auf, jemals davon leben zu können oder zu müssen.


    Es ergibt sich, ob man gerade den Zeitgeist und den Publikumsgeschmack trifft. Daher haben Verlage Eintagsfliegen nicht gerne.


    Für mich ist wichtiger, meinen Suchtfaktor "das Erzählen" befriedigen zu können. Wenn dabei auch noch finanziell etwas bei rum kommt.... :write---umso besser :chen


    euer hef

  • Zitat

    Original von rienchen
    Also an mir kanns nicht liegen. Ich konsumiere ganz ordentlich. ;-)


    Haha genau. Ich auch :-]

    Ich lese gerade:
    Ben Bennett - Das Lächeln des Himmels
    Nora Roberts - Verlorene Seelen


    2011:
    Gelesen: 9
    Abgebrochen: 2
    Neu gekauft: 4

  • wenn von den 50 Mio potentiellen Lesern jeder so denken würde :gruebel


    Aber, statistisch kaufen in den deutschsprachigen Ländern gerade einmal 20 Mio Leute überhaupt EIN Buch p.a.
    Vom Ratgeber, bis zur Klassik, ein einziges Buch :bonk
    Die Tendenz scheint fallend zu sein....ähm....Richtung Sparbuch :help


    Die Leser, wie ihr, sind also auch eine unter Naturschutz zu stellende Minderheit. :anbet


    euer hef

  • Antrag auf Naturschutz :lache


    Ich habe heute 9 Bücher bestellt, darunter 5 Eulenautoren und darunter Dein Mallorcabüßer. Allerdings folgt danach wieder eine Zeit des SUB-Abbaus (und Sparens :grin)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Antrag auf Naturschutz :lache


    Ich habe heute 9 Bücher bestellt, darunter 5 Eulenautoren und darunter Dein Mallorcabüßer. Allerdings folgt danach wieder eine Zeit des SUB-Abbaus (und Sparens :grin)


    Oh, oh, mein dickster Krimi. 600 Seiten, mit Recherche 4500 Stunden Arbeit.
    Und davon 5% Provision :gruebel


    Aber genieße ihn. Ich verhungere nicht.
    Mir hat die Recherche soviel Spaß gemacht, dass ich mir hinterher richtig gebildet vorkam :lesend


    dein hef


    edit: sehe gerade, du gehörst ja zu denen, die den letzten Peter Stösser "Lebenslänglich Tot" nicht kaufen müssen. Sag mir, was du im November drin stehen haben magst....

  • Das ist aber schön!
    Ein Autogramm wäre nett...
    Sag bitte Bescheid, ob und ggf wann ich Dir eine pn mit Adresse senden soll oder ob das über Wolke läuft. Dann gibt es sicher auch wieder eine Leserunde, oder? Vielleicht wäre auch eine zum Mallorcabüßer möglich?
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wenn ich das richtig sehe, gab es bisher nur eine zum Dornbusch und die zu Saigon. Also ich wäre bei jeder weiteren zu Peter Stoesser dabei. Aber ich denke, wenn Du Bücher verschenkst, ist das selbstverständlich.
    Bliebe die Frage nach einer zum Mallorcabüßer. Vielleicht magst Du die Eulen auf Deiner Buchversandliste mal dazu befragen?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • VERSCHENKEN ist nicht ganz richtig. Voraussetzung ist die AKTIVE Teilnahme an einer LR.


    Es rackern sich immer wenige ab, die anderen spielen ,leider, schweigende Mehrheit.
    Für den Autor/in ist es wichtig zu erfahren, was seine Leser von Buch XYZ halten. :help
    Das geht leider nicht, wenn alle nur stumm abnicken.


    euer hef

  • Um noch mal zum TAZ Artikel zurückzukommen, ich würde den Begriff "hungern" nicht verwenden, weder für mich noch für Kollegen, die ich kenne und die in Publikumsverlagen veröffentlichen. Aber es ist trotzdem gut, dass mal aufgezeigt wird, dass wir auch nicht in Geld schwimmen und sogar ein Metzger mehr verdient. Bei mir ist es momentan so, dass ich einen Teilzeitjob nebenbei habe, der etwa ein Drittel meines Jahresverdienstes ausmacht, 2/3 verdiene ich ungefähr schreibend, wobei das natürlich von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist. Die Summe unterm Strich, liegt schon irgendwo um den Durchschnitt laut TAZ herum. Damit erhalte ich mich und eine Katze in einer sehr kleinen Eigentumswohnung ohne große Sprünge zu machen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich weder Ghostwrite noch wirklich viele Lesungen mache und in etwa ein Buch pro Jahr produziere. Lesereisen oder gut bezahlte Aufträge als Ghostwriter, Drehbuchautor oder Übersetzer könnten so ein Jahresgehalt natürlich noch aufbessern. Aber um den Metzger zu übertreffen muss man wahrscheinlich wirklich den Bestseller landen.


    lg Claudia

  • @ claudiatoman: Interessant, danke!
    (Du standest übrigens wegen Deiner mir ebenfalls recht sympathischen Präsenz hier auch auf meiner Wunschliste. Aber bei der Präsentation dieser merkwürdigen Fee, als es um die Buchverlosung ging, bekam ich den Eindruck, wohl doch nicht ganz die Zielgruppe zu sein, sorry. Ist nicht bös gemeint, nur als feedback. Im Auge behalte ich dich eh!*g*)


    @ hef: Verständlich!


    Schönes Wochenende! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)