Kriegsbraut - Dirk Kurbjuweit

  • Verlag: Rowohlt Berlin
    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
    März 2011


    Kurzbeschreibung:
    Die junge Esther beschließt, Soldatin zu werden, um ihrem bislang ziellosen Leben Halt zu geben. Bald wird sie nach Afghanistan geschickt. Staub, betäubende Hitze und eine trügerische Langeweile, in der stets Anschläge drohen, bestimmen die Tage im Bundeswehrcamp. Als Esther die Chance bekommt, Patrouillenfahrten in die Berge zu machen, lernt sie ein wildes, schönes, aber unnahbares Land kennen – und trifft auf den rätselhaften Schulleiter Mehsud. Zögerlich verlieben die beiden sich und beginnen eine zarte, riskante Beziehung gegen alle Regeln, die militärischen wie die afghanischen. Schnell werden ihre Treffen zur Gefahr, und Esther steht vor einer Entscheidung: Was muss sie tun, damit die unwägbare Liebe zu Mehsud eine Zukunft hat? Ebenso bildhaft wie realistisch schildert Dirk Kurbjuweit die ferne, fremde Welt Afghanistans, in der Esther erstmals begreift, wie der Krieg sich in die Herzen der Menschen frisst – und in der sie sich endlich ihrem eigenen Leben stellen muss. Ein kraftvoller, spannungsreicher Roman, der vor packendem zeitgeschichtlichen Hintergrund die Frage stellt, was wirklich zählt.


    Über den Autor:
    Dirk Kurbjuweit, geboren 1962 in Wiesbaden, war Redakteur der «Zeit» und des «Spiegel». Seit 2008 leitet er das «Spiegel» Hauptstadtbüro. Er hat bislang fünf hochgelobte Romane geschrieben, drei davon wurden fürs Kino verfilmt, darunter «Schussangst» und «Zweier ohne». Für seine Reportagen erhielt Dirk Kurbjuweit 1998 und 2002 den Egon-Erwin-Kisch-Preis sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen.


    Meine Meinung:
    Ich hatte mit dem literarischen Stil dieses Buches so meine Probleme, da recht verhalten und ungekünstelt erzählt wird. Der Roman lässt sich außerdem reichlich Zeit in Fahrt zu kommen.
    Aber einige Details sind wirklich gut geschildert, dazu gehört Esthers Orientierungslosigkeit, die dazu führe, dass sie beschließt Soldatin mit Ziel Afghanistan zu werden. Die Atmosphäre dort im Krisengebiet wird glaubhaft dargestellt.


    Esthers Gefühle für den afghanischen Lehrer Mehsud verändern ihre Wahrnehmung Die kontinuierliche Analyse ihrer Gefühle kommt mir allerdings auf die Dauer zu theoretisch vor. Dabei ist dieser Stil aber Programm und kommt kontinuierlich zur Anwendung.
    Die Liebesgeschichte zwischen Ester und Mesud ist schwach geschildert, da finde ich sogar die Szenen stärker, wenn die Soldatinnen unter sich sind.


    Der Funke springt nicht so richtig über. Der Autor schafft es letztlich nicht, mich als Leser zu fesseln.

  • Danke sehr für die Rezi, Herr Palomar!


    Von Dirk Kurbjuweit habe ich bisher nur "Zweier ohne" (da geht es um zwei Ruderer) gelesen. Das Buch hat mir gut gefallen, ich mochte v. a. den Schreibstil sehr.


    Aber bei "Kriegsbraut" hab ich mich auch schon gefragt, ob sich der Autor da nicht vielleicht mit dem Thema verhoben hat …