Die Braut des Pelzhändlers - Lena Johannson

  • Die Braut des Pelzhändlers - Lena Johannson


    Taschenbuch: 512 Seiten
    Verlag: Knaur TB (7. März 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3426505205


    Kurzbeschreibung: (von der Homepage der Autorin)
    1430: Der Lübecker Kaufmann von Ranteln handelt mit allerlei Waren, die er nach Riga bringt und dort gegen Pelze eintauscht. Da er nun seine Tochter Bilke gut und vor allem gewinnbringend verheiraten will, schickt er sie mit einem Handelsschiff nach Riga, wo der junge Pelzhändler Hartwych bereits auf sie wartet.
    Doch unterwegs wird die Flotte von dänischen Seeräubern überfallen und Bilke gerät in die Gewalt des ebenso gefürchteten wie charismatischen Piraten Svendsson ...


    Über die Autorin:
    Link zur Homepage der Autorin


    Meine Meinung:
    Eines vorweg: wäre nicht Lena Johannson die Autorin, ich hätte das Buch vermutlich nicht gekauft. So schön das Bild auf der Taschenbuchausgabe vielleicht im Original aussieht, als Cover wirkt es grauslig.
    Das ist allerdings schon der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Die Autorin schafft es, den Leser direkt mitzunehmen in das Leben des 15. Jahrhunderts, ob die Handlung auf See spielt oder an Land. Atmosphärisch dicht und farbenprächtig präsentiert sie den Rahmen für den Roman. Ihre Figuren sind sehr genau gezeichnet, ich kann mich in sie hinein versetzen. Ich mochte selbst Svendsson bis fast zum Schluss, obwohl er ja schon relativ früh zeigt, wie skrupellos er ist. Die Handlung ist sehr spannend, immer wieder gab es eine neue Wendung, so dass ich bis zum Schluss mitraten konnte.


    Mein Fazit:
    Nicht abschrecken lassen vom Cover, man verpasst sonst einen spannende Geschichte ganz ohne Kitsch.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Lena Johannson nimmt uns wieder mit in eine Geschichte auf der Ostssee und an der Ostsee. Durch die Hanse, durch den Kaufmannstand und den Handel sind - lange bevor das Wort Globalisierung erfunden wurde- auch im fünfzehnten Jahrhundert die Städte und Länder unterschiedlicher Regionen verbunden. So kann es nicht verwundern, wenn ein Lübischer Kaufmann die Verbindiung zu einem Handelshaus in Riga durch eine Heirat festigen will. Diese Geschichte spielt den Vordergrund für eine interessante und spannende Erzählung von Freibeutern und Geschäftsintrigen, vom der Pelzjagd und vom Rechtsempfinden einer uns fremden und fernen Zeit.


    Ein spannendes und unterhaltsames Buch - und ja - Nachtgedanken weist zurecht darauf hin, das Buch kann nichts für seinen grauslichen Titel und das Nackenbeissercover. Auf den Inhalt kommt es an und der ist in einem Wort: Lesenswert.

  • Lena Johannson hat mit Die Braut des Pelzhändlers wieder einen sehr spannenden historischen Roman geschrieben.


    Er spielt im Jahre 1430, als Bilke Tochter eines Lübecker Kaufmanns mit einer Kogge nach Riga reist. Sie soll dort den Pelzhändler Hartwych heiraten.
    Doch dann wird das Schiff von Piraten überfallen, ganz schön aufregend.


    Enorm wie echt die Autorin alles beschreiben kann, ich spüre das Wetter wie es in Riga ist und die Schlittenhundefahrt, ich glaube ich war dabei. :grin

  • Lena Johannson hat mich auch mit diesem Ostseeroman wieder überzeugt. Die historische Geschichten über Pelzhandel, Hanse und der Regionen an der Ostsee im fünfzehnten Jahrhundert wurden durch eine aufregende und spannenden Piratengeschichte mit vielen Verwicklungen aufgepeppt.


    Lenas detaillierter, sehr farbenprächtiger Scheibstil ließ einen Hineinfallen in diese Zeit. Man war bei der Kaperung von Schiffen dabei, fuhr im Hundeschlitten durch Livland, spazierte durch die Straßen Rigas, roch das Leben dort, schmeckte die salzige Luft der Ostsee, litt und freute sich mit den wirklich sehr unterschiedlichen Protagonisten.


    Ein spannender historischer Roman, den man sich – trotz des nicht sehr passenden Covers und Titels – nicht entgehen lassen sollte.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Lena Johannson führt ihre Leser erneut in eine historische Zeit an der Ostsee. Diesmal stehen dabei nicht nur Lübeck, sondern auch Riga und Roskilde im Mittelpunkt. Die Regierungszeit der dänischen Königin Margarete I mit der angespannten politischen Situation bietet äußerst viel Kulisse für Intrigen und etwas Seeräuberromantik. Der blühende Handel auf den Seewegen lockte auch immer Mitmenschen mit weniger ehrenwerten Absichten an. Das wird in diesem Roman durch Swendsson verkörpert, der übrigens historisch belegt ist. Die anderen Protagonisten sind fiktiv. Jeder Charakter erhält seine Ecken und Kanten, die ihn interessant darstellen. Gerade durch die von Kapitel zu Kapitel wechselnden Standpunkte von Bilke und ihrem Verlobten Hartwych kommt man als Leser den Gedankengängen sehr nah.


    Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich der Roman leicht lesen. Bei den Beschreibungen der Orte fühlt man sich direkt dorthin versetzt. Zwischen den Zeilen spürt man die Kälte in Riga, die salzige Gischt auf dem Schiff oder auch nur die Küchendünste im Haus. Bei allen ausführlichen Detailbeschreibungen werden erstmals allerdings auch Handlungsstränge aufgegriffen, die am Ende nicht wohlverknotet in das Netz der Geschichte zurückkehren. Damit wurde zwar wunderbar das Gefühl vermittelt, vom Schlitten in den kalten Schnee zu fallen, Pluspunkte gäbe es dafür bei mir aber nur bei der Wiederaufnahme in einer Fortsetzung.