'Das Haus an der Düne' - Kapitel 01 - 06

  • Poirot und Captain Hastings sind im Hotel Majestic an einem Badeort in Cornwall abgestiegen. Ruhestand ist angesagt. An Pilcherland hatte ich bei dem Buchtitel eigentlich nicht gedacht. Aber bestimmt trotzdem reizvoll!
    Schon zu Beginn ist gleich wieder das für Hercule Poirot typische Geplauder da, das für das spezifische Lesegefühl steht.


    Hastings und Hercule Poirot sind ein sich gut ergänzendes Paar. Hastings bewundert seinen berühmten Freund, Poirot braucht Bewunderer wie die Luft zum Atmen. Wiederholt wird er in den folgenden Passagen auf seine Bekanntheit und große Intelligenz anspielen.
    Das ist für mich als Leser zugleich amüsant als auch etwas nervend.


    Deswegen bin ich froh, dass wir mit Nick eine Beteiligte haben, die den beiden durchaus auch mit Ironie begegnet. Ihre Naivität bezüglich der „Unfälle“ nehme ich ihr aber nicht so ganz ab. Sie nimmt die Gefahr, in der sie schwebt, überraschend locker.



    Noch zur Erzählperspektive: Hastings als naiver Erzähler setzt den Leser in den Nachteil, aber sonst wäre der Fall vielleicht auch nicht raffiniert genug.

  • Der erste Teil hat mich leider noch nicht so gepackt, dass ich es in sofort ganz lesen werde.


    Nick hat bestimmt noch etwas auf dem Herzen und ob der 'Täter' schon seinen ersten Auftritt im Buch hinter sich hat, bleibt abzuwarten.


    LG Lesehest :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Ich habe mich übrigens bei diesem Roman für das ungekürzte Hörbuch entschieden.


    Gesprochen von Martin Maria Schwarz


    Mein Eindruck vom Sprecher ist, dass ich seine Stimme mag, er spricht den Text undramatisch, allerdings nervt manchmal der Poirot-Akzent. Dennoch kann man ihm gut auch länger zuhören


    Infos über den Sprecher/Verlagsangabe:

    Zitat

    Martin Maria Schwarz arbeitet als Moderator, Autor und Sprecher bei hr2-kultur. Seit er denken kann, ist er ein Verehrer des Fußballsports und genau so lang schon Anhänger der Offenbacher Kickers. Für den Hörverlag ist er u. a. im Fußball-feature „Ich habe fertig“ sowie im Filmhörspiel „Männersache“ von Mario Barth zu hören.

  • Endlich mal wieder ein typischer Agatha Christie Roman. Erzählt wird wieder von Captain Hastings - aus Poirot's Sicht wäre das Rätselraten sicher zu einfach!


    Ich höre auch das Hörbuch (allerdings nur 3 CD's), da ich das Taschenbuch letztes Jahr weggeben habe. Und da ich den Mörder noch weiß' - will ich hier lieber auch nicht zuviel schreiben....


    Nick ist hier wirklich ein kraßer Gegensatz zu Hastings - sie kennt noch nicht mal Poirot - den bekannten Detektiv... :wave

  • Ja, die Szene war nicht ohne Witz. :-)


    Aus Poirots ironischer Bemerkung, dass Nick ja noch jung ist und seine Großtaten daher nicht kennen kann und der Tatsache, dass sich Poirot als Detektiv praktisch in den Ruhestand begeben hat, schließe ich, dass seine letzten großen Fälle etwas zurückliegen.


    Eigentlich verblüffend, denn "Das Haus an der Düne" ist ein früher Roman (1932) von Agatha Christie und Hercule Poirot ermittelte für sie noch 40 Jahre.


    Ein so langlebiger Serienheld ist heutzutage selten.


    Die 3CD-Hörbuchversion wird übrigens von jemand anders gelesen als meine 6CD-Box. Wie findet du den Sprecher bisher?

  • Neuer Krimi, andere Zeit, andere Schauplätze... zu Beginn des Buches meinte ich förmlich die Meeresluft zu schnuppern und Möwengeschrei zu hören.
    Da unserer Atlas irgendwo unter einer Schulbank liegt, konnte ich leider noch nicht gucken wo genau wir uns befinden.
    In das Buch bin ich gut hinein gekommen. Mir gefällt, dass wir es nun mit mehr Dialogen und Wortspielereien zu tun haben.
    Poirot scheint kein unbescheidener Mensch zu sein, was ihn mir zu Beginn der Geschichte einwenig unsymphatisch macht.
    Doch der Dialog zwischen Hastings und Poirot, nachdem Nick ihren Hut auf der Terrasse vergessen hat -in meiner Weltbild-Ausgabe auf Seite 17- bricht das Eis zu ihm, und macht mir den alternden Kauz endgültig sympathisch.
    Ziemlich raffiniert lässt Agatha mit dem vermeintlichen Kieselstein nicht nur Poirot schnell Feuer für den Fall fangen....vergessen sind Ruhestand und Ferien.
    In den nächsten Kapiteln lernen wir weitere Akteure und in Frage kommende Verdächtige kennen, doch von der letzten LR weiß ich, dass gerade die Unverdächtigsten genauer unter die Lupe genommen werden sollten :lupe
    Möchte Hastings uns mit seiner ersten Einschätzung über Commander Challenger schon auf eine falsche Fährte locken?
    Die eingeworfenen, französischen Redewendungen Poirots gefallen mir übrigens sehr gut, auch wenn ich nicht alle in meinem Mini-Wörterbuch finde :grin
    Voila, das Buch und die Ermitlungen mit Poirot und Hastings machen mir sehr viel Spaß, lassen mein detektivisches Interesse erwachen :lesend

  • Zitat

    Schon zu Beginn ist gleich wieder das für Hercule Poirot typische Geplauder da, das für das spezifische Lesegefühl steht.


    Ja, das geht mir auch immer so. :-] Ich mag die Poirot-Bücher, in denen eben auch Hastings vorkommt sehr gerne. "Das Haus an der Düne" ist auch eines meiner Lieblingsbücher, und da ich mich an die Auflösung noch gut erinnere werde ich mich (wie auch schon in den letzten Runden) etwas zurückhalten und dann vor allem im letzte Teil wieder posten.


    Ja, Poirot ist schon besonders langlebig. :alter
    Auf der Homepage "Hercule Poirots Central" gibt es zu diesem Thema auch eine ganz witzige Timeline die nochmals verdeutlicht, wie fleißig Poirot war.


    KLICK --> diejenigen, die noch nicht viel Poirot-Romane gelesen haben und sich vor allem von der nahenden LR "Vorhang" überraschen lassen wollen, sollten sich diese timeline aber noch nicht ansehen, da sie doch einige Hinweise auf den genannten Roman gibt.

  • @ kero-chan:
    Merci für diesen Hinweis :-)


    In den ersten Kapiteln wird Poirot immer wieder mal mit dem bekannten Mordfall "Train bleu" in Verbindung gebracht. Handelt es sich dabei auch um einen Agatha Christie Krimi?

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die 3CD-Hörbuchversion wird übrigens von jemand anders gelesen als meine 6CD-Box. Wie findet du den Sprecher bisher?


    Die CD's lassen sich ganz gut hören - wie alle Fälle dieser Serie. Wobei ich mir nie mehr als eine pro Tag anhöre... :wave

  • Ich glaube auch, dass sich Agatha Christie gut zum Hören eignet, jedenfalls ab und zu.
    Zuletzt habe ich leider ein Christie-Hörbuch abgebrochen.
    Aber das passiert mir bei Das Haus an der Düne nicht.
    Es ist bisher ganz gut, ich würde es knapp im oberen Drittel anpordnen. :-)

  • Wieder eins von Christie, wo man sich gleich gut "rein lesen" lässt.


    Es fängt ja gleich klasse an. Ich stelle mir gerade da das Hotel und die Gegend vor, sowie das End House und das am Meer. Hach muss das da schön sein! :grin


    Wo ich immer schlucken musste, das ist immer wenn Poirot meint Hastings für "dumm" zu verkaufen. Ich mag Hastings trotz alledem. Das es aus seiner Sicht erzählt wird, find ich gut. Da kann man sich richtig hinein versetzen.


    Ich hatte mir wieder ein Personenverzeichnis angelegt, da es wieder mit Namen hagelte. Gerade die versch. Rufnamen und Spitznamen der Personen.


    In diesen Kapiteln hatte ich noch keine Verdächtigen. Nick ist für mich ein kleines naives Gör, die das so hinnimmt wie es halt so kommt.

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • kero-chan und Herr Palomar:
    Danke fürs Nachschauen :knuddel1


    Mir gefallen die Dialoge zwischen Hastings und Poirot, wenn sie sich gegenseitig einwenig auf den Arm nehmen.

    Zitat

    Orginal von Bellamissimo
    Das es aus seiner Sicht erzählt wird, find ich gut. Da kann man sich richtig hinein versetzen.


    Das finde ich auch, denn zu viel Selbstherrlichkeit von Poirot geht dann doch nicht :lache

  • So, nachdem ich mein anderes Buch beendet habe,konnte ich heute endlich mit dem ersten Abschnitt starten. Mal wieder wunderbar lesbar mit genügend Personen und diversen Mordanschlägen auf die junge Nick Buckley. Diese wirkt für mich sehr sorglos,auch wenn sie gegen Ende des Abschnitts den ernst der Lage zumindest Ansatzweise zu begreifen scheint. Freddie wirkt auf mich etwas "entrückt", geheimnisvoll und schwer durchschaubar...DieMännerzeigen bisher fürmich noch kein Motiv.
    Ob die erwähnte Geschichte mit dem Flieger was damit zu tun hat?Bei Agatha Christie hängen ja immer scheinbar nebensächlich erwähnte Dinge mit in der Geschichte drin... :gruebel

  • Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt fertig und bin gleich gut in die Geschichte eingetaucht.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Noch zur Erzählperspektive: Hastings als naiver Erzähler setzt den Leser in den Nachteil, aber sonst wäre der Fall vielleicht auch nicht raffiniert genug.


    Das stimmt, dass man ein wenig im Nachteil ist. Aber meistens bin ich das eh in Agatha Christies Büchern und genau das macht Hastings für mich so sympathisch, er versteht auch nie, was der großartige Poirot gerade ausheckt. ;-)


    Zitat

    Original von sill
    Poirot scheint kein unbescheidener Mensch zu sein, was ihn mir zu Beginn der Geschichte einwenig unsymphatisch macht.


    Als ich das erste Poirot-Buch gelesen habe, erging es mir genauso. Aber ebenso wie du habe ich Poirot doch schnell ins Herz geschlossen und nun finde ich ihn hauptsächlich amüsant. Wenn ich ihn mir schon vorstelle, dieser kleine Mann mit seinem Schnurrbart, der immer wieder seine Großartigkeit betont. Herrlich! :grin


    Zitat

    Original von nofret78
    Ob die erwähnte Geschichte mit dem Flieger was damit zu tun hat?


    Hab ich da was überlesen oder schon wieder vergessen? Welche Geschichte meinst du denn?


    Zitat

    Original von Bellamissimo
    Nick ist für mich ein kleines naives Gör, die das so hinnimmt wie es halt so kommt.


    Naiv finde ich sie nicht unbedingt. Meiner Meinung nach versucht sie nur mutiger zu erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist.


    Zu den anderen Personen kann ich noch nicht viel sagen. Nur habe ich mich noch gefragt, was Mrs Croft damit meinte, als sie sagte, sie habe ein berechtigtes Interesse an Nick. :gruebel


    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht!