Kurzbeschreibung
Als der brillante Ägyptologe Théo St. Pierre vom Tod seines Bruders erfährt, begibt er sich auf eine lebensbedrohliche Spurensuche. Denn der war Kardinal im Vatikan und kurz vor seiner Ermordung in den Besitz eines antiken Pergaments gelangt – eines Pergaments, dessen brisanter Inhalt die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern würde. Sofort hat Théo die verschiedensten Geheimorganisationen an den Fersen, darunter den Opus Dei und die ominöse Bilderberg-Group. Es beginnt eine Hetzjagd quer durch Europa und bis in die saudi-arabische Wüste …
Über den Autor
Oscar Caplan studierte Chemie in Bologna und Wirtschaft an der Columbia University in New York. Er arbeitete als Investmentbanker in London, Mailand und New York, war kaufmännischer Geschäftsführer einer internationalen Unternehmensgruppe in Zürich und gründete eine Kosmetikfirma in Neuseeland. Er lebt abwechselnd in England und Frankreich. »Curia« ist sein erster Roman.
Meine Meinung:
ENDLICH BIN ICH FERTIG!
Drei Kreuze schlag ich, hab ich doch mit diesem Buch ganze 18 Tage gekämpft, so lange brauche ich normalerweise nicht, auch wenn Curia ein durchaus dicker Schinken ist.
Allerdings ist die Crux an der Sache, ich fands nicht mal schlecht. Wer hier einen Dan Brown Thriller erwartet, der wird auf der Strecke bleiben und spätestens nach 200 Seiten das Handtuch schmeißen, denn das hier ist zwar ein Thriller mit rasender Spannung und Action, aber zwischendurch werden immer wieder seitenweise Ausflüge ins alte Ägypten gemacht, die Protagonisten verlieren sich in theologischen und philosophischen Diskussionen, die zwar durchaus interessant sind, die aber auch durchaus hätten gestrafft werden können.
200 Seiten weniger und das Buch wäre ein massentauglicher Verkaufsschlager im Vatikan-Thriller-Segment.
So ist es zwar wesentlich sperriger, aber weitaus besser, es stimmt nachdenklich, es reißt mit, es läßt einen in einem Strudel aus Action verschwinden um dann urplötzlich wieder leisere Töne anzuschlagen, den Leser zum Nachdenken über seinen eigenen Glauben zu bringen.
Ja hier wird keine Verschwörungstheorie ausgelassen und noch ein paar neue hinzugefügt, aber trotzdem handelt es sich meiner ansicht nach keineswegs um das wirre Werk eines paranoiden Autors, sondern um die sehr sehr genau und gut konstruierte Geschichte um das was unseren Glauben und zwar jeden, den christlichen, den islamischen und den jüddischen aus macht und um die Dinge, die ihn erschüttern könnten.
Dazu pflegt der Autor einen sehr angenehmen etwas intellektuellen Erzählstil und manche seiner Sätze sind einfach nur grandios.
Am Ende kommt es zu einem Wortwechsel, den ich einfach nur sehr passend und das Buch beschreibend finde:
(hab das Buch grad nicht zur Hand, daher stammt das Zitat aus meiner Erinnerung)
"Glauben Sie, daß Gott die Menschen überschätzt hat, als er sie schuf?"
...
"Nein, ich glaube, daß die Menschen Gott überschätzt haben, als sie ihn schufen!"