Curia - Oscar Caplan

  • Kurzbeschreibung
    Als der brillante Ägyptologe Théo St. Pierre vom Tod seines Bruders erfährt, begibt er sich auf eine lebensbedrohliche Spurensuche. Denn der war Kardinal im Vatikan und kurz vor seiner Ermordung in den Besitz eines antiken Pergaments gelangt – eines Pergaments, dessen brisanter Inhalt die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern würde. Sofort hat Théo die verschiedensten Geheimorganisationen an den Fersen, darunter den Opus Dei und die ominöse Bilderberg-Group. Es beginnt eine Hetzjagd quer durch Europa und bis in die saudi-arabische Wüste …


    Über den Autor
    Oscar Caplan studierte Chemie in Bologna und Wirtschaft an der Columbia University in New York. Er arbeitete als Investmentbanker in London, Mailand und New York, war kaufmännischer Geschäftsführer einer internationalen Unternehmensgruppe in Zürich und gründete eine Kosmetikfirma in Neuseeland. Er lebt abwechselnd in England und Frankreich. »Curia« ist sein erster Roman.


    Meine Meinung:


    ENDLICH BIN ICH FERTIG!
    Drei Kreuze schlag ich, hab ich doch mit diesem Buch ganze 18 Tage gekämpft, so lange brauche ich normalerweise nicht, auch wenn Curia ein durchaus dicker Schinken ist.
    Allerdings ist die Crux an der Sache, ich fands nicht mal schlecht. Wer hier einen Dan Brown Thriller erwartet, der wird auf der Strecke bleiben und spätestens nach 200 Seiten das Handtuch schmeißen, denn das hier ist zwar ein Thriller mit rasender Spannung und Action, aber zwischendurch werden immer wieder seitenweise Ausflüge ins alte Ägypten gemacht, die Protagonisten verlieren sich in theologischen und philosophischen Diskussionen, die zwar durchaus interessant sind, die aber auch durchaus hätten gestrafft werden können.
    200 Seiten weniger und das Buch wäre ein massentauglicher Verkaufsschlager im Vatikan-Thriller-Segment.
    So ist es zwar wesentlich sperriger, aber weitaus besser, es stimmt nachdenklich, es reißt mit, es läßt einen in einem Strudel aus Action verschwinden um dann urplötzlich wieder leisere Töne anzuschlagen, den Leser zum Nachdenken über seinen eigenen Glauben zu bringen.
    Ja hier wird keine Verschwörungstheorie ausgelassen und noch ein paar neue hinzugefügt, aber trotzdem handelt es sich meiner ansicht nach keineswegs um das wirre Werk eines paranoiden Autors, sondern um die sehr sehr genau und gut konstruierte Geschichte um das was unseren Glauben und zwar jeden, den christlichen, den islamischen und den jüddischen aus macht und um die Dinge, die ihn erschüttern könnten.
    Dazu pflegt der Autor einen sehr angenehmen etwas intellektuellen Erzählstil und manche seiner Sätze sind einfach nur grandios.


    Am Ende kommt es zu einem Wortwechsel, den ich einfach nur sehr passend und das Buch beschreibend finde:
    (hab das Buch grad nicht zur Hand, daher stammt das Zitat aus meiner Erinnerung)


    "Glauben Sie, daß Gott die Menschen überschätzt hat, als er sie schuf?"
    ...
    "Nein, ich glaube, daß die Menschen Gott überschätzt haben, als sie ihn schufen!"

  • Zitat

    Original von BabyjaneENDLICH BIN ICH FERTIG!


    Das möchte ich auch sagen können.


    Mein Eindruck bis jetzt:


    Curia führt uns unter anderem ins alte Ägypten zu den Pharaonen, in den Irak zu König Faisal und natürlich in den Vatikan zuvorderst dem Opus Dei - einer gefährlichen Organisation, die vor Mord nicht zurückschreckt.
    Zeitweise ist es sehr schwierig den Schilderungen über die Entstehung der Bibel zu folgen. Caplan wirft mit Namen der alten Könige Judäas und Agyptens sowie den Hohe(n)priestern nur so um sich. Oft war es ermüdend die Ausführungen über die Nachforschungen Théos zu lesen. Der eigentliche Grund dafür geht oft unter. Nichts desto trotz hat mich die Spannung auch des religiösen Themas immer bei der Stange gehalten. Auch die diversen Verschwörungen der einzelnen Parteien, die Koryphäen, die Théo im Zuge seiner Ermittlungen aufsucht, die alle etwas zu verbergen haben machen den Reiz dieser Schwarte aus.
    Aber wie Babyjane schon sagte, 200 Seiten weniger wären gut gewesen, dann wäre es ein atemberaubender, schneller Thriller geworden.
    Gleichzeitig mit Théo ist Monsignore Guzman, Generalprälat des Opus Dei hinter dem Papyrus her. Machthungrig in seiner Motivation versucht er alles, lässt Théo bespitzeln und ist in seinen Nachforschungen oft einen Schritt voraus. Ein rasantes Kopf- and Kopfrennen, bei dem der Leser oft auf der Strecke bleibt.
    Eigentlich sollte man Kirchenhistoriker, Altertumsforscher und ein Sprachtalent sein um dieses Buch ganz zu erfassen. Lässt man dies alles jedoch weg, versucht nur der eigentlichen Geschichte, nämlich der Ermordung Vanka´s, Théos Bruder und dessen Ziel, die Schuldigen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, ist es eine spannende Lektüre, für die man allerdings, um durch den ganzen historischen und philosopischen Dschungel zu finden, ein ruhiges Plätzchen und viel Zeit braucht.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Meine Meinung:
    Eine überaus komplexe Geschichte, die höchste Konzentration beim Lesen erfordert. Wobei ich mir manchmal etwas weniger textliche Ausschweifungen gewünscht hätte.


    Aber der Reihe nach:
    In den Geheimarchiven des Vatikan entdeckt Kardinal Vanko St. Pierre ein brisantes Dokument, dessen Inhalt vermutlich die Grundfeste der katholischen Kirche erschüttern würde. Als er ermordet wird, beginnt sein Bruder Theó, Archäologe am Louvre in Paris, gemeinsam mit dem römischen Kommissar Dominici, Nachforschungen anzustellen. Das zieht nicht nur die Aufmerksamkeit des Vatikan und des Opus Dei auf sich, sondern auch diverser geheim operierender Gruppen. Alle wollen in den Besitz dieses Dokuments gelangen, dessen Spuren bis weit zurück in die Zeit der ägyptischen Pharaone reichen.

    Zunächst sieht es nach einem Verschwörungsthriller aus und die katholische Kirche steckt mal wieder mittendrin. Doch der Mord am Kardinal ist nur der Aufhänger und fast auch bald schon zur Nebensache degradiert angesichts der ungeheuerlichen Brisanz, die die Geschichte beherrscht. Von den Geheimarchiven des Vatikan, der Geschichte der Bibel, über die italienische Renaissance gelangen wir ins alte Ägypten zu Echnaton, zu Freud und Einstein und schließlich zum Urknall und zur Quantenphysik. Die Reise führt von Italien nach Frankreich mit Abstechern in die USA und nach Saudi-Arabien. Eine Raum und Zeit allumfassende Geschichte sozusagen. Wie sich das am Ende alles miteinander verknüpft, ist spannend, aber streckenweise auch sehr anstrengend zu lesen.


    Nach dem interessanten und vielversprechenden Anfang folgen ca. 200 Seiten Theorie, die mir ein gewisses Durchhaltevermögen abgerungen haben. Das letzte Drittel des Buches entschädigt dann dafür mit Action und hoher Spannung. Man kann es nicht genug betonen: das Buch erfordert sehr viel Aufmerksamkeit beim Lesen durch die verwirrend vielen Schauplätze, Zeitsprünge, Perspektivwechsel, eingeschobenen Texte und die hohe Anzahl an Personen mit zum Teil komplizierten Namen.


    Caplan lässt den Leser immer wieder tief einsinken in die Vergangenheit seines Protagonisten Theó, spielt mit historischen Fakten und mythischen Hintergründen. Ich hatte die ganze Zeit beim Lesen das Gefühl, nicht so richtig in der Geschichte drin zu sein, sondern alles aus einem gewissen Abstand heraus zu betrachten.


    Theós Spurensuche ruft diverse Personen und Organisationen auf den Plan, die jeden seiner Schritte verfolgen und die Sache für ihn immer gefährlicher werden lassen. Durch die Fülle an Personen bleiben die einzelnen Figuren etwas konturenlos. Doch wie praktisch, dass Theó immer die richtigen Leute kennt, die ihn bei seiner Suche unterstützen. Sein gestörtes Verhältnis zu Frauen fand ich überflüssig, das leistete keinen Beitrag zur Handlung. Auf die eingeflochtene Liebesgeschichte hätte ich auch gut verzichten können.


    Alles in allem ein Buch, das ich - mit Abstrichen - gern gelesen habe. Es hebt sich deutlich von all den Verschwörungs-, Kirchen- und Vatikanthrillern ab, die in den letzten Jahren erschienen sind. Caplan setzt historisch an einer Stelle an, die durchaus geeignet ist, den Glauben an die drei großen monotheistischen Religionen zu erschüttern. Der Plot ist nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, die gründliche Recherchearbeit des Autors spricht für sich.


    Ach ja: Ich empfehle, nach Abschluss des Buches mal zu googeln, was das Internet zu den verschiedenen Begriffen an Information zu bieten hat.

  • Zitat

    Original von JaneDoeAch ja: Ich empfehle, nach Abschluss des Buches mal zu googeln, was das Internet zu den verschiedenen Begriffen an Information zu bieten hat.


    Das ist auf jeden Fall nützlich. Nicht nur Begriffe sondern auch geschichtliche Details und die geheimen Evangelien kann man dort nachschlagen. Auf jeden Fall ein sehr nachdenklich machendes Buch. Einige Dialoge sind auch recht amüsant zu lesen aber wie gesagt, man muss dran bleben damit man sich in den ganzen Daten und Verschwörungsgruppen zureckt findet

  • Meine Meinung:
    Der Thriller fängt vielversprechend an, erzeugt Spannung und lässt auf eine gute Geschichte hoffen. Der Vatikan, Christentum, Ägypten und Verschwörungstheorien eigentlich alles was ein eine gute Geschichte braucht.


    Nur leider fängt man irgendwann an, sich durch das Buch zu quälen. Schließlich sind es 677 Seiten. Weniger wäre wahrscheinlich mehr gewesen. Der Autor geht viel zu sehr auf Details und Andeutungen ein, was sich dann wahnsinnig zieht und nicht nötig ist. Es werden sehr viele Personen genannt, die ich nachher einfach nicht mehr zuordnen konnte und immer wieder zurückgeblättern musste. Der Roman springt immer zwischen verschiedenen Verhandlungssträngen. Gegenwart und auch Vergangenheit. Es ist schwierig den Überblick zu behalten.


    Es beginnt damit, das Kardinal Vanko St. Pierre ermordet wird, weil er einen gheimen Papyrus entdeckt hat, wovon die Menscheit nicht erfahren soll und sie im Glauben erschüttern würde. St. Pierres Bruder Thèo, ein Archäologe begibt sich auf Spurensuche. Ihm auf den Fersen sind verschiedene Gruppierungen die ihre eigenen Ziele verfolgen. Nicht nur die Moslems, Christen (mit Opus Dei) und Juden (mit Mossad) sind hinter dem Papyrus hinterher, sondern auch eine Geheimgesellschaft. Die Bilderberg-Gruppe. Diese Gruppe, welche Einfluß auf das Weltgeschehen hat, verfolgt ihre ganz eigenen Interessen, die mit der Geschichte nichts zu tun haben, sondern mit Forschung. Man wird nacher noch in das Thema Quantenphysik eingeführt, was meiner Meinung nach zuviel war. Man mußte sich sehr konzentrieren, um diesem Thema zu folgen.


    Am Rande entwickelte sich dann noch eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptpersonen Thèo St. Pierre, der ein gestörtes Verhältnis zu Frauen hat und Raisa. Richtige Sympathie konnte ich nicht empfinden. Die Protagonisten wurden mir zu wenig beschrieben. Sehr interessant fand ich aber den Einblick in die Geschichte und wie sich diese zugetragen haben soll. Seine Theorie von der Geschichte, wie Echnaton zu Moses wurde und sich der Exodus zugetragen hat. Ich finde das Oscar Caplan sein Buch und die darin vorkommenden Themen sehr gut recherchiert hat. Auch wenn es eine Fülle an Informationen war. Eine etwas gekürzte Version dieses Buches ist bestimmt lesenswert.


    Ich lese sehr gerne Vatikanthriller und interessiere mich für die ägyptische Geschichte. Das war wohl das, was mich dazu gebracht hat, das Buch bis zum Ende zu lesen, um die Geheimnisse zu erfahren. Ansonsten bin ich mir sicher, das es mir zu langatmig gewesen wäre und ich es zur Seite gelegt hätte.

  • Vanko St. Pierre entdeckt in den Archiven des Vatikan ein altes ägyptisches Pergament und wird, als er mit dem Papst über den Inhalt sprechen möchte, ermordet. Darauf hin macht sich sein Bruder Theo, ein Archäologe auf die Suche. War Moses kein Jude sondern ein altägyptischer Pharao und der Auszug der Juden aus Ägypten eine Flucht von Ägyptern?


    Vom Grundgedanken hat mir das Buch gefallen, aber dies ist leider auch schon alles. Theo wird auf seiner Suche von sehr vielen verschiedenen Personen unterstützt und von fast genauso vielen Personen gejagt, so dass man bei den ganzen Szenensprüngen leicht den Überblick verlieren kann. Außerdem bleiben dadurch fast alle der Personen, die durchaus wichtige Rollen bei der Suche spielen, viel zu unklar und unbeleuchtet, sie verschwimmen einfach in der Masse. Dazu kommt noch, dass sich die ursprüngliche Suche nach dem wahren Moses vermengt wird mit weiterführenden Esoterischen und Quantenphysischen Phänomenen, dem rätselhaften weißen Brot. Spätestens bei den Erklärungen in den letzten hundert Seiten über die Quantenphysik habe ich nur noch durchgehalten, um den letzten Schluß dann doch noch zu erfahren. Ich kann nicht beurteilen, ob die Ausführungen von Oscar Caplan erfunden sind oder den Forschungserkenntnissen entsprechen, aber mich hat dies, obwohl ich selbst Naturwissenschaftlerin bin, nur genervt.


    Fazit : Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen - mit weniger Verschwörung, weniger Personen und Konzentration auf die Idee, dass Echnaton Moses war, hätte es was werden können, aber so hat Oscar Caplan mehr Verwirrung geschaffen als Spannung.

  • Nach der Leseprobe habe ich mir voller Vorfreude das Buch bestellt und mich wirklich geärgert, dass ich in der Woche kein Glück mit der Verlosung hatte.... jetzt denke ich mir aber, hätte ich einfach mal gewartet, bis die ersten Rezensionen hier aufgetaucht wären - aber im Detail:


    Der Beginn des Buches ist wirklich packend, interessant geschrieben und macht Spaß und Lust auf mehr. Leider hört das aber sehr schnell auf und es wird einfach nur noch wirr, kompliziert und durcheinander.


    Ich muss jetzt - ich habe es knapp bis zur Hälfte des Buches geschafft - sagen, dass es noch nicht besser geworden ist, und ich dem Buch auch keine weitere Chance geben werde. Selbst an einem "ich-bin-fit-Tag" kann ich keine zwei Seiten auf einmal lesen, ohne vor Fremdwörtern, neuen Personen, seltsamen Zusammenhängen und wirren Dialogen alles noch mal lesen zu müssen, um wenigstens ansatzweise alles zu verstehen und auch einordnen zu können.


    Wenn Oscar Caplan einfach die Hälfte seiner Erzählstränge (vor allem dieser Prinzen-König-"Quatsch" hätte getrost weggelassen werden können!) verarbeitet hätte, wäre vielleicht wirklich ein Buch rausgekommen, bei dem man sagt, "Wow, das lese ich gerne!". So ist es eben nur ein "Wow, so etwas lese ich bestimmt nicht mehr und schon gar nicht weiter..."


    Meinen Respekt auch an alle, die das Buch bis zum Ende geschafft haben - aber da lese ich dann jetzt doch lieber ein anderes, besseres Buch :zwinker

  • Kardinal Vanko St. Pierre übergibt einem Vertrauten einen Umschlag mit wichtigen Papieren. Sollte ihm etwas zustoßen, sollen diese Papiere an einen Notar in Rom weitergeleitet werden. Der Kardinal hat Zugang zum Geheimarchiv des Vatikans und offensichtlich eine wichtige Entdeckung gemacht. Diese muss so brisant sein, dass er um sein Leben fürchtet. Nicht zu unrecht, wie sich wenig später herausstellt. Kurz nach einer Unterredung mit einem engen Vertrauten des Papstes stirbt der Kardinal bei einem Verkehrsunfall.Wir erfahren, dass die Entdeckung Vankos weit zurück in die Vergangenheit reicht, ins alte Ägypten, zur Regierungszeit Pharao Echnatons. Sollten die gefundenen Schriftstücke Bekanntheit erlangen, wird die Glaubwürdigkeit der Bibel in Frage gestellt.


    Der Bruder des Kardinals, Theo St. Pierre, ist Ägyptologe. Als er vom Tod Vankos erfährt, begibt er sich sofort nach Italien. Nachdem Theo Einsicht in die beim Notar hinterlegten Dokumente nehmen konnte, hat er Zweifel daran, dass es sich beim Tod seines Bruders um einen Unfall handelt. Er beschließt, sich Helfer zu suchen und der Sache nachzugehen.

    Das Buch konnte leider nicht halten, was die Leseprobe versprochen hat. Es war der Versuch des Autors, die Themen Vatikan, Historie und Geheimgesellschaften auf spannende Art zu verknüpfen. Was ihm auch stellenweise durchaus gelungen ist.
    Der Roman umfasst zu viele Handlungsstränge und zu viele Personen. Der Leser wird gnadenlos damit bombardiert und ich konnte anfangs kaum Freund von Feind unterscheiden.
    Das Lesen des Buches erfordert viel Zeit und Konzentration, was an sich nicht negativ ist.
    Hier wird der Leser allerdings mit zu vielen Fakten aus Geschichte, Religion, Politik, Physik und Chemie konfrontiert. Dadurch wirkt etliches verwirrend, z.B. als auch noch Quantentheorie, schwarze Löcher und Zeitreisen ins Spiel gebracht werden. Ebenso verhält es sich mit den zahlreichen und irgendwie schon hektisch wechselnden Schauplätzen der Handlung.
    Zweifellos ranken sich um die Regierungszeit des Pharao Echnaton zahlreiche Legenden und auch die Bilderberger sind durchaus ein Thema.
    Fazit: hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.

  • Also, ich habe es gerade als WB und bin echt am Überlegen, ob ich es noch weiterlesen soll, normalerweise lese ich sowas total gerne, aber ich komme jetzt schon mit sämtlichen Namen durcheinander, das ganze geht so ins Detail, das ein Unwissender da fast gar nicht mehr durchsteigt, ich schaue mal, vielleicht noch ein paar Seiten, dann werde ich entscheiden.

  • Zitat

    Original von träumerle
    Also, ich habe mich jetzt durchgekämpft und es wurde dann doch besser, alles habe ich sicherlich nicht verstanden, aber es war alles sehr hochinteressant!


    Ich glaube um alles zu verstehen, muss man das Buch sicher zweimal lesen. :grin


    Aber wenigstens wars für dich doch noch in Ordnung.

  • Inhalt: Zu Beginn kommt der Kardinal Vanco St. Pierre bei einem Autounfall zu Tode, welcher den Eindruck erweckt, als sei es eigentlich kein Unfall gewesen, sondern ein geplanter Anschlag auf den Kardinal. Dieser war zudem im Geheimarchiv des Vatikans als Kardinal-Archivar tätig und hatte dort Schriften gefunden, welche die gesamte Glaubwürdigkeit der Bibel in Frage stellen würden. Da der Kardinal damit gerechnet hatte, dass ihm dieses Wissen gefährlich werden könnte, hatte er die Schriften aus dem Geheimarchiv entfernt und sie zusammen mit eigenen Notizen einem Notar zukommen lassen. Von diesem erhält Vancos Bruder Théo die Schriften, welcher als Kurator der ägyptischen Abteilung im Louvre tätig ist. Laut dem Inhalt der Schriften, dass der Exodus der Bibel nicht stattgefunden hat bzw. nicht so wie er dargestellt wird und den eigentümlichen Todesumständen seines Bruders macht sich sich Théo auf die Suche nach den Verwantwortlichen.
    Während seiner Suche muss Théo sein Wissen zudem mit einige Personen, unter diesen eine Psychoanalytikern, ein Meisterdieb, ein Kunstsammler befinden, teilen, da er ohne deren Hilfe nicht weiter gekommen wäre.
    Zudem werden Théo und den anderen, die er um Hilfe bittet, viele unterschiedliche Probleme in den Weg gestellt, da zum einen der Opus Dei, die Füherer der Religionen und noch eine weitere unbekannte Gruppe verhinern wollen, dass Théo dem Geheimnis der Schriften und was genau dahinter verborgen ist, näher kommt.


    Meinung: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Roman ziemlich genial finde. Zum einen interessiere ich mich sehr für Geschichte sowie zum anderen für Chmie und Physik und wenn man diese Interessengebiete, mit den Handlungen und Informationen im Roman vergleicht, wird man schnell feststellen, dass sich da eine sehr starke Kongruenz ergibt. Außerdem gefällt mir die Art wie die Sachen dargestellt sind sehr gut. Ich kann mir zwar auch vorstellen, dass Leuten, die nicht so sehr an den geschichtlichen Hintergründen und solcherlei Dingen interessiert sind, die Informationen innerhalb dieses Romans zu viel werden könnten, da sie doch sehr häufig und dann auch in recht großer Menge auftreten. Mir aber hat grade das sehr gut gefallen und ich finde auch nicht, dass es den Roman in irgendeiner Weise zu sehr ausgebremst hätte.
    Zudem haben mir viele der Charaktere ziemlich gut gefallen und ich muss zugeben, dass ich sie weder zu wenig ausgestaltet finde, noch dass es mir zu viele waren, denn es kamen eigentlich nur wenig Hauptcharaktere vor und selten ein paar Nebencharaktere. Auch muss ich sagen, dass mir die Art des Kapitelaufbaus und die kleineren Rückblicke zu der Zeit Echnatons, so wie sie in die Geschichte eingestreut waren ziemlich gut gefallen haben. Außerdem ist es so, dass die Spannungsbögen auf ihre Art ziemlich gut gemacht waren und auch die gesamte Atmosphäre des Romans sehr gut war. Zudem fand ich den zunächst gar nicht erwarteten physikalischen und chemischen Aspekt, den der Roman noch hatte ziemlich genial gemacht. Zumal durch diese vielen Kleinigkeiten der kirchliche Aspekt nicht zu überragend war im Gegensatz zur restlichen geschichte, da dies sonst in vielen Romanen dieser Art ziemlich häufig vorkommt, dass dieser Aspekt zu sehr hochgehoben wird.
    Also alles in allem muss ich sagen, dass dieser Roman bestimmt nichts für jemanden ist, der sich nicht auch ein kleines bisschen für die historischen Dinge oder andere wissenschaftliche Aspekte interessiert und auch Menschen, die nicht viel Wissen auf einmal und das auch noch in Bezug einer Geschichte aufnehmen können, werden ein Problem mit diesem Roman bekommen. Jedoch ist es für geschichtlich und wissenschaftlich interessierte Menschen, die dieses Wissen in eine Geschichte verpackt gut finden, ein sehr geniales Werk und auch zudem verdammt informativ.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Als sein Bruder Vanko stirbt, macht sich Théo St. Pierre auf den Weg nach Rom, doch schnell schwindet sein Glaube an einen tragischen Unfall. Hinter dem Tod seines Bruders scheint mehr zu stecken und schon bald scheint es möglich, dass Vanko als Kardinal und mit seinem Zugang zur Vatikanischen Bibliothek auf ein Geheimnis gestoßen ist, das ihn das Leben gekostet hat. Théo begibt sich auf die Spuren seines Bruders und befindet sich schon bald im Fadenkreuz des Opus Dei.


    Mit einem großen Charakterset, Schauplätzen rund um den Globus, Verschwörungen und natürlich der altbewährten Schatzsuche, versucht sich Oscar Caplan mit ‚Curia’ an einem Thriller, der Dan Brown das Wasser zu reichen versucht. Die Geschichte rund um den Ägyptologen Théo St. Pierre ist spannend und verzwickt, politisch und geschichtlich. Vor allen Dingen aber unheimlich komplex. „Curia“ ist sicher kein Buch, das für die breite Masse gemacht ist, vielen wird es zu politisch, zu religiös sein. Vielleicht auch schlichtweg zu verworren, mit zu vielen Charakteren, Ortswechseln und Zeitsprüngen, die bis zurück ins alte Ägypten reichen.
    Zumindest am Anfang der Geschichte ist alles ziemlich verstrickt und vielleicht gar ein wenig zu viel des Guten, doch ich kam dann ab einem gewissen Punkt recht schnell in die Geschichte hinein. Danach war „Curia“ ein langes, aber tolles Lesevergnügen.


    Ich für meinen Teil fand die einzelnen Figuren lebhaft und glaubhaft dargestellt. Nicht übertrieben, sondern mit genau der richtigen Menge an Zweifeln und Ängsten, aber auch Mut ausgestattet. Théo kämpft nicht nur mit den aktuellen Ereignissen, die sich aus dem Tod seines Bruders ergeben, sondern auch mit seiner Vergangenheit, an der der Autor den Leser immer wieder durch an passenden Stellen eingebaute Rückblenden oder Gedanken des Charakters selbst, teilhaben lässt.
    Auch die vielen Hürden, die der Protagonist und die anderen Charaktere überwinden müssen, werden nachvollziehbar dargestellt, sodass man sich auch eine Flucht vor den Carabinieri aus einer italienischen Kirche gut und bildhaft vorstellen kann.


    Das Buch ist trotz Komplexität und Länge flüssig und kurzweilig geschrieben. Sprachlich bleibt man nirgendwo hängen und gelegentlich sind gar einige amüsante Dialoge oder Szenen in die Handlung eingebaut. Nicht zuletzt ist es diesen zu verdanken, dass die Figuren lebendig und glaubhaft erscheinen.


    Was mich an dieser Geschichte begeistert hat ist, dass die Handlung rundum geschlossen ist. Dass jeder Faden, der irgendwann im Laufe des Buches auftaucht, bis zum Ende hin geschickt in das Gesamtkonzept verwoben wird, ohne dass es – besonders gen Ende hin – gekünstelt und erzwungen wirkt. Es passt einfach.


    Fazit: Ein tolles Buch für alle, die Geschichten über Geheimorganisationen allá Dan Brown, verlorene Schätze im Allgemeinen und komplexe Handlungen lieben!

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus