Tsunami in Japan und die Folgen/ beschädigte AKWs

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    Original von saz
    Man muss aber auch unterscheiden, welcher Typ von Reaktor eigentlich genutzt wird. Während in Tschernobyl Graphit als Moderator verwendet wurde (der leicht entzündbar ist und dann mit verhehrenden Folgen), wird heute oft Wasser als Moderator eingesetzt. Insofern ist die Gefahr von damals in heutigen AKWs nicht so akut.


    Zitat

    Original von Oryx
    Du weisst aber auch, dass in Chernobyl zur Zeit des Unglücks Experimente gefahren wurden, die normalerweise ein Herunterfahren des Meiler hätte bedingen müssen? Und dass westeuropäische Atomkraftwerke anders aufgebaut sind?


    Der Aufbau/Typ eines AKW ist doch relativ unwichtig. Denn bisher hat sich doch herausgestellt, dass jeder AKW-Typ nicht mal annährend eine (für mich) zufriedenstellende Sicherheit bietet. Gerade die älteren Meiler neigen ständig zu (gefährlichen?) Störanfällen. Und eines MUSS man immer beachten: JEDER und auch wirklich JEDER Störanfall ist keine Kleinigkeit. Die Frage ist nur, ab wann ein Störanfall als Gefahr für die Bevölkerung gilt? Ab der theoretischen Möglichkeit eines GAUs? Ab dem Zeitpunkt wo der Reaktor Probleme hat? Oder erst ab dem Zeitpunkt, in dem die Probleme nicht mehr durch die Sicherheitsmaßnahmen beseitig werden könne, weil eben die Sicherheitsmaßnamen selbst nicht mehr funktionieren?


    Leider scheint der ein oder andere Politiker eine Gefahr erst in der letzgenannten Situation zu sehen. Dann ist es aber leider schon zu spät für viele Menschen. Und Phrasen wie "die Wahrscheinlichkeit eines ... ist gering. Unsere Kraftwerke sind also sicher" kotzen mich ehrlich gesagt nur noch an. Auch der Gewinn des Lottojackpots ist unwahrscheinlich, trotzdem wird er gewonnen. Oder konkreter: Der GAU in Tschernobyl war unwahrscheinlich, das Erdbeben in Japan mit dieser Stärke und dem darauffolgenden Tsunami war unwahrscheinlich. Trotzdem ist es passiert.


    Der Typ eines AKW ist meiner Ansicht nach nur eine Alibi-Diskussion: Damals wie heute, ob in Tschernobyl oder in Japan. Es wurde den Menschen gesagt:" Die AKWs sind sicher." Ja, die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Katastrophe ist dank der Technik nochmals verringert wurden, aber das wichtigste und wesentlichste ist nach wie vor und unverändert das gleiche: Die Folgen beim Eintritt einer (un-)wahrscheinlicher Katastrophe. Diese sind nach wie vor nicht in den Griff zu kriegen. Darum bin ich gegen den "Atomwahn" mancher Politiker.

  • vielleicht sollten die Menschen sich mal auf Murphys Gesetz besinnen, alles was schief gehen kann, geht irgendwann schief. Das klingt banal und wird gerne bei jedem kleinen Ungemach zitiert, hat aber den immer missachteten Kern, dass auch unwahrscheinliche Dinge irgendwann passieren. Das wird dann zwar immer mit der berühmten "Verkettung unglücklicher Umstände" abgetan, ist aber dennoch eine reelle Gefahr, im Falle der Atomkraft mit unkalkulierbaren Folgen.
    Ich bin im Schatten des GKN großgeworden, hatte aber nie Angst, das Ding könne mal hochgehen. Ich hatte sogar ein Werbe-T-Shirt "Kernkraft, na klar!"Tschernobyl, ich erinnere mich, frisch verliebt, in Augsburg in besagtem Regenschauer spazieren gegangen zu sein, machte Angst, aber das waren die Russen, diese Schlamper. Atomkraftgegner war ich eher wegen der völlig offenen Endlagerungsproblematik.
    Umso fassungsloser bin ich angesichts der Ereignisse in Japan. Wen wundert es, wenn einem der Zauberlehrling in den Kopf kommt?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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    Original von Shadow91


    Wir wissen es leider nicht. Er hat sich seit gestern nicht mehr gemeldet und irgendwie können wir ihn nicht erreichen :-(


    Hallo Shadow


    Konntet ihr ihn erreichen??
    *hoff*
    Ich drück die Daumen das es ihm gut geht.


    Das ist ja die Hölle was da abgeht.


    Sicher wird es hier wohl nicht solch ein Erdbeben geben.
    Aber es kann immer etwas passieren.

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Ich sehe gerade den Bericht aus Berlin. Für Herrn Röttgen ist es eine ganz neue Erfahrung, dass bei den AKWs doch mal was passieren kann. Muss man es erst immer ausprobieren und scheitern, bevor manche Leute es glauben, dass Atomkraft gefährlich ist? Ich muss die Erfahrung gar nicht machen ...


    Whooomaster


    In kompakter Zusammenstellung sieht das schon schrecklich aus ... was wohl aus den ganzen "Kühlsystem ausgefallen" noch wird? Gruselig ...


    Das kann man nicht genau sagen, die Informationen sind sehr schlecht.


    Die Japaner selbst sagen, sie hätten alles unter Kontrolle, andere Quellen sagen wieder es sei nicht so.


    Es bleibt nichts anderes als abzuwarten.

  • Laut Medienberichten wird die Laufzeitverlängerung deutscher AKWs aufgrund der Ereignisse in Japan eventuell ausgesetzt.


    Ein Zitat aus dem SpiegelOnline Artikel:


    "Der EU-Kommissar [Günther Oettinger] sagte weiter, bisher habe er eine Natur- und Atomkatastrophe in dem Ausmaß wie in Japan nicht für möglich gehalten. "Der Vorfall hat die Welt verändert, und vieles, was wir als Industriegesellschaften für sicher und beherrschbar gehalten haben, ist nun in Frage gestellt."".


    Da stehen mir die Haare zu Berge und ich bin schockiert. Oettinger und Co sind für AKWs und deren Laufzeitverlängerung und nun wird bekannt, dass sie solche Entscheidungen aufgrund von Naivität und Ignoranz treffen. Denn anders als Oettinger und Co, haben viele Experten (aber auch normale Bürger) seit Jahren vor solchen Ereignissen als Gefährdung für AKWs gewarnt. Es sind genau diese Bedenken, die von vielen Politikern und AKW-Lobbyisten mit dem Argument der Unwahrscheinlichkeit abgewatscht werden.


    Weitere Zitate aus dem Artikel:
    - "Wir brauchen auch eine neue Risikoanalyse" (Zitat Westerwelle)


    - "Die alten Kraftwerke seien zwar ständig und umfassend nachgerüstet worden, dennoch müsse ohne jede Vorbedingung deren Sicherheit geprüft werden, so der frühere Regierungschef von Baden-Württemberg." (Aussage Oettingers"


    - Auch Norbert Röttgen will das Restriskiko von AKWs neu bewerten lassen.



    Ich frage mich nun, was denn die Grundlage für die Entscheidung der Laufzeitverlängerungen war? Welche neuen Ergebnisse erhofft man sich von den nun angestrebten Analysen und Tests? Eigentlich kann es doch nur zwei Schlussfolgerungen geben:
    1. Die Ergebnisse der vorherigen Untersuchungen, die Grundlagen der AKW-Verlängerungen waren, sind fehlerhaft. Dies wäre ein riesiger Skandal.
    2. Die Ergebnisse werden die vorherigen Untersuchungsergebnisse/Analysen bestätigen. Folglich würde seitens der Politiker/Atom-Loby wieder damit argumentiert werden, dass bestimmte Gefahrensituationen sehr unwahrscheinlich seien. Demnach würde sich nichts ändern, obwohl die Tschernobyl, Japan etc. durchaus auf extremer Weise gezeigt haben, dass auch sehr Unwahrscheinliche Situationen eintreten können.


    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,750732,00.html]Hier der Spiegel Online Artikel.[/URL]

  • Zitat

    Original von Piranha


    Ich frage mich nun, was denn die Grundlage für die Entscheidung der Laufzeitverlängerungen war? Welche neuen Ergebnisse erhofft man sich von den nun angestrebten Analysen und Tests? Eigentlich kann es doch nur zwei Schlussfolgerungen geben:
    1. Die Ergebnisse der vorherigen Untersuchungen, die Grundlagen der AKW-Verlängerungen waren, sind fehlerhaft. Dies wäre ein riesiger Skandal.
    2. Die Ergebnisse werden die vorherigen Untersuchungsergebnisse/Analysen bestätigen. Folglich würde seitens der Politiker/Atom-Loby wieder damit argumentiert werden, dass bestimmte Gefahrensituationen sehr unwahrscheinlich seien. Demnach würde sich nichts ändern, obwohl die Tschernobyl, Japan etc. durchaus auf extremer Weise gezeigt haben, dass auch sehr Unwahrscheinliche Situationen eintreten können.


    Grundlage für die Laufzeitverlängerung?
    Meiner meinung nach nur die gekonnte Lobbyarbeit der Energiekonzerne, die sich, getreu dem Motto "nach mir die Sintflut" und ohne Rücksicht auf Verlsute mit ihren abgeschriebenen AKWs noch so lange wie irgendwie möglich die geldbeutel füllen wollen!

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich kann mich an Tschernobyl insofern erinnern, als dass ich in dem ersten Regen danach fröhlich im Bikini getanzt habe, weil es so schön warm war.


    Ich war damals 13. Ob es irgendwelche Auswirkungen haben wird, werde ich sehen.


    Ah, du gehörtest auch zu den Tschernobyl Freigängern - wir waren auch im freien, und am land hat das mit dem drinnen bleiben keiner ernst genommen, erst tage später, sind die nachrichten eingesickert...
    mich hats eine woche nach Tschernobyl - nach dem regen mit dem fahrrad aufgestellt, und der ganze dreck war wochenlang im knie und schienbein... bis jetzt hat sich noch nichts gemeldet weder schilddrüse noch die haut... aber noch ist das ende meines lebens auch noch nicht erreicht...


    Glücklicherweise gibt es hierzuland in mitteleuropa bislang nur zwergbeben (naja, wenn man die historischen disaster der letzten aufgezeichneten 800 jahre weglässt, denn alle 100-200 jahre rumpelts mal sehr stark): obwohls unter Nassau schon drei monate lang beständig ruckelt http://www.seismo.uni-koeln.de/catalog/2011.htm


    Naja, und natürlich in den alpen schiebts auch beständig hin und her, aber da gibts irgendwie keine aktuelle online-station zu finden :gruebel - ah, das ist wegen des abkürzungswahns:
    http://www.zamg.ac.at/erdbeben/aktuell/europa/?ts=1300106942


    Ich weiss, das Krsko unsympathisch steht, ich war dort mal vor einigen dekaden auf exkursion - in der nähe vom meiler, und just da war ein kleines erdbeben, da dacht ich mir: stärker darf's jetzt nicht werden...
    Aber beim Rhein und den Eiffel Vulkanen denk ich mir das seit dem Buch 'Die Flucht der Ameisen' jedes mal wieder.
    Und erst wenn der supervulkan unter dem golf von neapel sich das mit der ruhe nochmal überlegt (vesuv ist ja nur am rand davon) - ich möcht dort dann nicht grad urlaub machen... dann fetzt es uns den dort illegal vergrabenen giftmüll um die ohren...
    :yikes


    http://www.zeit.de/news-032011…-20110314-183-29244450xml


    Ach ja, das war gestern nacht im fernsehn... http://www.greenpeace.at/8960.html
    :hmmdas ist halt der preis für unsere stromgier...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 8 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Ich kann mich noch an die Erdbeben in den siebzigern im Friual (Norditalien) erinnern. Die waren bis München zu spüren.


    Italien ist wohl ausgestiegen und hat alle Atommeiler stillgelegt, hat aber wohl auch beschlossen bis zum Ende der Legislaturperiode 2013 4 neue Atomkraftwerke zu bauen....


    Da kann ich echt nur noch mit dem Kopf schütteln...


  • :write


    Unglaublich, daß deutsche Politiker sich "überrascht" zeigen, daß AKWs eben doch nicht zu 100% sicher sind.


    Auch die Sache mit dem "vorübergehenden" Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Atomausstieg - wozu soll das gut sein? Die Entscheidung wurde erst vor einem Jahr getroffen, an den Fakten hat sich nix geändert und, wie ja schon mehrfach geschrieben, das Gefährdungspotenzial für die AKW in Deutschland besteht nicht besonders durch Erdbeben (auch wenn Greenpeace das anders sieht) wie jetzt in Japan - warum also plötzlich die geistige Wende bei vielen Regierungsvertretern?


    Deutsche Atomkraftwerke sind von absoluter Sicherheit verdammt weit entfernt, aber die Gefährdungslage hat sich nicht geändert.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Unglaublich, daß deutsche Politiker sich "überrascht" zeigen, daß AKWs eben doch nicht zu 100% sicher sind.


    Das wussten die doch immer schon - aber natürlich konnten sie als treue Vasallen der Atomkonzerne diesen nicht widersprechen und haben fleißig weiter deren Stiefel geleckt.


    Übrigens stehen auch heute "Ur-Grüne" wie der Kamerad Joseph "Joschka" Fischer auf den Lohnlisten der Energiekonzerne. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Übrigens stehen auch heute "Ur-Grüne" wie der Kamerad Joseph "Joschka" Fischer auf den Lohnlisten der Energiekonzerne. :grin


    Weiß ich, aber weißt Du, ob er da auch was tut oder ob er nur als Maskottchen und grüner Mantel benötigt wird?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Oh ihr Pharsäer möchte man den viel zitierten Pfarrer zitieren. Wer verbraucht den den Atomstrom? Wer verbläst sinnlos Öl? Die böse Atomlobby, die allesamt korrupten Politiker oder vielleicht doch ganz einfach wir? Dazu mit Geiz ist Geil und wie furchtbar, das Ökostrom so teuer ist. Wir alle nehmen den Tod tausender billig in Kauf, seien es Kohlekumpel, seien es Arbeiter auf Ölplattformen und einen Korn, den saufen wir lieber selber, bevor wir ihn in den Autotank abfüllen. Mir fällt dazu nur noch Max Lieberman ein.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Oh ihr Pharsäer möchte man den viel zitierten Pfarrer zitieren. Wer verbraucht den den Atomstrom? Wer verbläst sinnlos Öl? Die böse Atomlobby, die allesamt korrupten Politiker oder vielleicht doch ganz einfach wir? Dazu mit Geiz ist Geil und wie furchtbar, das Ökostrom so teuer ist. Wir alle nehmen den Tod tausender billig in Kauf, seien es Kohlekumpel, seien es Arbeiter auf Ölplattformen und einen Korn, den saufen wir lieber selber, bevor wir ihn in den Autotank abfüllen. Mir fällt dazu nur noch Max Lieberman ein.


    Ein wenig werde ich wohl noch am Sinn dieses Beitrages herumrätseln..... :lache :lache

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Oh ihr Pharsäer möchte man den viel zitierten Pfarrer zitieren. Wer verbraucht den den Atomstrom? Wer verbläst sinnlos Öl? Die böse Atomlobby, die allesamt korrupten Politiker oder vielleicht doch ganz einfach wir? Dazu mit Geiz ist Geil und wie furchtbar, das Ökostrom so teuer ist. Wir alle nehmen den Tod tausender billig in Kauf, seien es Kohlekumpel, seien es Arbeiter auf Ölplattformen und einen Korn, den saufen wir lieber selber, bevor wir ihn in den Autotank abfüllen. Mir fällt dazu nur noch Max Lieberman ein.


    Ganz so einfach ist die Welt nun wirklich nicht. Es gibt hierzulande eine langjährig arbeitende respektable Anti-Atom-Bewegung. In Japan übrigens auch. Es ist eben nicht das Leichteste, sich in dem Punkt durchzusetzen.


    Und es ist auch nicht leicht, bei den Anbietern Strom aus anderen Quellen zu bekommen. Allein die Tatsache aber, daß man als Stromverbraucherin sich so etwas aussuchen kann, zeigt, daß es Fortschritte gibt. Weil es eine Anti-AKW-Bewegung gibt. Ich hoffe, Du gehörst dazu.


    Hier alle unter 'wir' zu subsumieren und zu VerbraucherInnen zu machen, die AKWs und ihr Folgen grundsätzlich billigend in Kauf nehmen, ist ein bißchen hochgegriffen. Und wenig freundlich. Um es höflich auszudrücken.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Meinen Atomkraft nein danke Button habe ich irgendwann Mitte der Achtziger versenkt. Angesichts von Nachrichten wie sie der von heute aus dem chinesischen Volkskongress entsprechen habe ich meine diesbezüglichen Illusionen endgültig begraben.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Angesichts von Nachrichten wie sie der von heute aus dem chinesischen Volkskongress entsprechen habe ich meine diesbezüglichen Illusionen endgültig begraben.


    Den endgültigen weltweiten Ausstieg wird es mit Sicherheit erst geben, wenn das Uran verbraucht ist - aber gerade wegen solcher Meldungen wie der aus China scheint das ja schneller zu gehen als wir uns vorstellen können - und wenn wir bis dahin ein erprobtes Ersatzmodell anbieten können, dürfte das auch wirtschaftlich nicht zu unserem Nachteil sein. Ein Grund mehr, den baldigen (soll nicht heißen: sofortigen) Ausstieg anzustreben.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Oh ihr Pharsäer möchte man den viel zitierten Pfarrer zitieren. Wer verbraucht den den Atomstrom? Wer verbläst sinnlos Öl? Die böse Atomlobby, die allesamt korrupten Politiker oder vielleicht doch ganz einfach wir?


    Zitat

    Original von beowulf
    Das ist sicher richtig,streifi. Nur sich hinstellen und auf die andern schimpfen und so weiter machen wie bisher genausowenig. Jeder muß bei sich selbst anfangen mit dem Energie einsparen, der viele Fliegenschiß macht es dann in der Summe aus.

    (Zitat aus einem paralell laufenden Thread)


    Ich finde, dass du eine sehr einfache und naive Sicht auf die Dinge hast. Du blendest Aspekte aus, die für die diskutierte Sache aber sehr wichtig und relevant sind. Daher geht dein Kommentar auch völlig an der Sache vorbei.


    Zunächst muss man festhalten, dass Atomkraft schon immer umstritten war und nicht bei allen Zustimmung fand und findet. Auch muss man erwähnen, dass zu damaliger Zeit Atomkraft eine von relativ wenigen bekannten Möglichkeiten zur effektiven Energieerzeugung war und man zumindest scheinabr gar keine andere Möglichkeiten hatte.


    Viel wichtiger ist jedoch, wer an den Hebeln der Macht ist. Du machst es dir einfach, wenn du sagt "jeder muß bei sich selbst anfangen". Aber gerade die Möglichkeit zur Entscheidung wurde doch sehr lange Zeit verhindert oder erschwert. Das einfache "ich wechsel mal den Stromanbieter" existiert quasi erst seit kurzer Zeit. Möglich hat das nicht die Atomanhängerschaft gemacht und auch nicht in erster Linie die Politik, sondern die Verbraucherschützer und Co. Es wurde auch Jahrhzehnte (eigentlich ja selbst noch heute) seitens der "Machthaber" alles dafür getan, dass die Atomkraft als absolut sauber, sicher und zukunfstfähig dargestellt wird. Es wird seitens der "Machthaber" versucht, jeglichen Vorfall in AKWs zu vertuschen oder klein zu reden. Auch beruht die Entscheidung zur Verlängerung der AKW Laufzeiten nicht auf den Wunsch der Bevölkerung (zumindest nicht der ganzen).


    Wenn du nun sagts, es liegt in der Entscheidung des Einzelnen, welchen Strom er nutzt, ist das einfach falsch. Wie oben geschrieben, konnte der Einzelne lange Zeit gar nicht entscheiden. Und viele können es bis heute nicht, weil das Portmonnaie es einfach nicht zulässt. Auch hier liegt ein großer Teil der Schuld bei der Politik, die die Energiekonzerne nicht hart genug ran nimmt und denen auf die Finger haut.


    Es gibt noch einige Aspekte die man berücksichtigen muss. Aber die wenigsten würden darauf hinauslaufen, dass die Zukunft der AKWs und des Atomstroms vom "kleinen" Bürger abhängt.

  • Zitat

    Original von Piranha
    Und viele können es bis heute nicht, weil das Portmonnaie es einfach nicht zulässt.


    Nachdem dieses Argument nun mehrfach auftaucht, würde ich dann schon gerne mal wissen, ob der Strom bei Euch wirklich so billig ist? Ich habe vor einigen Jahren zu einem echten Öko-Strom-Anbieter gewechselt und immer mal wieder verglichen mit meinem früheren Tarif - ich zahle beim Verbrauch inkl. Grundgebühr praktisch das gleiche wie beim alten Anbieter.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Nachdem dieses Argument nun mehrfach auftaucht, würde ich dann schon gerne mal wissen, ob der Strom bei Euch wirklich so billig ist? Ich habe vor einigen Jahren zu einem echten Öko-Strom-Anbieter gewechselt und immer mal wieder verglichen mit meinem früheren Tarif - ich zahle beim Verbrauch inkl. Grundgebühr praktisch das gleiche wie beim alten Anbieter.


    Ich zahle sogar 10€ weniger bei Lichtblick als vorher bei Stromio.