Deborah Jackson - drei in einem Bett

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wenn Kinder grundsätzlich mit im Elternbett schlafen, dann ist es nach meinen Beobachtungen in unserem Bekanntenkreis fast unmöglich die Kinder irgendwann tatsächlich wieder "auszulagern". Da mussten sich die Mütter sogar noch mit einem Siebenjährigen in dessen Kinderbett hinlegen, damit er überhaupt schlafen wollte. Und das war kein Einzelfall.



    Du hast den falschen Bekannteskreis! Meine 2 Grossen (7 und 5) schlafen schon eine ganze Weile, d.h. seit JAHREn in ihrem Zimmer.

  • Also ich weiß ja nicht..... Ich möchte weder meine Twins noch das Baby in meinem Bett haben. Erstens ist es weder für die Kinder noch für uns "Erwachsene" gut!
    Zweitens wird von jedem Kinderfacharzt abgeraten das Baby mit im Elternbett schlafen zu lassen, da die Eltern im Tiefschlaf nicht mitbekommen ob Sie jetzt auf der Decke liegen oder doch auf dem Kind!


    BJ hat schon recht wenn Sie sagt, das Sie nachts "rumschlägt". Wer von uns kann denn ausschliessen, das das nicht passiert???? Ich nicht. Unsere Twins haben von anfang an in ihrem eigenem Zimmer geschlafen (es hat keinem von beiden geschadet) und ihr "Urvertrauen" in uns besteht !! Klar wissen Sie das sie jederzeit zu uns ins Bett kommen können, aber dieses passiert sehr selten. Ist wenn ich ehrlich bin auch gut so, da beide grosse "schläger" in der Nacht sind! :-]


    Unsere Kleine wird die ersten Wochen mit im Schlafzimmer im eigenen Bett schlafen. Aber auch Sie wird sehr bald in ihr eigenes Zimmer ziehen.


    Medusa

  • Zitat

    Original von Medusa
    (es hat keinem von beiden geschadet)



    Das ist natürlich ein universelles Totschlagargument, dem ich mich beugen muss :anbet


    Ehrlich, mit diesem Satz kannst Du *ALLES* rechtfertigen.

  • Zitat

    Original von Orlando


    Ehrlich, mit diesem Satz kannst Du *ALLES* rechtfertigen.


    Stimmt, muß ich aber nicht! Die anderen Argumente nicht gelesen?

  • Die Gegner des Familienbetts argumentieren:
    Beim gemeinsamen Schlafen im Elternbett ist das Kind sowohl durch Überwärmung, als auch durch Ersticken (z. B. wenn der Kopf des Kindes unter die Bettdecke rutscht) gefährdet. Eltern, die Rauchen oder Alkohol und andere Drogen konsumieren, sollten nicht gemeinsam mit ihren Kindern im Bett schlafen! Drogen vermindern die Körperwahrnehmung und -kontrolle, was dazu führen kann, dass das Kind von einem Elternteil im Schlaf erdrückt wird. Das Schlafen des Kindes im eigenen Bett, aber im selben Zimmer wie die Eltern, wird befürwortet, weil vermutet wird, dass



    die Aufmerksamkeit der Eltern während des Schlafes für das Kind erhöht ist und so sofort helfend eingegriffen werden kann, z. B., wenn das Kind erbricht
    die Atemgeräusche der Eltern wirken sich auf das Schlafmuster der Babys positiv aus, d. h. Kinder, die im selben Raum, wie die Eltern schlafen, schlafen nicht so tief und werden wahrscheinlich durch den äußeren Reiz stimuliert, weiter zu atmen.
    Die Argumente für das Familienbett sind:


    stillende Mütter, die gemeinsam mit ihrem Baby schlafen, haben mehr aktive Schlafphasen (sie erreichen die vierte oder tiefste Schlaphase nicht), der aktive Schlaf ist bei ihren Babys ebenfalls erhöht, insbesondere durch das häufige Saugen an der Brust, das bedeutet, Babys Sauerstoffgehalt im Blut, Aufwachreaktion und Sensibilität für äußere Reize sind erhöht
    die Atemgeräusche der Mutter animieren das Baby zum Weiteratmen
    gute Wärmeregulierung durch Körperkontakt
    häufiges Stillen in der Nacht erhöht den immunologischen Schutz, gerade in der kritischen Phase hinsichtlich SIDS im 3. - 6. Monat wichtig
    das Hormon Prolaktin, dem ein erhöhtes Bewusstsein der Mutter für die Signale ihres Babys zugeschrieben wird, ist durch das gemeinsame Schlafen erhöht
    Hautberührung gilt als Atemstimulans
    Stillen und viel Körperkontakt fördert die gesamte kindliche Entwicklung, also auch die Reifung des Herz-Lunge-Kreislaufsystems


    Empfehlungen für das sichere Schlafen im Elternbett:


    Eltern sollten nicht mit ihren Kindern in einem Bett schlafen, wenn sie rauchen oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben
    Das Bettzeug sollte zur Größe der Matratze passen
    Die Matratze sollte genau in das Bett passen (keine Lücken zwischen Matratze und Bettgestell)
    Das Gesicht des Babys darf nicht durch lose Kissen oder Decken verdeckt werden
    Es darf kein Spalt zwischen dem Bett und der angrenzenden Wand sein, so dass das Baby hinunterrollen und eingeklemmt werden könnte
    Das Baby sollte nicht auf dem Bauch liegen


    Gefunden hier

  • Das Urvertrauen meiner kids (für andere kann ich nicht reden) ist nicht dadurch erschüttert worden, dass sie relativ selten in meinem Bett eingeschlafen sind. Ich kann nicht wirklich glauben, dass Kinder angstfreier sind, wenn sie im Elternbett liegen. Schließlich haben sie als Babys einen anderen Schlafrythmus, als ihre Eltern. Soll heißen, sie schlafen öfter und vor allem abends früher ein, als ihre Eltern. Dann liegen sie auch allein im Bett und da kann es ernsthaft keinen Unterschied machen, ob das Bett neben dem Elternbett oder im Kinderzimmer steht, oder das Kind im Elternbett liegt.


    Meine kids haben nur knapp 6 Monate im selben Zimmer geschlafen und kamen danach nur in Notfällen in mein Bett.


    Wer es anders handhabt, soll das tun. Eine einhellige Meinung wird es hier nicht geben. Muss auch nicht sein. :-)

  • @ Orlando


    ich habe jetzt noch mal die Links von Dir gelesen. Den ersten finde ich persönlich absuluter Schwachsinn. Ein Baby gehört nicht in ein Elternbett sondern in sein eigenes. Ich rede weder vom Stillen noch vom Schmusen, sondern vom Schlafen. Ich sage auch nicht das das Baby sofort ins Kinderzimmer ziehen soll . (Ausserdem gibt es immer noch sehr gute Babyfone die hervorragend beim kleinsten Geräusch angehen. ) Ich sage nur das für mich persönlich ein Baby in sein eigenes Bett gehört. Was spricht dagegen es im Schlafzimmer die ersten Monate in seinem eigenen Bett schlafen zu lassen? Da ist es weder alleine, noch schreit es sich die Lunge aus dem Hals wenn es Hunger hat. Ich bin mit sicherheit sehr Kinderlieb (sonst hätte ich nicht bald drei Kinder) aber ich persönlich finde es verantwortungslos ein Säugling mit ins Bett zu nehmen. Ausserdem ist es nicht bewiesen das die Kinder die im Elternbett schlafen nicht an SIDS sterben. Beim plötzlichen Kindstot spielen immer mehrer Faktoren mit. Sicherlich wird es im Ehebett schneller bemerkt wenn das Baby nicht mehr atmet was aber nicht heisst das die Eltern es mit reanimation wieder beleben können. Ich habe vor knapp 7 jahren einen solchen Kurs machen müssen, damit ich meine Twins überhaubt aus dem Krankenhaus bekomme. (Frühgeburt und Atemprobleme) Wie gesagt beim plötzlichen Kindstot spielen mehrere Sachen eine wesentliche rolle. Nie eine alleine.


    Den zweiten Link von Dir finde ich persönlich eine schöne Seite die man ruhig mal lesen sollte.

  • Zitat

    Original von Medusa
    ich habe jetzt noch mal die Links von Dir gelesen. Den ersten finde ich persönlich absuluter Schwachsinn.


    Wieso Schwachsinn? Leugnest Du die Evolutionstheorie :grin?

  • Nein mit sicherheit nicht! Ich finde nur das wir uns Gott sei Dank weiter entwickelt haben und man ein Baby nicht mehr mit einem Affen vergleichen kann. (obwohl ich mir bei einigen Erwachsenen nicht so sicher bin :lache) Anwesende natürlich ausgenommen!! :grin

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ein Baby ist dem Ursprung aber noch ein bisschen näher.


    Ignoriert meinen unqualifizierten Kommentar jetzt bitte, aber ich kann´s mir nicht verkneifen...


    m.E. sind gerade Babys noch am weitesten von den Affen entfernt! Wenn ich so durch die Stadt gehe und mit offenen Augen sehe, dann sehe ich mehr Primaten als im Zoo :rofl


    Außerdem verbitte ich mir, das meine Kinder mit Affen verglichen werden :fetch


    :lache :lache

  • @ Orlando


    "Und *ich* halte es nicht nur für eine grosse Dummheit, sondern für grob fahrlässig, Kinder mit Gewalt das Schlafen im eigenen Bett anzuerziehen."


    Wie meinst Du das "mit Gewalt"? Wenn man das Kind von klein auf (und hier schließe ich mich den meisten Vorrednern an: nicht vom allerersten Tag an, aber doch frühzeitig!) ins eigene Bett legt, kann doch gar keine Rede von "mit Gewalt" sein, oder? Für das Kind wird das eine Verfahren so natürlich und gewohnt sein wie das andere, oder etwa nicht?


    Ich kann zu diesem Thema nur ein konkretes Beispiel heranziehen: Die Kinder einer sehr guten Freundin waren auch gewohnt, im großen Familienbett mitzuschlafen. Der Schlaf war deswegen kein Besserer, denn trotz großem Bett lagen sich nachts irgendwann alle mal im Wege.


    Der Beziehung der beiden tat es - trotz stabilem Küchentisch - auch nicht allzugut und vor allem: die Kinder machten von sich aus keine Anstalten, das Schlafzimmer zu verlassen und als meine Freundin dies von sich aus (nicht zuletzt auch im Hinblick auf ihre Beziehung...) anregte, hatte sie riesengroße Probleme, ihren Kindern das Schlafen im eigenen Bett schmackhaft zu machen. Die "Auswanderungsphase" zog sich über mehrere Monate hin.


    Ich sehe das Schlafen im Familienbett recht kritisch. Ich würde das für mich persönlich nur in bereits vor Unzeiten erwähnten Ausnahmefällen in Betracht ziehen, aber keinesfalls generell.


    Letztlich muß das aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Die Kinder werden deswegen sicher auch keine besseren - oder schlechteren - Menschen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Um mal ein bischen beim Thema zu bleiben, hab ich noch eine andere Buchempfehlung:


    William Sears: Schlafen und Wachen (original: Nighttime Parenting)


    Ich hab mir vor allem einen "Ratschlag" von diesem Autoren zu eigen gemacht: die Schlafsituation ist die beste, bei der alle Beteiligten den meisten Schlaf bekommen.


    Wie man das erreicht sollte keine Frage der Ideologie sein. Fuer sehr sehr viele bedeutet das ein Familienbett. Fuer andere nicht. Fuer manche zeitweise.


    @ Batcat:


    Was eine Partnerschaftsbeziehung erschwert ist nicht das Familienbett sondern schlicht und ergreifend der Mangel an Schlaf. Schlafentzug ist Folter! Und wenn Gefangene in so manchen Laendern unserer Welt damit gefoltert werden, so sind auch Eltern nicht davon gefeit es als grosse Gefahr fuer ihre Beziehung zu erleben.


    Niemand hat behauptet, dass man mit Familienbett auf jeden Fall soviel Schlaf bekommt wie ein kinderloses Paar in seinem ungestoerten Ehebett. Aber in vielen Faellen ist es doch mehr als wenn die Kinder von den Eltern in der Nacht getrennt werden.


    Bei meiner aeltesten haben wir nur in den ersten Lebenswochen das Familienbett praktiziert. Dann schlief sie fuer ein paar weitere Monate in der Wiege neben unserem Bett bevor sie dieser entwachsen war und in ihr eigenes Zimmer umzog. Das hat *fuer sie* sehr gut funktioniert.


    Bei meiner juengsten sah es aber ganz anders aus. Ich hab mit ihr neben mir im Bett nicht sonderlich gut geschlafen - aber immer noch besser als mit ihr in einer Wiege neben dem Bett oder gar im anderen Zimmer. Sie brauchte einfach sehr viel koerperliche Naehe, sowohl tagsueber als auch nachts. Und das ueber mehrere Jahre.


    Beide Kinder sind heute (nun 9 und 6 Jahre alt) problemlose Schlaefer, die nachts keine Hilfe mehr von uns brauchen. Nachts zu uns kommen passiert im Schnitt 1-2 mal im Jahr, in der Regel sind sie dann krank und kotzen schon auf dem Weg zu mir den Teppich voll.


    Und die Nacht als ich auf dem Weg zu einem schreiendem Kind im Halbschlaf gegen eine Wand lief und mir den Zeh brach, ist zum Glueck auch schon eine ganze Weile her ... auch ein Beispiel, warum ein Familienbett gesuender sein kann :-)

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • @ Batcat, mit "Gewalt" meint Orlando das Schreienlassen eines kleinen Kindes, damit es lernt alleine ein-und durchzuschlafen. Eine weitverbreitete Methode, die ich persönlich furchtbar finde.

  • Ach so... ich dachte schon, ihr bösen Frauen wolltet das arme Wutz ans Bett binden! :lache


    *Achtung: bei der obigen Bemerkung handelt es sich um einen aus akuter guter Laune - wegen des morgigen Feiertages - gemachten Scherz. Bitte nicht ernst nehmen sondern lachen. Danke.*


    :grin :lache :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ach so... ich dachte schon, ihr bösen Frauen wolltet das arme Wutz ans Bett binden! :lache


    Würde mich nicht wundern, wenn das auch vorkäme...

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wenn Kinder grundsätzlich mit im Elternbett schlafen, dann ist es nach meinen Beobachtungen in unserem Bekanntenkreis fast unmöglich die Kinder irgendwann tatsächlich wieder "auszulagern". Da mussten sich die Mütter sogar noch mit einem Siebenjährigen in dessen Kinderbett hinlegen, damit er überhaupt schlafen wollte. Und das war kein Einzelfall.



    Vorneweg: Unsere Tochter hat von Beginn an in ihrem Bett direkt neben unserem ("babybalkon") geschlafen, seit ihrem ersten Geburtstag schläft sie in ihrem Kinderzimmer. Alleine ein und durch. Alles wunderbar und völlig gewaltlos:-) Hin und wieder (Silvester, Zahnschmerzen, sonstiger Kummer) kommt sie zu uns ins Bett, verlangt aber oft zwei Stunden später, wieder ins eigene Bett gebracht zu werden:-)




    @DocHollywood:


    Was du da beschreibst, kenne ich auch hier und da aus dem Bekanntenkreis, genau so kenne ich viele Eltern, wo es völlig entspannt läuft, und die Kinder mit drei Jahren vehement ein eigenes Bett bzw. das Schafen im eigenen Zimmer einfordern. Der Schlüssel liegt meines Erachtens in folgender Frage: Warum schlafen die Kinder bei den Eltern?


    Bei den zweitgenannten war es für die Eltern völlig okay, wenn die Kinder bei ihnen schlafen. Was mir bei erstgenannten Eltern auffällt, ist, dass die Eltern die Kinder widerwillig und nach diversen Machtkämpfen mit ins Bett holen. Da wird gedroht, gestraft, bestochen, geheult- und am Ende legt Mama sich ins Kinderbett dazu.


    Wenn Eltern einmal in dieser Spirale angelangt sind, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder gelernt haben, erkämpftes Territorium lautstark zu verteidigen. Einfacher wäre es gewesen, zu schauen, aha, mein Kind schafft es eben noch nicht, alleine zu schlafen, was braucht es und wie kann ich es so einrichten, dass ich auch Schlaf bekomme. Dazu gehört aber auch, dass man es erstmal als normal ansieht, dass ein Kind nicht alleine ein- oder gar durchschlafen kann. Viele Eltern haben schon vor dem ersten Ultraschallbild sämtliche Schlafprogramm-Ratgeber auswendig gelernt- und wohin das führt, wenn man mit solchen Ansprüchen an ein Neugeborenes geht (was ja leider von diesen Ratgeber nix weiß...), brauch ich wahrscheinlich nicht zu schreiben, oder?


    LG,Catrin.