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'3096 Tage' - Seiten 001 - 039
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Hat schon jemand angefangen, zu lesen?
Ich konnte es nicht mehr abwarten und habe gestern schon angefangen... -
Hallo Juli,
ich fange jetzt an.
Wie bist Du denn ins Buch gekommen? Hast Du schon einen ersten Eindruck bekommen??LG Lesehest
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Also eine Freundin von mir hat es vor ein paar Wochen angefangen zu lesen und meinte, nach ein paar Seiten hat sie wieder aufgehört, weil es nur darum ging, wie Natascha zu Hause lebt.
Ich möchte jetzt natürlich noch nicht zu viel verraten.
Am Anfang geht es wirklich darum, wie es für sie daheim war, aber ich denke, es ist wichtig. Denn so kann man sich in Natascha hineinversetzen, wie sie sich fühlte, wie sie als Kind vor der Entführung war.
Es fiel mir nicht schwer, ins Buch hineinzufinden.
Ich verschlinge es geradezu und bin schon bei der Hälfte angekommen.Zu meinem ersten Eindruck kann ich irgendwie nichts sagen.
Es ist heftig, es zu lesen und zu wissen, dass ihr das wirklich passiert ist.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Natascha gar nicht so viel darüber schreibt, wie es wirklich abgelaufen ist, aber das stimmt nicht.
Was sie erlebt hat, war grauenhaft und es erschüttert mich, es zu lesen.
Irgendwie kann ich nicht mehr aufhören...
Ich bin mal gespannt, was du und die anderen dazu schreiben.Ich habe großen Respekt gegenüber Natascha, dass sie trotz dieser schrecklichen Erfahrungen nie aufgehört hat, stark zu sein und an sich zu glauben!
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Ich habe den 1. Teil jetzt durch.
Es wird Natascha's Kindheit geschildert. Das Buch liest sich leicht, obwohl ich ab und an bei ein paar 'eckigen' Formulierungen die Sätze erneut lesen musste.
Dafür erleichtern die Fußnoten bei einigen Begriffen das Lesen. Denn bisher wurden auch nur die östrreichischen Begriffe 'übersetzt', die ich nicht kannte. Marillen und Polster kannte ich schonUm ein besseres Bild zu bekommen, halte ich es ebenfalls für wichtig, die Kindheit geschildert zu bekommen.
Jetzt werde ich diesen Abschnitt etwas sacken lassen und später etwas mehr darüber schreiben.
LG Lesehest
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Erstmal: Hallo allerseits.
habe das Buch gestern das erste mal zu Ende gelesen.
Die Entführung einer 10jährigen, die mehr als acht Jahre in einem unterirdischen Verlies verbringen muss, ist ein Verbrechen, für das einem die passenden Worte fehlen. Aber das, was ich in "3096 Tage"gelesen habe, übertraf bei weitem das, was ich mir persönlich nach Verfolgung ihrer Geschichte in den Medien vorgestellt hatte.
Ich hätte jetzt Schwierigkeiten damit, sie so ohne Weiteres zu einer Leserunde einzuladen.
Auf der anderen Seite möchte sie selber nicht auf ein hilfsbedürftiges, gebrochenes Mädchen reduziert werden. Sie schreibt, dass dies eine Rolle ist, in die sie sich nicht gefügt hat und die sie auch in Zukunft nicht annehmen möchte (Siehe "3096 Tage", Seite 280).
Bin der Meinung, dass es richtig ist, sich mit anderen Menschen über so ein schwieriges Thema auszutauschen. Reden darüber kann im Kleinen dazu beitragen, noch sensibler und wacher in Bezug auf Kindesmisshandlungen zu werden- sei es, dass ein Verbrechen in der Art, wie Frau Kampusch es erleben musste, verhindert werden kann, sei es aber auch, ein waches Auge für alltägliche Misshandlungen, wie sie jeden Tag um uns herum passieren (die wir vielleicht gar nicht immer als solche wahrhaben wollen), zu bekommen oder zu behalten...So, und jetzt konzentriere ich mich wieder auf die ersten Seiten des Buches.
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Ja die ersten Seiten von ihrer Kindheit, aber ich finde es gehört dazu, denn so wie sie so aufgewachsen (") ist, nach der Trennung ihrer Eltern sieht man doch das sie eben kein Selbstbewußtsein hatte.
Spannend ist es, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Will nicht weiter vorgreifen. -
Was hast du dir schlimmer vorgestellt?
Hast du schon das ganze Buch gelesen oder schreibst du über die Seiten 1-39?
Denn wenn du schon das ganze Buch gelesen hast, kann ich deine Meinung nicht verstehen.
Ich finde es sehr schlimm, was ihr passiert ist.. Schlimmer gehts gar nicht... -
Hallo an alle Leserundenteilnehmer. Nun hat sie also endlich begonnen - die Leserunde, die nicht nur positive Äußerungen ausgelöst hat.
Ich habe heute mit dem Buch begonnen, bin zwar mit dem ersten Teil noch nicht ganz durch, aber bis jetzt liest es sich nicht schlecht. Die ganzen Kindheitserinnerungen müssen vielleicht sein, um sich das ganze Umfeld von Natascha Kampusch besser vorstellen zu können.
Werde dann mal weiterlesen.
Viele Grüße
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Nataschas Schilderungen ihres Lebens bis zum Tag der Entführung haben mich sehr berührt, weil sie äußerst präzise die Sichtweise und Empfindungen eines Kindes, das sich von den Erwachsenen um sich herum im Stich gelassen fühlt, wiederzugeben vermag. Viele Menschen haben als Kind ähnlich empfunden wie sie, aber mit der Zeit die Position der Erwachsenen verinnerlicht und übernommen. Im Gegensatz zu Natascha nehmen sie, wenn sie dann selber erwachsen sind, nur noch unklar oder verklärt wahr, wie sie als Kind gefühlt haben.
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Es macht auf mich den Eindruck, dass sich das Kind Natascha in weit größerem Ausmaß mit Entführungsfällen und Sexualverbrechen an Kindern, die in den 90er Jahren durch die Medien gegangen sind, beschäftigt hat, wie andere in ihrem Alter.
Ich frage mich, ob Menschen tief in sich drinnen, instinktiv ihre Zukunft wahrnehmen (wenn vielleicht auch nur sehr vage oder unbestimmt) und das Handeln in der Gegenwart mehr davon beeinflusst wird, als wir denken...Jedenfalls finde ich es ungewöhnlich, wie intensiv das Kind Natascha solche Verbrechen verfolgt hat...
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Zitat
Original von Tom Löwenherz
Es macht auf mich den Eindruck, dass sich das Kind Natascha in weit größerem Ausmaß mit Entführungsfällen und Sexualverbrechen an Kindern, die in den 90er Jahren durch die Medien gegangen sind, beschäftigt hat, wie andere in ihrem Alter.
Ich frage mich, ob Menschen tief in sich drinnen, instinktiv ihre Zukunft wahrnehmen (wenn vielleicht auch nur sehr vage oder unbestimmt) und das Handeln in der Gegenwart mehr davon beeinflusst wird, als wir denken...Jedenfalls finde ich es ungewöhnlich, wie intensiv das Kind Natascha solche Verbrechen verfolgt hat...
Ich kann Dir da nur zustimmen. Ich war erschüttert über die vielen Kinder, die Opfer eines Verbrechens werden.
Wenn man sich vorstellt, dass Natascha Kampusch eigentlich schon als Kind so einiges durchmachen musste - Trennung der Eltern, keine schöne Schulzeit...... Sie schreibt ja selbst, dass die Härte ihrer Mutter ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hat.
Mit Härte meine ich, z. B. die Erziehungsmethoden ihrer Mutter. Ihre Mutter duldet keine Schwäche.
Viele Grüße
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Zitat
Original von Sabine Sorg
Ich kann Dir da nur zustimmen. Ich war erschüttert über die vielen Kinder, die Opfer eines Verbrechens werden.
Wenn man sich vorstellt, dass Natascha Kampusch eigentlich schon als Kind so einiges durchmachen musste - Trennung der Eltern, keine schöne Schulzeit...... Sie schreibt ja selbst, dass die Härte ihrer Mutter ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hat.
Mit Härte meine ich, z. B. die Erziehungsmethoden ihrer Mutter. Ihre Mutter duldet keine Schwäche.
Viele Grüße
Und ich stimme Euch beiden zu
Ihre Erinnerungen finde ich auch sehr wichtig, um ein besseres Bild von ihr zu bekommen.Mir war auch die große Anzahl von Kinder, die zu dieser Zeit zu Opfern wurden und deren Fälle durch die Presse ging, überhaupt nicht bewusst. Das ist z. B. ein Punkt, an den ich mich in meiner Jugend überhaupt nicht (mehr?) erinnern kann.
Meint Ihr, Natascha kann sich so gut daran erinnern, weil das Thema auch in der Schule so present war? Weil zwei dieser Fälle kurz vor ihrer eigenen Entführung stattfanden?
Oder werden diese Fälle aufgelistet, um zu zeigen, dass sie leider kein Einzelfall war? (Jedenfalls im Ausgangspunkt und um sie nicht als ein zu bemittleidenswerter Mensch dastehen zu lassen???)Generell gesehen war für mich in diesem Abschnitt etwas verwirrend, wann sie was erlebt hat, also in welchem Alter. Letztendlich ist das aber nicht wirklich wichtig. Ich kann es nur nicht genau einordnen. Z.B. darf sie alleine mit dem Fahrrad vom Geschäft der Eltern zur Oma radeln....war das bevor, oder nachdem sie wieder angefangen hatte, einzunässen?? Denn das Kind, dass bei der Oma war, wirkte auch mich wie ein 'unbeschwertes' Kind, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Wenn man liest, wie und auch in welcher Umgebung Natascha aufgewachsen ist, wird mir sehr bewußt, in was für einem heilen und gut behüteten Umfeld ich aufwachsen durfte!!!
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Ich habe heute mit dem Buch begonnen (ich lese übrigens die Weltbild-Ausgabe) und ich muss sagen, mein erster Eindruck vom Schreibstil her war äußerst positiv, weil ich schon sehr oft bei Autobiografien erlebt habe, dass die grottenschlecht geschrieben sind - schlechte, unzutreffende Wortwahl, kein Spannungsbogen, unzusammenhängendes Aneinanderreihen von Begebenheiten usw.
In diesem Fall merkt man, dass Natascha Kampusch Hilfe beim Schreiben des Buches hatte, was man hinten im Klappentext lesen kann. Das finde ich auch absolut sinnvoll, denn sie hatte ja schon genug zu verarbeiten und aufzuarbeiten, so dass es nur klug und vernünftig ist, sich beim Schreiben an sich von jemand helfen zu lassen, der sozusagen "das Handwerk gelernt hat".
Ich finde auch die Kapitelnamen und die Sprüche usw. sehr gut gewählt.
Dass sie mit der Beschreibung ihrer Kindheit beginnt, find ich nur logisch und auch sehr gut! Mich wundert es direkt, dass das Leser nicht gut finden können?! Wenn man das alles, diesen ganzen Hintergrund, nicht kennen würde, würde man ja gar nicht verstehen, was Natascha für ein Kind war, und das ist ja die logische Voraussetzung dafür, verstehen zu können, wie sie später mit dieser Extremsituation umgegangen ist, denke ich.
Ich fand die Schilderung ihrer Kindheit auch äußerst interessant und ich vermute, dass ihr sicherlich die Psycho-Therapie, die sie ja nach ihrer Flucht gemacht hat (soweit ich weiß), dabei geholfen hat, sich an viele Einzelheiten aus ihrer Kindheit wieder zu erinnern. Denn normalerweise erinnert man sich ja nicht mehr so gut an seine frühe Kindheit.
Auch die Schilderung der Verhältnisse, wie sie aufgewachsen ist, die Geborgenheit bei der Oma, die Charaktere ihrer Eltern usw. sind sehr gut gelungen. Man kann sich das alles sehr gut vorstellen. Und sie geht ja durchaus hart ins Gericht mit ihren Eltern, ohne irgendwas zu verklären! Aber sie erwähnt auch die guten Seiten ihrer Eltern!
Ich denke, das hatte auch den Hintergrund, ihre Familienverhältnisse realistisch darzustellen, denn soweit ich mich noch erinnere, wurde das alles von der Presse auch etwas klischeehaft dargestellt damals.
Zeitsprünge oder so hab ich nicht festgestellt, das wurde doch alles der Reihe nach erklärt. Die glückliche Zeit bei der Oma war bevor die Streitigkeiten der Eltern immer schlimmer wurden, und erst von da ab begann das mit dem Bettnässen wieder.
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Ach ja, das mit den vielen Verbrechens-Fällen im Fernsehen - da hatte sie ja geschrieben, dass sie sehr viel unbeaufsichtigt fernsehen konnte und das immer verfolgt hat, daher wird sie davon mehr mitbekommen haben als andere Kinder in dem Alter normalerweise. Und außerdem denke ich, dass die Auflistung erst im Nachhinein zusammengetragen wurde, ich schätze, in der Zeit, als sie dieses schreckliche Trauma aufarbeitete. Denn sie schreibt ja "Wenn ich die Liste der Fälle... heute anschaue"...
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Ich muss Dir zustimmen. Auch mir wurde bewusst, wie behütet ich aufgewachsen bin. Keine zerrüttete Familie sondern eine heile Welt. Natascha Kampusch musste schon vor der Entführung mit Problemen fertig werden, die ich nicht bewältigen musste.
Dass viele Kinder zu dieser Zeit (genauso wie heute) Opfer eines Gewaltverbrechens wurden, bekommt man zwar durch die Medien mit, wenn man sie aber so aufgelistet sieht, sieht das ganze wieder ganz anders aus. Da hat mich die Anzahl dann doch geschockt.
Viele Grüße
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Klar, das sehe ich auch so: Natascha und ihre Hilfe haben sich gedacht, es ist für den Leser informativ, im ersten Kapitel eine Auflistung von Verbrechen, die in den Jahren und Monaten vor Nataschas Entführung durch die Presse gegangen sind, aufgeschrieben zu finden.
Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass Nataschas Interesse an diesem Thema größer war, als das normalerweise bei 10jährigen der Fall ist. Wenn Kinder in dem Alter unbeaufsichtigt Fernsehen schauen, nehmen sie die Verbrechen, wenn sie in den Nachrichten gezeigt werden, zur Kenntnis, denken vielleicht sogar ein wenig darüber nach, schalten dann aber auch schnell um auf ein anderes Programm, weil es sie so dann doch nicht interessiert. Aber so wie es in "3096 Tage" geschildert wird, hat sich Natascha ja richtig intensiv in diese Thematik reingedacht und darüber reflektiert... -
klar sie war erst 10 Jahre alt, aber es gibt doch echt schlimmere Fälle. Man kann es selber nicht so beurteilen, wenn man sowas nicht erlebt hat.
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...Ihr Vater war nur am Feiern. Sie hat noch 2 Halbschwestern. Sie musste sich die Rolle ihrer Familie erkämpfen. Ihre größte Bezugsperson war die Großmutter, als sie älter wurde, wurde das weniger. Sie wuchs im Laden auf, ihre Mutter hatte einen. Als sie 5 Jahre alt war, musste sie mit dem Vater auf Sauftouren gehen. Dann die trennung, Vater feiert, Mutter arbeitet. Nataschas Seele bekommt Risse. Sie wurde Unsicher. Im Kindergarten ging es los und sie wurde zur Bettnässerin, dann bekam sie kaum noch etwas zu trinken, im Kindergarten lachten sie sie aus. Bekam Ohrfeigen von der Mutter. Sie fiel vom Gerüst und sie sagte nichts und die Aufsicht unternahm nichts. Bekam später ein Disziplinarverfahren. Sie kam ins Krankenhaus. Sie fing an zu essen und durde dicker. Dann sah sie die ganzen Berichte von Entführten und ermordeten Kindern. Und man blößte den Schülern ein, man soll Nein sagen bei Fremden...
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Das erste Kapiel bringt nichts "besonderes". Klar gehoert es dazu, um sich ein besseres Bild machen zu koennen. Und es ist gut zu sehen, dass Natasha da keine ungewoehnliche Kindheit hatte, die sie dazu praedestiniert haette zum Opfer einer so unsagbaren Gewalttat zu werden. Es haette jedem Kind passieren koennen
Ich denke, dass ihre Kindheit eher normal war, weil sie keine Bilderbuchzeit war und keine aussergewoehnlich schlimme. Eben eine mit Ecken und Kanten, Scheidung der Eltern u.a. Ereignissen, die viele Kinder in ihrer Kindheit erleben.