'3096 Tage' - Seiten 151 - 244

  • Ich finde es recht schwer, die richtigen Worte zu finden......


    Die körperlichen Misshandlungen haben mich noch mehr zusammen schrecken laseen, als die Szenen aus dem ersten Teil. Wahrscheinlich liegt das daran, dass bestimmt jeder schon mal körperliche Schmerzen hatte - wenn auch in den seltesten Fällen so wie Natascha.


    Gut nachvollziehen kann ich, dass sie Selbstmordversuche gegangen hat. Und es bleibt für mich fast unbegreifbar, dass sie trotz fehlender Hilfe oder Unterstützung von anderen Menschen es geschafft hat, sich nicht brechen zu lassen.


    Dafür sollte man ihr immer größten Respekt entgegenbringen.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Zitat

    Original von Lesehest
    Ich finde es recht schwer, die richtigen Worte zu finden......


    Gut nachvollziehen kann ich, dass sie Selbstmordversuche gegangen hat. Und es bleibt für mich fast unbegreifbar, dass sie trotz fehlender Hilfe oder Unterstützung von anderen Menschen es geschafft hat, sich nicht brechen zu lassen.


    Dafür sollte man ihr immer größten Respekt entgegenbringen.


    Du sprichst mir aus der Seele.
    Es ist so dermaßen krass, was sie erleben musste, dass ich mich beim Lesen gefragt habe: Ist es überhaupt möglich - wieder in Freiheit- sowas zu verarbeiten? Sind da nicht angeborene körperliche Funktionen, mit Extremsituationen umzugehen (z.B. Adrenalinausstoß), derart überstrapaziert worden, dass diese für ihr ganzes weiteres Leben aus dem Gleichgewicht gebracht worden sind?
    Und dann dieses ständige Nichtbeachten und Übergreifen auf ihre Intimssphäre. Auch dabei stelle ich mir vor, dass dies enorme Auswirkungen auf jetzige Beziehungen hat...

  • Ich bin jetzt auch bei dem Teil angelangt, wo er sie schlägt und misshandelt. Es ist so grauenvoll - man denkt immer, schlimmer kann es nicht mehr kommen, oder sie hat nun vielleicht irgendwie ein Arrangement mit ihm gefunden, das ihr die Gefangenschaft etwas erleichtert - z.B. als er sie dann eben mit ins Haus hinauf genommen hat! Aber stattdessen ging es nun mit körperlicher Gewalt los! Der Alptraum nimmt also immer noch abstrusere Ausmaße an!


    Wie sie das schildert, finde ich phänomenal - sie hat erkannt und verstanden, dass das Auswüchse seiner Psychotik waren, immer noch mehr Grenzen zu überschreiten, und wie wichtig es für sie war, sich dennoch zu wehren - andererseits aber auch nicht zu sehr, damit er sie nicht noch umbringen würde!


    Auch die Situation, dass die Angst mittlerweile bald größer wurde als der Freiheitsdrang, hat sie sehr gut beschrieben!


    Ich muss mich sowieso wundern - wenn man mal bedenkt, wie schnell z.B. Sektenangehörige durch eine Gehirnwäsche völlig umprogrammiert werden können, ist es eigentlich ein Wunder, dass sie sich ihre Normalität im Geiste zu bewahren geschafft hat! Sie hat immer ihre Erinnerungen lebendig zu halten versucht, hat sich alle möglichen Rituale und Methoden ausgedacht, um nicht verrückt zu werden, um den Glauben an die Realität zu bewahren! Und das als Kind!!!


    Sehr gut finde ich auch, dass das Buch dem Leser immer wieder Einblicke in die psychologischen Zusammenhänge gibt!


    Es hat mich z.B. sehr berührt, wie sie das Stockholm-Syndrom geschildert hat! Und ich kann sie da total verstehen, dass sie damit nicht abgespeist werden will - denn das ist wirklich viel zu sehr vereinfacht, wenn man sagt, Opfer solidarisieren sich mit dem Täter und fühlen sich letztendlich ganz wohl mit der Situation! Das ist ja nochmals ein Gewaltverbrechen an einem Opfer, wenn man das unterstellt bekommt! Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass sie das klar gestellt hat, dass das lediglich ein notwendiger Mechanismus war, um das Überleben zu sichern!!!

  • ...2000 bekam sie ihre Tage und er eckelte sich vor ihr. Dann musste sie für ihn Putzen, dann Renovieren und die schweren Sachen tragen. Er schmiss ein Zementsack zu ihr, bekam ein Messer im Knie. Mit 14-15 Jahren wehrte sie sich. Sie wog 45kg und bekam kein Essen mehr, weil er sie zu dick fand. Er hatte Rechtsextreme Bücher und freute sich wegen dem 11.September (grausam). Sie musste sich eine Glatze schneiden, wegen den Haaren im Badezimmer, den Spuren. 2000 bekam sie auch ein Radio, die Suche wurde eingestellt. Er hatte Paranoia, fand sich als ägyptischen Gott und hasste Frauen. Sie musste mit ihm Kuscheln, der Rücken Grün und Blau. Sie badete beim Nachbarn. Flog die Treppe runter und hatte eine Kopfverletzung, die er notdürftig versorgte. Mit 16 Jahren hatte sie nur noch 38kg, wollte den Raum in Brand stecken, überlegte es sich aber. Er gab ihr die Chance zu gehen (doch sie ging nicht). Sie fuhren Spazieren, waren im Laden, im Baumarkt, sogar Skilaufen und traf ein Frau auf der Toilette...
    Sagen wir doch mal ehrlich, sie hatte Möglichkeiten zu fliehen.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Zitat

    Original von veronikaEr gab ihr die Chance zu gehen (doch sie ging nicht). ...
    Sagen wir doch mal ehrlich, sie hatte Möglichkeiten zu fliehen.


    Ich respektiere es, wenn du das so siehst, liebe Veronika - aber ich glaube, solche Worte sind genau das, was Natascha Kampusch nach ihrer Flucht am meisten weh getan hat, und was sie damit meint, dass ihr (und auch anderen Verbrechensopfern) nur wenig Mitgefühl / Verständnis entgegengebracht wurde.


    Warum sie eben NICHT gehen konnte, wie groß das innere, psychische Gefängnis war, hat sie nun wirklich mit einer Ausführlichkeit beschrieben, die keiner weiteren Erklärung bedarf, finde ich.


    Also ich bin von ihrer Erzählung zutiefst betroffen und kann mich voll und ganz in all das hineinversetzen, was sie schildert, und ich verstehe absolut warum sie nicht fliehen konnte. Das Risiko war viel zu hoch, dass man nicht ihr sondern dem Täter glauben würde, und was hätte er dann wohl mit ihr gemacht?! Nicht schwer, sich das auszumalen! Und die Chancen darauf, dass die Flucht wirklich gelingen würde, wenn Priklopil direkt neben ihr steht, waren einfach verschwindend gering. Außerdem war sie viel zu schwach und nach jahrelanger Gefangenschaft war sie auch viel zu eingeschüchtert, obwohl sie den Fluchtgedanken ja immer zu bewahren versucht hat.


    Ich finde, das ist im Buch wirklich sehr eindringlich und klar und deutlich geschildert geworden. Ich kann das alles total nachempfinden.

  • @ Veronika: Deine Meinung kann ich nicht nachvollziehen. Sie hat doch gesagt,wie es ihr erging. Versetze dich mal in ihre Lage. Auch wenn das wahrscheinlich nicht geht. Aber hättest du in ihrer Situation fliehen können?!?


    Sie war geschwächt, wie Belle Affaire schon schreibt. Sie hatte nur noch 38!!! Kg! Sie war jahrelang eingesperrt, hatte keine Bewegung. Sie war körperlich nicht fit. Wie soll sie da fliehen? Und sie hat die Frau ja angesprochen. Die verstand aber kein Deutsch.
    Sie hatte Angst vor der Welt! Wenn du 10! Jahre nur in einem Haus wärst, vielleicht mal kurz draußen im Baumarkt.. Hättest du fliehen können?
    In 10 Jahren verändert sich die Welt so sehr... Sie kannte das doch alles gar nicht, was da draußen war.


    Und! Er hat immer wieder gesagt, dass er alle umbringen wird, die in der Nähe sind. Sie und alle anderen Menschen. Ich finde es mutig von ihr, dass sie nicht geflohen ist. Sie hat in ihrer schrecklichen Situation immer noch an die anderen Menschen gedacht. Sie wollte nicht Schuld sein, wenn ihnen etwas passiert. Sie wusste ja nicht, dass er lügt. Und wir wissen es auch nicht. Vielleicht hatte er nicht gelogen und hatte eine Waffe dabei, wenn er mit ihr unterwegs war?


    Und zu deinem letzten Satz. Sie hat die Geschichte gut beschrieben. Es ist nicht irgendeine Geschichte, es ist IHRE Geschichte. Und man sollte sie dafür achten, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben hat!


    Sorry, wenn ich mich jetzt vielleicht zu sehr reingesteigert habe, aber ich finde, man sollte nicht so leichtfertig etwas sagen.


    Sie konnte nicht fliehen! Sie war ein kleines Kind und als sie dann floh... Dafür sollte man ihr all die Achtung und Wertschätzung geben, die man hat!!!


    Lg Juli

  • Ich konnte Natascha Kampuschs Erklärung, warum sie nicht eher fliehen konnte ebenfalls gut nachvollziehen.


    Allerdings akzeptiere ich auch alle anderen Meinungen :-) Es ist doch schön, wenn wir uns austauschen :knuddel1


    Es werden wohl wirklich mal die körperlichen Beeinträchtigungen, mal die psychichen stärker gewesen sein. Gesamt aber wird beides sie an einer früheren Flucht gehindert haben - falls es wirklich Möglichkeiten gegeben haben sollte.
    Ich habe mich irgendwann im Buch mal gefragt, was der Täter mit ihr gemacht hat, wenn sie im Haus war und er auf die Toilette musste. Bei ihr war er ja anscheinend immer dabei.
    Nachdem ich aber dann las, dass er in der Wohnung, die sie in späteren Jahren renovierten, sogar die Tür mit Brettern vernagel hat, weil er mal kurz weg musste, gehe ich stark davon aus, dass sie auch bei ihm im Haus stets 'eingeschlossen' war....


    LG Lesehest :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Jedenfalls sind mir die Momente, in denen sie kurz mit Dritten in Berührung gekommen ist (Baumarkt/Polizeikontrolle/ Toilette beim Skifahren) sehr, sehr nahe gegangen. Sie musste ja nach jeder dieser Gelegenheiten davon ausgehen, dass sich so eine Chance nie wieder ergibt. Und der Täter war ja unberechenbar, es hätte im Alltag jederzeit leicht etwas passieren können, das den Tod für Natascha bedeutet hätte.
    Es ist mir emotional sehr nahe gegangen, als sie die Frau auf der Toilette angesprochen hatte, und es nur an der Sprache lag, dass sie sich ihr nicht mitteilen konnte...oder bei der Polizeikontrolle...Mann o Mann...

  • Ja, so gings mir auch. Also ich hab wirklich oft beim Lesen Gänsehaut bekommen.


    Er hat sie bestimmt angekettet oder sowas, wenn er selbst mal auf Toilette musste. Ich hab mich oft gefragt, wie ein Mensch so einen furchtbaren Aufwand betreiben kann über all die Jahre, aber sie hat ja geschrieben, wie paranoid er war und wie krankhaft besessen er vom Einhalten bestimmter Regeln war, bis hin zum täglichen Glas Wein als Gesundheitsschutz usw. Das gehörte sicherlich zu seinem Krankheitsbild, solche Menschen können gar nicht anders, und daher hat er das dann auch die ganzen Jahre über durchgezogen ohne nachlässig zu werden! Unfassbar, wenn man sich das mal überlegt.


    Und all die Wutausbrüche und Misshandlungen!


    Ich musste immer wieder dran denken, dass Bernd Eichinger ja ihre Geschichte verfilmen wollte - ich überlege mir immer, wie man so einen Film wohl hätte ertragen können, mit soviel Gewalt!


    Und trotzdem würde ein Film nie das ganze Grauen wiedergeben können - denn ein Film ist nach 2 Stunden vorbei, Natascha Kampuschs Horrorfilm jedoch dauerte 8 1/2 Jahre...

  • Ich bin froh, dass ich dieses Buch in einer Leserunde lese und mich darüber austauschen kann.


    Sind die körperlichen Misshandlungen schon schlimm, so finde ich die psychischen Misshandlungen fast noch schlimmer. Auch das Schneiden der Haare bis zu einer Glatze finde ich entwürdigend. Wenn einem immer wieder eingetrichtert wird, dass man nichts wert ist und dass sowieso keiner auf einen wartet, dass man nicht vermisst wird, dann kann ich mir vorstellen, dass man dies mit der Zeit glaubt.


    Natascha war schließlich über Jahre hinweg in Gefangenschaft, nicht nur ein paar Wochen. Und nicht zu vergessen, sie war bei ihrer Entführung noch ein kleines Kind. Ihr Entführer war nicht nur ihr Peiniger sondern auch ihre einzige Bezugsperson. Sie war von ihm abhängig. Er hat sie unter anderem sehr massiv mit Essensentzug bestraft.


    Wie gesagt, mich nimmt dieses Buch sehr mit, mehr als andere in der Art.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von ladystyle
    Dieses Buch nimmt auch sehr mit Z.B als Natascha nichts zu Essen bekommen hat und sie das Essen sich vorstellt wie es schmecken könnte fand ich ziehmlich heftig.


    :write und das kann ich auch sehr gut verstehen, wenn auch aus einem ganz anderen Hintergrund. Ich war mal 7 Wochen im Krankenhaus, in der Zeit durfte ich 5 Wochen lang nichts essen. Ich wurde zwar intravenös ernährt, aber ich hatte damals auch Wahnvorstellungen vom Essen. Ich hatte eigentlich gar keinen Hunger, der kam bei Natascha ja dann auch noch dazu. Aber ich hatte damals immer die Vorstellung, ich könnte durch die Wand ins andere Zimmer sehen und den anderen Patienten beim Essen zuschauen. Außerdem sah ich ständig riesige Teller voller dampfenden Spaghetti Bolognese vor mir. Das Bild hab ich immer noch vor Augen. Wenn ich mir dann vorstelle, dass sie mit dem Essen sehr kurz gehalten worden ist und dabei auch noch einen riesigen Hunger verspürt hat.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Dies hat zwar nicht direkt was mit diesem Buch und dieser Leserunde zu tun, aber hat jemand das Urteil von Koblenz heute gehört. Ich hoffe, dass dieser Mann nie wieder freikommt. Priklopil wusste bestimmt auch, dass er im Falle einer Festnahme nie wieder freikommen würde, deshalb hat er sich bestimmt selber umgebracht.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Priklopil wusste bestimmt auch, dass er im Falle einer Festnahme nie wieder freikommen würde, deshalb hat er sich bestimmt selber umgebracht.


    Was Priklopil betrifft, so kann man aufgrund seiner Psychose ganz sicherlich kaum genau sagen warum er was gemacht hat. Das betont ja auch Natascha Kampusch immer wieder. Ob er ganz rational gedacht hat, man wird ihn lebenslang ins Gefaengnis stecken oder die Psychose ihm eingeredet hat, man wuerde ihn zu Tode foltern, er wuerde von Marsmenschen entfuehrt oder was auch immer, das kann sicherlich keiner heute sagen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • So sehr mich das Buch und vor allem Natascha Kampuschs Kampf nicht nur ums physische sondern auch emotionale Ueberleben beeindruckt, so kaempfe ich mich doch auch durch die Seiten. Vieles wiederholt sich, wirkt gelegentlich langweilig und ich lese so einiges quer. Und in gewisser Weise ist es ja auch zu erwarten, denn 8 Jahre in Einzelhaft (sie vergleicht es ja auch mit den Erfahrungen von Gefaengnisinsassen) sind ein Riesenkampf gegen Langeweile. Ganz sicherlich soll hier niemand einen spannenden Thriller erwarten. Dennoch haetten hier die Mitschreiber vielleicht etwas mehr editieren koennen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Hallo,


    Mir fehlen die Worte !


    Was hat sie alles erdulden müssen ?
    Was wäre gewesen wenn sie schwerere Verletzungen durch die Misshandlungen davon getragen hätte ? Haette er einen Arzt zu ihr gelassen ? Oder hätte er sie einfach sterben lassen ?
    Klingt vielleicht komisch, aber Natascha hatte da ganz viel Glück ! Auch einen Blinddarmdurchbruch, etc. Hätte sie wahrscheinlich nicht überlebt, denk ich .


    Hat sie eigentlich Schaeden davon getragen durch die Schlaege auf Ohren und Augen ? Ich kann mir nicht denken dass das ohne Folgen bleibt, oder ?


    Einfach grauenhaft !


    Und Respekt dass sie das so überlebt hat !

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von melanie
    Und Respekt dass sie das so überlebt hat !


    Mal von der Entfuehrung an sich abgesehen, war da wohl wirklich sehr viel "Glueck" auf allen Seiten mit dabei, dass das Maedchen letztlich ohne groessere sichtbare Schaeden ueberlebt hat. Der Riesenmedienrummel ruehrt ja auch mit daher, dass so ein Ueberlebensfall extrem selten ist. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Entfuehrer irgendwann weit frueher die Misshandlungen so weit treibt, dass es zum Tod kommt. Und dann findet die Polizei irgendwann eine verscharrte Leiche.


    Respekt also hier fuer Natascha, dass sie es schaffte in der beschriebenen Situation sich jeden Fetzen gluecklicher Umstand zu Eigen zu machen, um ihr Ueberleben zu sichern.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Weil Natascha so extremen Belastungen ausgesetzt war, habe ich mich auch gefragt, ob ein Mensch sowas überstehen kann, ohne Schäden davonzutragen.


    Was man auf jeden Fall sagen kann: Sie geht äußerst reflektiert mit ihrer Vergangenheit um (ich glaube nicht, dass ich jede Situation, die ich persönlich durchlebt habe, im Nachhinein so gut durchleuchten könnte), scheint eine gute psychologische Betreuung an ihrer Seite gehabt zu haben.