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'3096 Tage' - Seiten 245 - Ende
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Schlimm an diesem Abschnitt finde ich das Bild, dass Natascha von unserer Gesellschaft aufzeichnet. Besonders, das sie leider Recht hat.
Da ich es gerade erst beendet habe, werde ich es jetzt erstmal sacken lassen.
Dann fällt es mir vielleicht leichter, mehr dazu zu schreiben.LG Lesehest
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Du kannst aber schnell lesen, Lesehest.
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...Sie fuhren auf eine neue Baustelle, auch trafen sie dort auf seinen Kumpel (sie sagte nichts). Sie sollte seinen Lieferwagen saugen, dann klingelte sein Handy und wandte sich ab, da (erst) nutzte sie die Chance. Sie sprach Leute an, doch niemand wollte helfen, bis zur der alten Frau, die doch die polizei holte. Die mussten alles erst einmal überprüfen und wickelten sie in eine Decke. Dann sie ihre Mutter und Schwestern. Kam in die Kinderpsychatrie und, Krankenhaus. Dann erfuhr sie, dass sie der Täter vor dem Zug georfen hatte. Sie bekam Briefe von Stalkern, Perversen. Sie machte den Hauptschulabschluss nach und lernt Sprachen...
Ich habe sie letzt bei Lanz gesehen, einen Selbstbewussten Eindruck macht sie heute noch nicht.
Ich will dazu weiter nichts sagen, weil ich denke, sie hätte schon früher die Flucht ergreifen können, es gab genug Möglichkeiten. -
Zitat
Original von Lesehest
Schlimm an diesem Abschnitt finde ich das Bild, dass Natascha von unserer Gesellschaft aufzeichnet. Besonders, das sie leider Recht hat.Das kann ich nur unterschreiben!
Und ich finde das auch einen absoluten bemerkenswerten Aspekt an der ganzen Geschichte, dass sie dem Leser gerade das aufzeigt, dass es halt nicht nur schwarz und weiß gibt, nicht nur gut und böse, sondern dass jeder gute Mensch auch eine dunkle Seite hat, und jeder böse Mensch auch menschliche Züge!
Ich finde, das ist eine Lehre, die die Menschen auf jeden Fall sowieso mal erkennen und begreifen sollten!!
Und auch ihre Erkenntnis, dass die Gesellschaft das nicht sehen will, um ihre eigene Fehlbarkeit nicht eingestehen zu müssen, ist absolut wahr!
So ist es doch wirklich: Die Menschen zeigen sehr gern mit dem Finger auf andere, die ganz offensichtlich am Leben gescheitert sind, um zu vertuschen, dass sie selber auch vieles nicht geschafft oder erreicht haben! Oder sie zeigen auf richtig unmenschlich boshafte, gewalttätige Menschen, um die eigenen nicht ganz so schlimmen Attacken auf ihre Mitmenschen geringfügig aussehen zu lassen usw.!
Ich finde, Natascha Kampusch ist sehr scharfsinnig und hat einen sehr guten Blick für die Realität - und das trotz der Tatsache, dass sie Jahre der Entwicklung verpasst hat und sich eigentlich sehr schwer tun müsste, die Gesellschaft, die Realität zu verstehen! Ich kann sie nur bewundern!
Im übrigen habe ich auch tiefe Ehrfurcht davor, wie sie sich selbst vor dem Wahnsinn bewahrt hat! Und das ganz instinktiv!! Denn diese Folgen, die sie ja mal beschrieben hat, die man durch Isolation erleidet, wie z.B. Verlust von kognitiven Fähigkeiten, Verlangsamung der Hirnaktivität u. v. m. halte ich durchaus für realistisch! Um so erstaunlicher ist es, dass ihr das nicht passiert ist! Dass sie sich nie hat brechen lassen, über all die langen Jahre hinweg nicht!! Und dass sie das alles so gut aufgearbeitet hat, dass sie es sogar geschafft hat, dieses Buch zu schreiben!
Dieses Mädchen hat meinen tief empfundenen Respekt!
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Fazit:
Mir hat das Buch sehr gefallen und es wurde auch einige Dinge geschrieben die damals nicht in den Medien geschildert wurden. Ich denke das Natascha die ganze Sachen die ihr zugefügt wurden verarbeitet hat aber dennoch nie vergessen wird und es bis ans Lebenende mit sich tragen wird.
Habe großen Respekt vor ihr das sie so stark ist und ne Kämpferin ist. Ich würde dieses Buch weiter empfehlen für die die es noch nicht kennen.lg lady
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Ich würde es auf jeden Fall auch wärmstens weiterempfehlen!!
Eine Frage hab ich nun allerdings doch noch, hinsichtlich dem sexuellen Aspekt bei der ganzen Sache.
Ich finde, Natascha Kampusch hat absolut das Recht, über diesen Teil nichts zu schreiben, denn irgendwo muss schließlich auch Schluss sein und die Intimsphäre gewahrt bleiben, es wurde ihr schließlich schon zuviel genommen, erst von Priklopil, später von den Medien usw.
Daher verstehe ich das, dass sie geschrieben hat, dass sie darüber nicht berichten wird.
Aber der Satz hat mich dennoch irritiert, als sie schrieb, Priklopil sei in vielerlei Hinsicht grausam gewesen, in dieser jedoch nicht. Und dann beschrieb sie ja auch noch, dass er sie an sich gekettet hatte und sie neben ihm im Bett liegen musste, wenn er kuscheln wollte.
Heißt das dann, dass er sie in sexueller Hinsicht in Ruhe gelassen hat, oder hat doch Verkehr stattgefunden, sie wollte aber darüber nichts schreiben?
Bin mir da nicht ganz sicher, wie das gemeint war.
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Wo die Stelle beschrieben wurde als sie an dem Bett angekettet war da denke ich hat er sie in ruhe gelassen. Aber es gab bestimmt auch Tage an denn priklopil sich an Natascha rangemacht hat aber sie natürlich nicht darüber schreiben wollte was in Wirklichkeit passiert ist. Die Warheit weiß ja nur sie und nicht die Leser
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Ich hab das Buch auch vor kurzem gelesen. Ich hatte das eigentlich schon so verstanden, dass keine sexuellen Übergriffe stattgefunden haben.
Aber eine Frage hat mich zum Schluß des Buches noch beschäftigt. Hat Natascha jemals die Mutter des Entführers kennengelernt? Also nach ihrer Flucht. Die Mutter war in all den Jahren ja sehr oft in dem Haus und hat nichts bemerkt, vor allem auch nicht am Verhalten ihres Sohnes.
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Zitat
Original von veronika
Ich will dazu weiter nichts sagen, weil ich denke, sie hätte schon früher die Flucht ergreifen können, es gab genug Möglichkeiten.Das glaube ich eben nicht. Sie hat ja beschrieben, wie sehr der Entführer sie eingeschüchtert hat und was passieren würde, sollte sie versuchen zu fliehen. Sie war ein Kind, als sie entführt wurde und konnte nach all den Jahren mit der Außenwelt nichts mehr anfangen.
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Zitat
Original von Gwendy
Ich hab das Buch auch vor kurzem gelesen. Ich hatte das eigentlich schon so verstanden, dass keine sexuellen Übergriffe stattgefunden haben.Aber eine Frage hat mich zum Schluß des Buches noch beschäftigt. Hat Natascha jemals die Mutter des Entführers kennengelernt? Also nach ihrer Flucht. Die Mutter war in all den Jahren ja sehr oft in dem Haus und hat nichts bemerkt, vor allem auch nicht am Verhalten ihres Sohnes.
Das ist eine sehr gute Frage ob Natascha die Mutter von dem Entführer nach der Entführung gesehen hat würde mich auch sehr interessieren. Ich weiß nur damals das in den Medien sich ofiziell bei Natascha entschuldigt hat was ihr Sohn angetan hat. Ob durch den Medien oder Brief oder real weiß man nicht.
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Ich meine es hätte irgendwo gestanden, dass die Mutter irgendwann verstorben sei, bevor Natascha sich befreien konnte. Habe irgendetwas mit 'zwei Jahre zuvor' im Kopf
Ob Natascha auch vergewaltigt wurde, habe ich ebenfalls nicht rauslesen können. Ich finde es auch legitim, eine gewisse Intimsphäre zu wahren.
Jedoch schreibt sie im 2. Teil, dass auch sexuelle Übergriffe (bin mir nicht sicher, ob sie es so ausgedrück hat) stattfanden. Es war allerdings so formuliert, dass es sich dabei auch um sexuelle Nötigung gehandelt haben kann. Also an bestimmten Körperstellen berührt zu werden etc. -
Kann das natürlich nicht gänzlich ausschließen, gehe aber davon aus, dass keine sexuellen Übergriffe stattgefunden haben (wenn das Nackt-in-seiner- Gegenwart-sich-bewegen-müssen nicht bereits als ein solcher anzusehen ist) . Einige typische Symptome von Missbrauchsopfern fehlen meiner Meinung nach bei ihr.
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Also wegen Priklopils Mutter meine ich, mich erinnern zu können, dass sie das vorhatte, diese Frau mal persönlich kennenzulernen, dass das aber nie zustande gekommen ist! Ich meine, das hätte sie im Buch irgendwo mal erwähnt (habs meiner Mama bereits zurückgegeben, drum kann ich nicht mehr nachschlagen). Ob die Frau verstorben ist oder woran es lag, weiß ich nicht mehr.
Wegen sexueller Übergriffe - ich hab auch im Internet einiges über Natascha Kampusch gelesen und da bin ich irgendwo auf was gestoßen, dass sie wohl mit ihm Verkehr vollzogen habe, aber dabei "freiwillig" mitgemacht habe. Also ich vermute, dass sie sich halt mehr oder weniger gefügt hat, wenn das so war - wie in so vielen Dingen - um sich halt vor schlimmerem zu schützen. Aber sicher weiß ich es natürlich nicht.
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Zitat
Original von Belle Affaire
Also wegen Priklopils Mutter meine ich, mich erinnern zu können, dass sie das vorhatte, diese Frau mal persönlich kennenzulernen, dass das aber nie zustande gekommen ist! Ich meine, das hätte sie im Buch irgendwo mal erwähnt (habs meiner Mama bereits zurückgegeben, drum kann ich nicht mehr nachschlagen). Ob die Frau verstorben ist oder woran es lag, weiß ich nicht mehr.Wegen sexueller Übergriffe - ich hab auch im Internet einiges über Natascha Kampusch gelesen und da bin ich irgendwo auf was gestoßen, dass sie wohl mit ihm Verkehr vollzogen habe, aber dabei "freiwillig" mitgemacht habe. Also ich vermute, dass sie sich halt mehr oder weniger gefügt hat, wenn das so war - wie in so vielen Dingen - um sich halt vor schlimmerem zu schützen. Aber sicher weiß ich es natürlich nicht.
Weißt du noch wo du es gelesen hast? Im Internet oder in der Zeitung?
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Ich war mir eigentlich relativ sicher, dass in dem Buch Prikopils Mutter nach Nataschas Flucht nicht mehr erwähnt worden ist. Aber als ich Eure Postings jetzt gelesen hab, glaube ich, mich erinnern zu können, in einer Zeitung mal gelesen zu haben, dass Natascha die Mutter besuchen wollte. Ob das irgendwie irgendwann geschehen ist, weiß ich nicht. Aber ich stelle es mir schwer vor für diese Frau, mit dieser Gewissheit zu leben, dass da über 8 Jahre ein Mädchen eingesperrt worden war und sie hatte nichts bemerkt.
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Zitat
Original von Lesehest
Ich meine es hätte irgendwo gestanden, dass die Mutter irgendwann verstorben sei, bevor Natascha sich befreien konnte. Habe irgendetwas mit 'zwei Jahre zuvor' im KopfVerwechselst Du das mit "zwei Jahre zuvor" nicht mit Nataschas Großmutter? Da war am Schluß das Gespräch zwischen Natascha und ihrer Mutter, als sie nach der Großmutter fragte und ihre Mutter meinte, diese wäre vor zwei Jahren verstorben.
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Mal ne Frage an alle welche Stelle des Buches hat auch am meisten gefallen oder eher schockiert? Würde mich sehr interessieren was ihr dazu denkt.
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Ich will dazu weiter nichts sagen, weil ich denke, sie hätte schon früher die Flucht ergreifen können, es gab genug Möglichkeiten.[/quote]
Ich bin nun auch mit diesem Abschnitt fertig. Mich hat an diesem Abschnitt besonders ihre Flucht beeindruckt. Ich fand es beschämend, wie zuerst die Fußgänger auf ihre Bitte auf Hilfe reagiert haben, und dann noch die Frau aus der Nachbarschaft. Es hat dann ja zum Glück doch noch geklappt mit der Hilfe.
Aber dann die ganze Medienmeute fand ich auch schrecklich. Obwohl ich zugeben muss, dass ich damals auch diese Bilder angeschaut habe, als es im Fernsehen kam.
Nun mein Beitrag zu dem Zitat von oben:
Wann soll oder sollen denn die anderen Fluchtmöglichkeiten gewesen sein? Zum Beispiel bei der Renovation der anderen Wohnung, als der neue Nachbar reinkam? Der war doch Ausländer und konnte sich mehr recht als schlecht verständigen. Wie hätte sie sich denn da verständigen sollen? Bis der sie verstanden hätte, wäre es schon zu spät gewesen.
Aber egal, da gehen unsere Meinungen auseinander.
Für meine Rezi muss ich das Buch aber erst mal sacken lassen.
Viele Grüße
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Zitat
[i]Original von [veronika/i]
Ich will dazu weiter nichts sagen, weil ich denke, sie hätte schon früher die Flucht ergreifen können, es gab genug Möglichkeiten.Ich meinte natürlich dieses Zitat in meinem vorherigen Beitrag.
Viele Grüße